GameInformer führte auf der X05 ein Interview mit Peter Moore (Corporate Vice President Worldwide Xbox Marketing & Publishing) und J Allard (Corporate Vice President und Chief XNA Architect) von Microsoft. Die interessantesten Aussagen in der Zusammenfassung.
- Auf der X05 hat man die Starttitel noch nicht genannt, weil es laut Moore noch keine gibt. Man könnte allerdings ein paar Kandidaten dafür nennen. Der Grund ist, dass ein Start-Lineup für gewöhnlich etwa einen Monat vor Markteinführung der Konsole vorgestellt wird; Moore kann sich an keine Konsole erinnern, für die das Start-Lineup schon zwei Monate im voraus angekündigt wurde.
- Zu den Start-Titeln sollen voraussichtlich die First-Party-Spiele Project Gotham Racing 3, Kameo und Perfect Dark Zero gehören; für Drittanbieter-Spiele verweist Moore an die jeweiligen Hersteller.
- Derzeit befinden sich 200 Spiele für die Xbox 360 in Arbeit, von denen einige erst 2008 erscheinen werden.
- Etwa in zwei Wochen wird Microsoft wahrscheinlich eine Liste mit abwärtskompatiblen Xbox-Spielen nennen, die auf der Xbox 360 laufen werden. Diese Liste wird auf Xbox.com veröffentlicht und ständig erweitert.
- Von Anfang an werden auf der Xbox 360 einige Xbox-Spiele laufen, dann wird ihre Anzahl im Laufe der Zeit ständig wachsen. Die für die Spele notwendigen Emulationen werden auch nach der Konsolenmarkteinführung weiterentwickelt und -veröffentlicht, bis die Kunden kein Interesse mehr daran hätten.
- Moore erklärt den Ablauf anhand von Crimson Skies: Der Name des Spiels wird auf Xbox.com veröffentlicht, manche Leute könnten auch eine Email darüber erhalten. Dann erfolgt ein Auto-Update für Crimson Skies über Xbox Live.
- Im Gegensatz zum Dreamcast hat Microsoft ein größeres Lineup, das auch die Zeit nach der Markteinführung stärker berücksichtigt. Beim Dreamcast kamen im Februar 2000 zwar Crazy Taxi und NFL 2K raus, doch es gab keine große Auswahl. EA unterstützte die Plattform nicht, dann erschien auch schon die PlayStation2.
Die Dreamcast-Starttitel waren Soul Caliber, Power Stone, Trick Style, Ready to Rumble, Sonic, NBA 2k und NFL 2k, was Moore [damals bei Sega beschäftigt] großartig fand. Man verkaufte zwar 1,8 Mio. Dreamcast bis Weihnachten, doch dann fragte man sich 'Was jetzt?'.
- Laut John Carmack von id Software gibt es auf der Xbox 360 zur Entwicklung mehr Tools als auf dem PC.
- Die Händler will man mit Hardware regelmäßig versorgen, so dass sie nicht ein oder zwei Monate ohne Ware dastehen.
- Momentan bestellen mehr als 80 Prozent des Handels das Xbox 360 Premium Set (inkl. Festplatte).
- Moore weist den Vorwurf zurück, dass zwei Xbox 360 Modelle (Premium und Core System) den Kunden verwirren würden. Microsoft hätte die Strategie mit zwei unterschiedlichen Modellen seit Jahren im Visier gehabt. Man hat mit Händlern gesprochen, die das Konzept dahinter verstanden hätten. Ebenso hat man mit Endkunden geredet, die dieselbe Reaktion gezeigt haben.
- Zum Verkaufsstart der Konsole wird es 18 Zubehörartikel und 15 Deckschalen (Faceplates) geben.
- Dass King Kong und FIFA grafisch nur etwas besser als die Xbox-Versionen aussehen, rechtfertigt Moore damit, dass die Spiele noch auf Beta Kits und keiner finalen Hardware laufen würden. Deshalb werden die Spiele in den nächsten sechs bis neun Monaten besser aussehen.
Man könnte es nicht mit Spielen wie Kameo vergleichen, die seit Jahren in Arbeit sind. Überhaupt hätten First Party Entwickler die Xbox 360 Hardware viel länger als die Drittanbieter, so dass deren Spiele z.Zt. teilweise besser aussehen könnten.
- Square Enix hat weitere Spiele für die Xbox 360 in Arbeit.
- Beim Verkaufsstart der Xbox 360 werden sich auf der Festplatte bereits einige Inhalte befinden, darunter ein Soundtrack mit ausgewählten Musikstücken. Dazu kommen Spiele wie das Puzzle Hexic und Videos, u.a. ein 'Making of Xbox 360'.
- Im Hinblick auf die Konkurrenz hofft Allard, dass Sony angesichts von Microsofts Start Lineup nervös ist. Sony hätte zwei wirklich gute Filme und eine Konsole ohne Ventilationsöffnungen gezeigt. Microsoft hätte ein großartiges Lineup, einen ebensolche Hardware, einen hervorragenden Online-Service und Medien-Unterstützung sowie das richtige Industrie-Design. Laut Allard hätte Ken Kutaragi von Sony dagegen noch eine Menge Arbeit bis zum nächsten Frühjahr vor sich.
- Allard glaubt, dass Nintendos Revolution-Controller nicht das Eingabegerät sein wird, mit dem man ein Renspiel, FIFA oder Madden spielt. Für traditionelle Bereiche sei der traditionelle Controller besser geeignet. Allard geht davon aus, dass die meisten Electronic Arts Titel nicht mit dem Revolution-Controller gespielt werden; sie werden eher für klassische Joypads gemacht.