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Das unpolitische Spiel: Warum Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten

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Ich persönlich bevorzuge Spiele, die weitestgehend gesellschaftliche und politische Themen außen vor lassen.
Die Auswahl ist groß genug.
Ich gebe zu, ein Spiel wie This War of Mine oder That Dragon: Cancer könnte ich nicht spielen. Aus drei wesentlichen Gründen, ich will mich mit solchen Themen in meiner teils raren Freizeit nicht beschäftigen. Es interessiert mich auch nicht wirklich, obwohl es mich natürlich auch treffen könnte (aber das muss mir kein Spiel erklären, das weiß ich auch so) und es entspricht nicht meiner Vorstellung von „Spiel“. Wenn ich spiele, will ich in erster Linie unterhalten werden und Spaß haben und da sind mir tatsächlich die Popcon-Blockbuster lieber als solche Indie-Spiele, ohne sie damit abzuwerten. Reine Geschmacksache.
Doch Kopf freibekommen und entspannen gelingt mir mit Spielen, die solch schwere Themen behandeln nicht. Also für mich braucht es Ploitik und gesellschaftliche Themen in Spielen nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist das Verständnis für Aussagen wie "Spiele sollen nur unterhalten und nicht politisch sein" mittlerweile völlig abhanden gekommen.

Spiele dürfen natürlich auch mal "nur" unterhalten. Aber selbst dahinter steckt ja auch eine Botschaft, wie im Text auch bereits erörtert wird. Flucht aus der Realität. Dem Alltagstrott entfliehen. Sich einfach nur mal entspannen. Selbst das ist politisch.

Spiele sind Kunst und Spiele sind immer ein Produkt des Zeitgeistes. Kann man kritisieren. Muss man nicht mögen. Aber es ist so. Der Kunstbegriff hat nämlich gar nicht den Anspruch, nur zu gefallen. Kunst ist kein Synonym für wertende Begriffe aller Art. Kunst darf auch mal aufregen, missfallen oder sogar gehasst werden.

Unpolitisch sein ist nicht möglich. Denn wir haben alle eine Meinung zu bestimmten Dingen, die uns unmittelbar oder uns als Gesellschaft betreffen. Wie wir dies äußern, ist ein anderes Paar Schuhe.

 
Spiele sind Unterhaltung und können auch zum Nachdenken anregen. Das Problem liegt nicht im Politischen, sondern im krampfhaften Ideologischen oder aus kapitalistischer Sicht im ESG-Score. Glaubt wirklich jemand, dass es jemanden interessiert, wie divers ein Spiel ist? Ich finde den Begriff schon recht lächerlich, weil man etwas abnormalisiert, das eigentlich normal ist. Wenn das dann der ganze Schwerpunkt der Story und der Charaktere ist, und das Spiel nur daraus besteht, freuen sich alle, weil alles "bunt" ist, oder? Ach nein, auf einmal kommt dann eine riesige Shitshow wegen "Blackwashing" oder schlecht geschriebenen Charakteren oder einer Story mit unterirdischem Niveau, wo man seine eigene Ideologie mit einem Vorschlaghammer reinprügelt. Kritiker werden dann mit der intelligentesten Methode der Schadensbegrenzung beschuldigt, nämlich: "Das sind alles Nazis" oder, seit neuestem (mein persönlicher Favorit bisher), "daran ist die toxische Maskulinität schuld". Ach ja, "Transphob" gibt es auch noch.

Das ist eine Verharmlosung einer der schlimmsten Epochen der Geschichte und der Verfolgung bestimmter Gruppen. Wenn das aber so ist, frage ich mich, ob da der Publisher/Filmstudio Mist erzählt oder ob einfach der Großteil der Menschen toxisch maskuline transphobe Nazis sind, so wie nach solchen Filmen/Spielen der Aktienkurs auf einmal fällt. Da bringt man mal drei Spiele mit diesem Schwachsinn heraus oder eine ganze Serie, bis die Geldgeber merken, dass die produzierte Shitshow – Überraschung – wirklich eine Shitshow ist und einen Kurswechsel einleiten oder den Laden dicht machen. "Get woke, go broke" quasi. Dabei noch ein großer Dank an Sweet Baby Inc.; dank eurer Arbeit weiß ich, welche Aktien ich shorten kann. Oder an Ubisoft, die es durch ihre Ignoranz und ihren "Diversitätswahn" schaffen, in Japan als Rassisten dazustehen. Na ja, Idealist ist man nur, solange es nicht weh tut oder bis man pleite geht.
 
