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    Vielen Dank

Wirtschaftskrise 2009 - Seid ihr vorbereitet?

LowriderRoxx am 18.02.2009 23:05 schrieb:
Wenn ich euer Geplänkel mal mit einer Frage unterbrechen darf:

Was spricht drüben in den USA eigentlich gegen ein "own-to-rent"-Konzept für den Immobilienmarkt?

Wenn man die seit 2006 explodierende Anzahl an Zwangsvollstreckungen wegen geplatzter Hypotheken anschaut und die daraus resultierende Menge an Obdachlosen, "Vertriebenen" sowie die Überflutung des eh geplatzten Marktes mit freien Immobilien, bietet sich etwas der Art doch eigentlich an.
Im Rahmen der Vollstreckung wird den Bewohnern die Möglichkeit gegeben, zu einer, am Markt orientierten, fairen Rente weiter das Haus zu bewohnen. Die Rente wird hierbei von einem unabhängigen Gutachter festgelegt, durch Gerichtsbeschluss eingesetzt. Vergleichbar mit einer Bewertung eines Hauses vorm Abschliessen einer Hypothek.
Als Folge bleibt den Bewohnern zumindest eine reelle Möglichkeit, das Dach über dem Kopf zu behalten und der Markt wird nicht weiter zusätzlich gedrückt (auch wenn er eh noch gut 10+% fallen muss, um auf ein "normales" Niveau einzukehren).
An der Rezession/Depression würde das natürlich nichts ändern, aber zumindest bliebe Millionen Menschen das Heim erhalten. Zumal man es zeitlich begrenzen könnte, falls man sich die Illusion aufrecht erhalten will, später wieder zu den existierenden Marktverhältnissen zurückkommen zu können.

Eine einfache Sache, keine Bürokratie nötig und sie kommt denjenigen zugute, die es wirklich brauchen ohne gleichzeitig auch Betrügern oder Spekulaten zu helfen. Die Vollstreckungsregeln können auf Bundes- oder auch nur auf Staatsebene geändert werden, und das in kürzester Zeit.

Also, gibt es rationale Gründe, die gegen ein solches Programm sprechen?

Vorgeschlagen wurde es übrigens regelmäßig in den letzten Jahren von Dean Baker, einem der wenigen Makroökonomen, die in meinen Augen noch Glaubwürdigkeit besitzen.

Eigentlich spricht so ziemlich alles dagegen.
Wenn die Banken so wie jetzt dringend Geld benötigen, sind sie mit einer Zwangsversteiergung besser dran, weil sie so einen größeren Batzen auf einmal bekommen, während die Mieten tröpfchenweise fließen würde.

Benötigt die Bank das Geld hingegen nicht dringend, kann sie die Immobilie selbst ersteigern und mit einer profitablen Mieten an denn Mann bringen. Das mag in den USA momentan mit vielen Immobilien nicht funktionieren, aber mit einem ansehnlichen Teil geht es.

Das Problem bei deinem Konzept ist, dass es lediglich menschlich ist, die Rendite aber außer Acht läßt.
 
Arkasi am 19.02.2009 13:50 schrieb:
Eigentlich spricht so ziemlich alles dagegen.
Wenn die Banken so wie jetzt dringend Geld benötigen, sind sie mit einer Zwangsversteiergung besser dran, weil sie so einen größeren Batzen auf einmal bekommen, während die Mieten tröpfchenweise fließen würde.
Dieser Punkt ist Absicht, da so den Bewohnern bessere Karten bei den Verhandlungen mit der Bank in die Hand gedrückt werden. Für die Banken ist eine vollkommene Kontrolle über die Immobilie vorteilhafter als ein Mietverhältnis. Nach der Kündigung der Hypothek geht das Haus eh in den Besitz der Bank über, aber auf diese Art wäre die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer, dass die Bank mit den Leuten über neue Konditionen verhandelt, statt sie einfach auf die Straße zu setzen.

Den Banken wird so die Möglichkeit genommen, die Bewohner auf den letzten Penny auszuquetschen und den Bewohnern wird keine Bailout-Karotte vor die Nase gehalten, sich günstig aus ihrer Hypothek zu schleichen. Zumal es sicherlich nicht leicht zu verkaufen ist, wenn Zwangsräumungen mit Steuergeldern vermieden werden sollen, wenn große Teile der Steuerzahler selbst vor der Räumung stehen.

Im Endeffekt soll der Markt beruhigt werden, denn eine sechsstellige Anzahl an Räumungen pro Monat ist einfach ein untragbarer Zustand.

Das Problem bei deinem Konzept ist, dass es lediglich menschlich ist, die Rendite aber außer Acht läßt.
Man muss die Quelle des Konzeptes im Auge behalten. Dean Baker hat nicht nur die Immobilienblase schon 2002 vorhergesagt, sondern sich zu Beginn der großen Bailouts auch vehement gegen eben jene ausgesprochen. Rendite wird irrelevant, wenn die Banken an sich eh insolvent und nur noch Zombie-Institute sind, deren Untergang unvermeidlich ist. Zumal die Tausenden kleinen Banken in den USA auch weiterhin gut aufgestellt sind und das Geschäft wie gewohnt betreiben könnten, wenn nicht die großen Moorleichen (Citi, Wells Fargo, BoA, GS, etc) die Kanäle verstopfen würden.

