bierchen am 16.02.2009 16:03 schrieb:Mit Verlaub, was Raimund Brichta in dem von Dir verlinkten Artikel verzapft ist doch Quatsch. Wenn der Staat seine Schulden zurückzahlt verringert das doch nicht die Geldmenge. Der Staat verschuldet sich über Anleihen, die in die ganze Welt verkauft werden.aph am 16.02.2009 12:35 schrieb:bierchen am 14.02.2009 02:13 schrieb:Ich sehe es zumindest als Fortschritt, dass sich langsam die Erkenntnis breit macht, dass die Schulden nicht unendlich angehäuft werden können, sondern irgendwann zumindest teilweise wieder abgetragen werden müssen.
Eigentlich nicht. Ich möchte dich noch mal auf den Link zur Michael Mross' Webseite hinweisen.
(...)
Würde der Staat hingegen jetzt tatsächlich Schulden tilgen, also abbauen, so würde er damit die Geldmenge verringern.
Wenn ich z.B. Bundesschatzbriefe halte und der Staat zahlt diese am Ende der Laufzeit zurück, dann bleibt doch die Geldmenge gleich - das Geld geht vom Staat auf mein Bankkonto. (Zinsen lasse ich mal außen vor)
Wenn der Staat in Summe seine Schulden reduziert heißt das, dass er mehr seiner ausstehenden Zahlungsverpflichtungen zurückzahlt als er neue aufnimmt. Die Investoren können ihr Geld also nicht mehr in dem Umfang wie zuvor in deutsche Staatsanleihen anlegen, d.h. das Geld bleibt auf deren Bankkonto oder sucht sich eine andere Anlageform. So oder so, an der Geldmenge ändert das nichts.
Soviel zur Volksverdummung.
Du hast vollkommen recht, aph allerdings auch, wodurch die Sache so richtig interessant wird. Es hängt im Falle des Staates nämlich auch davon ab, wo die Schulden gemacht werden. Werden diese Anleihen von der Bevölkerung gekauft, dann hast du recht, allerdings werden bei weitem nicht alle Anleihen von den Bürgern erworben. Ein beträchtlicher Teil geht an Versicherungen, da ist es ähnlich unproblematisch, aber ein Teil geht eben auch direkt an die Banken und dort kommt die wundersame Geldvermehrung zum Tragen, denn Staatsanleihen gelten als echte Sicherheit und die Bank darf sie als Eigenkapital führen und deshalb auch Geld erschaffen.
Versicherungen dürfen das nicht, weshalb es in dieser Hinsicht unproblematisch ist, allerdings hat die Versicherungswirtschaft für eine Nation eine enorme Bedeutung, weshalb sich der Staat hier einmischt und eine teilweise Deckung durch Staatsanleihen fordert. Das hat einerseits den Grund, dass man so die Anleihen auch tatsächlich los wird, es gibt aber eben auch volkswirtschaftliche Gründe, indem der Staat so für die Versicherungen garantiert.
@aph:
Antwort geht sich heute nicht mehr aus, kommt morgen oder übermorgen.