Deshalb kann man zwar immer wieder rufen: "Keep your politics out of my game!", aber ob das überhaupt möglich ist, ist zumindest fraglich.
Ich habe gerade Crime Boss Rocky City gespielt und dort kann ich nichts politisches finden. Man spielt ja auch immerhin einen Verbrecherboss und am Ende geht's nur um's Geld. Vielleicht liegt darin eine tiefere Botschaft, aber vielleicht wollten die Entwickler auch einfach nur ein spaßiges Spiel machen. Es lassen sich sicher noch mehr Beispiele finden.

Im Artikel wird interessanterweise auch Detroit Become Human erwähnt:
Detroit Become Human (2018) erzählt eine Geschichte, die bewusst mit Rassismus und Unterdrückung spielt und dabei historisch ikonische Städte wie Detroit als Schauplatz wählen.
Ich habe das Spiel 2018 gespielt, aber mir ist es gänzlich anders im Gedächtnis geblieben. Hier wurde mit dem Gedanken gespielt, ab wann ein Mensch eine Künstliche Intelligenz als gleichwertig zur menschlichen Existenz empfindet. Entsprechend dazu hat die Dame im Into-Bildschirm auch immer wieder recht tiefgehende Fragen gestellt. Für mich war relativ schnell der Punkt erreicht, bei dem mir klar war, dass ich die Androiden als gleichwertig empfand, da sie eigene Bedürfnisse um Emotionen hatten, die gleichwertig zu menschlichen waren. Ich würde also jedes Wesen, dass auf dem Level eines solchen Androiden operiert, nicht als minderwertig ansehen, sondern könnte mir echte Freundschaften usw vorstellen. Rassismus, im Sinne von Abstufung von Ethnien hätte ich damit aber jetzt nicht unmittelbar verknüpft. Eher Sklaverei.
 
Rassismus, im Sinne von Abstufung von Ethnien hätte ich damit aber jetzt nicht unmittelbar verknüpft. Eher Sklaverei.
Rassismus ist im Fall von Detroid: Become Human sicher das falsche Wort, weil Androiden keine Ethnie darstellen. Sklaverei basiert allerdings immer auf der Idee der Diskriminierung. Von der gibt es ja viele Formen, u.a. eben auch Rassismus.
 
@MarcHammel
Doch, ich denke schon, dass unpolitisch möglich ist, wieso nicht? Eine Meinung zu etwas zu haben, verknüpfe ich keineswegs zwangsläufig mit irgendwas politischem.
Das ist nur meine persönliche Meinung zu dem, wie ich zum Begriff „Spiel“ stehe.
Doch der These, es gäbe keine unpolitsichen Spiele, möchte ich widersprechen.
Es gibt es meiner Ansicht nach völlig unpolitische Spiele, Mario, Donkey Kong, Rayman oder auch Astro Bot zum Beispiel. Und es gibt noch unzählige weitere, gänzlich unpolitische Spiele…Rennspiele zum Beispiel. Ganze Genres sind gänzlich unpolitisch.
Das künstlerische an Spielen oder anders formuliert, das was mich fasziniert, ist die Programmierkunst oder in einem FromSoft Spiel das Art-Design.
Ob in The Last of Us 2 eine lesbische Beziehung dargestellt wird oder nicht, das interessiert mich nicht. In dem Spiel ging es mir lediglich darum, möglichst kreativ zu töten, lapidar gesagt.
Sich einfach entspannen und unterhalten lassen, das hat nach meinem Empfinden nichts politisches. Das tun selbst Tiere, auch die spielen zur Entspannung oder sogar zum Zeitvertreib…ganz unpolitisch. ;)
Politik ist für mich immer auch mit einer Ideologie verknüpft. Das ist nochmal was anderes. Muss ich nicht haben, brauch ich nicht, denn politisch ist eine Sache, politisch-ideologisch ist was anderes.