Ich selbst kann keine Konzepte haben, da ich mangels wirtschaftlichem Hintergrundwissen schon nur mit Mühe die Konzepte anderer verstehe. Daher auch meine Jagd nach verschiedenen Meinungen und Ansichten, so dass ich mir vielleicht selbst ein Bild machen kann. ;)
 
Die Kapitäne der untergehenden Schiffe wollen noch so viel wie möglich rausholen aus den Wracks. Immerhin werden sie nicht ins Gefängnis gehen, oder verarmen, sondern werden höchstens arbeitslos.

Weil der Staat erstmal noch viel Geld hat, kann man ihn wunderbar erpressen.
Deshalb verlangen die HRE-Aktionäre den sechsfachen Marktpreis für ihre Aktien, wenn der Staat die Ruine übernehmen und abwickeln will. Mit jedem Tag, den der Staat das Ding nicht übernimmt wackelt es mehr, und würde viel Schaden anrichten wenn es fällt.
Das es HRE ohne den Staat schon längst nicht mehr geben würde und die Aktien null wert wären ist in diesem Fall nicht interessant.

Mit den Häusern ist es ganauso, wenn der Staat kommen würde, die Häuser zum aktuell verlanngten Preis kaufen und vermieten würde, würden sich alle Beteiligten freuen. Allerdings müsste das ja jemand bezahlen.

Zur Zeit holen die Banken aus den Menschen, die um ihre Häuser kämpfen locker 3-6 Monatsmieten im Monat an Zins und Tilgung heraus. Und wenn die Menschen dann irgendwann nicht mehr können, stellt die Bank das Haus zum Verkauf und wartet bis es verfällt.

Irgendwann in ferner Zukunft wird die Bank das Haus als Totalverlust aus der Bilanz nehmen, aber das kann ja noch 5 Jahre dauern. So weit denken die Banker wohl immernoch nicht.
Denn wer die Häuser jetzt abschreibt, macht auf dem Papier einen Milliardenverlust. Der Verlust ist zwar unausweichlich, aber der, der ihn aufs Papier schreibt ist schuld. Also wartet man damit. Und hofft, das jemand die Häuser bezahlt und damit das Problem löst.

Vielleicht ja die Chinesen oder die Araber. Das Geld der Russen war nur Illusion.
Wenn ein Scheich jetzt in den USA 10 Millionen Häuser kauft und vermietet, wäre das eigentlich eine schöne Machtposition.
 
Arkasi am 19.02.2009 13:43 schrieb:
Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass das neu geschaffene Geld einfach nicht genug zirkuliert um das BIP zu erhöhen? Das BIP mißt ja den legalen Geldumlauf eines Landes, erfaßt aber weder Schwarzzahlungen noch ruhende Geldvermögen. Denk einfach an die vielen großen Fusionen, für deren Kauf wurde massig Geld geschaffen, aber haben es die alten Eigentümer auch sofort wieder ausgegeben? Kaum, weshalb es keine Auswirkung aufs BIP hat, wohl aber die Geldvermögen erhöht.
Ob mir der Gedanke gekommen ist? Du bist lustig - das ist doch genau das, was ich die ganze Zeit mitteile: Dass die Geldmenge stärker gewachsen ist als die Wirtschaftskraft, weil ein größerer Anteil (als bisher) des neu geschöpften Geldes für spekulative Investitionen genutzt wurde. Warum spekulativ? Weil es gar nicht so investiert werden kann, dass es durch Absatz Gewinn einspielt, wenn gleichzeitig das BIP, also die Nachfrage im selben Maße steigt. Woher soll denn sonst der zusätzliche Gewinn für die zusätzlichen Investitionen kommen? Das geht nur durch Spekulationsblasen, und dabei naturgemäß nur über einen beschränkten Zeitraum.

Das wäre mir vollkommen neu, ich denke, du verwechselst hier die Qualität mit dem Status der Notenbankfähigkeit. Falls nicht, hätte ich gerne eine Quelle dafür.
Die Notenbankfähigkeit hängt selbst von der Qualität der hinterlegten Papiere ab, und die muss ja von irgendwem bewertet werden.
Und genau die wurde in den letzten Jahren von Fed und EZB herabgestuft, um mehr Geld erzeugen zu können. Seit dem 1.1.07 wurden auch Kreditforderungen akzeptiert Quelle
Im März 08 wurden die akzeptierten Sicherheiten auf minderwertige Forderungen aus Ramschhypotheken ausgeweitet Quelle
Im Herbst zog die EZB nach und auch die Fed gab weitere Beschränkungen auf, zB die im Wiki-Artikel erwähnten Kriterien der Denomination in Euro bzw. Dollar.

Wer einen Kredit will, muss Sicherheiten hinterlegen. Bei Firmen wird das zwar nicht so streng wie bei Privatpersonen gehandhabt, aber an große Summen kommt man ohne Sicherheiten nicht. Eine AG kann aber beispielsweise Ihre eigenen Aktien und generell alle Wertpapiere verpfänden, wodurch die Bank sie als Aktiva führen darf.
Genau.

