• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Der Bahn-Streik

eX2tremiousU am 18.11.2007 11:54 schrieb:
Es kommt nicht auf "Effizienz" oder "Anspruch" der Arbeit an, es geht einfach darum, dass man für das Geleistete (dazu zählt auch der Zeitaufwand) entsprechend entlohnt wird. Ja, Zugführer fahren nur von A nach B, müssen aber entsprechend viel Arbeitszeit einfließen lassen, werden dafür im EU-Vergleich aber extrem bescheiden bezahlt.

Kommt es denn auf den EU-Vergleich an? Es dürfte nicht allzu schwer sein Branchen zu finden, wo die Leute hier mehr verdienen, sollen die dann weniger verdienen, weil der EU-Schnitt weniger ausweist?

Ich persönlich halte diesen Streik schon beinahe für kriminell - im übertragenen Sinn natürlich. Jeder der Streikenden hat einen gültigen Vertrag zu Konditionen, die voriges Jahr (und davor) offenbar noch ganz in Ordnung waren. Lohnerhöhungen sind ok, aber 30%? Gibts dafür irgendeinen Anlass?
 
Arkasi am 18.11.2007 22:09 schrieb:
Ich persönlich halte diesen Streik schon beinahe für kriminell - im übertragenen Sinn natürlich. Jeder der Streikenden hat einen gültigen Vertrag zu Konditionen, die voriges Jahr (und davor) offenbar noch ganz in Ordnung waren. Lohnerhöhungen sind ok, aber 30%? Gibts dafür irgendeinen Anlass?

Ja, da gibts sogar mehrere Anlässe, die wurden auch alle schon hier genannt.
Kurzform: Viele Zugeständnisse der Lokführer in den letzten Jahren
Hohe Gewinne der Bahn
30% sind die Forderung, nicht die entgültige Lohnerhöhung (die ja
noch verhandelt wird, sollte die Bahn nochmal Bock haben)
 
Boesor am 18.11.2007 22:17 schrieb:
Arkasi am 18.11.2007 22:09 schrieb:
Ich persönlich halte diesen Streik schon beinahe für kriminell - im übertragenen Sinn natürlich. Jeder der Streikenden hat einen gültigen Vertrag zu Konditionen, die voriges Jahr (und davor) offenbar noch ganz in Ordnung waren. Lohnerhöhungen sind ok, aber 30%? Gibts dafür irgendeinen Anlass?

Ja, da gibts sogar mehrere Anlässe, die wurden auch alle schon hier genannt.
Kurzform: Viele Zugeständnisse der Lokführer in den letzten Jahren
Hohe Gewinne der Bahn
30% sind die Forderung, nicht die entgültige Lohnerhöhung (die ja
noch verhandelt wird, sollte die Bahn nochmal Bock haben)

Klar ist das nur die Forderung, aber ich persönlich halte nicht viel von Forderungen, die man so eigentlich gar nicht durchsetzen will bzw. die man selbst für unrealistisch hält und man kann es drehen wie man will, 30% von einem Jahr aufs andere sind nicht ernsthaft vertretbar.

Was die Lokführer konkret für Zugeständnisse in der Vergangenheit gemacht haben, kann ich nicht sagen, aber sie haben sie gemacht und konnten offenbar damit leben. Vielleicht hat sich die Situation nun grundlegend verändert und eine Rücknahme erscheint angebracht. Kann durchaus sein, aber nicht in einem Jahr.

Gewinn? Na und? Wenns nächstes Jahr wieder einen Verlust gibt, werden sie dann wieder niedrigere Löhne akzeptieren?
Es ist nun einmal das Los der Angestellten, dass sie an Gewinnen nicht direkt beteiligt sind und bestenfalls eine Prämie bekommen. Im Gegensatz müssen sie die Verluste nicht direkt tragen und auch kein Geld investieren.
 
Arkasi am 18.11.2007 22:35 schrieb:
Es ist nun einmal das Los der Angestellten, dass sie an Gewinnen nicht direkt beteiligt sind und bestenfalls eine Prämie bekommen. Im Gegensatz müssen sie die Verluste nicht direkt tragen und auch kein Geld investieren.

