• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Wirtschaftskrise 2009 - Seid ihr vorbereitet?

btw. welche Partei plädiert im Augenblick (und hoffentlich auch nach der Wahl) auf höhere Löhne? Du scheinst dich da ja ganz gut auszukennen und ich bin noch unschlüssig, wen oder was man wählen könnte. :B
Also, CDU und FDP plädieren für dieselben Löhne, aber dafür mehr netto davon, weil sie angeblich die Steuern senken werden. In den letzten Jahren führte das aber immer zu niedrigen Tarifabschlüssen, so dass die Reallöhne gleich blieben, trotz Steuersenkungen. Gleichzeitig hatte der Staat weniger Steuergeld zur Verfügung, und so blieben Bahnsicherheit, Bildung und Polizei auf der Strecke. Naja, dafür sind die Kapitaleinkommen rasant gestiegen.

SPD, Grüne und Linke fordern stattdessen einen generellen Mindestlohn und unterstützen die Gewerkschaften bei Forderungen nach höheren Löhnen (während CDU und FDP stets "maßvolle" Abschlüsse anmahnen). SPD und Grüne wollten von einem Mindestlohn nichts wissen, als sie noch allein zusammen regierten. Diese Forderung haben sie erst aufgenommen, als sie entweder in der Opposition landeten, oder in einer Koalition, wo das nicht durchsetzbar war. Die Linken forderten das schon immer.
Ein Gegenargument ist stets, dass ein Mindestlohn angeblich Arbeitsplätze gefährde, obwohl das in Frankreich und England längst widerlegt ist (höhere Löhne produzieren halt auch Nachfrage, das darf man dabei nicht vergessen). Das Hauptproblem dürften Ausweichbewegungen in die Schwarzarbeit sein, die man aber natürlich mit härteren Kontrollen und Strafen bekämpfen könnte.
 
Naja, was Mindestlohn bedeutet, habe ich im Urlaub in Frankreich kennengelernt: € 2,50 für eine, eine(!) Kugel Eis !!!111einself - Pizza im Restaurant nicht unter € 10,- auch ne Margherita, ein Stück Nachtischkuchen € 6,- - gehts nur mir so, aber ich finde das extrem teuer!
Hab mir sagen lassen, dass die Franzosen selber daher nicht so oft Essen gehen, keine Ahnung ob das stimmt.

Aus Sicht des Verbrauchers in mir bin ich daher gegen Mindestlöhne, aus Sicht des Gewerkschafters in mir bin ich dafür... eine Konfliktsituation. (Ich bin aber auch gegen Lohndumping und meide Eineuro-Frisöre, -Bäcker, -etc...)

Zu den Parteien:
Der SPD nehme ich immernoch übel, dass sie vor einigen Jahren das Hanfsamenverbot gebilligt hat, statt sich wie versprochen für eine weitere Entkriminalisierung von leichten Drogen, insbesondere Hanf, einzusetzen.
Den Linken nehme ich übel, dass die als SED vor einigen Jahren noch den Mauerschuss gebilligt haben.
Den Grünen nehme ich die Ökosteuer übel, weil sie öffentliche Verkehrsmittel mit einschließt, statt sie zu befreien.
(Anders als der deutsche Durchschnittswähler vergesse ich sowas nicht!)
Rechts wählen geht für mich gar nicht!

Aus lauter Verzweiflung werd ich dann wohl (mal wieder) doch Grün wählen... ;(
 
Zu den Parteien:
Der SPD nehme ich immernoch übel, dass sie vor einigen Jahren das Hanfsamenverbot gebilligt hat, statt sich wie versprochen für eine weitere Entkriminalisierung von leichten Drogen, insbesondere Hanf, einzusetzen.
Den Linken nehme ich übel, dass die als SED vor einigen Jahren noch den Mauerschuss gebilligt haben.
Den Grünen nehme ich die Ökosteuer übel, weil sie öffentliche Verkehrsmittel mit einschließt, statt sie zu befreien.
(Anders als der deutsche Durchschnittswähler vergesse ich sowas nicht!)
Rechts wählen geht für mich gar nicht!