Das darf dich aber nicht ernsthaft wundern, denn trotz guter Wirtschaftsdaten gab es eine relativ hohe Arbeitslosigkeit. Außerdem wird hier lediglich das Geld- und nicht das Sachvermögen erfaßt. Was spricht denn dagegen, dass es die Menschen einfach ausgegeben haben, schließlich waren das wirtschaftlich gute Zeiten?
Die stagnierende Binnennachfrage in eben diesen Jahren. Entgegen der Behauptung unserer Kanzlerin ist der so genannte Aufschwung eben NICHT auch unten angekommen.
Im Übrigen sehe ich die Arbeitslosigkeit als Teil des von mir beschriebenen Phänomens der Umverteilung nach oben. Das ist keine parallele Ursache, sondern eins von vielen Symptomen.

Es würde die Sache ungemein erleichtern, wenn du deine eigenen Links lesen würdest. Dein Auszug kommt aus dem oberen Teil, der nur den Begriff definiert, guck mal was unter dem Punkt Krediterteilung (was ja die eigentliche Geldschöpfung ist) steht...
Das kann ich nur zurückgeben, denn unter Ankauf von Aktiva steht:
Wie auch die Zentralbanken sind Geschäftsbanken in der Lage, Aktiva, z. B. Immobilien und Wertpapiere anzukaufen und dem Verkäufer im Gegenzug ein Sichtguthaben in Höhe des Kaufpreises einzuräumen. Dabei wird Buchgeld geschöpft. Sofern die angekauften Wertpapiere notenbankfähig sind, können diese bei der Zentralbank gegen Zentralbankgeld verpfändet werden. Verkauft eine Geschäftsbank Aktiva aus ihrem Bestand, verschwindet das von ihr eingenommene Geld wieder aus dem Wirtschaftskreislauf.
Diese Aktiva sind Wertpapiere mit ausreichender Bonität (s. obige Links). Was spricht denn dagegen, dass das Aktien an der eigenen Bank bzw. an anderen Banken, Versicherungen und Investmentbanks sind? Und diese waren ja aufgrund der von mir beschriebenen Spekulationsblase überbewertet. Hier hat eine vorübergehende überbewertung von Finanzinvest-Instrumenten dazu geführt, dass die Geldmenge exponential ausgeweitet wurde, was den Kuchen wiederum noch fetter werden ließ und die Blase weiter wachsen ließ. Dass sie irgendwann dennoch platzen musste, war aber klar. Und die Abkopplung der Geldmenge vom BIP war ein deutliches Zeichen dafür, dass eine solche Blase existiert. Denn sonst wäre das nicht möglich gewesen.
Was deine Frage anbelangt, wie das Geld dennoch zunehmen kann --> das ist der Job der Notenbanken. Dort sitzen die Währungswächter und indem sie zusätzliches NB-Geld ins System bringen, kann neues Geld geschaffen werden.
s.o.
Ohne überbewertete Aktiva ist es nicht möglich, die Geldmenge wesentlich über das jährliche BIP-Wachstum hinaus wachsen zu lassen.
 
Nope81 am 19.02.2009 15:07 schrieb:
Weil der Staat erstmal noch viel Geld hat, kann man ihn wunderbar erpressen.
Deshalb verlangen die HRE-Aktionäre den sechsfachen Marktpreis für ihre Aktien, wenn der Staat die Ruine übernehmen und abwickeln will. Mit jedem Tag, den der Staat das Ding nicht übernimmt wackelt es mehr, und würde viel Schaden anrichten wenn es fällt.
Das es HRE ohne den Staat schon längst nicht mehr geben würde und die Aktien null wert wären ist in diesem Fall nicht interessant.

Meines Erachtens käme es uns viel billiger, wenn die HRE durch ein geordnetes und begleitetes Insolvenzverahren geht, so wie das jetzt bei Märklin passiert. Der Pfandbriefmarkt würde dadurch "erschüttert" sagen die Kritiker. Na und wenn schon - was soll dabei passieren? Wenn deshalb jemand anders in Liquiditätsengpässe kommt, kann der Staat ja dort vorübergehende Garantien geben, bis die HRE das Insolvenzverfahren abgeschlossen hat und wieder normal wirtschaften kann.

Die bisherigen Eigentümer würden bei sowas natürlich leer ausgehen.
 
Falls jemand mal eine vereinfachte, aber hervorragend illustrierte Erklärung der Kreditkrise haben möchte: der Designer Jonathan Jarvis hat die Antwort.

Ein wirklich erstklassiges Video, meiner Meinung nach.
 
aph am 19.02.2009 12:18 schrieb:
TheChicky am 19.02.2009 12:10 schrieb:
Der Staat wird ihn immer bezahlen. Der Staat kann nicht insolvent werden.

Wie kommst du auf diese Thesen?

Wir haben aktuell 1,6 Billionen Schulden. Könnte der Staat insolvent und zahlungsunfähig werden, er wäre es schon längst. Reicht das Geld nicht, werden neue Schulden gemacht, die Steuern erhöht oder weniger Investitionen gemacht. Das Gehalt seiner Beamten wird er, ganz gleich was kommt, immer bezahlen. Schlimmstenfalls werden die Renten gekürzt oder die Arbeitszeit erhöht. Doch auch das wird wohl durch die mächtige Beamtenlobby verhindert werden.
 
TheChicky am 20.02.2009 14:58 schrieb:
Wir haben aktuell 1,6 Billionen Schulden. Könnte der Staat insolvent und zahlungsunfähig werden, er wäre es schon längst. Reicht das Geld nicht, werden neue Schulden gemacht, die Steuern erhöht oder weniger Investitionen gemacht.

