Die Frage in D ist halt immer wo ziehe ich die Grenze, wie gehe ich mit der Vergangenheit um. Wir sind im Grunde ja immer noch in der Aufarbeitung der Geschichte.
Ich finde, das läuft doch eigentlich ganz gut.
Jeder weiß, wer Hitler war und das Nazitum wird in der Öffentlichkeit geächtet. Manchmal sogar zu sehr - siehe die Kerner Sendung mit Eva Hermann, die dort (unabhängig von dem, was sie sonst so macht(e)) im Prinzip nur gesagt hat, daß das Mutterbild, was die Nazis aufgebaut haben, ja nicht schlecht sei und Autobahnen ja auch was Gutes sind.
Es gibt Gedenkveranstaltungen und -Orte und zur Aufarbeitung wurden alleine dieses Jahr vor Ostern über 240 TV Sendungen über Hitler gesendet.
Kulturell wurden die Nazis und ihre Gräueltaten in der ganzen Bandbreite verarbeitet - von grauenhaften, authentischen Darstellungen bis hin zu komödiantischen Witzfiguren, die sie der Lächerlichkeit preisgeben.
(Im Film "das Leben ist schön" wird sogar das Kunststück geschafft, dieses Thema als Grauen
und Komödie in einem Werk darzustellen)
Und das ist alles in Ordnung, denn die ganze Bandbreite beschäftigt sich damit, die Nazis als das darzustellen, was sie sind:
Idioten, die gefährlich sind, wenn sie an die Macht kommen.
Es ist wichtig, daß diese Grundstimmung sich in Deutschland nicht verändert - daß Nazi sein nie wieder "in" sein wird.
Und in diesem Sinne ist es eigentlich essentiell, daß sämtliche Medien, die Nazis als Feindbilder haben, diese auch überdeutlich darstellen können - sprich: mit Fahnen, Symbolen, Hitlergrüßen und allem, was dazu gehört. Daher ist die aktuelle Umsetzung des §86 bezogen auf Spiele wie Wolfenstein also genau falsch herum.
ich meinte auch keine umfassend komplette Darstellung. Aber im Moment sind Nazis in den meisten Spielen (und auch nicht-deutschen Filmen) doch nur eine Schablone für einen Bösewicht. Es wird auf Hitler, der Wehrmacht und dem 2. WK rumgeritten. Das ist nicht nur eine thematische Verengung sondern schlicht verzerrend.
Es ist nicht verzerrend, sondern nur ein Ausschnitt. Und je nach Plot auch nachvollziehbar, daß man zB in Rußland nichts vom Leben des normalen Volkes in DE mitbekommt, weil man damit beschäftigt ist, die Nazitruppen aus dem eigenen Land zu treiben.
Eine vertiefende Darstellung eines (Teils eines) komplexen politischen Themas ist in Spielen wie in Filmen schwierig, ...
Warum muß es denn "eine vertiefende Darstellung" sein?
Selbst die "Fahrschule Hitler", deren "Tiefgang" sich auf die rumschreiende Figur Hitler, das "Gas"pedal, "rechts" und den "Führer"schein beschränkt, ist in Ordnung, da sie eben das Nazitum der Lächerlichkeit preisgibt.
Es macht für mich halt keinen Unterschied ob die jetzt Nazis heißen oder Grmblfx-Clan, ...
Es macht für mich halt einen Unterschied, wenn das Spiel in DE/dem WW2 zwischen 1933-45 spielt. Dann sollten es auch Nazis sein und entsprechende Uniformen tragen und Flaggen zu sehen sein.
Da wären wir eben bei dem obigen Fall.
Aus meinem Blickwinkel sind wir da
immer, sobald der Entwickler eben
nicht irgendwelche x-beliebigen Truppen als Feinde einsetzt, sondern eben ausdrücklich
Nazis.