Aus lauter Verzweiflung werd ich dann wohl (mal wieder) doch Grün wählen... ;(
Tja, da drängt sich einem immer mehr der Verdacht auf das die Parteien nciht machen was sie sagen sond machen was ihnen gesagt wird. :-D
 
Naja, was Mindestlohn bedeutet, habe ich im Urlaub in Frankreich kennengelernt: € 2,50 für eine, eine(!) Kugel Eis !!!111einself - Pizza im Restaurant nicht unter € 10,- auch ne Margherita, ein Stück Nachtischkuchen € 6,- - gehts nur mir so, aber ich finde das extrem teuer!
Hab mir sagen lassen, dass die Franzosen selber daher nicht so oft Essen gehen, keine Ahnung ob das stimmt.

Aus Sicht des Verbrauchers in mir bin ich daher gegen Mindestlöhne, aus Sicht des Gewerkschafters in mir bin ich dafür... eine Konfliktsituation. (Ich bin aber auch gegen Lohndumping und meide Eineuro-Frisöre, -Bäcker, -etc...)
Also, ja - höhere Löhne verteuern auch Produkte. Aber dafür können sich mehr Menschen überhaupt normale Produkte leisten. Letztendlich steigt damit die Nachfrage nach dem, was du herstellst, und sichert somit deinen Arbeitsplatz. Im ersten Moment ist ein so teures Eis natürlich nicht so schön. War aber bestimmt ne Urlaubsgegend. :P
Ich selbst gehe auch eher zu Friseuren, die ziemlich teuer sind. Und da sehe ich dann einen Salon, der bei 3 Festangestellten 2 Auszubildende durchfinanziert. Da finde ich mein Geld gut aufgehoben. So muss das eigentlich sein. Mit einem Mindestlohn würde man die selbstzerstörerische Konkurrenz durch Billigfrisöre und den Teufelskreis aus sinkenden Löhnen durchbrechen.

Den Linken nehme ich übel, dass die als SED vor einigen Jahren noch den Mauerschuss gebilligt haben.
Ich bin Mitglied bei den Linken und ich kann dir versichern, dass ich niemals den Mauerschuss gebilligt habe. Weder damals (als ich mich regelmäßig mit meinen Lehrern über den richtigen Weg zum "Sozialismus" stritt), noch später oder heute.

Aber ich verstehe völlig, dass viele Menschen derzeit große Probleme haben herauszufinden, was für sie das kleinste Übel unter den Parteien ist.
 
@Bierchen: Die Zeitangabe stimmte schon, allerdings sind wir ganz knapp an der Katastrophe vorbeigeschrammt. Vorläufig. Und mit "die nächste Krise kommt" meine ich nicht "nach einer Erholung", sondern den so genannten Double-Dip, also ein baldiges erneutes Absacken nach einer Phase der Stagnation. Das kommt allein durch die steigenden AL-Zahlen zwangsläufig. Nur dass irgendwann die Staaten keine Reserven mehr haben, mit denen sie die Banken retten könnten.
In der Vergangenheit ist man auch nach einer Rezession oder Stagnation mit hohen Arbeitslosen wieder in eine Phase von Wirtschaftswachstum und Beschäftigungszuwachs gelangt. Meinst Du, die Finanzkrise macht hier einen Strich durch diese Rechnung?

Die Sparquote der Amerikaner ist in den letzten Monaten ganz extrem angestiegen. Wenn die jetzt wieder anfangen zu konsumieren (etwa weil sich die Häuserpreise stabilisieren - was von vielen als Voraussetzung für eine nachhaltige Wende gesehen wird), dann könnte das den durch die Arbeitslosigkeit ausfallenden Konsum kompensieren. Und wenn ich eine hohe Inflationserwartung habe, was ich als aufmerksamer Amerikaner hätte, dann fällt das Geld ausgeben gleich doppelt leicht. ;)


Wohlgemerkt, ich stelle eine Hypothese auf.
Meine persönliche Erwartung ist, dass wir jetzt in eine Phase von Stagnation bzw. nur schwachem Wachstum eintreten. Double Dip halte ich nicht für ausgeschlossen, aber für sehr unwahrscheinlich.
 