Wie jetzt ... wer Schulden hat, kann nie mehr pleite gehen? Cool, das wusste ich noch gar nicht. Ich hab auch Schulden, d.h. ich brauch keine Pleitesorgen mehr zu haben?

Von dir lernt man echt noch was. :-D
 
aph am 20.02.2009 15:09 schrieb:
TheChicky am 20.02.2009 14:58 schrieb:
Wir haben aktuell 1,6 Billionen Schulden. Könnte der Staat insolvent und zahlungsunfähig werden, er wäre es schon längst. Reicht das Geld nicht, werden neue Schulden gemacht, die Steuern erhöht oder weniger Investitionen gemacht.

Wie jetzt ... wer Schulden hat, kann nie mehr pleite gehen? Cool, das wusste ich noch gar nicht. Ich hab auch Schulden, d.h. ich brauch keine Pleitesorgen mehr zu haben?

Sorry, ich soll ja lernen, konstruktiver zu diskutieren (tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gebe, über den Beitrag gelacht zu haben).

Also ... selbstverständlich können Staaten pleite gehen, sonst gäbe es ja den Begriff Staatsbankrott nicht: Wikipedia

st ein Staat nicht mehr in der Lage, seine Staatsschulden zu bedienen oder die Zinszahlungen auf seine Verschuldung auf Grund seiner gesamtwirtschaftlichen Situation zu leisten, so tritt der Staatsbankrott ein. Dabei reicht es aus, dass der betreffende Staat nur einen Teil der Schuldzinsen bzw. der Staatsschuld nicht mehr bedient bzw. diese nicht mehr ablöst.

Schulden allein lösen keinen Staatsbankrott aus, weshalb es unerheblich ist, dass Deutschland 1,6 Bio Schulden hat. Würden aber von heute auf morgen sämtliche Steuereinnahmen wegfallen, so könnte Deutschland seine Zinsen nicht mehr zahlen und ihm würde damit der Bankrott drohen. Es reicht auch, wenn weit mehr Einnahmen wegbrechen, als von den Haushältern geplant. Steuern erhöhen hilft auch nur dann, wenn die Wirtschaft selbst überhaupt noch läuft. Du kannst 100% auf Konsum erheben- wenn die Leute nur noch Tauschwirtschaft betreiben (zB wegen Hyperinflation), dann sind das 100% auf Null und damit immer noch Null.

Frühere Beispiele für einen drohenden Staatsbankrott waren Japan und Argentinien. Diese Fälle wurden jeweils durch internationale Hilfe abgewendet. Heutige Beispiele sind Island (ebenfalls abgewendet dank IWF und skandinavischer Hilfen) sowie Estland und Ungarn, wo ähnliches droht. Der nächstgrößere Staat, dem das passieren könnte, wäre Großbritannien. Irgendwann gäb's einfach niemanden mehr, der den Staaten noch aus der Patsche helfen könnte - schließlich gibt es keine bekannten Außerirdischen mit Dollars im Raumschiffhandschuhfach.

Die dt. Regierung sowie die EU planen bereits, wie man im Falle eines drohenden Bankrotts von EU-Staaten eingreifen könnte: Finanzministerium plant Rettungspaket für Europa
So könnten Ländern der Euro-Zone, denen Zahlungsunfähigkeit droht, durch eine "bilaterale Anleihe" geholfen werden. Dabei nimmt ein kreditwürdiges Land Geld auf und stellt es einem bedürftigen zur Verfügung.

Die EU stellt sich gegen solche bilateralen Rettungsversuche und verweist auf ein eigenes Notprogramm:
"Wir sind natürlich besorgt und beobachten die Lage genau", sagte die Sprecherin von EU-Wirtschaftskommissar Joaquín Almunia. "Wir wissen, dass wir einem Mitgliedstaat mit finanziellen Problemen helfen können, wie wir es im Fall von Lettland und Ungarn getan haben." 15 Milliarden Euro stünden dafür zur Verfügung.

15 Milliarden - wow. Die tun tatsächlich so, als würde das im Ernstfall ausreichen. Die Neue Züricher Zeitung hat mal zusammen addiert, welche Summe die internationale Staatengemeinschaft seit Ausbruch der Krise (zusätzlich zu den bisherigen Schulden) bereits an Garantien und direkten Stützungen bereitgestellt hat: Link

Es ist die teuerste Rechnung aller Zeiten. Würde sie unter der Weltbevölkerung aufgeteilt, müsste sich jeder Bewohner mit 1665 Franken daran beteiligen. Bisher haben weltweit 37 Staaten, die EU sowie der Internationale Währungsfonds Rettungsmassnahmen für Banken und andere Firmen in der Höhe von 11 324 Milliarden Franken beschlossen.
...
Die Summe ist hundertmal so gross wie die jährliche Entwicklungshilfe derselben Industriestaaten, die nun ihre taumelnde Wirtschaft zu retten versuchen. Und sie entspricht 18 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts von 2007.


Ein Fünftel des Weltbruttosozialprodukts! Und das ist erst der Anfang der Fahnenstange, denn die Krise ist ja noch lange nicht ausgestanden. Und da machst du dir keine Sorgen über Staatsbankrotte?
 
aph am 20.02.2009 15:40 schrieb:
Ein Fünftel des Weltbruttosozialprodukts! Und das ist erst der Anfang der Fahnenstange, denn die Krise ist ja noch lange nicht ausgestanden. Und da machst du dir keine Sorgen über Staatsbankrotte?