Und genau dieser Zustand sollte geändert werden.
Denn wenn du denkst Angestellte sind an Verlusten nicht direkt beteiligt solltest du dir mal ein paar Geschichten der Wirtschaft erzählen lassen.
Um ihre Jobs zu retten verzichten Arbeitnehmer auf sehr viel. Nur bei Gewinnen, da sollen sie nicht beteiligt werden. (so ist die Realität)
 
Boesor am 18.11.2007 23:14 schrieb:
Arkasi am 18.11.2007 22:35 schrieb:
Es ist nun einmal das Los der Angestellten, dass sie an Gewinnen nicht direkt beteiligt sind und bestenfalls eine Prämie bekommen. Im Gegensatz müssen sie die Verluste nicht direkt tragen und auch kein Geld investieren.

Und genau dieser Zustand sollte geändert werden.
Denn wenn du denkst Angestellte sind an Verlusten nicht direkt beteiligt solltest du dir mal ein paar Geschichten der Wirtschaft erzählen lassen.
Um ihre Jobs zu retten verzichten Arbeitnehmer auf sehr viel. Nur bei Gewinnen, da sollen sie nicht beteiligt werden. (so ist die Realität)

Diesen Ansatz hatten wir schon im Steuerthread und ja, es kommt vor, dass Arbeitnehmer auf (Teile ihrer) Löhne verzichten, damit eine Firma überleben kann und ich halte es auch für legitim, dass in solchen Fällen dieser Verzicht rückgängig gemacht wird, sobald sich die Situation wieder nachhaltig gebessert hat , aber nicht in einem Jahr. Man kann hier leicht mit Klauseln vorgehen, z.B. heuer 10% und in in den Folgejahren wieder, wenn die Gewinnsituation ein gewisses Mindestmaß erreicht.

Wer eine Gewinnbeteiligung möchte, muss auch einen Teil des Risikos tragen. Kein Gewinn ohne Risiko, dass ist ein wirtschaftlicher Grundsatz. Wenn man das Fixum reduziert, kann man entsprechende Gewinnbeteiligungen machen, aber es geht sicherlich nicht, ein normales Einkommen zu haben, von Gewinnen einen gerechten Anteil zu verlangen und Verluste jemand anderem in die Schuhe zu schieben, der die Kosten dafür gefälligst fressen soll.
 
Arkasi am 18.11.2007 22:09 schrieb:
Ich persönlich halte diesen Streik schon beinahe für kriminell - im übertragenen Sinn natürlich. Jeder der Streikenden hat einen gültigen Vertrag zu Konditionen, die voriges Jahr (und davor) offenbar noch ganz in Ordnung waren. Lohnerhöhungen sind ok, aber 30%? Gibts dafür irgendeinen Anlass?
Manfred Schell war ja gestern bei Anne Will zu Gast. Dort wurde erläutert, dass man mindestens etwas im 2stelligen Bereich als Angebot haben will, um umgehend mit den Streiks aufzuhören. Man habe mit dem Streit solange gewartet, bis die finanzielle Situation der Bahn es zulassen würde, problemlos mindestens 10% mehr Lohn im eigenen Tarifvertrag zu zahlen. Von den 30% habe man sich wohl schon geistig verabschiedet (es wird ja bei Streiks immer mehr veranschlagt, als dann tatsächlich Ziel ist), man will eben nur mehr als banale Peanuts.

Regards, eX!
 
eX2tremiousU am 19.11.2007 13:50 schrieb:
Arkasi am 18.11.2007 22:09 schrieb:
Ich persönlich halte diesen Streik schon beinahe für kriminell - im übertragenen Sinn natürlich. Jeder der Streikenden hat einen gültigen Vertrag zu Konditionen, die voriges Jahr (und davor) offenbar noch ganz in Ordnung waren. Lohnerhöhungen sind ok, aber 30%? Gibts dafür irgendeinen Anlass?
Manfred Schell war ja gestern bei Anne Will zu Gast. Dort wurde erläutert, dass man mindestens etwas im 2stelligen Bereich als Angebot haben will, um umgehend mit den Streiks aufzuhören. Man habe mit dem Streit solange gewartet, bis die finanzielle Situation der Bahn es zulassen würde, problemlos mindestens 10% mehr Lohn im eigenen Tarifvertrag zu zahlen. Von den 30% habe man sich wohl schon geistig verabschiedet (es wird ja bei Streiks immer mehr veranschlagt, als dann tatsächlich Ziel ist), man will eben nur mehr als banale Peanuts.