Den Linken nehme ich übel, dass die als SED vor einigen Jahren noch den Mauerschuss gebilligt haben.
:-D ich hoffe du bist nicht bei dieser Bank :B
Alianz und noc hzig andere Unternehmen werden wohl auch nicht weniger schlimme Verstrickungen haben^^

ich finde es wirklich sehr krass wie die Linken, egal ob im TV oder sonst wo, so runtergemacht bzw ausgelacht werden....
so fing es übrigens auch bei den Grünen an*G*
 
Die Sparquote der Amerikaner ist in den letzten Monaten ganz extrem angestiegen. Wenn die jetzt wieder anfangen zu konsumieren (etwa weil sich die Häuserpreise stabilisieren - was von vielen als Voraussetzung für eine nachhaltige Wende gesehen wird), dann könnte das den durch die Arbeitslosigkeit ausfallenden Konsum kompensieren. Und wenn ich eine hohe Inflationserwartung habe, was ich als aufmerksamer Amerikaner hätte, dann fällt das Geld ausgeben gleich doppelt leicht. ;)

Wohlgemerkt, ich stelle eine Hypothese auf.
Ja, diese Hypothese ist derzeit unter den Optimisten die gängigste. Es kann natürlich sein, dass die Sparquote in den USA wieder runtergeht. 4-6% ist zwar immer noch verdammt wenig, aber warum nicht wieder 1%? Auch mit -1% hat es sich ja vor der Krise total super gelebt. (Wenn man mal vom exponential anwachsenden Außenhandelsdefizit absieht.)

Was ich damit sagen will: Wenn es etwas gibt, was man aus der Krise lernen kann, dann dass solche Handelsungleichgewichte nicht haltbar sind. Die USA haben trotz gestiegener Sparquote derzeit eine gesamtwirtschaftliche Nettoersparnis (vergl.: www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-ein-kgv-von-fuenf-zehn/50010494.html) von -2,8%. Die müssen also noch weiter sparen, bevor sie wieder anfangen könnten zu konsumieren.

Mit Inflation ist erst zu rechnen, wenn die vielen generierten Gelder bei den Konsumenten ankommen. Aber die fließen derzeit in die Schwellenländer und in Risikoanleihen.

Also: Ja, das ist möglich, was du beschreibst, aber eigentlich nur rein theoretisch. Wahrscheinlicher ist, dass es hier und da weitere Großpleiten gibt, weil eine Firma auf eine Erholung baute, investierte, und die Schulden dafür nicht mit gestiegenem Konsum reinholen kann.
 
Die müssen also noch weiter sparen, bevor sie wieder anfangen könnten zu konsumieren.
Glaubst Du, solche Daten interessieren den Einzelnen? Amerikaner: 'Upps, die volkswirtschaftlichen Daten sind schlecht, da müssen wir etwas dagegen tun, also mal alle eine Runde sparen!'
Was ich sagen will, nur weil volkswirtschaftlich ein bestimmtes Handeln ratsam ist, heißt das nicht, dass auch so gehandelt wird. Insbesondere dann nicht, wenn zentrale Instanzen wie Notenbanken oder Regierungen nicht direkt Einfluss darauf nehmen können.

Also: Ja, das ist möglich, was du beschreibst, aber eigentlich nur rein theoretisch. Wahrscheinlicher ist, dass es hier und da weitere Großpleiten gibt, weil eine Firma auf eine Erholung baute, investierte, und die Schulden dafür nicht mit gestiegenem Konsum reinholen kann.
Meine obige Hypothese schließt Großpleiten nicht aus. Insolvenzen gibt es auch in wirtschaftlichen Boomphasen.
 
Glaubst Du, solche Daten interessieren den Einzelnen? Amerikaner: 'Upps, die volkswirtschaftlichen Daten sind schlecht, da müssen wir etwas dagegen tun, also mal alle eine Runde sparen!'
Was ich sagen will, nur weil volkswirtschaftlich ein bestimmtes Handeln ratsam ist, heißt das nicht, dass auch so gehandelt wird. Insbesondere dann nicht, wenn zentrale Instanzen wie Notenbanken oder Regierungen nicht direkt Einfluss darauf nehmen können.
Das ist richtig, aber das Problem ist, dass auch die Finanzierer dieser Kreditwirtschaft weggefallen sind. Die Amis können also gar nicht mehr weiter in die Schuldenfalle kriechen. Die Chinesen orientieren sich längst um und tauschen unter der Hand ihre Dollarreserven weg gegen Minenkonzessionen in aller Welt, venezolanisches Erdöl und Edelmetalle.

Die Europäer werden so bald keine Lehmanzertifikate-Nachfolger mehr kaufen. Wer also soll das bezahlen? Wenn sie so massiv Geld drucken, dass das wirklich die Nachfrage wieder ankurbelt (vorausgesetzt dieses Geld käme "unten" an, was derzeit nicht der Fall ist), würde der Dollar entgültig den Bach runter gehen.
 
aph am 21.09.2009 10:42 schrieb:
Wenn sie so massiv Geld drucken, dass das wirklich die Nachfrage wieder ankurbelt, würde der Dollar entgültig den Bach runter gehen.

