• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Corona (nicht das Bier)

Weil es einfach falsch ist, das Lockdown quasi nen Komplett-Riegel ins Leben schiebt.

Ebenso falsch ist es aber, das, was wir momentan haben, als "Lockdown" zu bezeichnen, wo nahezu alles noch so läuft wie vorher, nur mit Maske, Desinfektionsmitteln und Abstand.
 
Teil-Quarantäne finde ich auch sinnlos.
Der Freund meiner Schwester hatte Kontakt zu einer Person mit Corona...da er Arzt ist, hieß es Teil-Quarantäne NUR für den Freund meiner Schwester. Er durfte nur zur Arbeit und nach Hause...meine Schwestern und deren Kinder durften aber alle machen was sie wollten!! Kann mir da einer die Logik erklären?

Er hatte am Ende nix gehabt...
Hätte es ihr Freund aber gehabt, hätte es meine Schwester und die Kinder schön verbreitet, da nützt die Teil-Quarantäne doch absolut garnix...
 
Ebenso falsch ist es aber, das, was wir momentan haben, als "Lockdown" zu bezeichnen, wo nahezu alles noch so läuft wie vorher, nur mit Maske, Desinfektionsmitteln und Abstand.
Nahezu alles? ^^ So ein Blödsinn - oder bist du in den letzten Tagen etwa nach dem Basketballtraining was Essen gegangen, dann ins Fitnessstudio und nach ner Runde Schwimmen im Hallenbad mit Dusche noch in einem Club abtanzen gewesen, um auf dem Nachhauseweg bei Mc Donalds noch nen Burger zu mampfen? Ganz sicher nicht, weil eben all diese Branchen geschlossen sein müssen, das IST ein Lockdown. Siehe die Definition laut Oxford-Dictonary, das Wort umfasst nun mal auch TEIL-Schließungen. Ist das denn so schwer zu akzeptieren? ^^

Falls Du solche Dinge eh nicht machst, die in den von Schließungen betroffenen Einrichtungen stattfinden, dann läuft es vielleicht für DICH "nahezu wie vorher" - aber du kannst ja wohl nicht allen Ernstes behaupten, dass das allgemein so zu sehen sei...


Das heißt ja nicht, dass es nicht einen noch härteren Lockdown geben kann. Daher sprechen ja viele auch, um die Ausmaße klarzumachen, von einem "Teil-Lockdown" oder "sanften Lockdown" oder "vermeiden eines harten Lockdowns" oder "Total-Lockdown" usw., weil der Begriff eben nicht eindeutig ist - bzw. eindeutig ist nur, dass er eben mehrere Zustände umschreiben und nicht nur einen einzigen, der quasi eine Ausgangssperre bedeutet. ;)
 
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Teil-Quarantäne finde ich auch sinnlos.
Der Freund meiner Schwester hatte Kontakt zu einer Person mit Corona...da er Arzt ist, hieß es Teil-Quarantäne NUR für den Freund meiner Schwester. Er durfte nur zur Arbeit und nach Hause...meine Schwestern und deren Kinder durften aber alle machen was sie wollten!! Kann mir da einer die Logik erklären?

Er hatte am Ende nix gehabt...
Hätte es ihr Freund aber gehabt, hätte es meine Schwester und die Kinder schön verbreitet, da nützt die Teil-Quarantäne doch absolut garnix...

Kontakte von Kontakten, die noch nicht positiv getestet wurden, sind angehalten, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und müssen aber nicht in Quarantäne , die einen erheblich Eingriff in die Lebensumstände der Betroffenen bedeutet.
Tatsächlich müssen sich Haushaltskontakte nicht zwingend infizieren, das haben wir jetzt schon ein paarmal erlebt, vor allem, wenn der Betroffene asymptomatisch ist und dessen Kontakt dich häuslich distanzieren.

Er ist Arzt, also systemrelevant. Daher darf er mit einem Antrag auf Unabkömmlichkeit nach Erlaubnis de Gesundheitsamtes arbeiten, solange er keine Symptome hat und sein Test negativ ist. Das Tragen einer FFP2 bzw. KN95-Maske sollte dann selbstverständlich sein.
Würde man in diesen Fällen anders handeln, wäre das Gesundheitssystem schon längst kollabiert.