Regards, eX!

Ich persönlich halte zwar nichts von Angeboten, die man letztlich selbst für nicht akzeptabel hält, aber das ist leider eine gängige Praxis auf beiden Seiten geworden. Dermaßen übers Ziel hinauszuschießen ist aber ein Kuriosum.

Dass die Erhöhung von der Bahn bezahlbar ist, nehme ich einfach einmal an, so dumm sind die Gewerkschafter normalerweise nicht, aber das Problem sind wie immer die Folgekosten, da solche Lohnerhöhungen ja kummulativ sind und langfristig wage ich da keine Prognose abzugeben.
Das momentane Angebot der Bahn liegt (laut ORF) bei 4,5% +600 Euro Einmalzahlung. Das halte ich für fair. Sollten die Abstriche in der Vergangenheit sehr hoch gewesen sein, kann man vielleicht auf 5% kommen und die Einmalzahlung etwas erhöhen, alles andere ist nicht nur unrealistisch, es wäre langfristig auch unwirtschaftlich.
 
Arkasi am 19.11.2007 15:41 schrieb:
Ich persönlich halte zwar nichts von Angeboten, die man letztlich selbst für nicht akzeptabel hält, aber das ist leider eine gängige Praxis auf beiden Seiten geworden. Dermaßen übers Ziel hinauszuschießen ist aber ein Kuriosum.

Dass die Erhöhung von der Bahn bezahlbar ist, nehme ich einfach einmal an, so dumm sind die Gewerkschafter normalerweise nicht, aber das Problem sind wie immer die Folgekosten, da solche Lohnerhöhungen ja kummulativ sind und langfristig wage ich da keine Prognose abzugeben.
Das momentane Angebot der Bahn liegt (laut ORF) bei 4,5% +600 Euro Einmalzahlung. Das halte ich für fair. Sollten die Abstriche in der Vergangenheit sehr hoch gewesen sein, kann man vielleicht auf 5% kommen und die Einmalzahlung etwas erhöhen, alles andere ist nicht nur unrealistisch, es wäre langfristig auch unwirtschaftlich.

Nehmen wir mal an du wärst Lokführer.
Du hast also seit Mitte der 90er eine effektive Lohnkürzung von 9.4% hinnehmen müssen.
Wärst du dann mit 4.5% oder gar mit "großzügigen" 5% zufrieden?
 
Die ´Bahn sollte den Lohn +12% anheben, dann wären die Lockführer erst mal ruhig, und würden Ihren Sprechen ruhig stellen.

Wenn Gewerkschaft Alles durchboxt, ziehen Alle nach...das wäre schon hart für die Wirtschafft...
 
SCUX am 19.11.2007 15:52 schrieb:
Wenn Gewerkschaft Alles durchboxt, ziehen Alle nach...das wäre schon hart für die Wirtschafft...

Das ja quatsch, da du diese spezielle Situation nicht auf die gesamte Wirtschaft übertragen kannst.

Nur wenige haben solch ein Drohpotenzial wie die GDL
Nur wenige wurden in den letzten jahren so sehr vernachlässigt
Nur wenigen betrieben gehts vergleichsweise so gut wie der Bahn.

Und wenn man diese Punkte einbezieht stellt man fest, dass kaum die ganzen Arbeitsnehmer solche Forderungen erheben können.
 
Boesor am 19.11.2007 17:18 schrieb:
SCUX am 19.11.2007 15:52 schrieb:
Wenn Gewerkschaft Alles durchboxt, ziehen Alle nach...das wäre schon hart für die Wirtschafft...

Das ja quatsch, da du diese spezielle Situation nicht auf die gesamte Wirtschaft übertragen kannst.

Nur wenige haben solch ein Drohpotenzial wie die GDL
Nur wenige wurden in den letzten jahren so sehr vernachlässigt
Nur wenigen betrieben gehts vergleichsweise so gut wie der Bahn.


