Brandgefährlich ist eher, was sich im Alltag in Chemnitz abspielt. Wenn die Presse schreit, dass der rechte Mob Chemnitz zur No-Go-Area macht, dann ist das bigott.
Menschenjagd in Chemnitz? Ja! jede Nacht. Als Nachtschwärmer solltest du dich definitiv nicht in der Nähe vom "Nischl" oder besser überhaupt nicht auf der Brückenstraße aufhalten.
nur aus Interesse: bist du oft dort, oder hast du das nur aus Quellen herausgelesen?
Dort stechen, prügeln und jagen sich unentwegt Ausländer. Das sind keine harmlosen Raufereien, die Typen sind komplett irre und völlig enthemmt. Das lassen auch die 25 Messerstiche andeuten.
Wie jetzt? Haben mehrere Dutzend "Typen" schon mehrfach andere Leute mit 25 Messerstichen abgestochen, oder wie meinst du das mit "die Typen" ? ^^ Oder meinst du eine Gang, die dort ihr Unwesen treibt? ^^ Oder einfach mal platt und pauschal alle Flüchtlinge nach dem Motto "der eine ist irre und enthemmt, also sind es alle" ? Diesen Fehler darf man eben nicht machen. Es kann gut sein, dass in Chemnitz einige Flüchtlinge große Probleme machen und "irre" sind, aber deswegen dann, wie es die Aktivisten taten, gegen Flüchtlinge allgemein zu hetzen ist unter aller Sau. Man sollte dann Demos gegen die Politik vor Ort machen, zB für mehr Polizeipräsenz, aber nicht gegen die Flüchtlinge oder sogar Migranten und Deutsche mit nicht-deutschem Aussehen, von denen sicher selbst in Chemnitz immer noch die klare Mehrheit friedlich lebt und keinen Ärger macht.
Der der geleakte Haftbefehl bestätigt es.
Was bestätigt der? Das der Täter ein kriminelles Arschloch ist? Ja, klar. Tut es. Dass "die Flüchtlinge" irre und durchgeknallt sind? Nö, das kann EIN einziger Haftbefehl gar nicht... wenn jetzt von 1000 dort lebenen Flüchtlingen 300 schon wegen Gewalt einen Eintrag haben, könnte man drüber reden. Aber wegen einem Tatverdächtigen, der extrem viel auf dem Kerbholz hat, kann man nichts bezüglich einer ganzen Gruppe bestätigen. Egal ob es um einen Iraker geht, der einen deutschen getötet haben soll, oder um einen Neonazi, der einen Syrer getötet haben soll. Ansonsten würde ja der Haftbefehl gegen zB Anders Brejvik bestätigen, dass alle eher konservativ denkenden blonden Norweger Rassisten mit einer psychischen Störung sind... ^^
Der Tatverdächtige war "erheblich vorbestraft" und hatte den Status Duldung. Was macht die Presse? Sie echauffiert sich über den Leak.
völlig zurecht, es ist nun mal absolut nicht erlaubt, die Dinge öffentlich zu machen inkl. der Namen der Beteiligten - das ist einfach nur ein Skandal und stellt eine völlig neue Dimension dar. So etwas kann zu Beeinflussung von Zeugen oder auch Racheakten führen (zb wenn man es dann auf Leute mit dem gleichen Nachnamen absieht, oder bei der Meldeadresse des Täters ausländisch aussehende angreift mit der Unterstellung, die seien Sympathisanten des Täters). So etwas ist einfach nur unverzeihlich. Wären die Namen geschwärzt worden, könnte man es ja VIELLEICHT noch durchgehen lassen. Aber ehrlich gesagt darf man selbst das nicht zulassen, denn es wurde GANZ klar von rechter Seite nur mit dem Ziel "geleakt", noch mehr Hass zu säen um dann GENAU das zu erreichen, was du oben schreibst, nämlich dass die Leute denken: "Die Typen sind allesamt irre"...
Für die Veröffentlichung der Umstände einer Tat ist die Polizei oder Staatsanwaltschaft zuständig, die das an die Presse weitergibt und die das wiederum dann publik machen. Und sobald ein Fall von größerem Interesse ist WIRD es auch publik gemacht. Man liest ja in der Presse immer wieder bei schwerwiegenden Fällen, was der Täter für eine Vorgeschichte hatte, so etwas wird nicht verschwiegen (warum auch? ).
Sehr oft lies man es auch erst dann Details zu einem Fall, wenn die Verhandlung stattfindet. In Köln zB liest man viel häufiger etwas über Urteile als über "frische" Taten, weil in einer Millionenstadt ganz einfach so viel passiert, dass es für Reporter viel mehr Sinn macht, Verhandlungen zu verfolgen (in denen ja auch die Taten sehr genau geschildert werden) anstatt erste Kurzmeldungen weiterzugeben. Erst in der Verhandlung entpuppen sich viele Fälle nämlich überhaupt als besonders "interessant".
Es hätte kein Mordopfer gegeben, wenn die Flüchtlingspolitik eine anderer wäre.
