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    Vielen Dank

Wirtschaftskrise 2009 - Seid ihr vorbereitet?

Oh, der Tonfall wird schon wieder herzlicher- dabei haben weder Fanator noch ich allzu viel gesagt... :-o :B
 
Das Problem ist, dass wir die Kosten übernehmen, obwohl das Geburtstagskind festlegte, wer dort eingeladen war. Das kann nicht im Sinne des Steuerzahlers sein.
Hier ein Teil der Gästeliste: http://www.ftd.de/politik/deutschland/558121.html?bid=558259&p=1&cp=1

Daneben noch Frank Schirrmacher von der FAZ. Die Liste zeigt die gesamte Seilschaft der Finanz- und Wirtschaftskrise: CDU-Politiker, Springer-Presse, Großkonzerne und ihre Unternehmens-"Berater". Was Frank Elstner dort zu suchen hatte, ist mir jedoch nicht klar.
 
Naja, dass unsere Politiker fern von jeglicher Realität leben und dadurch völlig das Gefühl für Geld, Anstand und die Menschen an sich verloren haben, ist ja nix Neues!
Ist ja die reinste Hackfressenparade, die Gästeliste...

Ganz ehrlich: ich halte im Augenblick niemanden im September für wählbar - das ist für mich ein Dilemma, denn ich werde auf jeden Fall wählen gehen, aber eine echte Revolution fehlt mir doch sehr.
Wir sollten es so machen, wie die Franzosen vor ein "paar" Jahren - alle einen Kopf kürzer machen und von vorne anfangen.
Aber nach spätestens 200 Jahren haben wir eh wieder das Gleiche...
 
Wir sollten es so machen, wie die Franzosen vor ein "paar" Jahren - alle einen Kopf kürzer machen und von vorne anfangen.
Aber nach spätestens 200 Jahren haben wir eh wieder das Gleiche...
Das fürchte ich auch, aber das kann doch nicht die Lösung sein, dass man alle paar Jahrzehnte nachweisen muss, dass es den Kopf kosten wird, wenn man sich schamlos auf Kosten der Allgemeinheit bereichert. Geht es denn wirklich nicht anders? Können soziale Errungenschaften nicht auch mal länger als 200 Jahre andauern, ohne dass sich neue Strukturen von sich gegenseitig schützenden Seilschaften herausbilden und die Checks&Balances erodieren?

Kapital, Regierung und Presse - sie sitzen momentan alle in einem Boot, und verstecken sich hinter Gesetzen und merkwürdigen Auslegungen derselben (bewusstes Aussitzen von Verjährungsfristen seitens der Politik, etc.).

Was kann da helfen? Kann man eine Verfassung nicht so schreiben, dass das nicht mehr passieren kann?
 
Wir sollten es so machen, wie die Franzosen vor ein "paar" Jahren - alle einen Kopf kürzer machen und von vorne anfangen.
Aber nach spätestens 200 Jahren haben wir eh wieder das Gleiche...
Das fürchte ich auch, aber das kann doch nicht die Lösung sein, dass man alle paar Jahrzehnte nachweisen muss, dass es den Kopf kosten wird, wenn man sich schamlos auf Kosten der Allgemeinheit bereichert. Geht es denn wirklich nicht anders? Können soziale Errungenschaften nicht auch mal länger als 200 Jahre andauern, ohne dass sich neue Strukturen von sich gegenseitig schützenden Seilschaften herausbilden und die Checks&Balances erodieren?

Kapital, Regierung und Presse - sie sitzen momentan alle in einem Boot, und verstecken sich hinter Gesetzen und merkwürdigen Auslegungen derselben (bewusstes Aussitzen von Verjährungsfristen seitens der Politik, etc.).

Was kann da helfen? Kann man eine Verfassung nicht so schreiben, dass das nicht mehr passieren kann?
Was ist denn so schlimm an gelegentlichen Revolutionen, bei denen die akutelle Elite, die es wieder einmal zu doll getrieben hat, etnsorgt wird?

Gesellschaftliche Veränderungen dürfen meines Erachtens nach durchaus ein wenig "robuster" vonstatten gehen.

Menschen neigen leider nun einmal dazu, bestehende Systeme zu untergraben, um Vorteile daraus zu ziehen.
Das fängt z.B. ganz klein im Gaming-Bereich bei Cheatern an und hört ganz oben auf.

