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Das unpolitische Spiel: Warum Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten

Also ich provoziere jetzt absichtlich, denn das klingt alles reichlich verkrampft, was du so schreibst.
Frage: Hast du noch richtig Spaß am spielen? Ich meine so richtig ausgelassen, ohne weltanschaulichen Unterbau, ohne das ganze Politik- und Ethikgedöns? Einfach drauf losspielen und nicht groß drüber nachdenken?
Die Erkenntnis, dass fiktive Konflikte auf realen Werten basieren, steht dem Spaß am Spiel nicht im Weg. Wieso auch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will mal versuchen, das aus meiner ganz persönlichen Sicht zu erläutern.
Wenn es um solche Themen geht, Politik, Gesellschaft, Reflexion, Gegenwart-Vergangenheit, da halte ich einen Diskurs darüber für zwingend notwenig.
Oft gibt es da kein Richtig-Falsch.
Ein Spiel, welches sich dieser Themen annimmt, transportiert meist eine Message, im „schlimmsten“ Fall die persönliche Agenda der oder des Entwickler(s).
Sollte ein Spiel dem Spieler jedoch absolute Freiheit dahingehend bezüglich seiner Entscheidungen im Spiel überlassen und ich meine absolute Freiheit, ja dann wäre das Spiel selbst hingegen wieder neutral und unpolitisch.
Ein Spiel hat ja irgendwann auch mal ein Ende, meistens jedenfalls und muss auf etwas hinauslaufen, ein Ziel abbilden.
Das müssen wissenschaftliche Abhandlungen und Diskurse in der Regel auch, können aber in ihrem Rahmen solche Themen deutlich tiefgründiger und abschließender behandeln.
Ich will gar nicht von der Fachkompetenz viel reden, aber auch da halte ich Videospielmacher nicht unbedingt immer für Experten auf diesen Gebieten.
Natürlich können sich Entwickler auch mit Expertenhilfe eines Themas gezielt annehmen und das vertiefen, doch dann sind die Spiele meist Graphic Novels, die für mich rein persönlich keine Spiele im eigentlichen Sinn sind.
Und deshalb halte ich Videospiele bisher jedenfalls für nicht gut geeignet.
Aber vielleicht hat ja auch mal jemand eine richtig gute Idee, wie man das machen kann.
Wie gesagt, rein persönliche Meinung.
All das lässt sich auf so ziemlich jedes Medium reflektieren. Bücher, Filme, Musik usw. Was das jetzt ganz speziell mit Spielen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. So gesehen hast du meine Frage nicht beantworten können.

Und muss man denn zwingend Experte auf einem Gebiet sein, um z.B. rassistisch motivierte Konflikte abzubilden? Oder Konflikte zwischen Nationen? Nach der Logik müssten wir alle unsere Klappe halten, was Politik angeht, weil wir alle keine Experten sind. Wäre jetzt aber irgendwie auch nicht so geil, ne?

Eine Geschichte lebt nicht von Wertfreiheit. Ganz im Gegenteil sogar.

Dass ein Spiel, das Spieler Entscheidungsfreiheit bietet, unpolitisch/neutral sein soll, stimmt auch so nicht. Wenn ein Spiel unterschiedliche politische Positionen für den Spieler anbietet, dann stellt es diese Position dar, lässt auch eine Art Wertung einfließen und ist somit politisch. Die Wertung erfolgt dann durch die Charaktere der Story. Die Wertungen können auch ganz unterschiedlich ausfallen, je nach Position des Charakters. Der Spieler wertet anschließend selbst und entscheidet.

Und selbst wenn es keine Wertung gäbe, wäre das Spiel deswegen politisch, WEIL es unterschiedliche politische Positionen darstellt.

Aber eine Geschichte ohne Wertung funktioniert nicht. Wertfrei sind nur Statistiken. Nackte Zahlen. Der Wert entsteht dann durch den Betrachter. Bei Geschichten wird aber immer etwas vom Autor selbst einfließen, ergo wird eine Geschichte auch immer eine Wertung (ob nun gut oder nachteilhaft) zu den Geschehnissen innerhalb dieser aufzeigen.

Der Betrachter setzt sich dann erst mit dem auseinander, was gelesen/geschaut/gespielt wurde.

PS: Ein Spiel, das absolute Freiheit bietet, wäre übrigens ein sehr schlechtes und wenig glaubhaftes Spiel. Denn dann würden Konsequenzen für die Entscheidungen fehlen.

