Ja natürlich bin ich enttäuscht. D2 war das beste Hack & Slay aller Zeiten - leider ist der Nachfolger nun softes Casualgame geworden, der nicht mal ansatzweise die Möglichkeiten eines D2 bietet.
(1.) Wenn Du in die Blizzard-Foren guckst wirst du feststellen, dass es extrem viele Leute genauso sehen. Warum hat sich D3 denn so gut verkauft? Eben wegen dem Vorgänger!
(2.) Blizzard sahnte nun das Geld von den treuen Fans ab und enttäuscht aber gerade diese mit einem Spiel, welches in der aktuellen Form nicht lange Bestand haben wird. Für Menschen, die Abends mal ein Stündchen den Kopf abschalten wollen ist D3 ein tolles Spiel - für die, die sehnsüchtig auf einen Nachfolger von D2 warteten, ist es leider eine große Enttäuschung.
Was D3 besser macht als sein Vorgänger sind für mich oberflächliche Aspekte wie die Grafik oder die Vereinfachung von Aktionen, die im Vorgänder nervig waren wie z.B. das Gold mit einem Mausklick einsammeln zu müssen. Bei dieser spielunterstützenden Funktionen hat D3 natürlich aufgrund der späeteren Entwicklung mehr zu bieten als D2. Die wirklich wichtigen Punkte wie Balancing oder Charakterentwicklung sind meiner Meinung nach jedoch völlig daneben gegangen.
(3.)Letztendlich sieht man auch daran, dass das Runensystem erst vor ein paar Monaten nochmal komplett über den Haufen geworfen wurde, dass Blizz da selber lange nich wusste wie sie das überhaupt lösen sollen und nun musste das Spiel halt auch mal irgendwann rauskommen. Sie haben nach und nach mit fortschreitender Entwicklung immer mehr Features gestrichen, bei denen der Spieler hätte etwas selber entscheiden müssen.
1. Schau dir bitte mal die Verkaufszahlen an. Über 6 Mio. in der ersten Woche. Die, ich nenne sie mal "Heulsusen", die in den Foren Beschwerde und (teilweise arg heftige und beleidigende) Kritik abgeben, stellen einen eher geringen Anteil der Kunden dar. Und Hand aufs Herz; ich kann den Großteil der enttäuschten Forenuser ohnehin nicht ernst nehmen. Die benehmen sich wie Kinder, denen man das Spielzeug weg genommen hat, weil sie etwas erwartet haben, wovon (in meinen Augen) eigentlich von vornherein klar gewesen sein sollte, dass es so nicht kommen wird. Diablo 3 ist gut geworden, aber eben nicht der goldene Messias der Spiele und nur deswegen, allein deswegen heulen viele User rum. Sie haben DAS Spiel erwartet, aber letztendlich ist es "nur" ein gutes Hack'n Slay geworden, das über kurz oder lang Laune macht. Aber konstruktive und objektive Kritik seitens der User? Natürlich Fehlanzeige. Und deshalb nehme ich die Forenthreads auch nicht ernst. "Kritisch" wird da nichts beäugt. Es wird geheult und gejammert. Mehr nicht.
2. Deine Glaskugel möchte ich mal haben. Ich will dir nicht zustimmen, aber ich will dir auch nicht widersprechen. Ob D3 lange Bestand haben wird oder nicht, das wird sich eben erst zeigen. Warum? Blizzard ist nicht nur für (eigentlich) perfektes Gameplay, Storytelling und Langzeitmotivation bekannt, sondern auch dafür, dass sie ihre Spiele jahrelang mit Patches versorgen. Ich will nichts schön reden, aber ich bin mir sicher, dass da noch einige Patches kommen werden, die das Balancing ausbügeln und perfektionieren. Vielleicht hat D3 jetzt (!) keine 91%-Wertung verdient. Aber
vielleicht nach diversen Patches. Und wieder Hand aufs Herz: Diablo 2 war zum Release auch nicht perfekt, genauso wenig wie WoW, Warcraft 3 oder Starcraft 2. KEIN Spiel.
3. Ich will Blizzard nun nicht unbedingt in Schutz nehmen, aber die Entscheidungen, zuvor großspurig angekündigte Features am Ende doch zu streichen, wird wohl seine Gründe gehabt haben und hat dem Spiel an sich doch wohl kaum geschadet. Nur finde ich es besser, wenn ich altbewährtes habe, das gut funktioniert und den Spielfluss eher fördert als stört, als irgendwelche Features, die einfach nicht passen. Und nur weil es Spieler so wollen und nur rein aus Prinzip Features drin behalten? Nein, definitiv nicht. Man kann von Blizzard sagen, was man will, aber diese Leute sind seit Jahren im Geschäft und wissen wohl, warum und wieso sie dies und jenes streichen oder einbauen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass, hätte Blizzard all die Features und Inhalte ins Spiel integriert, wieder viele gemeckert hätten, dass dies und jenes unnötig wäre oder einfach nicht zu Diablo passt. So oder so, es würde IMMER Heulsusen geben, die etwas auszusetzen haben.
4. Zum Thema Casual: Die Zielgruppe ist heute eine andere, als damals zum D2-Release. Spiele sind ein Massenmedium geworden und man kann doch wohl kaum erwarten, dass eine große Firma wie Blizzard es sich mit dem Großteil der Kunden "verscherzt", indem sie Diablo 3 "nur für Fans" entwickeln. Diese "Fans" stellen, ebenso wie die Heulsusen, heute auch nur noch einen geringeren Teil dar und darauf kann Blizzard eben nicht mehr bauen. Daher versteh ich die Vorwürfe vieler User nicht, dass Blizzard "geldgeil" geworden wäre. Vermutlich haben diese Leute einfach keine Ahnung von Marktwirtschaft. Aber das tut nichts zur Sache. Man kann D3 mögen oder hassen, aber letztendlich ist es der wohl erfolgreichste Blizzard-Titel seit Gründung des Unternehmens (berichtigt mich, wenn ich irre), ganz gleich, was die Heulsusen von sich geben. Die Zahlen sprechen für sich und darum geht es letztendlich. Es geht IMMER um Zahlen und dafür sollte man Blizzard lieber gratulieren, finde ich.
@
MICHI123
Ich persönlich halte diesen kontrastreichen Grafikstil für stilvoll, aber in erster Linie für nötig. Die Grafik ist, trotz altbackener Technik, recht detailliert und da kann es durchaus schonmal passieren, dass man den Überblick verliert, wenn der Kontrast zu niedrig ausfällt. Das heißt, wenn man nicht mehr anhand der Fargebung erkennt, welcher Zauber in der Gruppe gewirkt wurde oder welcher Gegner nun der "Boss" ist. Und man sollte schon anhand der Farben und Formen erkennen, wer oder was zur Spielergruppe gehört und was nicht, ohne extra draufklicken zu müssen. Besonders dann, wenn der Bildschirm voll von Gegnerhorden ist, was in Diablo ja nun sicher keine Seltenheit darstellt.
Dein Direktvergleich in allen Ehren, aber ich sehe nicht, wo Diablo 2 "düsterer" und "ernster" ausschaut. Es ist comichaft und kontrastreich. Die Umgebung ist nur viel trister und ärmer an verschiedenen Farben. Es wirkt...langweilig, um ehrlich zu sein. Trotz aller Argumentation bleibt der Grafikstil natürlich auch reine Geschmackssache.