• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Wirtschaftskrise 2009 - Seid ihr vorbereitet?

Hier ein kurzer Film aus dem Osten Deutschlands mit Lösungsvorschlägen:

http://nuoviso.tv/wirtschaft/g...

Meiner Meinung zu utopisch,die Plutokratie(die bei uns und der Welt das sagen hat) würde so etwas niemals zustimmen...

Achja hier noch ein sehr interessanter Artikel zum Verlauf der Krise:

www.mmnews.de/index.php/200910053913/Borse/Das-Triple-Dip.html
Schön zu sehen, dass sich noch mehr Leute hier mit der Entwicklung auseinandersetzen und nach Alternativen suchen. Dass der Goldpreis steigt, zeigt dass die Risikoeinschätzung über die mittelfristige Entwicklung wieder gestiegen ist. Aber das ist es nicht allein, sondern das liegt auch an der Dollarschwämme, bzw. globalen Liquiditätsschwemme. Das war schon vor der Krise das Problem, als das viele Geld die alten Spekulationsblasen fütterte. Heute füttert es die neuen (China, Brasilien, Greentec, Gold). Mit Realwirtschaft hat das nach wie vor alles nichts zu tun und hilft ihr auch nicht, sonder saniert nur die Bankbilanzen - vorerst. Währenddessen steigt global die Arbeitslosigkeit und die Löhne sinken weiter. Das dicke Ende kommt also noch.

Auch ein Grund für den gestrigen Goldmove war ein Gerücht des britischen Independent über ein Geheimabkommen Russlands, Chinas, Frankreichs und der Golfstaaten, den Dollar bis 2018 als Handelswährung für Erdöl abzuschaffen und durch einen Währungskorb zu ersetzen. Wie unrealistisch das auch erscheinen mag, die Anleger sind gestern und heute fluchtartig aus dem Dollar ausgestiegen.
Quelle: www.independent.co.uk/news/business/news/the-demise-of-the-dollar-1798175.html

Darüberhinaus gilt der Dollar mittlerweile als perfekte Carry-Trade-Währung. Man kann sich dort (als Investmentbanker) für 0% Zins Geld leihen und zB in Australien für deutlich höheren Zins anlegen. Gestern erhöhte dann auch noch die australische Zentralbank die Leitzinsen als eine der ersten nach der Krise. Die Inflation schlägt dort nämlich schon zu, weil deren Konjunkturprogramme aus Versehen wirklich bei den Leuten ankam.

So, das bringt mich auf den im Quote verlinkten Film. Viele Menschen zerbrechen sich gerade den Kopf, wie das Problem zu lösen ist. Es ist aber nicht zu lösen. Es wird Geld gedruckt, in der Hoffnung es würde in der Realwirtschaft angelegt. Stattdessen aber sanieren sich die Banken damit, über die das zwangsläufig läuft. Das ist wie ein menschliches Herz, das immer wilder pumpt, aber es kommt kein Blut in den Fingern an, weil die Herzkranzgefäße es aufsaugen und verfetten. Da hilft auch nicht, noch doller zu pumpen. Und wenn der Druck rausgenommen wird (Liquidität eingesammelt wird), verhungern die Finger erst recht. Das ist derzeit das bedeutendste Dilemma der Weltwirtschaft, und keiner wagt eine Lösung.

Die im Film skizzierte Lösung, man müsse nur das überflüssig gesparte Geld in die Realwirtschaft bekommen, ist auch nicht praktikabel, weil es mit Investitionen in diese nicht getan ist. Man brauch auch Konsumenten, die die Produkte kaufen. Aber das ginge nur, wenn die Vermögen umverteilt werden. Dann würde mehr konsumiert, die Wirtschaft springt an, die Preise steigen, das Geld entwertet und die Schulden sind weg. Aber dieser Weg wird nicht gegangen, weil er für viele Reiche eine "Enteignung" bedeutet. Also wird weiter versucht zentral Geld reinzupumpen, bis es endgültig kracht.
 