Gefällt mir der Stil und die Melodie und entsprícht es meinen bevorzugten Genres, dann höre ich Lieder. Texte und Inhalt sind mir schnurz-egal.
Also wäre es dir auch egal, wenn der Text rassistisch, ausländerfeindlich ist und ernsthaft zu Mord aufruft? Hauptsache, der Beat ballert?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sicher? Nehmen wir Star Wars. Das ist wirklich mit das aller simpelste was es gibt. Da sind die Rebellen, die Guten und dort das Imperium, die Bösen. Nein, dieser Kommentar läuft nicht darauf hinaus, dass das Imperium Space Nazis sind, denn das sind sie nicht. Tatsächlich ist der Film wirklich weit weg davon, dass man das Imperium einfach mit einem real existierenden Regime gleichsetzen könnte ABER zwei Dinge:
a) der Autor hat sich trotzdem etwas dabei gedacht und war nicht apolitisch und
b) auch beim Zuschauer kommt etwas an, eben jene Einteilung und damit verbunden eine Message
Ich frage mich gerade beim Thema Star Wars dahingehend, ob Lucas eine Message rüberbringen wollte oder ob er sich nur an bekanntem bedient hat, damit die Zuschauer das einfacher verarbeiten können und sich eher auf Effects und Story konzentrieren können?
Denn Star Wars bedient sich optisch zwar schon irgendwo an einem gewissen Regime, doch storytechnisch hat das jedes Märchen schon Jahrhunderte vorher beschrieben. Ritter, dunkle und helle, eine Prinzessin, Magier die den Äther, ähm, die Macht nutzen, drollige Nebencharaktere, einen rebellischen Haudegen, und so weiter und so weiter.

Ich habe öfters mal den Eindruck - ich mag mich irren - dass unheimlich viel - zu viel - in vieles hineininterpretiert wird und zur Richtigkeit der ganzen Thesen dann lediglich eine Theorie geliefert wird, die zwar zu den Fakten passt, aber vielleicht auch meilenweit danebenschießt. ;)

Miyazaki hat mal als Antwort auf die vielen Fragen zur Lore von Elden Ring, dem tieferen Sinn und Zweck und den Intentionen dahinter geantwortet: Nothing, its just Game. ;)
All das lässt sich auf so ziemlich jedes Medium reflektieren. Bücher, Filme, Musik usw. Was das jetzt ganz speziell mit Spielen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. So gesehen hast du meine Frage nicht beantworten können.

Und muss man denn zwingend Experte auf einem Gebiet sein, um z.B. rassistisch motivierte Konflikte abzubilden? Oder Konflikte zwischen Nationen? Nach der Logik müssten wir alle unsere Klappe halten, was Politik angeht, weil wir alle keine Experten sind. Wäre jetzt aber irgendwie auch nicht so geil, ne?

Eine Geschichte lebt nicht von Wertfreiheit. Ganz im Gegenteil sogar.

Dass ein Spiel, das Spieler Entscheidungsfreiheit bietet, unpolitisch/neutral sein soll, stimmt auch so nicht. Wenn ein Spiel unterschiedliche politische Positionen für den Spieler anbietet, dann stellt es diese Position dar, lässt auch eine Art Wertung einfließen und ist somit politisch. Die Wertung erfolgt dann durch die Charaktere der Story. Die Wertungen können auch ganz unterschiedlich ausfallen, je nach Position des Charakters. Der Spieler wertet anschließend selbst und entscheidet.

Eine Geschichte ohne Wertung funktioniert nicht. Wertfrei sind nur Statistiken. Nackte Zahlen. Der Wert entsteht dann durch den Betrachter. Bei Geschichten wird aber immer etwas vom Autor selbst einfließen, ergo wird eine Geschichte auch immer eine Wertung (ob nun gut oder nachteilhaft) zu den Geschehnissen innerhalb dieser aufzeigen.

Der Betrachter setzt sich dann erst mit dem auseinander, was gelesen/geschaut/gespielt wurde.
Du hast gefragt, ich habe aus meiner Sicht geantwortet.
Mehr gibts dazu nicht.
Also wäre es dir auch egal, wenn der Text rassistisch, ausländerfeindlich ist und ernsthaft zu Mord aufruft? Hauptsache, der Beat ballert?
Na sicher, wenn ich den Text nicht kenne, nicht verstehe oder nur zu faul bin zu übersetzen, dann könnte das anfänglich vorkommen.
Aber du kannst davon ausgehen, dass ich nicht völlig blöd bin und gewisse Bands von vornherein ausschließe.
 