Sicher darf Kunst all das, was du geschrieben hast sehr gerne sein. Kann gefallen, kann missfallen, kann aufregen, kann kontrovers sein und provozieren. Doch all diese Attribute und Eigenschaften sind meiner Meinung nach in anderen Formen der Kunst besser aufgehoben, weil sie meiner Ansicht nach deutlich tiefgründiger behandelt werden können außerhalb dieses Mediums.
 
Ob politisch oder nicht spielt für mich erstmal keine Rolle. Ich möchte in erster Linie unterhalten werden. Und solange ich nicht das Gefühl habe dass da versucht wird mir irgendeine Meinung oder wirre Ideologie aufzuzwingen habe ich damit kein Problem.
 
@MarcHammel
Doch, ich denke schon, dass unpolitisch möglich ist, wieso nicht? Eine Meinung zu etwas zu haben, verknüpfe ich keineswegs zwangsläufig mit irgendwas politischem.
Das ist nur meine persönliche Meinung zu dem, wie ich zum Begriff „Spiel“ stehe.
Doch der These, es gäbe keine unpolitsichen Spiele, möchte ich widersprechen.
Es gibt es meiner Ansicht nach völlig unpolitische Spiele, Mario, Donkey Kong, Rayman oder auch Astro Bot zum Beispiel. Und es gibt noch unzählige weitere, gänzlich unpolitische Spiele…Rennspiele zum Beispiel. Ganze Genres sind gänzlich unpolitisch.
Das künstlerische an Spielen oder anders formuliert, das was mich fasziniert, ist die Programmierkunst oder in einem FromSoft Spiel das Art-Design.
Ob in The Last of Us 2 eine lesbische Beziehung dargestellt wird oder nicht, das interessiert mich nicht. In dem Spiel ging es mir lediglich darum, möglichst kreativ zu töten, lapidar gesagt.
Sich einfach entspannen und unterhalten lassen, das hat nach meinem Empfinden nichts politisches.
Es ging mir um das Motiv dahinter, nicht um das Produkt als solches.

Natürlich spiele ich auch gern Spiele, die konkrete politische Themen nicht darstellen, einfach nur um unterhalten zu werden. Warum tu ich das? Um abzuschalten. Um der Realität mal zu entfliehen. Warum will ich der Realität mal entfliehen? Weil sie anstrengend ist. All die Nachrichten, Krisen, die Arbeit, ja sogar meine Familie ist manchmal anstrengend. Ich denke schon, dass das durchaus politisch motiviert ist, einfach nur unterhalten werden zu wollen. Zumindest ist es ein klares politisches Statement.

Unter ähnlichen Gesichtspunkten werden viele Spiele, die nicht politisch dargestellt sind, entwickelt. Alltagsflucht, bloße Unterhaltung für die Spieler.

Abgesehen davon: Schon Kinderbücher, die auch nichts anderes als Kunst und Medien sind, dienen der bloßen Unterhaltung (für Kinder), sind aber politisch motiviert, auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennt. Immerhin geht es in vielen Kinderbüchern um klare Wertvorstellungen, um Moral usw. Wüsste somit also keinen logischen Grund, warum das eine das andere ausschließen sollte.

PS: TLoU Part 2 bietet aus meiner Sicht zu wenig Möglichkeiten für möglichst kreative Tötungen. Das Spiel ist auch sehr story- und charakterfokussiert. Wenn du möglichst kreativ Töten willst, empfehle ich dir eher Hitman.

Das tun selbst Tiere, auch die spielen zur Entspannung oder sogar zum Zeitvertreib…ganz unpolitisch. ;)
Für solche Vergleiche habe ich mittlerweile auch kaum mehr Verständnis. Wir sind nun mal keine Schimpansen, Organ Utans oder Gorillas. Es spielt in dieser Frage keine Rolle, was Tiere tun. Es geht hier um den Begriff Politik und Gesellschaft und unser Verständnis von beidem ist ein menschliches Konstrukt.