Nein, aber wirklich nicht! Dass Deutschland den Staatsbankrott erklärt und seine Angestellten nicht mehr bezahlt ist einfach absolut undenkbar und wird definitiv nicht passieren.

Theoretische Szenarien kann man immer entwerfen. Aber theoretisch kann ein Stein auch nach oben fliegen, wenn man ihn aus dem Fenster wirft. Es ist nur extrem unwahrscheinlich.
 
aph am 23.12.2008 10:58 schrieb:
- 10x Waschmittel
- 25x Zahnpasta

Finde ich positiv, dass du die Binnenwirtschaft ankurbeln willst. Hast du ja bisher nie benutzt und nun willste endlich mal anfangen zu konsumieren. Sehr lobenswert! :top: :P
 
TheChicky am 20.02.2009 21:30 schrieb:
Nein, aber wirklich nicht! Dass Deutschland den Staatsbankrott erklärt und seine Angestellten nicht mehr bezahlt ist einfach absolut undenkbar und wird definitiv nicht passieren.
Ich verstehe ... dein Motto lautet "Es kann nicht sein, was nicht sein darf". Ich muss dir leider mitteilen, dass Dinge auch dann passieren können, wenn sie aus dem Generationenerfahrungshorizont gerutscht sind. Das ist derzeit unser einziges Problem: Die Leute wollen es nicht glauben, weil es niemanden mehr gibt, der ihnen aus eigener Anschauung sagen könnte: "Ja, sowas passiert."

Aber du hast technisch gesehen sogar Recht: Deutschland wird den Staatsbankrott nicht "erklären". Wie auch bei der Rettung anderer Nationen vor dem Bankrott, wird es andere Möglichkeiten geben, ihn zu verhindern. Die simpelste Methode ist eine Währungsreform oder andere Formen der Annulierung der Schulden. Entweder kommt erst die Hyperinflation (die dt. Wirtschaftsweisen reden dieser Tage von 5-10% gegen Ende des Jahres, Island ist schon bei 50% auf Lebensmittel) und dann der Währungsschnitt, oder sie machen gleich Schluss mit der Währung. Anders ist einem Staatsbankrott nicht mehr zuvorzukommen.

Auch Bloomberg berichtet jetzt von den Versuchen Deutschlands, vor dem Bankrott stehenden EU-Staaten zu helfen: Germany, France May Face Bailout of Nations, Not Just Banks und die NZZ berichtet über die Tendenz, die neuen Staatsanleihen (die ja derzeit eine Rekordhöhe erreichen) schlicht durch Anwerfen der Notenpresse zu ermöglichen, weil sonst niemand mehr da ist, der diese faulen Staatspapiere (das ist ein sehr neuer Begriff ^^) haben will: Vertrauen in Papiergeld ist gefährdet
Falls ihr also mir nicht glaubt, Bloomberg und NZZ sind nun wahrlich keine unseriösen Nachrichtenseiten bzw. -magazine. Und die Welt ist eher rechtskonservativ, berichtet aber über "Isländern gehen die Devisen für Lebensmittelimporte aus" - die Lebensmittel in Island reichen maximal noch 2 Wochen, falls nicht irgendwer mit frischen Devisen einspringt.

Für den Staatsbediensteten bedeutet das alles keinen Unterschied: Ob er jetzt gar nichts mehr bekommt (Staatsbankrott) oder wertlose 2000 alte Euro (Hyperinflation), für die er sich nichts kaufen kann. Den Rest werden Lebensmittelmarken regeln, von denen ich nicht abhängig sein will.

Deshalb habe ich gestern meine im Startposting erwähnten Einkäufe wahrgemacht. Wenigstens für 3 Wochen sollte ich durchkommen. Mehl, Reis, Linsen, Zucker, Salz, Waschmittel, Kerzen, Streichhölzer, Konserven. Das wichtigste ist nun vorhanden.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich ebenfalls vorzubereiten. In Deutschland reichen die Lebensmittel wegen des Just-in-Time-Prinzips nur 3 Tage lang. Wer erst mit dem Einkauf anfängt, wenn die Krise da ist, wird sich mit Brechstangen zu den Regalen vorprügeln müssen.
 
aph am 23.02.2009 14:40 schrieb:
Ich kann jedem nur empfehlen, sich ebenfalls vorzubereiten. In Deutschland reichen die Lebensmittel wegen des Just-in-Time-Prinzips nur 3 Tage lang. Wer erst mit dem Einkauf anfängt, wenn die Krise da ist, wird sich mit Brechstangen zu den Regalen vorprügeln müssen.


Da in Deutschland genug produziert wird ist es dumm sich mit Endprodukten wie Linsen und Zahncreme einzudecken.

Wenn die Waren in den Schwarzmarkt abwandern ist das Einzige was man braucht ein Produkt, mit dem man auf dem Schwarzmarkt bezahlen kann. Am besten etwas was man selber herstellen kann. Also sollte man sich Gedanken machen, was das sein könnte, und wie man es herstellen kann.

Vielleicht kauft man sich 20 Hühner.
Vielleicht baut man sich ein Gewächshaus.
Oder wenn man oldschool ist kauft man sich 1000 Stangen Zigaretten. Ende der 40er wär man damit der Held gewesen - aber ziehen die Geschäftsideen von damals auch heute noch?