@Aph:
Richtig derbe wird es wenn die Derivateblase (860 Billionen $) platzt,dann ist wirklich Game Over...

Meiner Meinung nach ist der einzige Weg raus aus diesem Schlamassel,diesen Kettenbrief bzw Pyramidenspiel das wir Geldsystem nennen,gründlich zu reformieren.
Wer sich da nicht so auskennt sollte sich die Vorträge auf dieser Seite anschauen:

www.berndsenf.de/

So lange die Grundfehler http://de.wikipedia.org/wiki/Exponentialfunktionin unserem Geldsystem nicht beseitigt werden,wird es solche Krisen immer geben.
Stichwort:Exponentialfunktion vom Zins und dem daraus folgenden Zwang Schuldner zu finden die das bezahlen.
Die Sub-Prime Bubble,die zu dieser Krise geführt hat,ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
 
So lange die Grundfehler http://de.wikipedia.org/wiki/Exponentialfunktionin unserem Geldsystem nicht beseitigt werden,wird es solche Krisen immer geben.
Stichwort:Exponentialfunktion vom Zins und dem daraus folgenden Zwang Schuldner zu finden die das bezahlen.
Die Sub-Prime Bubble,die zu dieser Krise geführt hat,ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
Oder auch das vom Staatsbankrott bedrohte Lettland, aus dem ich heute diese neuen Nachrichten lese:

www.ftd.de/politik/konjunktur/:wirtschaftskrise-schwedische-grossbank-droht-lettland-mit-rueckzug/50022122.html

Nachdem schon im Frühsommer ein barbarisches Sozialkürzungsprogramm durchs Parlament gepeitscht wurde, das u.a. eine 20%ige Rentenkürzung vorsah, wollte der lettische Premier diesmal wohl aus Versehen den Richtigen ans Leder, nämlich den ausländischen Banken, die so viele Letten in die Schuldenfalle trieben. Sein Vorschlag zum Sparen (das Sparen wird ihm vom IWF und der EU aufgezwungen) war, zurückzuzahlende Immobilienkredite halt nicht mehr an der Höhe zu messen, die im Vertrag standen, sondern am gegenwärtigen Verkehrswert. Geradezu revolutionär, diese Idee, hihi. Natürlich mögen die Banken sowas gar nicht, und schon droht die Schwedische Swedbank sich teilweise aus Lettland zurückzuziehen, was im Prinzip auch wieder den Staatsbankrott bedeutet.

Tja, wie man es auch dreht und wendet, aus einer Überschuldungskrise kommt man nur mit einer gigantischen Pleitewelle, mit einer kompletten Schuldenstornierung oder mit einer Hyperinflation raus. Es gibt keinen einfachen, schmerzfreien Weg. Lettland macht's vor.
 
Josef Ackermann hat währenddessen nichts aus der Krise gelernt bzw. zeigt sich resistent. Er beklagt, dass die Krise im Ausland zu Bankenkonzentration und damit zu größeren Instituten geführt hat, während seine Bank bisher so wenig wachsen konnte (Postbank und Sal Oppenheim scheinen ihm nicht zu reichen).

Während also die Kanzlerin überall davon spricht, dass "Banken nie wieder so groß werden dürfen, dass sie uns erpressen können", aber natürlich verschweigt, wie sie die Banken zerschlagen will, sagt Ackermann:

"Während die USA und China die Krise nutzen, um große und leistungsfähige Institute zu formen, droht Europa den Anschluss zu verpassen."

Quelle: www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,654755,00.html
 
Während also die Kanzlerin überall davon spricht, dass "Banken nie wieder so groß werden dürfen, dass sie uns erpressen können", aber natürlich verschweigt, wie sie die Banken zerschlagen will, sagt Ackermann:

"Während die USA und China die Krise nutzen, um große und leistungsfähige Institute zu formen, droht Europa den Anschluss zu verpassen."