Du hast gefragt, ich habe aus meiner Sicht geantwortet.
Mehr gibts dazu nicht.
Wie du meinst. ;)

Na sicher, wenn ich den Text nicht kenne, nicht verstehe oder nur zu faul bin zu übersetzen, dann könnte das anfänglich vorkommen.
Aber du kannst davon ausgehen, dass ich nicht völlig blöd bin und gewisse Bands von vornherein ausschließe.
Also tut es ja doch etwas zur Sache, was der Text beinhaltet.
 
Also tut es ja doch etwas zur Sache, was der Text beinhaltet.
Nicht primär.
Na sicher habe ich Wertevorstellungen. Wenn ich weiß, dass etwas dahingehend nach meinem Dafürhalten nicht mit meinen Vorstellungen vereinbar ist, dann lehne ich das ab, aber nicht nur bei Musik.
Nach heutigen Maßstäben müsste ich wahrscheinlich damit aufhören AC/DC zu hören, weil viele ihrer Lieder hochgradig sexistisch sind. Mache ich trotzdem nicht.
Oder Pagan Metal. Höre auch nicht damit auf zu hören.
Was ich aber nicht mache, ist jedes Lied nach seinen Inhalten zu durchforsten und zu analysieren.
Primär gehts mir erstmal um die Musik an sich.
 
Nicht primär.
Na sicher habe ich Wertevorstellungen. Wenn ich weiß, dass etwas dahingehend nach meinem Dafürhalten nicht mit meinen Vorstellungen vereinbar ist, dann lehne ich das ab, aber nicht nur bei Musik.
Nach heutigen Maßstäben müsste ich wahrscheinlich damit aufhören AC/DC zu hören, weil viele ihrer Lieder hochgradig sexistisch sind. Mache ich trotzdem nicht.
Oder Pagan Metal. Höre auch nicht damit auf zu hören.
Was ich aber nicht mache, ist jedes Lied nach seinen Inhalten zu durchforsten und zu analysieren.
Primär gehts mir erstmal um die Musik an sich.
Es ging mir nicht um primär oder nicht. Sondern schlicht darum, dass der Text eben doch was zur Sache tut, ganz entgegen deiner Aussage, der Text sei dir "schnurzegal".

Medien, übrigens auch Musik, sind hervorragend dafür geeignet, Messages zu transportieren, Themen anzusprechen und auch zu kritisieren. Kein Medium, das zur Unterhaltung dient, hat den Anspruch, bis ins Detail politische Gegebenheiten zu durchforsten und zu analysieren. Sondern einfach nur anzusprechen, aufzuzeigen, anzuregen und aufmerksam zu machen. Ein Experte muss man dafür nicht sein.
 
Ich frage mich gerade beim Thema Star Wars dahingehend, ob Lucas eine Message rüberbringen wollte oder ob er sich nur an bekanntem bedient hat, damit die Zuschauer das einfacher verarbeiten können und sich eher auf Effects und Story konzentrieren können?

Das ist letzten Endlich irrelevant, denn der Autor ist tot. Wichtig ist allein die Wahrnehmung des Publikums. Und das Publikum wird bei ganz minimaler Geschichtskenntnis nicht umhin kommen, die realhistorischen Allegorien zu verstehen. Ausgenommen natürlich diejenigen, die das ganz absichtlich nicht beachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging mir nicht um primär oder nicht. Sondern schlicht darum, dass der Text eben doch was zur Sache tut, ganz entgegen deiner Aussage, der Text sei dir "schnurzegal".