Egal wieviel man bunkert, ob man Goldmünzen, Dollar oder Schweizer Franken hortet, irgendwann wirds aufgebraucht sein. Man braucht eine Fähigkeit, die einen versorgt.
Man sollte etwas lernen, die Zeit hat man sicher noch. Drechseln... Stricken...
Nicht jeder kann in den Besitz von Produktionsmitteln gelangen, aber das würde nutzen. Schon mit einer mechanischen Nähmaschine könnte man seinen Lebensunterhalt verdienen, wenn es keinen Strom mehr gibt.
Anfänger nähen Kleidung für Leute, die mit Lebensmitteln bezahlen. Wer noch cleverer ist vermietet seine Nähmaschine an Leute die Kleidung für andere nähen.

Die Möglichkeiten eines totalen Kollapses sind grenzenlos!
Sitzt nicht im Keller und esst Dosenbohnen! Das ist kein atomarer Holocaust, das ist nur eine Wirtschaftskrise.
 
aph am 23.02.2009 14:40 schrieb:
Deshalb habe ich gestern meine im Startposting erwähnten Einkäufe wahrgemacht. Wenigstens für 3 Wochen sollte ich durchkommen.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich ebenfalls vorzubereiten. In Deutschland reichen die Lebensmittel wegen des Just-in-Time-Prinzips nur 3 Tage lang. Wer erst mit dem Einkauf anfängt, wenn die Krise da ist, wird sich mit Brechstangen zu den Regalen vorprügeln müssen.
und nach 3.Wochen ist die Krise dann vobrei :-o
oder kommst du dann vorbei und prügelst dich wieder mit %)
 
aph am 23.02.2009 14:40 schrieb:
Deshalb habe ich gestern meine im Startposting erwähnten Einkäufe wahrgemacht. Wenigstens für 3 Wochen sollte ich durchkommen. Mehl, Reis, Linsen, Zucker, Salz, Waschmittel, Kerzen, Streichhölzer, Konserven. Das wichtigste ist nun vorhanden.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich ebenfalls vorzubereiten. In Deutschland reichen die Lebensmittel wegen des Just-in-Time-Prinzips nur 3 Tage lang. Wer erst mit dem Einkauf anfängt, wenn die Krise da ist, wird sich mit Brechstangen zu den Regalen vorprügeln müssen.

Das Zeug liegt bei uns eh in großen Mengen im Keller, allein mit den Konserven könnte man sicher einige Wochen überleben.
Aber jetzt mal konkret: Aph, was würdest du bei Eintreffen der Negativprognosen (also vorher^^) mit einem größeren Vermögen machen ? Edelmetalle kaufen um später nicht ganz ohne Zahlungsmittel dazustehen?
 
Nope81 am 24.02.2009 00:02 schrieb:
Da in Deutschland genug produziert wird ist es dumm sich mit Endprodukten wie Linsen und Zahncreme einzudecken.

Wenn die Waren in den Schwarzmarkt abwandern ist das Einzige was man braucht ein Produkt, mit dem man auf dem Schwarzmarkt bezahlen kann. Am besten etwas was man selber herstellen kann. Also sollte man sich Gedanken machen, was das sein könnte, und wie man es herstellen kann.

Vielleicht kauft man sich 20 Hühner.
Vielleicht baut man sich ein Gewächshaus.
Oder wenn man oldschool ist kauft man sich 1000 Stangen Zigaretten. Ende der 40er wär man damit der Held gewesen - aber ziehen die Geschäftsideen von damals auch heute noch?
Ja - das ist sehr kreativ von dir und auch eine sehr gute Möglichkeit. Ich hab ja nicht gesagt, dass wir das nicht auch machen. Im Einkaufswagen lag auch reichlich Schnaps - und der war nicht für uns selbst gedacht. Billige polnische Zigaretten in Massen werden noch dazu kommen. Hühner haben wir schon, Gewächshaus und eigenen Brunnen noch nicht. Das wird erledigt, sobald der Boden wieder bearbeitbar ist.
Dennoch möchte ich ja ein paar Sachen vorrätig haben. Klar kann Deutschland sich selbst versorgen. Allerdings wird das vermutlich dann eher von Regierung und Bundeswehr organisiert. Man wird wenig Zugriff auf fremdproduzierte Waren haben, außer im lokalen Bereich. Und genau dafür sind Zigaretten und Schnaps gut.

@SCUX: Das war nur der erste Einkauf. Ich gehe davon aus, dass die Krise über den Winter hinaus andauert. Vergleich hierzu auch die neueste zusammengefasste Ausgabe des GEAB-Reports.

@Damaskus - zur Frage größerer Vermögen: Ja, Edelmetalle könnten eine Wahl sein, wobei es derzeit bereits schwierig ist, da noch ranzukommen, bei teilweise wochenlangen Lieferwartezeiten. Es kann aber auch sein, dass man von dem Edelmetall auf absehbare Zeit nix hat. Es ist sicher nicht falsch, ein bisschen Gold im Garten vergraben zu haben (keinesfalls in einer Bank lassen!).
Ein guter Tipp sind Immobilien. Mietshäuser in großen Städten oder auf dem Lande, oder bewirtschafteter Boden. Wenn du bereits über die Möglichkeit einer Bewirtschaftung (und sei es nur ein bisschen Land um ein Einfamilienhaus herum) verfügst, solltest du das Geld investieren, um die Autarkie so weit wie möglich auszubauen. Also eigene Wasserversorgung, evtl. solare Warmwasserversorgung, Solarzellen für Heizungssteuerung und wenigstens ab und zu Licht, sowie eine krisensichere Winterheizung, die auch mit Holz arbeitet. Oder halt genug Gas/Öl vorhalten.