Es ist also eine Risikoabschätzung, die letztendlich das Gesundheitsamt trifft.

Mein Arbeitskollege, welcher positiv getestet wurde, wartet noch immer auf den Code fürs Tracing-App.
Ist ja erst 2 1/2 Tage her, seit er positiv getestet wurde
:P

Ja, teilweise läuft es da etwas drunter und drüber. :B
 
Teil-Quarantäne finde ich auch sinnlos.
Der Freund meiner Schwester hatte Kontakt zu einer Person mit Corona...da er Arzt ist, hieß es Teil-Quarantäne NUR für den Freund meiner Schwester. Er durfte nur zur Arbeit und nach Hause...meine Schwestern und deren Kinder durften aber alle machen was sie wollten!! Kann mir da einer die Logik erklären?
Ja, und zwar hat das zum damit zu tun, dass wir so viele Fälle haben, dass man unmöglich JEDEN neuen Fall vermeiden kann und will. Man müsste wegen der Fallzahlen so viele in Isolation schicken, dass da etliche Firmen und Co ein Riesenproblem bekommen würden und es auch ein starker Eingriff in die Freiheiten wäre. Da riskiert man es eher, dass die Kontaktpersonen "frei rumlaufen" dürfen, natürlich auch im Hinterkopf mit dem Gedanken, dass DIE sich dessen bewusst sind und besonders vorsichtig sind. Und nur der, der eine hohe Wahrscheinlichkeit auf eine Ansteckung hat, muss in Isolation.

Hinzu kommt vlt., dass er Arzt ist - es kann sein, dass je nach Kommune andere Berufsgruppen nicht in Quarantäne müssen, nur weil sie Kontakt zu einem Infizierten hatten. Es kann aber sogar sein, wenn es sehr eng wird mit der Versorgung, dass man als Arzt sogar trotz positivem Test arbeiten muss...


Als Rechenbeispiel mit ANGENOMMENEN Werten: Das Risiko einer Ansteckung für Ärzte, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, liegt bei 2%. Das Risiko, dass ein infizierter Arzt, der keine Symptome spürt, seine Frau/Freundin ansteckt, ist 20%. Das Risiko, dass die Frau im Wissen, dass sie sich bei ihrem Mann vlt angesteckt hat, weitere Leute ansteckt, obwohl sie aufpasst: 1%. Dann hast du ein Gesamtrisiko von 0,0004%. Das heißt mit anderen Worten: Wenn du 10.000 ähnliche Fälle hast, also einen Arzt, der Kontakt zu einem Infizierten hatte, dann gibt es nur in 4 dieser 10.000 Fälle eine Neuansteckung an jemanden außerhalb der Arzt-Familie. Und das ist im Vergleich zu den sowieso stattfindenden Fällen so wenig, dass man es riskiert, nur den Arzt in Quarantäne zu versetzen. Wäre es der einzige Arzt in einer Stadt mit 200.000 Einwohnern, bei dem das passiert ist, und es gibt da pro Tag eh nur 2-3 neue Fälle, würde man aber vlt doch die ganze Familie in Isolation schicken.


Er hatte am Ende nix gehabt...
Hätte es ihr Freund aber gehabt, hätte es meine Schwester und die Kinder schön verbreitet, da nützt die Teil-Quarantäne doch absolut garnix...
Selbst wenn er es gehabt hätte, muss er es nicht weitergeben. In etlichen Haushalten, in denen einer infiziert war, wurden die anderen NICHT angesteckt, vor allem wenn man beim Aufkommen von Symptomen achtsamer wird. Es finden zwar die meisten Ansteckungen privat statt, aber es gab schon einige Erkenntnisse, dass sich sehr oft Leute nicht anstecken, obwohl ihr Partner infiziert war. Die Azubine meines Kumpels ist so ein Fall, da war ihr Freund positiv, sie nicht. Obwohl sie alles andere als enthaltsam leben...
 
Mein Arbeitskollege, welcher positiv getestet wurde, wartet noch immer auf den Code fürs Tracing-App.
Ist ja erst 2 1/2 Tage her, seit er positiv getestet wurde
:P

Mach dir nix draus, in Wuppertal kann's auch schon mal 10 Tage dauern, bis man bei Corona Verdacht dann vielleicht doch mal getestet wird ...
 