Oder die Banken gehen halt gleich futsch, und die Anleger haben das Nachsehen:

bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Kunden-stuermen-Bank--Zentralbank-muss-einschreiten/story/13813238

Diese Krise ist noch lange nicht vorbei.
 
Josef Ackermann hat währenddessen nichts aus der Krise gelernt bzw. zeigt sich resistent. http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,654755,00.html
Die gesamte Branche hat offenbar nichts gelernt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,655185,00.html

Also ehrlich. Wenn ich sowas lese, dann macht mich das wirklich traurig. Mein Rechts- und Unrechtsbewusstsein ist eh schon stark erschüttert. Das niemand für die Finanzkrise verantwortlich gemacht wurde ist eine Sache. Aber das genauso weiter gemacht wird. Und das, wo der ganze Mist noch nicht mal ausgestanden ist. Da kommen mir Gedanken wie Selbstjustiz. Sowas darf man aber nicht laut äußern, sonst wird man weggesperrt.

Manchmal kotzt mich die Welt an!

in diesem Sinne

Matze
 
aph am 13.10.2009 10:30 schrieb:
Josef Ackermann hat währenddessen nichts aus der Krise gelernt bzw. zeigt sich resistent. Er beklagt, dass die Krise im Ausland zu Bankenkonzentration und damit zu größeren Instituten geführt hat, während seine Bank bisher so wenig wachsen konnte (Postbank und Sal Oppenheim scheinen ihm nicht zu reichen).

Während also die Kanzlerin überall davon spricht, dass "Banken nie wieder so groß werden dürfen, dass sie uns erpressen können", aber natürlich verschweigt, wie sie die Banken zerschlagen will, sagt Ackermann:

"Während die USA und China die Krise nutzen, um große und leistungsfähige Institute zu formen, droht Europa den Anschluss zu verpassen."

Quelle: www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,654755,00.html

Deutsche Bank bekommt ABN Amro doch noch [FTD]
 
Josef Ackermann hat währenddessen nichts aus der Krise gelernt bzw. zeigt sich resistent. Er beklagt, dass die Krise im Ausland zu Bankenkonzentration und damit zu größeren Instituten geführt hat, während seine Bank bisher so wenig wachsen konnte (Postbank und Sal Oppenheim scheinen ihm nicht zu reichen).

Während also die Kanzlerin überall davon spricht, dass "Banken nie wieder so groß werden dürfen, dass sie uns erpressen können", aber natürlich verschweigt, wie sie die Banken zerschlagen will, sagt Ackermann:

"Während die USA und China die Krise nutzen, um große und leistungsfähige Institute zu formen, droht Europa den Anschluss zu verpassen."

Quelle: www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,654755,00.html

Deutsche Bank bekommt ABN Amro doch noch [FTD]
Tja, wie war das noch? www.tagesspiegel.de/zeitung/Titelseite;art692,2908029
 
Gehts denn jetzt endlich mal los?
Seit über 8 Monaten zittere ich jetzt schon.
Du solltest dir das nicht herbeiwünschen. Das kommt schon noch. Die Zahlen sind schließlich unverändert schlecht (7% unter dem Vorjahresniveau).
Die Frage ist nur, wann das auf den deutschen Arbeitsmarkt durchschlägt.
Es geht hier aber nicht um die USA und deren Wirtschaftsprobleme (die im übrigen nicht zu den von Dir orakelten Konsequenzen geführt haben), sondern uns. Gib doch einfach zu, dass Du Dich geirrt hast. ;)
wirtschaft baut 1,2 mio jobs ab

hmmm... das mit dem irren ist ja immer so ne sache... also aph was is nu?
 