Falls Immobilien, dann entweder komplett selbst finanzieren, oder - besser noch - etwas Größeres kaufen und die Banken zu festverzinsten Krediten dafür überreden. Die Höhe des Festzinses ist fast unerheblich. Selbst bei 8% wäre das noch ein Schnäppchen gegenüber den zu erwartenden Inflationsraten. Und nach einem Währungsschnitt wäre der Kredit eh weg.

Was den Zeitpunkt betrifft: Momentan wird den Akteuren weltweit klar (sichtbar an den Aktienkursen, die sich für 4 Monate stabil hielten und jetzt final abrauschen), dass es sich nicht um eine Liquiditäts- sondern um eine Solvenzkrise handelt (man sieht das an der Opeldiskussion, wo nun dämmert, dass Opel schlicht und einfach zu Recht insolvent ist). Und damit verbunden, wie sinnlos es ist, immer weiter Geld in das System zu buttern. Anlagen in Höhe 10-18 Billionen Dollar sind wertlos geworden und noch immer nicht in den Bilanzen korrigiert. Aber das wird dieses Jahr passieren. Und da die Staaten bereits ebenfalls 10 Billionen Dollar direkt zugeschossen oder aber für die Banken abgesichert haben, wird sie das mit hinunterreißen.
Der Zusammenbruch könnte schon im Frühjahr kommen, wahrscheinlicher aber erst im Herbst. Was es schwieriger machen wird, dann noch für den Winter vorzusorgen. Wer klug ist, nutzt den Sommer.

Was derzeit weltweit in der Wirtschaft passiert, ist nichts als Insolvenzverschleppung. Davon sollte man sich nicht blenden lassen.
 
aph am 19.02.2009 15:12 schrieb:
Arkasi am 19.02.2009 13:43 schrieb:
Das wäre mir vollkommen neu, ich denke, du verwechselst hier die Qualität mit dem Status der Notenbankfähigkeit. Falls nicht, hätte ich gerne eine Quelle dafür.
Die Notenbankfähigkeit hängt selbst von der Qualität der hinterlegten Papiere ab, und die muss ja von irgendwem bewertet werden.
Und genau die wurde in den letzten Jahren von Fed und EZB herabgestuft, um mehr Geld erzeugen zu können. Seit dem 1.1.07 wurden auch Kreditforderungen akzeptiert Quelle
Im März 08 wurden die akzeptierten Sicherheiten auf minderwertige Forderungen aus Ramschhypotheken ausgeweitet Quelle
Im Herbst zog die EZB nach und auch die Fed gab weitere Beschränkungen auf, zB die im Wiki-Artikel erwähnten Kriterien der Denomination in Euro bzw. Dollar.

Wie ich mir schon dachte, scheitert es am terminus technicus, denn was du hier als Qualitätsabstufung bezeichnest, ist nichts anderes als das Zusprechen der Notenbankfähigkeit, was im ersten Artikel auch so steht.

Das darf dich aber nicht ernsthaft wundern, denn trotz guter Wirtschaftsdaten gab es eine relativ hohe Arbeitslosigkeit. Außerdem wird hier lediglich das Geld- und nicht das Sachvermögen erfaßt. Was spricht denn dagegen, dass es die Menschen einfach ausgegeben haben, schließlich waren das wirtschaftlich gute Zeiten?
Die stagnierende Binnennachfrage in eben diesen Jahren. Entgegen der Behauptung unserer Kanzlerin ist der so genannte Aufschwung eben NICHT auch unten angekommen.
Im Übrigen sehe ich die Arbeitslosigkeit als Teil des von mir beschriebenen Phänomens der Umverteilung nach oben. Das ist keine parallele Ursache, sondern eins von vielen Symptomen.

Ich weiß zwar als Österreicher nicht, was die dt. Kanzlerin alles behauptet hat, aber ich sehe das genauso. Um ehrlich zu sein, hatte ich die letzten Jahre nicht den Eindruck, dass es einen Aufschwung gegeben hat. Die Statistik des BIP ist eine Sache, der allg. Zustand der Firmen eine ganz andere. Auch einige wenige Unternehmen können die Statisitk nach oben bewegen, wenn sie groß genug sind, was aber nicht unbedingt bedeutet, dass sie auch viele Angestellte haben.

Es würde die Sache ungemein erleichtern, wenn du deine eigenen Links lesen würdest. Dein Auszug kommt aus dem oberen Teil, der nur den Begriff definiert, guck mal was unter dem Punkt Krediterteilung (was ja die eigentliche Geldschöpfung ist) steht...
Das kann ich nur zurückgeben, denn unter Ankauf von Aktiva steht:
Wie auch die Zentralbanken sind Geschäftsbanken in der Lage, Aktiva, z. B. Immobilien und Wertpapiere anzukaufen und dem Verkäufer im Gegenzug ein Sichtguthaben in Höhe des Kaufpreises einzuräumen. Dabei wird Buchgeld geschöpft. Sofern die angekauften Wertpapiere notenbankfähig sind, können diese bei der Zentralbank gegen Zentralbankgeld verpfändet werden. Verkauft eine Geschäftsbank Aktiva aus ihrem Bestand, verschwindet das von ihr eingenommene Geld wieder aus dem Wirtschaftskreislauf.
Diese Aktiva sind Wertpapiere mit ausreichender Bonität (s. obige Links).