Das Risiko, dass ein infizierter Arzt, der keine Symptome spürt, seine Frau/Freundin ansteckt, ist 20%...
Das geht vielleicht in einer Ärzte Villa mit 5 Bade- und 3 Schlafzimmern.

Bei Otto Normalverbraucher dürfte "1 Haushaltsangehöriger hat Corona" mit "alle Haushaltsangehöriger haben Corona" gleichzusetzen sein.
 
Das geht vielleicht in einer Ärzte Villa mit 5 Bade- und 3 Schlafzimmern.

Bei Otto Normalverbraucher dürfte "1 Haushaltsangehöriger hat Corona" mit "alle Haushaltsangehöriger haben Corona" gleichzusetzen sein.

Auch in einer Wohnung kann man sich distanzieren. Eine gute Freundin, deren Mann positiv war und Symptome hatte, hat das gut geschafft und ist in allen drei Kontrollen negativ geblieben. :)
Dafür musste sie halt auf der harten Couch schlafen. :B
 
Bei Otto Normalverbraucher dürfte "1 Haushaltsangehöriger hat Corona" mit "alle Haushaltsangehöriger haben Corona" gleichzusetzen sein.

wie wir von der heinsberg-studie gelernt haben, ist das, damals auch für mich überraschend, keineswegs der fall. :)
 
Das geht vielleicht in einer Ärzte Villa mit 5 Bade- und 3 Schlafzimmern.

Bei Otto Normalverbraucher dürfte "1 Haushaltsangehöriger hat Corona" mit "alle Haushaltsangehöriger haben Corona" gleichzusetzen sein.
Nicht unbedingt. Mein Arbeitskollege (Pflege) ist ja positiv getestet. Aber kein Klient. Und wir kommen in der Pflege denen zwangsläufig sehr nah. Aber eit trsgen immer Masken, essen nicht zusammen mit den Bewohnern, etc.
Wir desinfizieren regelmäßig alle Türgriffe und Toiletten.
Verhält man sich im privaten Bereich, bei positivem Befund auch so, kann man durchaus eine Ausbreitung verhindern. Es ist ja auch nicht jede Person gleich infektiös.
 
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Heute grössere Gruppenleitersitzung mit Geschäftsführung, welche sehr dankbare Worte gefunden hat.
Auf die, meiner Meinung nach, unnötige Frage nach Spezialbonus für dieses Jahr, meinte er: Von ihm aus sicher.
Aber das hat die Buchhaltung und der Stiftungsrat zu bestimmen.
Wir sind nun mal eine Stiftung und auch unsere Einnahmen sind in der Kriese sehr wahrscheinlich nicht die grössten.
Denn unsere Events, welche jeweils Geld brachten, sind logischerweise auch ausgefallen

Interessant, wie im ganzen Betrieb, verschiedene Abteilungen von dieser ganzen Kriese betroffen sind.
Da gabs einige Gruppen, welche unter Quarantäne standen (Bewohner durften Wohngruppe nicht verlassen).
Auch Betreuer hats natürlich ein paar erwischt.
Einer kam grade zurück, beklagt sich noch immer über Müdigkeit. Hatte sehr starke Gliederschmerzen und keinen Geruchssinn mehr.
Und der Typ ist ein Tier von einem Mann. Sieht zZ aber nicht sehr fit aus. Ist aber negativ und kommt arbeiten, da Personalmangel.
Das ganze scheint sich jetzt langsam aber sicher zu normalisieren.
Quarantänen werden mehr und mehr aufgehoben, Bewohner und Betreuer wieder zurück auf Arbeit

Auch geil:
Heimarzt hats auch erwischt
:B
 
Aus genau dem Grund will ich eine Ansteckung auch möglichst vermeiden. Die Spätfolgen sind momentan für jeden Einzelfall nicht abzusehen und man kann sich relativ einfach ziemlich gut schützen von daher sollte man einfach versuchen die nächsten Monate seine sozialen Kontakte, soweit wie möglich, zu beschränken und dann sobald der Impfstoff da ist, kann man ja wieder machen was man will. Es bringt meiner Meinung nichts, wenn man jeden Tag sich zu viel mit dem Thema beschäftigt.