Bist du dir da ganz sicher?
Jegliche Rohstoffe werden in Dollar gehandelt, daher rührt eben auch eine große Nachfrage nach dem Greenback --> Dollar wird gestützt
 
Wurden in Dollar gehandelt. Wurden. Genau das ändern die Chinesen ja derzeit. Und die wissen auch warum. Die wollen die neue Weltmacht werden, die wollen ihre Währung zur neuen Leitwährung machen. Das sagen sie mittlerweile ganz offen, öffnen ihren Finanzmarkt nach außen, schließen Währungsswap-Geschäfte mit anderen Schwellenländern ab, damit Firmen beider Länder den Dollar umgehen können, kaufen sich direkt in Minen in aller Welt ein ...
Irgendwann wird ein Punkt errreicht sein, wo sie den Dollar auch offiziell nicht mehr unterstützen, weil sie glauben, dass sie sich genug reale Güter gesichert haben um den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können, wenn er kracht. Und dann geht der runter, so viel ist sicher. Die Chinesen machen keinerlei Anstalten, die Finanzierung einer neuen US-Schuldenblase zu unterstützen.
Und das ist gut so. Nur wir Europäer waren ja blöd genug, nicht nur die Schulden zu finanzieren, sondern auch die Risiken zu übernehmen. Die Chinesen haben sich die Risiken von der Fed abnehmen lassen.

Vergl.:
www.ftd.de/politik/international/:zur-kreditfinanzierung-iwf-macht-gold-zu-geld/50012262.html
www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:moechtegern-weltwaehrung-renminbi-china-greift-dollar-mit-milliardenbond-an/50006715.html
und vor allem:
www.ftd.de/politik/international/:kolumne-wolfgang-muenchau-der-suendenfall/546041.html
 
Also 1. werden die Rohstoffe auch weiterhin in Dollar gehandelt (werden = Gegenwart, wurden = Vergangenheit).

Dass der Dollar nicht unbedingt durch steigende Rohstoffpreise gestützt wird, kann man ja gerade jetzt schön beobachten: In den letzten Monaten sind die Rohstoffpreise (Gold, Öl, Kupfer, Platin etc.) doch recht stark gestiegen, wohingegen der Dollar gegen alle anderen wichtigen Währungen verloren hat. Meines Erachtens wird er auch mittelfristig weiter verlieren. Dies geht einher mit der schwindenden wirtschaftlichen Stärke der USA auf den Weltmärkten (Anteil BIP am Welt-BIP).


2. Die Chinesen sind natürlich besorgt über die Geld- und Finanzpolitik der USA. Schließlich sind sie immer noch der Gläubiger Nr. 1 der USA, mit ca. 800 Milliarden USD (!) an gehaltenen US-Staatsanleihen. > http://www.treas.gov/tic/mfh.t...
Insofern wird ein starker Dollar auch eher im Interesse Chinas sein. Nicht umsonst greift die chinesische Notenbank immer wieder ein, um ihre Währung ggü. dem Dollar möglichst niedrig zu halten, wofür die Chinesen auch bereits Schelte von den Amerikanern bekommen haben.
Klar, China hat Weltmachtansprüche und hat den Dollar als Weltleitwährung schon mal grundsätzlich in Frage gestellt. Aber eine Änderung von heute auf morgen wirds nicht geben. Noch haben sich die Amerikaner ja noch nicht abgeschrieben. Zukunftsmusik....
 
Also 1. werden die Rohstoffe auch weiterhin in Dollar gehandelt (werden = Gegenwart, wurden = Vergangenheit).

Dass der Dollar nicht unbedingt durch steigende Rohstoffpreise gestützt wird, kann man ja gerade jetzt schön beobachten: In den letzten Monaten sind die Rohstoffpreise (Gold, Öl, Kupfer, Platin etc.) doch recht stark gestiegen, wohingegen der Dollar gegen alle anderen wichtigen Währungen verloren hat. Meines Erachtens wird er auch mittelfristig weiter verlieren. Dies geht einher mit der schwindenden wirtschaftlichen Stärke der USA auf den Weltmärkten (Anteil BIP am Welt-BIP).