Natürlich, schließlich gehört alles, was eine Firma kauft zum Eigenkapital.

Was spricht denn dagegen, dass das Aktien an der eigenen Bank bzw. an anderen Banken, Versicherungen und Investmentbanks sind? Und diese waren ja aufgrund der von mir beschriebenen Spekulationsblase überbewertet. Hier hat eine vorübergehende überbewertung von Finanzinvest-Instrumenten dazu geführt, dass die Geldmenge exponential ausgeweitet wurde, was den Kuchen wiederum noch fetter werden ließ und die Blase weiter wachsen ließ. Dass sie irgendwann dennoch platzen musste, war aber klar. Und die Abkopplung der Geldmenge vom BIP war ein deutliches Zeichen dafür, dass eine solche Blase existiert. Denn sonst wäre das nicht möglich gewesen.

Nichts spricht dagegen, wenn du es so formulierst. In deiner alten Formulierung klang es aber danach, dass es sich nicht um Aktien an solchen Firmen handelt, sondern um Aktien dieser Firmen - also im wesentlichen der Kunden des Investmentbanken und das geht nicht.
 
SCUX am 25.02.2009 14:13 schrieb:
dh also per Tauschgeschäfte wird gehandelt?
wann, deiner Meinung nach, wird dies in D der Fall sein?

Naja, der Thinktank Europe2020 kommt in seiner Februarprognose zu der Überzeugung, dass dies im Herbst der Fall sein wird. Ich persönlich glaube nicht, dass der Zeitpunkt des Krisenausbruchs hart damit zusammen hängt, ob bestimmte Staaten auch technisch zahlungsunfähig werden, sondern viel mehr damit, ob genug Menschen daran glauben, dass es so kommt. Sobald da eine kritische Masse erreicht wird, kommt es zu Runs auf Banken und Supermärkte, und damit wird die öffentliche Ordnung begraben - denn sobald das an nur einem Ort passiert, wird es spätestens einen Tag später überall passieren.
Ein paar Tage später wird sich die Lage wieder beruhigt haben dank massiven Militär- und Polizeieinsatzes.

(und hast du kein Bedenken das, wenn das Alles nicht so kommt und sich für den Normaloverbraucher im Grunde nichts ändert abgesehen von den üblichen Presschwankungen, deine Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steh :-o ich mein deine Szenarien sind ja schon SEHR krass!!! nicht dass ich mir das nicht auch vorstellen könnte, aber du konkretisierst da ja recht deutlich..)
Wenn das alles nicht so kommt, freue ich mich - das kannst du mir glauben. Es macht nicht wirklich Spaß Angst um die Leben von Familienmitgliedern zu haben. Allerdings sehe ich absolut keine Mechanismen, die den Zusammenbruch vermeiden helfen könnten. Momentan wird einfach nur schlechtem Geld gutes hinterhergeworfen, wodurch das gute ebenfalls schlecht wird. Und ohne Zwangsanleihe kann dieses Geld nicht zustande kommen, also wird die Notenpresse angeworfen, denn die Reichen werden nichts abgeben wollen. Eher gucken sie zu wie Panzer auffahren und die Armen aufhalten.

Meine Glaubwürdigkeit ... ich glaube nicht, dass die hier sehr hoch ist. Und wenn schon. Maria-Redeviel hat's auch überlebt, dass der von ihm felsenfest prognostizierte Krieg Israels auf den Iran im Frühjahr/Sommer 2007 doch nicht stattfand. ;)

Mit meinen teils provokativen Aussagen versuche ich möglichst viele Menschen dazu zu bringen, sich vorzubereiten und Nahrungsmittel zu horten. Desto weniger Menschen laufen nachher umher und plündern. Und das kostet auch nichts:

Du kaufst eine Palette Mehl und stellst sie in den Keller. Anschließend kaufst du wie auch bisher dein Mehl nach Bedarf, nur dass du die neue Packung nun in den Keller stellst und dafür die jeweils ältest aus dem Vorrat nimmst. Ein simples Prinzip ohne Mehrkosten.
Nach der Krise kannst du dann den Bestand langsam wieder abbauen.
 
aph am 25.02.2009 14:37 schrieb:
Mit meinen teils provokativen Aussagen versuche ich möglichst viele Menschen dazu zu bringen, sich vorzubereiten und Nahrungsmittel zu horten. Desto weniger Menschen laufen nachher umher und plündern.
Ich glaube du hast das Prinzip des Plünderns nicht ganz verstanden. Das ist wie Einkaufen, nur dass man nicht bezahlen muss. Wenn man also genug Lebensmittel zuhause hat, geht man eben los und besorgt sich einen Plasmafernseher oder eine Playstation. Irgendwann endet das Chaos, und dann gibt es auch wieder Strom. :)

Wäre also nett, wenn du direkt vor dem großen Plündern und Brandschatzen hier nochmal Bescheid geben könntest - muss mich dann noch um 'ne Schubkarre kümmern. :top:
 
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