aph am 02.02.2009 10:46 schrieb:
Arkasi am 31.01.2009 11:30 schrieb:
Letztlich geht es um Kaufkraft und nicht um die Summen an sich, weshalb es egal ist, ob die Leute mehr Geld bekommen oder die Preise kleiner werden.
Das ist schlicht unwahr. Du erhöhst die Kaufkraft nicht, indem du dir eine Deflation wünschst, in der alles immer billiger wird. Damit bringst du die Wirtschaft zum Erliegen, und genau das passiert ja auch gerade. Das wird aber nicht gutgehen.
Ich hätte dir eigentlich mehr Sachverstand zugetraut. Billigere Preise und billigere Arbeit ist das letzte, was die Weltwirtschaft derzeit braucht.
Das Problem einer Deflation ist, dass Waren kontinuierlich billiger werden, mein Vorschlag würde eine einmalige Preissenkung bewirken, weshalb das Problem der Deflation hier nicht zum Tragen kommt.
Ich habe das schon verstanden, weise lediglich darauf hin, dass wenn die Privatwirtschaft die Kosten trägt, sie auch den Nutzen haben muss. Da Infrastruktur aber allen zur Verfügung stehen sollen, müssen sie auch alle bezahlen.
Genau. Und exakt dafür gibt es Steuern.
Natürlich, das habe ich nie bestritten. Es ist nur eine Frage, wieviel Geld man den Menschen aus der Tasche zieht und wieviel man ihnen läßt.
Es geht immer nur um Betriebswirtschaft, denn Gesetze haben nur dann einen Sinn, wenn die Leute dem Geist des Gesetzes folgen. Das Gersetz mag auf Basis der VWL zustande kommen, die Umsetzung folgt aber zwangsläufig der BWL und wenn die sagt, dass kann man nicht machen, dann passiert es auch nicht, egal was das Gesetz sagt.
Sorry, aber das ist Unsinn, der keines Kommentars bedarf.
Nein, das ist kein Unsinn. Um es mit einem Beispiel zu erläutern:
Du meinst also, wir müßten die Steuern massiv erhöhen, damit die Volkswirtschaft benötigte Investitionen leisten kann, was u.a. auch Arbeitsplätze bringt. Der Gedanke ist volkswirtschaftlich gesehen vollkommen richtig und ein entsprechendes Gesetz würde auf diesem Gedanken basieren.
Der Sinn der Sache ist jedoch, dass mehr Geld in die Staatskasse fließt und das Geld haben jene, die betriebswirtschaftlich denken. Eine Firma wird aufgrund der höheren Kosten dadurch eher bereit sein ihre Produktions ins Ausland zu verlagern, weil es dort eben billiger ist, wodurch aber Geld aus der Volkswirtschaft abfließt. Selbst wenn die Firmen das nicht machen, haben sie einen klaren Preisnachteil gegenüber ausländischen Produzenten, die daher hier billiger anbieten können. Der Effekt ist der selbe.
Damit kommt dem Konsumenten die Entscheidung zu, kauft er die teurere heimische Ware und verzichtet somit auf weiteren Konsum oder greift er zu billigeren Ware um seinen Lebensstandard zu halten. Auch das ist eine betriebswirtschaftliche Frage und die Antwort darauf sehen wir seit rund 20 Jahren, es ist die 2. Variante.
Schau dir einfach die Wachstumszahlen von Ländern wie China an. Diese Zahlen sind nur möglich, weil massig Geld ins Land fließt und dort investiert wird.
Spekuliert, nicht investiert.
Unter Spekulation versteht man Geschäfte, die sich nur um den Marktwert drehen. Das ist hier eindeutig nicht der Fall. Die vielen Fabriken wurden nicht gebaut, weil man hoffte, dass man sie irgendwann teurer verkaufen kann, sondern weil man billig produzieren wollte und das ist auch geschehen.
Konzepte, die darauf basieren, dass sie global umgesetzt werden, legt man am bestem im Mistkübel ab, denn sie lassen sich nicht realisieren, egal wie wünschenswert sie wären.
Im Gegenteil: Konzepte, die jetzt immer noch klein-klein denken und nicht versuchen international gültige Regeln aufzustellen, müssen zwangsläufig scheitern. Da sehe ich mich auch in guter Gesellschaft mit Experten wie Rogoff und Ferguson:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604759,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604682,00.html
Du hast mich offenbar falsch verstanden, globale Konzepte sind nicht schlecht, weil sie global sind, sondern weil man sie global umsetzen muss und das ist nicht realisierbar. Jedes Konzept, welches eine nachhaltige Veränderung herbeiführen soll, produziert Gewinner und Verlierer. Letztere wollen aber nicht verlieren, deshalb setzen sie es nicht um.
Arkasi am 31.01.2009 11:40 schrieb:
Den Markt bestimmen nie die Unternehmen sondern immer nur die Konsumenten. Eine Firma kann sich wohl die Produktonsumstände aussuchen, nicht aber die Kaufmotive der Kunden
Auch das ist schlicht unwahr. Wenn das so wäre, gäbe es ja keine Werbung im Fernsehen.
Bestimmt bei dir die Werbung was du kaufst?
Werbung weist hauptsächlich auf Neues hin und versucht, die Kaufmotive zu verändern, aber im wesentlichem ist sie branchenübergreifend wirkungslos. Eine Werbung mag dich dazu überreden eine andere Marke zu kaufen, aber den Kauf selbst tätigst du nicht wegen ihr.
Außerdem kann dich keine Werbung dazu bringen, etwas zu kaufen, was du nicht haben willst. Wenn du weißt, dass ein bestimmtes Produkt im Ausland unter menschenverachtenden Umständen von Kindern erzeugt wird, dann wird dir keine Werbung einreden können, dass das ein gutes Produkt ist, außer diese Umstände sind dir egal und nichts anderes habe ich behauptet.