Politik ist für mich immer auch mit einer Ideologie verknüpft. Das ist nochmal was anderes. Muss ich nicht haben, brauch ich nicht, denn politisch ist eine Sache, politisch-ideologisch ist was anderes.
Natürlich ist Politik immer mit einer Ideologie oder zumindest mit einer Idee verknüpft. Das war nie anders und das allein ist nicht das Problem, sehen wir mal von Ideologien wie dem Nationalsozialismus aus den 1930-40er Jahren ab. Wie es kommuniziert wird, ist die andere Sache.

Politik ist aber auch immer und ausnahmslos mit der Gesellschaft verknüpft. Politisch = gesellschaftlich.

Sicher darf Kunst all das, was du geschrieben hast sehr gerne sein. Kann gefallen, kann missfallen, kann aufregen, kann kontrovers sein und provozieren. Doch all diese Attribute und Eigenschaften sind meiner Meinung nach in anderen Formen der Kunst besser aufgehoben, weil sie meiner Ansicht nach deutlich tiefgründiger behandelt werden können außerhalb dieses Mediums.
Da bin ich gänzlich anderer Meinung. Spiele haben durch Bild, Ton, Schrift und vor allem durch die Interaktivität massives Potential, politische Themen erlebbar zu machen. Ob dieses Potential genutzt wird, ist ein gänzlich anderes Paar Schuhe.

Filme, Printmedien, Bücher und Musik funktionieren halt einfach anders. Ob es tiefgründiger behandelt werden kann, als durch Spiele? Kommt auf die Menschen an, die Medien und Kunst produzieren. Jedes Medium ist begrenzt in seinen Möglichkeiten, Themen und Ideen zu transportieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiele sind Unterhaltung und können auch zum Nachdenken anregen. Das Problem liegt nicht im Politischen, sondern im krampfhaften Ideologischen oder aus kapitalistischer Sicht im ESG-Score.
Ich würde auch hier noch mal unterscheiden. Ich finde nicht dass es grundsätzlich problematisch ist, krampfhaft ideologisch zu sein. Alan Moore ist krampfhaft ideologisch, Liga der Außergewöhnlichen Gentleman oder Watchmen, da trieft es aus jeder Pore. Und nicht anders sieht es ja im Buch-literarischen Bereich aus oder Film oder Musik. Überall ist Politik und das stellenweise extrem "on the nose". Kann nerven und schlecht sein aber ist doch irgendwie meistens okay. Ich meine hey, einer der größen Musiker der Geschichte, Michael Jackson veröffentlicht einen Song wie: https://de.wikipedia.org/wiki/They_Don’t_Care_About_Us und die Konsumenten? Lieben es.

Wo also ist der Unterschied zu Videospielen und der Kritik derzeit die auch Filme und Serien betrifft? Genau der ESG Score den du nennst bzw. das Gefühl, dass es eben nicht das Ergebnis eines kreativen Prozesses ist, sondern das Ergebnis einer Runde Schlipsträger, die eine Checkliste erfüllen müssen, die von Banken bzw. Marketingabteilungen kommt. Es ist also der Unterschied zwischen Natürlichkeit und Synthetik und sei sie nur angenommen.
 
Ich finde nicht dass es grundsätzlich problematisch ist, krampfhaft ideologisch zu sein.
kommt drauf an ob das Ganze zur Story beiträgt oder nicht. Dabei ist "Watchmen", wie du erwähnt hast, ein gutes Beispiel. Anders wiederum sieht man die Twitter-Kommentare der "The Witcher"-Regisseurinn (wobei einige gelöscht wurden) und wie dort ganze Charaktere verhunzt werden. Über "Star Wars" brauchen wir erst gar nicht anzufangen. "Deus Ex" ist dabei auch so eine Sache, wobei sich die Story wiederum um diese Ideologie dreht. Bei der "Witcher"-Serie hätte man auch einiges machen können, hat aber seinen eigenen Schwachsinn reingekotzt.
 