wirtschaft baut 1,2 mio jobs ab

hmmm... das mit dem irren ist ja immer so ne sache... also aph was is nu?
Der aktuelle Stand ist, dass die neue Blase kräftig aufgepustet wird. Ich fühle mich nicht imstande zu schätzen, wann die platzt. Vielleicht im Januar, vielleicht im April, vielleicht auch erst in 3 Jahren. Nur DASS sie platzen wird, das ist völlig klar. Noch nie gab es so viel billiges Geld, das obendrein ausschließlich in ganz wenige Hände gelangt. Es gibt eine globale Rohstoff-, Schwellenländer-, Aktien-, Anleihe- und Edelmetallblase gleichzeitig. Sowas gab's bisher noch nie. Das ist wirklich Wahnsinn, dass wir da live dabei sind.

vgl. www.ftd.de/politik/konjunktur/:roubinis-warnung-die-fed-sorgt-fuer-eine-neue-monsterblase/50032096.html
und www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:bedrohung-fuer-weltwirtschaft-asiaten-warnen-vor-us-superblase/50037994.html

In der Realwirtschaft geht es derweil weiter abwärts, weil das Geld dort nicht ankommt. Der Arbeitsplatzabbau schreitet voran, die Unternehmensinsolvenzen steigen weiter. Leider gab es den Crash nicht so, wie ich ihn mir erhofft hatte. Die neu gewonnene Zeit bis zur nächsten Blase wird nun von der Politik benutzt, um zusätzliches Geld der Konsumenten in die Finanzwirtschaft zu lenken. Nur will das natürlich eigentlich keiner. Die Lösung: Sie zwingen. Eine Methode dafür ist, weltweit nach Sozialsystemen zu fahnden, die man so reformieren könnte, dass die Finanzmärkte neue Geldquellen bekommen. In Deutschland wurde man dabei fündig, denn die hiesigen Sozialsysteme sind (zum Glück noch) umlagefinanziert. Die will man künftig am Kapitalmarkt "versichern", sprich verspekulieren. Wenn das gelingen sollte, könnte man die Superblase durchaus noch einige Jahre mehr am Köcheln lassen.
Währenddessen versuchen alle, die Chinesen zum Konsumieren zu bewegen. Bisher ohne Erfolg.

Wir leben in den spannendsten Zeiten ever.
 
Wir leben in den spannendsten Zeiten ever.
spannend nennst Du das?

kennt jemand das Sprichwort:
Wer hoch steigt der fällt auch tief....

Wenn ich mir das Gelaber der neuen Regierung anhöhre.... Wachstum und nochmals Wachstum... dann wird mir ganz übel... sollen wir bis zum Mond wachsen? Wie wärs denn mal mit umstrukturieren...
wer zum Henker hat eigentlich die FDP gewählt??
Das ja nurnoch n zick-zack... auf, ab, auf und wieder ab... wie wärs mal mit stabilität?

Ich frag mich eigentlich wie überhaupt soviel unlogisches und vollkommen unnatürliches zusammenkommen kann....
oh man.. ich bin zu philosopisch.. versteht ja eh wieder keiner :-D :-D :-D
aber die Griechen damals waren genauso drauf :-D
 
Wenn ich mir das Gelaber der neuen Regierung anhöhre.... Wachstum und nochmals Wachstum... dann wird mir ganz übel... sollen wir bis zum Mond wachsen? Wie wärs denn mal mit umstrukturieren...
wer zum Henker hat eigentlich die FDP gewählt??
Das ja nurnoch n zick-zack... auf, ab, auf und wieder ab... wie wärs mal mit stabilität?
Hehe.... Ich nicht ;)
Ich stehe nicht so auf Androgyne ...

Zum Wachstum.

Dank der Erfindung des Geldes, ist es ja so, dass man in einer Zeit sein Geld verdient, wo das Brot 1€ kostet, man bekommt den Lohn für den Lebenserhalt durch das 1€ Brot, und wenn man das Brot dann kaufen will, kostet es 1,10€ (grobes Beispiel) . Das Geld verliert bereits an Wert, während man es sich verdient.
Deswegen MUSS der Wachstum steigen. Macht man das nämlich kontrolliert, also so, dass der Verfall des Wachstums durch Wachstum ausgeglichen wird (klingt schön nach Satire, entspricht aber der Wahrheit), fällt das dem Normalbürger nicht auf.