Und wenn sogar eigentliche Ordnungssysteme, die eigentlich Mißbrauch überwachen und ahnden sollen, unterwandert werden, dann braucht es nun mal einen landes(welt?)weiten Volksaufstand.

Dabei muss man die Verursacher imho nicht einmal physisch eliminieren, ich persönlich fände es vollkommen ausreichend, wenn man die entsprechenden Anwesen/Besitztümer abfackelt/plündert und die Bande mit Schimpf und Schande verjagt. =)
 
Was helfen kann? Nun darüber haben sich schon etliche Philosophen Ende des vorletzten, Anfang des letzten Jahrhunderts beschäftigt, aber keiner ist zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen.
Der Mensch ist nun mal geleitet von seinen animalischen Bedürfnissen und von Gier und wenn die Gier auf Dauer befriedigt ist, folgt Langeweile und die Langeweile mündet letztendlich wieder in die Gier auf was Neues. Ein ewig währender Kreislauf.
Spätestens seit unserer Vertreibung aus dem Paradies (für viele Historiker (und für mich auch (bin aber kein Historiker)) der Umstieg vom Jäger- und Sammlerdasein auf den Ackerbau) läuft das so.

Ich denke für uns wird es immer wichtiger, des eigenen Handelns Auswirkungen auf andere Menschen dieser Erde zu bedenken - aber wenn es nicht mal unsere Politiker schaffen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das regierte Volk zu bedenken, wer soll dann damit anfangen?
Wir selber? Da stehen wir ruck-zuck als Ökofreaks da, alleine gegen den Rest der Welt. ;(
 
Update (für jene, die sich ebenfalls Sorgen um einen Crash machen):

Die Anzeichen dafür, dass der Zeitpunkt nahe liegen könnten, haben sich dieser Tage verstärkt. Es geht auf den Herbst zu, wo die Börsen traditionell schwächer werden, und das könnte die neue Blase zum platzen bringen. Der Dollar schwächelt extrem, Gold als sicherer Hafen hat seit langem mal wieder die 1000-$-Marke übersprungen. Die Ukraine kämpft derweile mehr denn je mit einem Staatsbankrott.

Wer sich schützen will, sollte besser schon mal sein Geld vom Konto abheben, nur als Sicherheitsmaßnahme. Vermutlich werden die Regierungen auch diesmal noch eine Verzögerung des Crashs hinkriegen, aber sicher ist das nicht. Die Lage ist jedenfalls wieder unsicherer geworden, während sie den gesamten Sommer über recht stabil war.
 
Die Kolumne "Das Kapital" auf ftd.de liefert stets schonungslose Analysen, die les ich auch gern. Da steht nie etwas von "hoffen auf eine Talsohle" oder ähnliches Blabla, sondern nur harte Fakten, gut aufbereitet.

Man vergleiche dazu die Optimismusmaschine Spiegel: www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,647805,00.html

Die behaupten sogar noch, die Löhne hätten sich gut entwickelt, obwohl vielfach das Gegenteil längst bewiesen ist. Erst gestern hat die OECD eine Studie veröffentlicht, die sogar auf SpOn erwähnt wurde (www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,647551,00.html). Und auch im ersten Halbjahr 2009 hat sich die deutsche Lohnsumme verringert. Was bringt einen Schreiberling eigentlich dazu, das glatte Gegenteil zu behaupten? Der muss es doch besser wissen? Reiner Wahlkampf? Aber wieso, was genau hat der Typ davon?
 
[quote uid="8166781" unm="Der-Aggro"]Jahrestag der Lehman Brothers Pleite und keiner will diskutieren?
komisch... :P[/quote]
Warum auch? Die Lehman-Pleite wird nur von Politikern als "Auslöser" bezeichnet. Dabei liegen die Ursachen der Krise ganz woanders, nämlich im weltweiten Auseinanderklaffen von Lohnentwicklung und Profitentwicklung. Und diese Tendenz wird in den nächsten Jahren noch verstärkt.
 
aph am 16.09.2009 11:46 schrieb:
Warum auch? Die Lehman-Pleite wird nur von Politikern als "Auslöser" bezeichnet. Dabei liegen die Ursachen der Krise ganz woanders, nämlich im weltweiten Auseinanderklaffen von Lohnentwicklung und Profitentwicklung. Und diese Tendenz wird in den nächsten Jahren noch verstärkt.