@MarcHammel
Ich weiß nicht so richtig, was du mit Motiv dahinter meinst?
Glaube das Hauptmotiv ist einfach nur Kohle verdienen.
Unterschiedliche Zielgruppen werden mit unterschiedlichen Spielen bedient. Ob die Message eines Spieles wirklich ernst gemeint ist oder ob bloss eine gewisse Art von Zielgruppe bedient werden soll, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. ;)
Doch letztlich haben wir einfach zu unterschiedliche Herangehensweisen an das Medium Spiel.
Ich mag es möglichst unpolitisch und für dich ist allein schon der Drang nach Zeitvertreib eine Art Politikum.
Wie gesagt, bin ich grundsätzlich anderer Meinung.

Was Ausdrucksformen der Kunst angeht, ich bleibe dabei. Halte das Medium Spiel für nicht gut geeignet.
Zumindest nicht für tiefgründige Auseinandersetzungen mit gesellschaftspolitischen Themen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@MarcHammel
Ich weiß nicht so richtig, was du mit Motiv dahinter meinst?
Glaube das Hauptmotiv ist einfach nur Kohle verdienen.
Entwickler arbeiten halt nicht gemeinnützig. Dass die Geld verdienen wollen, ist logisch. Nicht jeder Mitarbeiter in einem Entwicklerstudio ist ein geldgeiler Bock aus der Chefetage.

Unterschiedliche Zielgruppen werden mit unterschiedlichen Spielen bedient. Ob die Message eines Spieles wirklich ernst gemeint ist oder ob bloss eine gewisse Art von Zielgruppe bedient werden soll, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. ;)
Würde ich auch nicht. Aber andererseits würde ich nicht allen Entwicklern Ehrlichkeit absprechen, nur weil sie Geld damit verdienen.

Was Ausdrucksformen der Kunst angeht, ich bleibe dabei. Halte das Medium Spiel für nicht gut geeignet.
Zumindest nicht für tiefgründige Auseinandersetzungen mit gesellschaftspolitischen Themen.
Mich würde ja mal interessieren, wieso du das so siehst und woran genau du das festmachst.

Ich hab wirklich über deine Aussage, die du ja in deinem vorherigen Post schon getätigt hast, nachgedacht. Aber zu mehr als "Wurde bisher nicht adäquat umgesetzt" bin ich nicht gekommen. Und selbst das Ergebnis ist infrage zu stellen. Und das heißt ja nicht, dass Spiele ein eher schlechtes Medium wären, um gesellschaftspolitische Themen zu transportieren und sich damit auseinanderzusetzen.
 
kommt drauf an ob das Ganze zur Story beiträgt oder nicht. Dabei ist "Watchmen", wie du erwähnt hast, ein gutes Beispiel. Anders wiederum sieht man die Twitter-Kommentare der "The Witcher"-Regisseurinn (wobei einige gelöscht wurden) und wie dort ganze Charaktere verhunzt werden. Über "Star Wars" brauchen wir erst gar nicht anzufangen. "Deus Ex" ist dabei auch so eine Sache, wobei sich die Story wiederum um diese Ideologie dreht. Bei der "Witcher"-Serie hätte man auch einiges machen können, hat aber seinen eigenen Schwachsinn reingekotzt.
Es ist eben auch das Problem, wenn man sich etwas Fremden bedient. Ich muss sagen, dass ich froh bin, dass Alan Moore nicht die Rechte gekriegt hat an irgendwelchen alten Helden und gezwungen war was eigenes zu machen. Das ist denke ich die bessere herangehensweise. The Witcher ist ein schönes Beispiel dafür, wie man die eigene Vorlage nicht versteht. Es geht buchstäblich darum, wie vorurteilsbehaftet Menschen sind, wie schlecht sie seien können, wie diese Xenophobie sie selbst zu Monstern macht und dann ist die Welt bei Netflix plötzlich super divers, obwohl der Punkt ist, dass in dieser Welt Normabweichungen eben nicht gern gesehen sind, mit entsprechenden Konflikten. The Witcher ist auch so ein Beispiel, wie diese ganzen sehr politischen Dinge eigentlich für niemanden ein Problem darstellen, egal ob Buch oder Spiel. Es ist genau der Moment, wo man von der Vorlage abweicht und sein eigenes Ding macht, wo es zum Problem wird. Und das ist ja auch an anderne Stellen ein Hauptkritikpunkt, gerade wenn es um Colorswapping geht.
 