Um echte Stabilität zu bekommen, müsste eine "Reichtumsobergrenze" von allen Ländern der Welt festegelegt werden.
Z.B. : Wer mehr als eine Million € besitzt muss den Rest an sein Land abgegeben, damit das Geld wieder unters Volk kommt.
Da aber Geld die Welt regiert, funktioniert das nicht. Wer das meiste davon hortet - und es gezielt einsetzt - hat auch das meiste -als Person- zu sagen. Die Einen nennen es Bestechung, die Anderen Korruption.... Spendengelder.... Darlehen ;) ....
 
Zum Wachstum.

Dank der Erfindung des Geldes, ist es ja so, dass man in einer Zeit sein Geld verdient, wo das Brot 1€ kostet, man bekommt den Lohn für den Lebenserhalt durch das 1€ Brot, und wenn man das Brot dann kaufen will, kostet es 1,10€ (grobes Beispiel) . Das Geld verliert bereits an Wert, während man es sich verdient.
Deswegen MUSS der Wachstum steigen.
Ganz so ist das nicht. Du tust so, als wäre Inflation gottgegeben. Das ist sie aber nicht. Sie entsteht, wenn mehr Geld im Umlauf ist, unter denjenigen, die die Alltagsprodukte kaufen wollen. Das Geld wird dabei von den Zentral- und Geschäftsbanken erzeugt. Je mehr Geld die verleihen, desto höher steigen die Preise - vorausgesetzt, der "kleine Mann" sieht etwas von dem zusätzlichen Geld. Verbleibt es bei Banken und Anlegern, so steigen nur die so genannten Vermögenspreise, wie Aktien, Anleihen und Staatsanleihen. Das ist genau das, was wir derzeit erleben.

Wachstum hingegen wird nur deshalb benötigt, weil die Verteilungsspielräume sonst immer kleiner werden. Das wiederum liegt am Zinseszinseffekt. Stell dir vor, ein reicher Mann hat 100.000 Euro angelegt, das für ihn arbeiten soll. Tut es das im ersten Jahr, und gibt ihm 10% Rendite, dann hat er danach 110.000 Euro. Würde er die 10.000 Euro nun den Armen schenken oder dem Staat oder sich Brote davon kaufen, gäbe es kein Problem. Was er aber tut ist: Er investiert die 110k erneut und erwartet schon wieder 10% Rendite. Durch die exponentielle Zinsfunktion schulden ihm auf diese Weise die Menschen um ihn herum, in die er investiert hat, immer mehr Geld und haben immer weniger für sich selbst. Das gilt für kleine und große Unternehmen, die unter einer hohen Verschuldung leiden, das gilt für überschuldete Prekariatsangehörige, und das gilt nicht zuletzt für die Staaten, die sich immer stärker verschulden, immer höhere Anteile des Steueraufkommens an die Vermögenden als Zinsen zahlen und immer weniger Verteilungsspielraum haben.

Ohne Wachstum würde dieses Prinzip sehr schnell auf dem Boden aufschlagen und jeder würde merken, dass es nicht funktioniert. Mit Wachstum funktioniert es jahrzehntelang, bis es crasht, weil immer wieder neue Verteilungsspielräume dazukommen. Das Wachstum selbst ist dabei das, was unsere Umwelt zerstört, aber sich auch in immer mehr unserer gesellschaftlichen Abläufe hineinfrisst (Privatisierung der Daseinsfürsorge und der Sozialversicherungen).

Aber das ist, wie unsere Welt derzeit funktioniert. Noch.
 