Medien, übrigens auch Musik, sind hervorragend dafür geeignet, Messages zu transportieren, Themen anzusprechen und auch zu kritisieren. Kein Medium, das zur Unterhaltung dient, hat den Anspruch, bis ins Detail politische Gegebenheiten zu durchforsten und zu analysieren. Sondern einfach nur anzusprechen, aufzuzeigen, anzuregen und aufmerksam zu machen. Ein Experte muss man dafür nicht sein.
Doch, der Text ist mir erstmal völlig egal. Ich kenne von bestimmt 90 Prozent aller Lieder die ich höre und gehört habe den Text nicht. Wer weiß, was da alles dabei ist.
Und DAS ist mir wirklich auch egal. Ich sage, mir ist der Text egal, du kannst doch nicht was anderes behaupten. Ich werde wohl doch am besten wissen wie ich ticke oder?
Das ist letzten Endlich irrelevant, denn der Autor ist tot. Wichtig ist allein die Wahrnehmung des Publikums. Und das Publikum wird bei ganz minimaler Geschichtskenntnis nicht umhin kommen, die realhistorischen Allegorien zu verstehen. Ausgenommen natürlich diejenigen, die das ganz absichtlich nicht beachten.
Welchen Autor meinst du?
Und ich finde das ganz und gar nicht irrelevant. Nur weil du die Frage nicht beantworten kannst oder willst, ist sie nicht irrelevant.
Bei dir klingt immer alles so absolut, als hättest du das Recht auf rechthaben gepachtet.
Wenn du mal schreiben würdest: Ich finde oder meiner Meinung nach, aber das tust du nicht, sondern: Das IST so.
Ziemlich anmaßend manchmal. Zumindest kommt es so bei mir an.
Übrigens, zum Thema Publikum…als ich Star Wars EP 6 als er in Deutschland erschien im Kino damals gesehen habe, da war ich 10 Jahre alt.
Weißt du, was ich da wahrgenommen habe? Einen tollen Film mit tollen Effekten, Raumschiffen und bösen und guten Rittern, fertig ist der Laden. Uns so sehe ich die Filme heute noch.
Ich dachte nämlich bisher, die Filem seien für alle gemacht und nicht nur für diejenigenm die zwiwchen Publikumswahrnehmung und realhistorischen Allegorien differenzieren, natürlich nur mit den entsprechenden Geschichtskenntnissen. Ist mir als 10 jähriger wahrscheinlich entgangen oder ich habe es absichtlich nicht beachtet, was meinst du? ;)
Spaß beiseite, mir ist das alles viel zu hochgestochen und künstlich aufgebläht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Welchen Autor meinst du?
Alle Autoren. Von allen Werken.
"Der Tod des Autors (Roland Barthes)"

Die Kernthese des Aufsatzes ist, dass der Autor für die Literatur eine weitaus geringere Bedeutung hat als bisher postuliert (nämlich gar keine), und dass Sinn ganz allein vom Leser erzeugt werden kann.

Übrigens, zum Thema Publikum…als ich Star Wars EP 6 als er in Deutschland erschien im Kino damals gesehen habe, da war ich 10 Jahre alt.
Weißt du, was ich da wahrgenommen habe? Einen tollen Film mit tollen Effekten, Raumschiffen und bösen und guten Rittern, fertig ist der Laden. Uns so sehe ich die Filme heute noch.

Klar, man nimmt Dinge nicht wahr, zu denen man keinen Bezug hat. Gerade als Kind, ohne den entsprechenden Unterrichtshintergrund. Ist doch logisch. Aber ich denke auch, dass du jetzt absichtlich nach Ausnahmen fischt um zu tun, als sei das die Regel. Für Erwachsene gibt es diese Ausrede nicht. Jeder, der in Deutschland einen Schulabschluss gemacht hat, der weiß genug über Geschichte um die Einordnung machen zu können.
 
Ich frage mich gerade beim Thema Star Wars dahingehend, ob Lucas eine Message rüberbringen wollte oder ob er sich nur an bekanntem bedient hat, damit die Zuschauer das einfacher verarbeiten können und sich eher auf Effects und Story konzentrieren können?
Denn Star Wars bedient sich optisch zwar schon irgendwo an einem gewissen Regime, doch storytechnisch hat das jedes Märchen schon Jahrhunderte vorher beschrieben. Ritter, dunkle und helle, eine Prinzessin, Magier die den Äther, ähm, die Macht nutzen, drollige Nebencharaktere, einen rebellischen Haudegen, und so weiter und so weiter.
Nicht wirklich eine Märchenformel oder kennst du irgendein klassisches Märchen das tatsächlich aus diesen Elementen aufgebaut Star Wars ähneln würde? Die Grimmschen Märchen und andere sind einerseits ziemlich düster und andererseits meistens eher begrenzt im Umfang. Das was Star Wars Vorausging ist eher Flash Gordon und das was zu seiner Kreation geführt hatte also allen voran Buck Rogers und die Mars Reihe von Edgar Rice Burroughs (aber sicher viele andere Pulp Strips und Stories der Zeit). Star Wars Märchenverbindung geht eigentlich kaum über den Adelsteil hinaus und na ja, das ist am Ende ehrlich gesagt ziemlich schwach.