Und wo liegt da die Ursache für? :B
 
Jahrestag der Lehman Brothers Pleite und keiner will diskutieren?
komisch... :P
ja die Diskussionen über sowas sind im Forum ziemlich eingeschlafen. Der grund dafür dürfte im immer schon recht überschaubaren kreis der Interessierten liegen und meiner Ansicht nach auch in der Art der Diskussion.
 
Für Boesor: Hier erklärt Kenneth Rogoff sehr anschaulich, warum eine neuerliche Krise sehr wahrscheinlich ist, und gleichzeitig ihr Zeitpunkt extrem schwer vorhersagbar ist. Ich bin da auch vorsichtiger geworden, was den Zeitpunkt betrifft.
http://www.ftd.de/politik/konjunktu...th-rogoff-krise-im-winterschlaf/50007314.html
Ja, ähm, toll. Die nächste Krise kommt bestimmt, soviel ist klar, hätte ich Dir auch sagen können (mit vollster Überzeugung). Weltwirtschaftskrise, Russlandkrise, Asienkrise, Finanzkrise, Krisen gibt es immer wieder.

Zumindest hältst Du Dich jetzt mit Deinen peinlichen zeitlichen Prognosen zurück. Es wirkt in meinen Augen doch ziemlich überheblich, zu glauben, den Ausbruch einer konkreten Krise, die von hochkomplexen Zusammenhängen und zig Variablen abhängen, jahres- oder gar monatsgenau vorhersagen zu können.
 
Warum auch? Die Lehman-Pleite wird nur von Politikern als "Auslöser" bezeichnet. Dabei liegen die Ursachen der Krise ganz woanders, nämlich im weltweiten Auseinanderklaffen von Lohnentwicklung und Profitentwicklung. Und diese Tendenz wird in den nächsten Jahren noch verstärkt.

Und wo liegt da die Ursache für? :B
Im Wählerverhalten. Die Wähler wählen immer wieder Parteien, die fallende Löhne bevorzugen und die Aufgaben des Staates vernachlässigen. Sie lassen sich dabei von Sprüchen wie "mehr netto vom brutto" ködern.

@Bierchen: Die Zeitangabe stimmte schon, allerdings sind wir ganz knapp an der Katastrophe vorbeigeschrammt. Vorläufig. Und mit "die nächste Krise kommt" meine ich nicht "nach einer Erholung", sondern den so genannten Double-Dip, also ein baldiges erneutes Absacken nach einer Phase der Stagnation. Das kommt allein durch die steigenden AL-Zahlen zwangsläufig. Nur dass irgendwann die Staaten keine Reserven mehr haben, mit denen sie die Banken retten könnten. Dann helfen nur noch Außerirdische.

Man muss sich das vorstellen wie einen Gummiball, der Stufe für Stufe eine Treppe hinabspringt. Der bewegt sich zeitweise auch wieder aufwärts.
 
Und mit "die nächste Krise kommt" meine ich nicht "nach einer Erholung", sondern den so genannten Double-Dip, also ein baldiges erneutes Absacken nach einer Phase der Stagnation. Das kommt allein durch die steigenden AL-Zahlen zwangsläufig.
Als Beispiel, was ich damit meine: www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,649558,00.html


Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie lag Ende Juli dieses
Jahres um 3,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Sie sank damit nach
Mitteilung des Statistischen Bundesamtes auf 5,035 Millionen
Mitarbeiter - das ist der stärkste Rückgang seit mehr als zwölf Jahren.
Auch die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden hat im Jahresvergleich um
10,4 Prozent abgenommen. Grund ist die Ausweitung der Kurzarbeit,
teilte die Statistikbehörde weiter mit. Außerdem sank die Summe der
Bruttolöhne und -gehälter Juli um acht Prozent
auf 16,6 Milliarden
Euro.

Wer glaubt, dass eine um 8% sinkende Lohnsumme eine Konjunktur befeuern kann, muss schon arg optimistisch sein. Das Traurige daran ist, dass insbesondere SpOn seit genau Juli diesen Jahres (aus dem diese Zahlen stammen) munter behauptet, es sei alles überstanden, und noch vor zwei Wochen titelte, dass die Löhne steigen.
 
...und noch vor zwei Wochen titelte, dass die Löhne steigen.
Also meiner bis Jahresende nicht, und meine Wenigkeit steht dabei für mindestens 2 Milliarden Menschen... :B

btw. welche Partei plädiert im Augenblick (und hoffentlich auch nach der Wahl) auf höhere Löhne? Du scheinst dich da ja ganz gut auszukennen und ich bin noch unschlüssig, wen oder was man wählen könnte. :B
 
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