Und wenn man diese Punkte einbezieht stellt man fest, dass kaum die ganzen Arbeitsnehmer solche Forderungen erheben können.
na wenn das die Betroffenen alles auch so (ein)sehn ist das natürlich richtig...
"wenn" wohl_gemerkt...Selbsteinschätzung gehörte wohl noch nie zu den Deutsch_Tugenden :]
 
SCUX am 19.11.2007 17:22 schrieb:
na wenn das die Betroffenen alles auch so (ein)sehn ist das natürlich richtig...
"wenn" wohl_gemerkt...Selbsteinschätzung gehörte wohl noch nie zu den Deutsch_Tugenden :]

Ich würde sagen die vergangenheit hat gezeigt, dass die Tarifverhandlungen in der regel ganz vernünftig geführt werden und sowohl Gewerkschaften, als auch Arbeitgeber wussten, was sie machen können
 
IRA4ever am 16.11.2007 15:57 schrieb:
Alos ich bin auf jeden Fall auch auf Seiten der Lokführer. Die verdienen sehr wenig und ich finde es sehr verständlich dass sie mehr wollen. Die Deutsche Bahn konnte ich sowieso noch nie leiden wegen ihren Preisen.
lol klassisches Eigentor... Verständnis für mehr Lohn haben, dann aber niht mehr Zahlen wollen für das Ticket......



Die Bahn steht zwar im Moment finanziell gut dar. Die Frage ist nur wieso. Es wird an allen Ecken und Kanten gespart und besonders bei der Infrastuktur werden die Gleise vernachlässigt auf Nebenstrecken. Das wird in 10 Jahren spätestens mit voller Wucht zurückkommen und wir Deppen (Steuerzahler) müssen dass dasnn wieder zahlen.......
 
Freaky22 am 19.11.2007 17:47 schrieb:
Die Bahn steht zwar im Moment finanziell gut dar. Die Frage ist nur wieso. Es wird an allen Ecken und Kanten gespart und ...

... und eine ecke (die der lokführer) hat davon jetzt genug.
und um ehrlich zu sein: sollten sich die anderen bereiche auch mal überlegen.

was in der bahn derzeit abläuft, ist nicht mehr feierlich - und es geschieht ausschließlich, damit mehdorn an die börse kann.
nur: nach allen bisherigen anzeichen ist das für die allgemeinheit alles andere als zuträglich (wie auch? die bahn soll für die grundversorgung da sein, nicht für aktieninhaber), für belegschaften bekanntermaßen erst recht nicht.

also wieso buckeln eigentlich die andern alle für diesen "zweck"?
 
Arkasi am 19.11.2007 15:41 schrieb:
Mal die anderen Argumente hier ausgeklammert, hatten wir das Thema heute auch im BWL Unterricht.
Unser BWL-Lehrer sagte, dass Fr. Suckale in irgendeiner Talkshow war, und auf die Frage, ob die 140'000 pro Monat die sie so bekommt gerechtfertigt wären, antwortete: Da es der Bahn momentan wirtschaftlich gut gehe(...).

Ich sehe da ehrlich kein Verhältnis. Was macht die Arbeit der Fr. Suckale SO wertvoll, dass sie im Monat geschätzt so viel bekommt wie ein Lokführer in drei Jahren?
Jetzt sag nicht, dass das sonst auch so ist. Mag sein. Aber gerechter wird das dadurch auch nicht. Die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich kommt nicht von nichts.
 
Boesor am 19.11.2007 15:44 schrieb:
Arkasi am 19.11.2007 15:41 schrieb:
Ich persönlich halte zwar nichts von Angeboten, die man letztlich selbst für nicht akzeptabel hält, aber das ist leider eine gängige Praxis auf beiden Seiten geworden. Dermaßen übers Ziel hinauszuschießen ist aber ein Kuriosum.

Dass die Erhöhung von der Bahn bezahlbar ist, nehme ich einfach einmal an, so dumm sind die Gewerkschafter normalerweise nicht, aber das Problem sind wie immer die Folgekosten, da solche Lohnerhöhungen ja kummulativ sind und langfristig wage ich da keine Prognose abzugeben.
Das momentane Angebot der Bahn liegt (laut ORF) bei 4,5% +600 Euro Einmalzahlung. Das halte ich für fair. Sollten die Abstriche in der Vergangenheit sehr hoch gewesen sein, kann man vielleicht auf 5% kommen und die Einmalzahlung etwas erhöhen, alles andere ist nicht nur unrealistisch, es wäre langfristig auch unwirtschaftlich.