Aber zur eigentlichen Frage:
Letztendlich geht es immer darum irgendeine Art von Böses zu besiegen. Es ist also die Frage: "Was ist böse?". Die Bösen können auf alle möglichen Arten dargestellt werden und es ist dann jeweils eine Art Aussage. Feinde können eine Kriegerrasse wie Klingonen sein oder Geldgierig wie Ferengi oder sie könnten ein Kollektiv sein oder oder oder. Eine Message kann simpel sein oder komplex, sie kann spezifisch oder allgemein sein aber es geht kaum ohne.

Ich habe öfters mal den Eindruck - ich mag mich irren - dass unheimlich viel - zu viel - in vieles hineininterpretiert wird und zur Richtigkeit der ganzen Thesen dann lediglich eine Theorie geliefert wird, die zwar zu den Fakten passt, aber vielleicht auch meilenweit danebenschießt. ;)

Miyazaki hat mal als Antwort auf die vielen Fragen zur Lore von Elden Ring, dem tieferen Sinn und Zweck und den Intentionen dahinter geantwortet: Nothing, its just Game. ;)
Ganz ehrlich? Es fällt mir schwer das zu glauben, wenn Miyazaki einen Ethos an den Tag legt, wenn es um den Design der Wesen geht, die seine Welt bevölkern:
"Masanori Waragai: I remember when I was drawing the Undead Dragon, I submitted a design draft that depicted a dragon swarming with maggots and other gross things. Miyazaki handed it back to me saying, 'This isn't dignified. Don't rely on the gross factor to portray an undead dragon. Can't you instead try to convey the deep sorrow of a magnificent beast doomed to a slow and possibly endless descent into ruin?'"

Unwahrscheinlich, dass man sich also bei der Lore einfach gar nichts gedacht hat, zu Mal die Lore von George R. R. Martin mitgestaltet wurde, der wohl auch nicht einfach nur ChatGPT hat machen lassen.
 
Aha, halte ich für absoluten Blödsinn.

Ich bin mir absolut sicher, dass die Zeit von deiner Frage was das Ist bis zu deiner Antwort "das ist Blödsinn". völlig ausreichend war, um das komplett zu lesen und in gänze zu durchschauen. Jupp, keinen Zweifel. ;)

Davon abgesehen finde ich deine Ablehnung jetzt spannend, da du doch in einem früheren Posting noch zugestimmt hast, dass die Wahrnehmung eines Werks subjektiv ist.
Du erinnerst dich?

Natürlich wird meine Sichtweise durch mich verursacht, beeinflußt, was auch immer.
Deswegen heißt es ja auch „meine Ansicht“.
An Bücher gehe ich nur noch selten heran, es dürfte 15 Jahre oder länger her sein, dass ich ein Buch (Roman oder ähnliches) gelesen habe.
An Musik gehe ich ausschließlich nach melodischen Gesichtspunkten heran. Gefällt mir der Stil und die Melodie und entsprícht es meinen bevorzugten Genres, dann höre ich Lieder. Texte und Inhalt sind mir schnurz-egal.
Daher höre ich auch keine oder kaum deutsch-sprachigen Lieder, beim ganzen Rest mache ich mir nicht die Mühe zu übersetzen.
Filme und Serien sind für mich reine Unterhaltungsmedien, genau wie Spiele. Kurzweil und Hirn aus.
Ich habe einfach keinen Nerv mehr für irgendwelche hochtrabenden gesellschaftspolitischen Diskurse und Betrachtungen.
Falls die Frage nach Kunst außerhalb von all dem hier kommt: Interessiert mich auch nicht.

Für mich tun sich nun leider ernsthafte Zweifel auf, ob die Diskussion hier wirklich aufrichtig geführt wird. Es erwirkt leider alles eher den Anschein von Trollerei. Und dafür ist mir meine Zeit zu schade. Bye.
 