"Warum Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten"
Doch genau das sollten sie !
 
Rassismus ist im Fall von Detroid: Become Human sicher das falsche Wort, weil Androiden keine Ethnie darstellen.
Rassismus als Begriff soll im eigentlichen Sinne auch erstmal nur den Vorgang im Kopf der Subjekte beschreiben, die der wahnsinnigen Idee verfallen sind, dass a) Menschen aus verschiedenen Rassen bestehen, was biologisch absoluter Blödsinn ist, da der Mensch als solches höchstens die Rasse darstellt, und b) die vermeintlich eigene Rasse weiterentwickelt ist, und somit übergeordnet wird über andere Rassen, woraus dann die von dir erwähnte Diskriminierung des Objektes erfolgt.

Wenn ich gerade nochmal darüber nachdenke, dann merke ich, dass die Bezeichnung Rassismus bei Detroid Become Human sogar im wahrsten Sinne des Wortes sehr gut passt, da es darum geht, ob der Mensch sich als gesamte Rasse den künstlichen Androiden gegenüber aus Gründen überlegen fühlt.
 
Rassismus als Begriff soll im eigentlichen Sinne auch erstmal nur den Vorgang im Kopf der Subjekte beschreiben, die der wahnsinnigen Idee verfallen sind, dass a) Menschen aus verschiedenen Rassen bestehen, was biologisch absoluter Blödsinn ist, da der Mensch als solches höchstens die Rasse darstellt…
Nicht wirklich.
Der Mensch stellt eine Art dar, keine Rasse.
Der Mensch ist eine Art aus der Gattung Homo, aus der Familie der Menschenaffen, der Ordung der Primaten und so weiter.
Und weltweit lässt sich jede Art in Rassen unterteilen. Der Mensch macht da keine Ausnahme.
Also natürlich ist Rassismus innerhalb der menschlichen Art möglich.
 
AzRa-eL hat schon Recht, Rassismus ist eine Ideologie, in der Menschen in Rassen eingeteilt werden und das geht nicht. Wir sind alle Homo Sapiens, es gibt keine Unterarten beim Menschen.
 
"Warum Spiele niemals bloß Unterhaltung sein sollten"
Doch genau das sollten sie !
Ich bin echt neugierig, wie ein unpolitisches Call of Duty aussähe. WER würde WARUM gegen WEN kämpfen? Jedes einzelne Element ist politisch. Das WER ist politisch. Das gegen WEN ist politisch. Das WARUM ist politisch.

Und viel wichtiger als wie es ausähe ist die Frage: wem würde sowas gefallen? Wer würde das kaufen?

Ich finde nicht dass es grundsätzlich problematisch ist, krampfhaft ideologisch zu sein.

Das problem ist, dass völlig subjektiv ist, wo die Grenze zu krampfhaft verläuft. Du nennst ja ein paar Beispiele. Aber ich bleibe mal bei meinem Call of Duty Beispiel von oben: Black Ops 3, hat die Hautpfigur über Kriegsverbrechen-Whistleblower hetzen lassen. In Egoperspektive (mir das also mindestens in den Mund gelegt, wenn nicht gar "in den Hals gerammt" ). In der Zeit, als die Snowden Leaks und das Collateral Murder Video heiß diskutiert wurden. Ich habe mich da schon ein wenig im Mund erbrochen. Aber 99% der Spieler haben das damals nicht mal als politsch wahrgenommen und schon gar nicht als krampfhaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterarten nicht. Der Mensch ist ja biologische eine Art.
Aber alle Arten werden in Rassen unterteilt. Darüber herrscht in der Biologie auch absoluter Konsens, dass es Rassen auch bei Menschen gibt. Das ist überhaupt nicht negativ behaftet oder sonstwie abwertend.
Rein biologisch gibt es auch bei der Art Mensch unterschiedliche Rassen.
Der Begriff Rassismus ist natürlich ideologisch und wird auch dann verwendet, wenn jemand zum Beispiel wegen seines Glaubens benachteiligt wird und nicht nur wenn er sich rein biologisch unterscheidet und das tun Menschen nunmal.
 
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