Das wichtigste ist glaube ich einfach einmal zu wissen, wie kann ich mich selbst optimal schützen, dann die Maßnahmen die dafür nötig sind, zu ergreifen und sich dann auch gar nicht mit den ganzen tagesaktuellen Themen und Meinungen von irgendwelchen Leuten zu beschäftigen, weil wer jetzt noch über Corona redet und welche Maßnahmen sinnvoll sind oder nicht, der hat sowieso den Knall nicht gehört. Klar ist es so, dass jüngere Leute, also ich würde mal sagen unter 30 ein viel geringeres Risiko haben.

Da kann ich dann auch nur primär aufpassen ältere Leute nicht anzustecken, meinen viele, aber man hat halt auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und wie man jetzt sieht, ist halt, wenn die Infektionszahlen soweit hochgehen es für die gesamte Wirtschaft und für alle jungen Leute damit natürlich auch ein Riesenproblem. Daher ist zu sagen - ja die Corona Infektion verläuft bei jüngeren Leuten ja nicht so schlimm - halt auch einfach sehr blauäugig und wie man sieht auch wirtschaftlich eine Katastrophe.

Jeder muss für sich selbst wissen, wenn man sich infiziert sollte man versuchen gar keinen anzustecken. Nicht irgendwie eine Person, denn dann geht halt die Infektionsrate nicht runter - also der R0 Wert - sondern gar KEINE Person anzustecken, falls man sich infiziert sollte das Ziel sein. Und nein, dass heisst nicht, nur wenn man Symptome hat zu Hause zu bleiben oder nur dann mal eine Maske im Kontakt mit anderen zu benutzen, sondern das heisst, da man auch asymptomatisch sein kann, sich IMMER so zu verhalten, als wenn man selbst infiziert sein könnte.

Und auch sich erst gar nicht zu infizieren ist noch wichtiger. Wenn man da so lax ran geht und sagt "ja, ja mir passiert schon nichts" - dann ist halt das Problem, die R0 Rate steigt extrem, so wie wir es jetzt gesehen haben und je mehr Leute sich infizieren, desto heftiger steigt die Kurve dann weiter an. Einige Wirtschaftswissenschaftler aus Göttingen haben schon vor Monaten eine Studie veröffentlicht zu Corona und die Botschaft war bezüglich R0, dass es für die Wirtschaft am besten ist, wenn der R0 Faktor bei 0,75 liegt, unter Berücksichtigung der Maßnahmen, die dazu nötig wären.

Wenn man diese R0 Rate jetzt versucht hätte, irgendwie zu erreichen und deshalb auch als Ziel ausgegeben von Anfang an, meinetwegen, mit irgendwelchen Bonuszahlungen an die Bevölkerung, damit ein großer Anreiz da ist für alle dieses Ziel auch zu erreichen, dann wäre es meiner Meinung nach auch der richtige Ansatz, nämlich eine Belohnung mit der erfolgreichen Senkung der R0 Rate zu koppeln, gewesen, statt sozusagen die Schäden immer nur nachzubessern und mit Maßnahmen zu drohen, so wie es jetzt der Fall ist.

Es ist es sehr seltsam, dass die Leute das in Südkorea z.b. hinbekommen haben, obwohl dort auch die Läden offen hatten und der Lockdown im Vergleich zu Deutschland weniger lang war. Die haben es mit den Hygienemaßnahmen und der Hilfe der Bevölkerung einfach geschafft diesen Virus unter Kontrolle zu bekommen, während in Deutschland noch großartig herum diskutiert wurde im Frühjahr, ob Masken "was bringen". Das finde ich auch das allerlächerlichste, dass man da dann noch rumdiskutiert hat, wo man schon ganz klar die Zahlen aus Asien gesehen hat, wo durch die Masken und Social Distancing einfach die Infektionskette effektiv unterbrochen wurde. Das wichtigste bei Corona ist diesen R0 wert klein zu halten und das hat man nicht geschafft in Europa und in Nordamerika und den meisten "westlichen" Ländern. Das Problem ist leider einfach unsere Arroganz dem Virus gegenüber. Man hat den Virus einfach nicht ernstgenommen und bekommt nun die Quittung dafür.