Eine sehr gewagte These. Du unterstellst damit quasi, dass bei einer "richtigen" Flüchtlingspolitik kein einziger Asylbewerber/Flüchtling jemals im Streit jemandem etwas antun könnte - das ist aber leider nicht machbar. In jedem Volk und in jeder Schicht gibt es nun mal auch Mord und Totschlag, das ist einfach unvermeidbar. Oder redest du jetzt einfach nur davon, dass der Mann schon längst hätte abgeschoben werden müssen? Das wäre ein ganz anderer Punkt, hat aber nicht unbedingt mit der "Flüchtlingspolitik" zu tun, denn es gibt ja keine politische Anweisung, Straftäter NICHT auszuweisen. So oder so kennen wir aber ja den Grund für die Tat nicht. Vielleicht stellt sich raus, dass man den Täter vorher provoziert oder angegriffen hatte, und ohne die Provokation hätte es kein Mordopfer gegeben. Vielleicht ist der Tatverdächtige auch gar nicht der Täter, auch das kann sein. Vielleicht hat der Verdächtige aber auch den Streit begonnen und sogar von Anfang an vorgehabt, einen anderen zu töten, weil er total durchgeknallt ist. Wir wissen es halt nicht. Das alles sollte man alles erstmal den Ermittlungsbehörden überlassen, und dann kann man immer noch diskutieren, ob nun die Politik da eine Mitverantwortung hatte.
Man kann das Rad aber natürlich sowieso immer weiter zurückdrehen und immer neue "Verantwortliche" finden. Man kann auch sagen, dass George W. Bush schuld war, denn ohne den US-Irakkrieg wäre es im Irak nicht zum Chaos gekommen, und der Mann wäre nie nach D gekommen... oder noch ne Stufe zurück: Bin Laden war schuld, denn ohne 9/11 kein US-Irakkrieg... usw.
Wenn die Presse so verzerrt berichtet, die Kriminalität von Flüchtlingen, Asylbewerbern & Co meidet wie der Teufel das Weihwasser
Komisch, welche Zeitungen liest du denn? Ich lese spätestens seit Silvester 2015 in Köln ständig, woher der Täter stammt - früher stand immer nur da "der XY-jährige mit Wohnsitz in Z" usw. , was ja auch Sinn macht, da bei den WEITAUS meisten Taten die Herkunft keine Rolle spielt und spielen sollte.
Nebenbei: in den ZDF-Nachrichten von heute wurden auch Bürger aus Chemnitz interviewt, und eine Frau sagte ganz klar, dass man in der freien Presse immer Meldungen über Probleme lesen würde und ihr das Sorgen macht - das heißt die Presse in Chemnitz scheint sehr wohl zu berichten.
und somit zu wenig Druck auf die Poltik aufbaut aber stattdessen erklärt die Rechten würden Chemnitz zur No-Go-Area machen, dann ist das mieser Journalismus.
Am Tag der Demo war das nun mal so, dass sich ausländisch aussehende Leute kaum raustrauen konnten in Chemnitz. Und an dem tag waren nun mal wegen des traurigen Anlasses auch viel viel viel mehr Medienvertreter da als sonst, Leute, die logischerweise keine Ahnung haben, wie es normalerweise in Chemnitz aussieht und erschrocken von den Zuständen berichten, wie sie an dem Tag waren.
Jetzt bröckelt auch noch das Narrativ des Rassismus. Gerüchten zufolge war das Opfer ein Deutsch-Kubaner. Das Foto bestätigt es, er hatte dunkle Hautfarbe.
Schwierige Situation für den Spiegel...
wieso? Hatte der Spiegel etwas dementsprechendes geschrieben? Ich habe bisher in den Medien keine solchen Mutmaßungen gesehen. Allerdings machst du auch einen dicken Fehler zu glauben, die Hautfarbe sei ein Beweis, dass es kein Rassismus gewesen sein kann. Nur weil jemand selber zum Teil "Ausländer" ist, kann er ja trotzdem Rassist sein. Er wird zwar sicher nicht in der Arischen Burschenschaft Sachsen-Süd willkommen sein, aber was meinst Du, wie viele zB Hispanos in den USA einen Hass auf Asiaten oder Schwarze haben, oder wie viele Schwarze einen auf Hispanos usw? Es gibt selbst Schwarze, die gegenüber anderen Schwarzen rassistisch sind.
Jemand kann durchaus rassistisch gegenüber "Arabern" sein, obwohl er selber wiederum wegen seiner Hautfarbe rassistisch behandelt wird, das schließt sich nicht aus. Zumal das Opfer zu seinem kubanische Vater, soweit ich es gelesen habe, nach der Geburt gar keinen Kontakt hatte. Was viel eher dafür spricht, dass das Opfer kein Rassist war, ist eher die Tatsache, dass er wohl zumindest bis vor 2 Jahren ganz klar gegen Nazis Zeichen setzte in seinem FB-Account. Aber wer weiß, vlt hat er sich wegen der Situation in Chemnitz, wenn sie wirklich so schlimm ist, ja um 180 Grad gedreht? Noch ein Szenario: vlt. entstand der Streit aus Rassismus, das Opfer wollte schlichten und geriet in den Streit, u.a. vlt auch, weil der Täter kein Deutsch versteht? Auch das könnte sein.
So oder so: die Behörden werden ermitteln, erst dann wissen wir mehr. Und egal was dann rauskommt: die Aufregung ist ja so groß, weil es eben ein EXTREM seltener Fall ist und nicht der Alltag - das ist das Allerwichtigste bei der Sache.