Arkasi am 21.11.2007 08:50 schrieb:
Wie genau die Bahn in Deutschland über Steuern finanziert wird, weiß ich nicht, wenn es ähnlich wie in Österreich läuft, dann geht das hauptsächlich in den Ausbau der Infrastruktur, da hab ich eigentlich kein Problem damit, gehört doch die Bildung einer guten Infrastruktur doch zu den Aufgaben des Staates.
aus öffentlichen Mitteln finanziert:
vorhandener Bahn- und Fuhrparkbestand, Kosten für Kraft- und Schmierstoffe, Strom- und Instandhaltungskosten für den Netzbetrieb, Kosten für Entwicklung und Forschung, Lohn- und Lohnnebenkosten, laufende Betriebsausgaben, Neuanschaffungen, Material, Miete + Steuern + Versicherungen für sämtliche Immobilien und Mobilien..... sorry, falls ich was vergessen habe.
Kannst dich ja mal ansatzweise beim
www.bundesfinanzministerium.de durchwühlen. Lustig wird es erst, wenn es um konkrete Zahlen geht, denn die sind nicht näher aufgeschlüsselt, weil auch unter verschiedenen Ressorts verteilt. Bspw. u.a.
hier bei der Nachfolgerin der Treuhand und
hier beim BMFsowie beim
BMVBS nachzulesen.
Arkasi am 21.11.2007 08:50 schrieb:
Was die Unterschiede bei den Verdienststeigerungen anbelangt, so ist die DB heute offenbar in einer besseren finanziellen Situation als zuvor. Was glaubst du denn, wer wirklich dafür verantwortlich ist? Strengen sich die Lokführer und anderen Bahnbediensteten um soviel mehr an, dass dies erreicht werden konnte oder liegt es nicht doch daran, dass das Management ein paar gute Entscheidungen getroffen hat?
Um Boesors Teil noch zu ergänzen:
- Anhebung der Wochenarbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn,
- Outsourcing von "unrentablen" Unternehmensbereichen (nichts anderes als Arbeitsplatzabbau),
- Verminderung der Beschäftigtenqualifikation durch Einsparungen im Aus- und Weiterbildungsbereich,
- Einsparungen im Service- und Sicherheitsbereich durch Mitarbeiterabbau
- Verhökern von (Bundes-)Immobilien der Bahn über eine ebenso vom Bund teilprivatisierte Immobilienverwaltung
.......
Mir fallen sicherlich noch weitere Rentabilisierungsmaßnahmen ein, die sich die Nadelstreifenfritzen auf ihr Banner schmieren, nur weil sie selbst von diesen Einsparungen nicht betroffen sind.
Daß die verbliebenen Bahner an der Rentabilisierung partizipieren wollen, ist doch mehr als nachvollziehbar, nach Jahren des Verzichtes und dennoch erfolgten Einsparungen.
Was viele in der Theorie so sehr begabte Wirtschaftsjongleure leider immer wieder vergessen: Hinter ihren Zahlen und Tabellen stecken jedesmal menschliche Einzel- und/oder Familienschiksale.
Im speziellen Fall um so verwerflicher, da hier mit öffentlichen Mitteln öffentliches Gut privatisiert wird. Dabei ist jeder Bürger Privatier und somit Eigner.
Man kann das auch Volksenteignung nennen.