Komischerweise bekommen dass aber in Asien auch Länder wie Vietnam hin, die weitaus weniger wirtschaftliche Möglichkeiten haben als wir.

Sehr guter Artikel zum Thema hier: https://www.zeit.de/politik/deutsch...ganz-asien-vietnam-infektionsgeschehen-erfolg
 
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Jeder muss für sich selbst wissen, wenn man sich infiziert sollte man versuchen gar keinen anzustecken. Nicht irgendwie eine Person, denn dann geht halt die Infektionsrate nicht runter - also der R0 Wert - sondern gar KEINE Person anzustecken, falls man sich infiziert sollte das Ziel sein. Und nein, dass heisst nicht, nur wenn man Symptome hat zu Hause zu bleiben oder nur dann mal eine Maske im Kontakt mit anderen zu benutzen, sondern das heisst, da man auch asymptomatisch sein kann, sich IMMER so zu verhalten, als wenn man selbst infiziert sein könnte.
Ich denke, dass es gut sein kann, dass die weitaus meisten auch wirklich keinen anderen anstecken. Aber von 100 Infizierten gibt es halt vielleicht 80, die keinen anstecken, 10, die zwei bis drei anstecken und weitere 10, die fünf bis 10 anstecken. Und dann hast du schnell wieder über 100 Neuinfizierte und ein R > 1,0.

Der Rat, möglichst keinen annzustecken, ist natürlich logisch, aber viele können das gar nicht verhindern. Es lebt ja nicht jeder allein, und viele leben mit mindestens einer weiteren Person zusammen auf relativ kleinem Raum, gerade in Großstädten. Ein Kumpel von mir meinte neulich, weil in einem Viertel hier in Köln mit vielen Türken bzw türkischstämmigen Leuten die Zahlen recht hoch sind, dass "die Türken" die Sache halt nicht ernst genug nehmen - nur leben in dem Viertel halt ganz allgemein Leute mit geringem Einkommen, 3-5 Leute auf vielleicht 50m² - da kann man es gar nicht vermeiden, durch die Aerosol-Wolken der Mitbewohner zu laufen, und bekanntermaßen haben ja viele gar keine Symptome bzw. erst Symptome, wenn sie schon längst ansteckend sind. D.h. es ist ja nicht so, dass man sofort weißt "hey, ich bin ansteckend!" und dann selbst gegenüber seine Mitbewohnern aufpassen kann. Mit Vorwürfen sollte man da also echt vorsichtig sein, und solchen Leuten zu sagen "steckt halt keinen an" ist ziemlich weltfremd. Klar: viele können das beachten, weil sie alleine leben oder viel Platz in der Wohnung oder im Haus haben - viele aber auch nicht.


Und auch sich erst gar nicht zu infizieren ist noch wichtiger. Wenn man da so lax ran geht und sagt "ja, ja mir passiert schon nichts" - dann ist halt das Problem, die R0 Rate steigt extrem, so wie wir es jetzt gesehen haben und je mehr Leute sich infizieren, desto heftiger steigt die Kurve dann weiter an. Einige Wirtschaftswissenschaftler aus Göttingen haben schon vor Monaten eine Studie veröffentlicht zu Corona und die Botschaft war bezüglich R0, dass es für die Wirtschaft am besten ist, wenn der R0 Faktor bei 0,75 liegt, unter Berücksichtigung der Maßnahmen, die dazu nötig wären.
Wie hoch oder niedrig der Wert sein sollte, hängt allerdings natürlich davon ab, wie viele Fälle man aktuell hat. Hat man nur 10 aktive Fälle in ganz D, dann darf R auch dauerhaft bei 0,99 sein, dann bleibt es bei 10 und sinkt mathematisch sogar irgendwann auf Null ;) Hat man 1 Mio Fälle, dann wäre 0,1 oder weniger für eine ganze Weile angebracht. Bei konstanten 0,75 würden die Zahlen ja irgendwann auf quasi Null runtergehen.