2. Die Chinesen sind natürlich besorgt über die Geld- und Finanzpolitik der USA. Schließlich sind sie immer noch der Gläubiger Nr. 1 der USA, mit ca. 800 Milliarden USD (!) an gehaltenen US-Staatsanleihen. > http://www.treas.gov/tic/mfh.t...
Insofern wird ein starker Dollar auch eher im Interesse Chinas sein. Nicht umsonst greift die chinesische Notenbank immer wieder ein, um ihre Währung ggü. dem Dollar möglichst niedrig zu halten, wofür die Chinesen auch bereits Schelte von den Amerikanern bekommen haben.
Klar, China hat Weltmachtansprüche und hat den Dollar als Weltleitwährung schon mal grundsätzlich in Frage gestellt. Aber eine Änderung von heute auf morgen wirds nicht geben. Noch haben sich die Amerikaner ja noch nicht abgeschrieben. Zukunftsmusik....
Sorry, aber du bist da n bissl in 2008 hängen geblieben. Es hat sich seeeehr viel verändert seitdem, und das Tempo der Veränderung nimmt seitdem zu. Ein Link von gestern, ganz aktuell:

www.handelsblatt.com/politik/international/china-zueckt-politisches-scheckbuch;2459411

Die Chinesen tun wie gesagt bereits alles, um den Dollar unmerklich loszuwerden. Kreditgeschäfte sind dafür hervorragend geeignet, vor allem wenn sie mit festen Konzessionen für Rohstoffe und andere echte Werte verbunden sind. Was interessiert die Chinesen anschließend noch der Dollarwert, wenn sie sich vertraglich Zugriffsrechte gesichert haben? Sollen doch die Kreditnehmer mit dem geborgten schwachen Dollar rumdödeln.
Dass die Chinesen früher öfter mal Dollars kauften um ihre Währung niedrig zu halten, ist korrekt. Aber auch dieser Mechanismus wurde ausgesetzt.
Du hast Recht, dass noch Rohstoffe in Dollar gehandelt werden. Aber eben nicht mehr alle, wie noch vor 2 Jahren. China wickelt seinen Rohstoffhandel zunehmend außerhalb des Dollars ab, und China ist derzeit das einzige Land, dass überhaupt noch Reserven hat. Alle anderen großen Player sind tief verschuldet. Die Chinesen sitzen damit am längeren Hebel und entscheiden, wohin die Reise geht.
Du hast auch Recht, dass es den Wandel nicht morgen geben wird. Aber es wird eine Phase geben, wo die Chinesen auf ihre Rest-Dollars keinen Wert mehr legen werden und diese abschreiben werden. So würde ich das auch machen. Hauptsache, vorher noch so viel wie möglich gesichert - das ist die Phase, wo wir gerade sind.

Wir sind mitten in einem gravierenden Wandel der Herrschaftsverhältnisse auf diesem Planeten. Und viele merken das nicht mal.
 
Sorry, aber du bist da n bissl in 2008 hängen geblieben.
Sorry, aber die 2009er Zahlen sind links zu finden. ;)

Es hat sich seeeehr viel verändert seitdem, und das Tempo der Veränderung nimmt seitdem zu. Ein Link von gestern, ganz aktuell:

www.handelsblatt.com/politik/international/china-zueckt-politisches-scheckbuch;2459411

Die Chinesen tun wie gesagt bereits alles, um den Dollar unmerklich loszuwerden.
Hmm, an Moldau haben sie einen Kredit i.H.v. einer Milliarden USD vergeben. D.h., die Chinesen bekommen wieder Dollar zurück.

Ich stimme Dir zu, dass China derzeit alles tut, um ihren wirtschaftliche Einfluss auszubauen, und das mit viel Erfolg. Aber ich bitte doch (die Tatsache) zur Kenntnis zu nehmen, dass China immer noch der USD-Gläubiger Nr. 1 ist.
 
Hmm, an Moldau haben sie einen Kredit i.H.v. einer Milliarden USD vergeben. D.h., die Chinesen bekommen wieder Dollar zurück.

