DanFel21 am 29.08.2007 07:52 schrieb:
SCUX am 29.08.2007 07:36 schrieb:
davon gibt es sogar Millionen!
was nichts an den Schmarotzer ändert....
EDIT@HANFRED, was suchst du für eine Stelle, und in welcher Stadt?
Was aber auch nichts daran ändert, daß es genug ALG2-Empfänger gibt, die keine Schmarotzer sind. Von Zahlen will ich mal nicht reden, da es diesbezüglich keine verlässlichen Quellen gibt. Oder kannst Du mir sagen, woher Du Deine "Millionen" hast?
Manchmal glaube ich wirklich, daß einige Menschen ein "Feindbild" brauchen, um eigene Defizite zu kompensieren. Da werden ALG2-Empfänger in ein Klischee gepresst (rauchen, saufen, faul), nur damit man sich darüber aufregen und drastische Maßnahmen (Kopf ab...) fordern kann. Anders kann ich mir eine solche Einfältigkeit nicht erklären......
Es gibt eine interessante und sehr ausgeprägte Polarisierung bei Themen wie diesen. Betroffene fühlen sich zurecht auf den Schlips getreten, sozial engagierte Menschen können sich sowas nicht vorstellen und die anderen, haben einschlägige Erfahrungen gemacht. Jede Fraktion sieht immer nur ihre Seite der Medaille.
Grundsätzlich wissen wir alle, dass es echte Arbeitslosigkeit gibt und diese der Grund für solche Sicherungssysteme ist. Die meisten sollten auch wissen, dass man problemlos kleinere Nebenjobs finden kann und das es Schwarzarbeit gibt. Genau an dieser Stelle wird die Sache interessant.
Wenn es ein Student schafft, einen kleinen Nebenjob neben dem Studium zu machen, damit er sich über Wasser halten kann, kann jemand der keine und nur wenige Verpflichtungen hat, auch 2 oder 3 solcher Jobs machen. Gut leben kann man davon freilich nicht, auch nicht von jeglicher Form eines Arbeitslosengeldes, aber in Kombination kommt ein nettes Sümmchen raus, welches zumindest gemessen am Zeitaufwand eine für die breite Masse sehr lukrative Einkommenquelle darstellt.
Was echte Vollzeitschwarzarbeit anbelangt, so ist diese logischerweise keine Form einer offiziellen Erwerbsmöglichkeit, folglich behördlich so nicht bekannt und dementsprechend steht einer zusätzlichen offiziellen Arbeitslosigkeit samt dazugehörender Bezüge nichts im Wege. Auch das sollte allgemein bekannt sein.
Fraglich ist vorallem, wie die Gewichtung dieser Gruppen im Gesamtsystem aussieht. Je problematischer die Situation am Arbeitsmarkt ist, desto leichter kann man das System mißbrauchen und dieser Mißbrauch steigt überproportional.
Um unberechtigt Geld zu bekommen, muss man lediglich verhindern, dass man einen Job bekommt und gleichzeitig glaubhaft machen, dass man einen sucht und einiges dafür unternimmt. Ein paar Bewerbungen sind leicht geschrieben und ein Vorstellungsgespräch in den Sand zu setzen ist nun wirklich keine Herausforderung.
SCUXs Vorschlag bezüglich 8 verpflichtender Stunden im Amt oder unter amtlicher Aufsicht, würde dieses Problem schlagartig lösen, auch wenn das für die echten Arbeitslosen wenig förderlich wäre.
Aphs Einwand, wie man denn Arbeit finden soll, wenn man die ganze Zeit im Amt verbringt, fällt freilich unter die Kategorie obskur, schließlich sucht man Arbeit hauptsächlich über Stellenangebote und klappert nicht alle Firmen direkt ab. Richtig ist hingegen, dass es dadurch nicht mehr Arbeit gibt.
Dennoch wäre eine solche Maßnahme zumindest temporär sinnvoll, denn so kann man die Statistiken bereinigen. Das mag vielleicht nicht sonderlich wichtig klingen, ist es aber, denn aufgrund dieser Statistiken werden auf politischer Ebene Maßnahmen ergriffen um der Situation zu begegnen. Sind die Statistiken falsch, sind es auch die Maßnahmen zur Gegensteuerung.
Eine andere Möglichkeit wären vernünftige Kontrollen. Es ist dermaßen leicht das System auszunutzen, dass das wirklich jedes Kind kann.
Eine dritte Möglichkeit, jene, die mir persönlich am besten gefällt, wäre endlich damit aufzuhören, Arbeitslose zu verwalten, denn mehr ist das im Prinzip nicht. Eine direkte Betreuung jedes Arbeitslosen, damit er einen Job findet. Das ist zwar arbeitsintensiv, aber erfolgversprechnd und dem Mißbrauch werden sehr enge Grenzen gesetzt.