Nicht wirklich eine Märchenformel oder kennst du irgendein klassisches Märchen das tatsächlich aus diesen Elementen aufgebaut Star Wars ähneln würde? Die Grimmschen Märchen und andere sind einerseits ziemlich düster und andererseits meistens eher begrenzt im Umfang. Das was Star Wars Vorausging ist eher Flash Gordon und das was zu seiner Kreation geführt hatte also allen voran Buck Rogers und die Mars Reihe von Edgar Rice Burroughs (aber sicher viele andere Pulp Strips und Stories der Zeit). Star Wars Märchenverbindung geht eigentlich kaum über den Adelsteil hinaus und na ja, das ist am Ende ehrlich gesagt ziemlich schwach.

Aber zur eigentlichen Frage:
Letztendlich geht es immer darum irgendeine Art von Böses zu besiegen. Es ist also die Frage: "Was ist böse?". Die Bösen können auf alle möglichen Arten dargestellt werden und es ist dann jeweils eine Art Aussage. Feinde können eine Kriegerrasse wie Klingonen sein oder Geldgierig wie Ferengi oder sie könnten ein Kollektiv sein oder oder oder. Eine Message kann simpel sein oder komplex, sie kann spezifisch oder allgemein sein aber es geht kaum ohne.


Ganz ehrlich? Es fällt mir schwer das zu glauben, wenn Miyazaki einen Ethos an den Tag legt, wenn es um den Design der Wesen geht, die seine Welt bevölkern:
"Masanori Waragai: I remember when I was drawing the Undead Dragon, I submitted a design draft that depicted a dragon swarming with maggots and other gross things. Miyazaki handed it back to me saying, 'This isn't dignified. Don't rely on the gross factor to portray an undead dragon. Can't you instead try to convey the deep sorrow of a magnificent beast doomed to a slow and possibly endless descent into ruin?'"

Unwahrscheinlich, dass man sich also bei der Lore einfach gar nichts gedacht hat, zu Mal die Lore von George R. R. Martin mitgestaltet wurde, der wohl auch nicht einfach nur ChatGPT hat machen lassen.
Hat er geschrieben, auf seinem damals noch Twitter Kanal…vielleicht war er auch etwas genervt, aber er hats geschrieben. ;)

Zu Star Wars, ich sehe das wirklich so, als reines Märchen, es erfüllt jeden Aspekt eines klassischen Märchens, es fängt an wie jedes Märchen. Es war einmal vor langer Zeit…
Für mich war Star Wars nie was anderes.
Ich weiß auch, dass Lucas‘s Hauptinspiration John Carter war, aber auch das sind für mich nichts weiter als Märchengeschichten.
Star Wars ist für mich nicht einmal Science Fantasy.
 
Ich bin mir absolut sicher, dass die Zeit von deiner Frage was das Ist bis zu deiner Antwort "das ist Blödsinn". völlig ausreichend war, um das komplett zu lesen und in gänze zu durchschauen. Jupp, keinen Zweifel. ;)

Davon abgesehen finde ich deine Ablehnung jetzt spannend, da du doch in einem früheren Posting noch zugestimmt hast, dass die Wahrnehmung eines Werks subjektiv ist.
Du erinnerst dich?
Natürlich erinnere ich mich.
Ich habe lediglich geschrieben, dass ich die These, dass der Autor gar nichts damit zu tun hat, für Blödsinn halte und tu es immer noch.
Postuliert ein Aufsatz das gleich zu Beginn, brauch ich mir auch nicht die Mühe machen ihn ganz zu lesen, weil ich schon der Ausgangsthese nicht zustimmen kann.

Für mich tun sich nun leider ernsthafte Zweifel auf, ob die Diskussion hier wirklich aufrichtig geführt wird.
Doch, absolut. Kein Scherz.
Ich finde es allerdings spannend wie versucht wird, mir irgendwie ein schlechtes Gewissen einzureden bei meiner Gleichgültigkeit gewissen Themen gegenüber oder wie auch immer ich das zu deuten habe. Oder erschüttere ich gerade Weltbilder?
Oder trifft die These dieses Aufsatzes zu, der Autor meint gar nichts und alles kommt nur vom Leser? ;)
 
Hat er geschrieben, auf seinem damals noch Twitter Kanal…vielleicht war er auch etwas genervt, aber er hats geschrieben. ;)
Schwierig ohne Kontext und gerade Twitter ist ziemlich ungeeignet mit seiner Zeichenbegrenzung irgendetwas zu erklären. Ich meine, du siehst ja wie lang in diesem Interview der Text ist.