Ich stimme Dir zu, dass China derzeit alles tut, um ihren wirtschaftliche Einfluss auszubauen, und das mit viel Erfolg. Aber ich bitte doch (die Tatsache) zur Kenntnis zu nehmen, dass China immer noch der USD-Gläubiger Nr. 1 ist.
Das werden sie sicherlich auch bleiben, auf dem Papier. Aber es wird ungefähr dieselbe Bedeutung haben wie die Frage, wer der größte Gläubiger Südafrikas ist. Das Grundprinzip des modernen Kolonialismus ist die Schuldenfalle, in die man ganze Staaten treibt, und sie damit abhängig macht. Das gängige Mittel sind so genannte IWF-Kredite. Im IWF-Board haben Amis und Westeuropäer die Macht, die Chinesen und Russen sind dort unterrepräsentiert, gemessen an ihrem BIP.
Nur sind mit diesen Krediten immer Auflagen verbunden, die die soziale Lage im betroffenen Land verschlimmert, und die zu Liberalisierungen zwingen, von denen dann wieder westliche Firmen profitieren, weil sie die Rohstoffe des Landes leichter ausbeuten können. Dadurch wird die nächste Schuldenkrise vorprogrammiert, wo dann "freundlicherweise" der IWF dann wieder aushilft. Kein 3.-Welt-Staat konnte sich jemals aus dieser Falle befreien.
So ist auch das Prinzip der chinesischen Kredite. Es geht doch nicht darum, dieses Geld zurückzubekommen *g* sondern darum, zur Laufzeit Macht über die Politik des Nehmerlandes zu erhalten. Dafür eignet sich nichts besser als die überflüssigen Dollarreserven der Chinesen.
 
Nicht zum ersten Mal, bierchen. Aber schön, dass dir das auch mal auffällt, nachdem ich schon ca. 50mal hier bedeutende Ökonomen zur Stützung meiner Aussagen verlinkt habe. *g*

Update zum Thema China und die Rohstoffmärkte: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,651930,00.html
 
... Kein 3.-Welt-Staat konnte sich jemals aus dieser Falle befreien.
also in allem über iwf geb ich dir recht, wenn es auch noch sehr freundlich ausgedrückt ist ;)

aber das sich kein sog. "dritte welt staat" aus der falle des iwf befreien konnte, kann ich nicht stehen lassen Argentinien, Brasilien, Paraguay, Ecuador, Bolivien, Venezuela und Uruguay konnten das. haben gg. iwf keine verpflichtungen mehr und haben dann noch die eigene "bank" banco del sur gegründet, die in direkter konkurremnz zum iwf steht. das läuft ziemlich erfolgreich (und mittlerweile leiht sich der iwf bei brasilien geld), den staaten geht es besser, andere staaten können bessere kredite bekommen und der iwf hat lt. eigener analyse starke existenzängsten weil sie bald pleite sein könnten...

achso und zum thema usd - china und andere länder würden diese unsichere währung wohl gerne loswerden und z.b. gegen euro tauschen (und wenn nur china seine us-anleihen zurückfordern würde, wäre die usa trotz aller vergebenen kredite pleite) aber z.b. öl wird halt in usd gehandelt und wer dagegen verstößt kann mit einen kriegseinsatz der usa rechnen (siehe irak). und was bedeutet es wenn man seine herrschaft nur noch mit gewalt durchsetzen kann? eben... das ende
 
aber das sich kein sog. "dritte welt staat" aus der falle des iwf befreien konnte, kann ich nicht stehen lassen Argentinien, Brasilien, Paraguay, Ecuador, Bolivien, Venezuela und Uruguay konnten das. haben gg. iwf keine verpflichtungen mehr und haben dann noch die eigene "bank" banco del sur gegründet, die in direkter konkurremnz zum iwf steht. das läuft ziemlich erfolgreich (und mittlerweile leiht sich der iwf bei brasilien geld), den staaten geht es besser, andere staaten können bessere kredite bekommen und der iwf hat lt. eigener analyse starke existenzängsten weil sie bald pleite sein könnten...
Stimmt, die positive und hoffentlich auch dauerhaft erfolgreiche Gegenbewegung in den links ausgerichteten Staaten Lateinamerikas hatte ich unterschlagen. Noch 1998 oder so wurde Argentinien ja vom IWF in den Ruin getrieben. Es ist erfreulich, dass sie sich seitdem so gut entwickelten.
Allerdings ist auch dort China derzeit sehr aktiv. Letztlich ist es fast egal, bei wem sich Staaten verschulden. Allein der Fakt, dass alles nur noch deshalb läuft, weil jeder Marktteilnehmer sich exponential immer höcher verschuldet, zeigt die ganze Idiotie des gegenwärtigen Systems.
 
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