Mal zwei kleine Nebenwirkungen der Krise, die interessant sind:

www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:wirtschaftskrise-bilanzfaelschung-als-ueberlebensstrategie/50039952.html

Bilanzfälschung ist im Krisenjahr unter den Wirtschaftsstraftaten von 27 auf 38% gestiegen. Man kann sich ausrechnen, wieviele der "guten" Zahlen an der Börse auf solchen falschen Bilanzen beruhen.

www.ftd.de/unternehmen/versicherungen/:drastischer-einbruch-kapitalertraege-der-privaten-krankenversicherer-sinken/50039940.html

Die ach so tolle "Kapitaldeckung" von Versicherungen der Lebensrisiken kommt in Krisenzeiten ins Wanken. Kein Wunder, dass die neue Regierung versucht, den Versicherungen neue Kunden zuzuführen, indem sie auch für die Mittelschicht die Kapitaldeckung ausbauen will. Das könnte denen den Pelz retten. Man soll künftig wieder schon nach einem Jahr aus der Gesetzlichen KV austreten können, statt nach 3 Jahren wie kürzlich von der SPD durchgesetzt. Auf in eine neue Runde des Pyramidenspiels!
 
Hier ein sehr guter Artikel zum Thema von Michael Mross:
http://www.mmnews.de/index.php/200911234294/MM-News/Die-Billionenbombe.html

Wer den Mann noch nicht kennt sollte sich das hier anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=6FUtjDDekmY&feature=player_embedded
 
Emirat Dubai so gut wie pleite: www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:moratorium-fuer-anleihen-boom-emirat-dubai-droht-die-pleite/50042390.html

"Dubai World beabsichtigt, alle Geldgeber für Dubai World und Nakheel
um ein Stillhalteabkommen zu bitten und Laufzeiten bis mindestens zum
30. Mai 2010 zu verlängern", teilte die Regierung mit. Die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte soll bei der Restrukturierung
der Schulden helfen. Die Verbindlichkeiten von Dubai World belaufen sich nach Schätzungen
von Ratingagenturen auf 59 Mrd. $. Sie machen damit einen Großteil der
Staatsschulden von 80 Mrd. $ aus.

Vermutlich wird das Nachbaremirat Abu Dhabi mit Hilfe seiner reichlichen Erdöleinnahmen aushelfen können, aber beachtlich ist das schon. Die Idee mit den Sandinseln in Form von Palmen und Erdkarten war wohl doch nich so pralle.
 
Vermutlich wird das Nachbaremirat Abu Dhabi mit Hilfe seiner reichlichen Erdöleinnahmen aushelfen können, aber beachtlich ist das schon. Die Idee mit den Sandinseln in Form von Palmen und Erdkarten war wohl doch nich so pralle.
Das scheint doch noch n bisschen extremer zu sein, als ich zuerst dachte www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:agenda-ende-des-wuestenwunders-dubai/50042949.html

All die vielen visionären Projekte, von denen man so hörte, sind entweder noch gar nicht fertig, oder werden kaum genutzt. Über die palmenförmige Sandanlage, die sie ins Meer gebaut haben, fährt eine leere Monorail, und das Trump-Luxus-Resort darauf ist abgesagt. Die Inseln in Form der Weltkarte liegen auf Eis, ebenso ist Baustopp am Nachfolgeturm des Burj Dubai, der über 1000m hoch werden sollte. Die ganze Stadt soll von oben aussehen wie ein Sandkasten voller ruhender Baustellen. Gruselig.

Die weltweiten Märkte fanden das auch nicht lustig. 3-5% überall, an allen Börsen. Und heute geht's weiter. Möglicherweise ist das schon der Turn zum Doubledip, denn dafür braucht es nur einen derartigen Auslöser. Meinem Gefühl nach ist er es aber noch nicht. Dazu sind die Verquickungen mit Dubai zu gering und werden momentan überschätzt. Diese Delle wird mE recht bald mit noch mehr druckfrischen Dollars ausgebessert.
 
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