Zu Star Wars, ich sehe das wirklich so, als reines Märchen, es erfüllt jeden Aspekt eines klassischen Märchens, es fängt an wie jedes Märchen. Es war einmal vor langer Zeit…
Für mich war Star Wars nie was anderes.
Ich weiß auch, dass Lucas‘s Hauptinspiration John Carter war, aber auch das sind für mich nichts weiter als Märchengeschichten.
Star Wars ist für mich nicht einmal Science Fantasy.
Und abseits von "Es war einmal vor langer Zeit" war es das auch schon gewesen. Bei Pulp Geschichten hast du nicht ein Mal das. Der Märchenbezug ist so oberflächlich, wie soll es da jeden Aspekt eines klassischen Märchens erfüllen? Ein klassisches Märchen erfüllt ja auch nicht zwingend die Heldenreise, falls es denn überhaupt eine Reise gibt und sich nicht alles an einem Ort abspielt, von den anderen Aspekten ganz abgesehen. Die Einordnung als Märchen benötigt mehr als nur eine oberfläche Übereinstimmung. Das Thema ähnelt dem was in der Pseudoarchäologie oft zu finden ist, wo Bezüge hergestellt werden, wo eigentlich gar keine sind mit dem Ergebnis von Aliens oder Atlantis als Erklärung. Mein Favorit ist wie in einer Arte Dokumentation Jabba als Drache eingeordnet wird, aus der "Sage der Opferung einer Prinzessin an den Drachen", obwohl Jabbas durchgehende Darstellung der eines Mafia Bosses ist, Leia gar nicht geopfert wird und sie obendrein Jabba selbst erwürgt. Im Grunde sehen wir hier ein großartiges Beispiel vom Tod des Autoren, bei dem die Interpretationen der Rezipienten teilweise komplett freidrehen und sich sogar von dem was sie interpretieren komplett lösen.

Allerdings, gerade wenn wir etwas als Märchen einordnen, lässt sich das ja nicht mehr von einer Message trennen, da Märchen ja immer eine Moral transportieren und die ist ja in etwas eingebettet bzw. geht aus etwas hervor. Das ist nicht unpolitisch.
 
@SethWinterstein
Tja, akzeptiere diese Ansicht, teile sie jedoch ganz und gar nicht.
Hab dazu eine völlig ander Meinung. Ich finde Das überhaupt nicht oberflächlich.
Das hat auch nichts mit Prä-Astronautik oder Erich von Däniken zu tun. Oder was in einer Arte Doku verwurstet wurde.
Ich habe mehrfach geschrieben, als was ich Star Wars sehe, dabei bleibe ich.
Sogar Lucas selbst hat es als Märchen bezeichnet, aber was weiß der Autor schon? Er ist ja angeblich tot. ;)
End of Transmission.
Allerdings, gerade wenn wir etwas als Märchen einordnen, lässt sich das ja nicht mehr von einer Message trennen, da Märchen ja immer eine Moral transportieren und die ist ja in etwas eingebettet bzw. geht aus etwas hervor. Das ist nicht unpolitisch.
Hab auch nie was Gegenteiliges dahingehend behauptet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich verstehe den Standpunkt nicht, dass Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten. Wollt Ihr politische Rennspiele? oder Tetris? Spiele als Kunstform können und dürfen gern mal politisch sein oder unbequeme Fragen stellen. Aber dass sie das immer tun sollten, halte ich für Blödsinn. Davon mal abgesehen, MÜSSEN Spiele ja wohl "politisch korrekt" sein. Sie können zwar unbequeme Fragen stellen, aber nur solange das im Rahmen passiert. Es reicht ja schon, dass Autoren von Romanvorlagen politisch nicht mit dem Strom schwimmen, damit Spiele von der Presse angefeindet werden. Auch werden Spiele für Propaganda genutzt. Da ist bei mir ganz klar eine Grenze erreicht, wo ich gern weniger Politik in Spielen - und drum herum - hätte.
 
Ich verstehe den Standpunkt nicht, dass Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten. Wollt Ihr politische Rennspiele? oder Tetris? Spiele als Kunstform können und dürfen gern mal politisch sein oder unbequeme Fragen stellen. Aber dass sie das immer tun sollten, halte ich für Blödsinn. Davon mal abgesehen, MÜSSEN Spiele ja wohl "politisch korrekt" sein. Sie können zwar unbequeme Fragen stellen, aber nur solange das im Rahmen passiert.
Dass es auch Grenzen gibt, ist logisch. Ich würde auch kein Spiel spielen wollen, dass - um mal Extrembeispiele zu nennen - den Nationalsozialismus oder Gewalttaten an Kindern glorifiziert.