Nehmen wir mal an du wärst Lokführer.
Du hast also seit Mitte der 90er eine effektive Lohnkürzung von 9.4% hinnehmen müssen.
Wärst du dann mit 4.5% oder gar mit "großzügigen" 5% zufrieden?

Um ehrlich zu sein ja, denn offenbar sind sie mit dem Geld bisher gut ausgekommen, aber ich würde dennoch versuchen zumindest die Einmalzahlung zu erhöhen. 30% Lohnerhöhung wären mir sicherlich nicht in den Sinn gekommen.

Sgod am 19.11.2007 17:14 schrieb:
SCUX am 19.11.2007 15:52 schrieb:
Wenn Gewerkschaft Alles durchboxt, ziehen Alle nach...das wäre schon hart für die Wirtschafft...
Naja, ducrh Lohnerhöhungen entsteht ja auch eine höhere Kaufkraft...

Vergiß das mit der Kaufkraft gleich wieder.
1. Davon hat die Bahn nichts, muss aber die Kosten tragen
2. Das Geld fließt irgendwohin und zu einem großen Teil ins Ausland, wenn nicht alles Made in Germany gekauft wird, wovon wir mal ausgehen können.
 
Arkasi am 19.11.2007 20:55 schrieb:
Um ehrlich zu sein ja, denn offenbar sind sie mit dem Geld bisher gut ausgekommen, aber ich würde dennoch versuchen zumindest die Einmalzahlung zu erhöhen. 30% Lohnerhöhung wären mir sicherlich nicht in den Sinn gekommen.

Da haben die Lokführer der GDL ja Glück das so ein konzernfreundlicher Mensch wie du nicht die Verhandlungen führt.
 
Harlekin am 19.11.2007 20:31 schrieb:
Arkasi am 19.11.2007 15:41 schrieb:
Mal die anderen Argumente hier ausgeklammert, hatten wir das Thema heute auch im BWL Unterricht.
Unser BWL-Lehrer sagte, dass Fr. Suckale in irgendeiner Talkshow war, und auf die Frage, ob die 140'000 pro Monat die sie so bekommt gerechtfertigt wären, antwortete: Da es der Bahn momentan wirtschaftlich gut gehe(...).

Ich sehe da ehrlich kein Verhältnis. Was macht die Arbeit der Fr. Suckale SO wertvoll, dass sie im Monat geschätzt so viel bekommt wie ein Lokführer in drei Jahren?
Jetzt sag nicht, dass das sonst auch so ist. Mag sein. Aber gerechter wird das dadurch auch nicht. Die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich kommt nicht von nichts.

Die Bezahlung auf Führungsebene läuft aus gutem Grund anders als beim kleinen Angestellten. Übrigens ist nur 1/3 ihres Einkommens fixiert, der Rest ist variabel.

Der Grund für solch überhöht erscheindende Gehälter liegt an den Auswirkungen des Tuns in solchen Positionen. Fehler haben immer negative Konsequenzen, wenn sie jedoch auf Führungsebene passieren, dann kann ein gutes Unternehmen den Bach runtergehen, egal wie gut und fleißig die Mitarbeiter zu Werke gehen. Deshalb versucht der Eigentümer immer, besonders gute Leute in diese Ebene zu bringen.

Die Gehälter mögen übertrieben wirken, aber der Effekt einer guten Besetzung dieser Position kann den Gewinn um einige % steigern und das macht weit mehr aus, als das überhöhte Gehalt. Spitzenleute in diesem Bereich sind Mangelware und die können so ziemlich verlangen was sie wollen - und bekommen es auch.

Ob diese spezielle Dame ihr Geld wert ist, kann ich freilich nicht sagen, ich kenne sie ja nicht wirklich. In vielen Staats(nahen)betrieben sind es die Leute nicht wert und werden nur so bezahlt, weil es so üblich ist. Kann hier zutreffen oder auch nicht.
 
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