Es ist es sehr seltsam, dass die Leute das in Südkorea z.b. hinbekommen haben, obwohl dort auch die Läden offen hatten und der Lockdown im Vergleich zu Deutschland weniger lang war. Die haben es mit den Hygienemaßnahmen und der Hilfe der Bevölkerung einfach geschafft diesen Virus unter Kontrolle zu bekommen, während in Deutschland noch großartig herum diskutiert wurde im Frühjahr, ob Masken "was bringen".
Ich finde das nicht seltsam. Erstens haben die viel mehr Erfahrung mit solchen (potenziellen) Pandemien, zweitens sind die Leute dort extrem diszipliniert und auch viel mehr darauf bedacht, dem anderen gegenüber höflich zu sein, wozu auch eine größere Distanziertheit als bei uns und vor allem ein "bloß nicht irgendeinen Virus an andere weitergeben!" auch abseits von akuten Epidemien/Pandemien gehört, und drittens ist die Bevölkerung viel unkritischer gegenüber politischen Maßahmen und vor allem: gegenüber möglichem Datenmissbrauch durch "die Behörden", so dass praktisch jeder per App getrackt wurde und man im Nachhinein sofort nachvollziehen konnte, mit wem ein Infizierter Kontakt hatte. Und am Ende ist Südkorea ja auch geografisch in einer guten Situation: aus dem Norden kann keiner kommen, da ist ja Nordkorea, und ansonsten ist Südkorea nur per Flugzeug oder Schiff zu erreichen, das kann man gut kontrollieren. Das alles kommt zusammen. Und nichts für ungut: hier in D läuft das alles IMHO von den westlichen Ländern ja eher sehr gut, auch wenn man retrospektiv betrachtet einiges besser hätte machen können.

Aber einige Dinge wären hier auf taube Ohren oder krassen Widerstand gestoßen, wenn man sie direkt angeordnet hätte - auch die Bevölkerung musste erstmal lernen, was denn nötig sein könnte und was nicht. Die Sache mit den Masken zB, da hätte es vermutlich viel Ärger gegeben, wenn man das schon Anfang März angeordnet hätte mit dem Hinweis - aus Sicht vieler dann der "Behauptung" - dass es ohne Masken sehr schlimm werden könnte. Hinzu kommt, dass es gar nicht genug Masken gab, d.h. es anordnen wäre so einfach und kurzfristig gar nicht möglich gewesen. Ich bin sicher, dass einige Verantwortliche und Experten den Rat, Masken zu tragen, zurückgehalten haben, damit die medizinische Versorgung nicht noch weniger Masken bekommt. Hinzu kommt, dass es - auch wenn es logisch erscheint - keine klaren Beweise gab, ob es was bringt, u.a. wusste man ja anfangs nicht mal genau, wie sich das Virus verbreitet.

Und ganz ehrlich: ob eine frühere Masken-Pflicht oder -Empfehlung etwas gebracht hätte, wage ich zu bezweifeln. Dass die Zahlen auch mit Pflicht stark ansteigen können, sehen wir ja jetzt, wo es nach sehr kleinen Fallzahlen im Sommer trotz Maskennutzung sehr hohe Zahlen gibt. Es geht IMO eher darum, dass zu viele es nicht ernst genug nehmen, und selbst wenn das nur 1% sind, sind das halt "viele" von der Anzahl her, und es wird das schnell wg. des exponentiellen Wachstums unkontrollierbar.



Was ich btw. heute bedacht habe ist die Frage, ob man nicht Anfang des Monats einen schärferen Lockdown hätte machen sollen. In NRW wurden die verkaufsoffenen Sonntage verboten, die wichtig für das Weihnachtsgeschäft sind, und es sollen noch weniger Menschen pro m² in die Läden dürfen - inzwischen sagen immer mehr Händler, dass sie lieber 3-4 Wochen GANZ zugemacht hätten, damit man im Dezember halbwegs normal offen haben könnte. Das unterstellt natürlich, dass die aktuellen Zahlen zu einem großen Teil mit Shopping und dem Drumherum (Anreise, Ansteckungen unter Mitarbeitern usw. ) zu tun haben.
 
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Ein guter Beleg dafür, dass Appelle an die Vernunft zum Scheitern verurteilt sind. Insbesondere in einer Pandemiesituation, in der bereits wenige Ausscherer reichen, um die Situation eskalieren zu lassen.
 
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