Es reicht ja schon, dass Autoren von Romanvorlagen politisch nicht mit dem Strom schwimmen, damit Spiele von der Presse angefeindet werden.
Wann denn das?

Auch werden Spiele für Propaganda genutzt. Da ist bei mir ganz klar eine Grenze erreicht, wo ich gern weniger Politik in Spielen - und drum herum - hätte.
Gesellschaftsfähige Medien wurden schon immer für Propaganda genutzt. Das ist nichts neues. Und wird sich auch nicht ändern. Aber gemessen an der schieren Zahl an Videospielen weltweit dürfte echte Propaganda den kleinsten Anteil ausmachen.
 
Ich verstehe den Standpunkt nicht, dass Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten. Wollt Ihr politische Rennspiele? oder Tetris?

Dieser eine Satz ist denke ich Kern des Problems: denn er spiegelt den Standpunkt falsch wieder.
Der Standpunkt ist:

-------------------------------------------------------------------------
-> Spiele können nicht unpolitisch sein <-
-------------------------------------------------------------------------

(außer sie sind abstrakt wie Tetris)

Daraus folgt nun aber NICHT, dass sie nicht auch einfach nur Unterhaltung sein dürfen. Das ist die zweite Fehlannahme. Die Idee, dass Politik in Spielen irgendwie die bloße Unterhaltung ausschließen würde. Das ist schlicht nicht der Fall. Die Politik im Spiel darf heute wie auch damals in der Jugend™ total egal sein. Man darf völlig ignorieren, dass Peach zu Bowser "Nein" sagt und er es nicht respektiert. Man darf das ausblenden und einfach nur Spaß haben, so wie wir es alle in unserer Jugend™ getan haben.

Die Frage ist: warum gibt es Leute, die das nicht mehr können? Die bei jedem bisschen Politik in einem Spiel plötzlich zeter und mordio schreien - während sie es in ihrer Jugend einfach ignorieren konnten? Das Aufregen über Politik in Spielen - bei gleichzeitigem ignorieren, dass Politik schon immer in Spielen drin war - sagt mehr über Diejenigen, die sich aufregen als die Spiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man darf völlig ignorieren, dass Peach zu Bowser "Nein" sagt und er es nicht respektiert. Man darf das ausblenden und einfach nur Spaß haben, so wie wir es alle in unserer Jugend™ getan haben.

Die Frage ist: warum gibt es Leute, die das nicht mehr können?
Es könnte aber auch sein, dass manche in ihrer Kindheit/Jugend das nicht bewußt ignoriert haben, sondern einfach nicht erkannt haben.
Es könnte auch sein, dass zum Beispiel die Bowser-Peach Sache mit dem „Nein“ erst in jüngerer Vergangenheit als das - ganz vorsichtig formuliert - hochstilisiert wurde, wie du es vielleicht in dem Zusammenhang gerade angesprochen hast.
Mir selber ist nämlich dieser Gedanke bisher noch gar nicht gekommen.
Für mich war die Entführung von Peach bisher immer nur Mittel zum Zweck, Mario einen Grund zu geben, sich durch die Spiele zu hüpfen. ;)
Und ob die Macher überhaupt irgendeine Botschaft damit vermitteln wollten, puh, ich weiß nicht…

Doch zum eigentlichen Thema des Artikels nochmal, natürlich darf ein Spiel politisch sein, es darf auch gesellschaftliche Themen verarbeiten. Es liegt letzlich an mir, ob ich dann solche Spiele zocke oder nicht.
Halte zwar andere Formen der Verarbeitung solcher Themen nach wie vor für geeigneter als Spiele, aber egal.
Doch mit der Grund-These des Artikels: „Warum Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten“, das sehe ich anders.
Das ist mir persönlich zu sehr „aufs Auge gedrückt“. Vielleicht ist das mitunter auch ein Grund, weswegen viele motzen.
Denn mal ehrlich, nicht wegen „jedem bißchen“ wird sich in der Regel aufgeregt, sondern meist dann, wenn es überhand nimmt. Denn bei Spielen ist es nicht anderes als bei allem anderen auch…man kanns damit auch übertreiben.
Nun zieht da jeder die Grenze, ab wann das der Fall ist wahrscheinlich woanders.
 
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