• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Wieso brauchen/haben wir eine Regierung?

N-Traxx am 26.06.2009 13:28 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:21 schrieb:
einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....

Existiert dieses Denken nur, weil seit anbeginn der Menschheit schon immer so war ?Alphatierkomplex ?
Oder weil es Grenzen und Armut gibt ?

Weil das Individuum IMMER auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, was bedeutet dass er sein Umfeld kontrollieren möchte --> Herrscher und Beherrschte
 
Boesor am 26.06.2009 12:40 schrieb:
Also eigentlich ist es mir ja egal, da ich eh kein berliner bin, aber meiner Meinung nach war die Schließung schon sinnvoll, insofern war ich mit dem Ergebnis schon zufrieden. (auch wenn es durch mangelnde Wahlbeteiligung zustande kam, was aber auch irgendwie bezeichnend ist)
Achso. Naja ... dass Volksentscheide ein Quorum erreichen müssen, finde ich schon sinnvoll. Aber wo da eine Instrumentalisierung geschehen sei, kann ich nicht nachvollziehen. Viele Westberliner sind hingegangen weil Tempelhof ihnen emotional etwas bedeutet. Und viele Ostberliner sind gar nicht erst hingegangen, eben weil das für sie nicht galt. Ansonsten war da nicht viel dran.
 
anjuna80 am 26.06.2009 13:33 schrieb:
N-Traxx am 26.06.2009 13:28 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:21 schrieb:
einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....

Existiert dieses Denken nur, weil seit anbeginn der Menschheit schon immer so war ?Alphatierkomplex ?
Oder weil es Grenzen und Armut gibt ?

Weil das Individuum IMMER auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, was bedeutet dass er sein Umfeld kontrollieren möchte --> Herrscher und Beherrschte
soweit würde ich noch nicht mal gehen...
es sind einfach unterschiedliche Ansichten, Denkweisen, Angehensweisen was immer dazu führt das nie alle miteinander auskommen lässt....

wenn man dieses Forum "vogelfrei" machen würde, also ohne Regeln, ohne Bestimmer, ohne Mods....
das wäre hier nach einer Woche niht mehr zum aushalten.....selbst in dem jetzigen System würde es ausreichen die Mods wegzulassen um ein Chaos auszulösen...
klar könnte man dann die Webseite absetzen...aber wer sollte das tun wenn keiner bestimmt ;)

in Deutschland fühlt man sich doch recht frei..obwohl man von der Geburt an einer Melde und Versicherungspflicht untersteht und es für alles Regeln gibt das man sich vorstellen kann^^
 
SCUX am 26.06.2009 13:55 schrieb:
anjuna80 am 26.06.2009 13:33 schrieb:
N-Traxx am 26.06.2009 13:28 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:21 schrieb:
einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....

Existiert dieses Denken nur, weil seit anbeginn der Menschheit schon immer so war ?Alphatierkomplex ?
Oder weil es Grenzen und Armut gibt ?

Weil das Individuum IMMER auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, was bedeutet dass er sein Umfeld kontrollieren möchte --> Herrscher und Beherrschte
soweit würde ich noch nicht mal gehen...
es sind einfach unterschiedliche Ansichten, Denkweisen, Angehensweisen was immer dazu führt das nie alle miteinander auskommen lässt....

Also existiert die Masse nur zum Wohl oder Vorteil des Einzelnen?
 
SCUX am 26.06.2009 13:55 schrieb:
anjuna80 am 26.06.2009 13:33 schrieb:
Weil das Individuum IMMER auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, was bedeutet dass er sein Umfeld kontrollieren möchte --> Herrscher und Beherrschte
soweit würde ich noch nicht mal gehen...
es sind einfach unterschiedliche Ansichten, Denkweisen, Angehensweisen was immer dazu führt das nie alle miteinander auskommen lässt....
Der eine pocht und beharrt vielleicht nicht so sehr auf seine Meinung (Vorteil) wie ein anderer, aber es gibt immer welche die ihre Interessen mit allen Mitteln durchsetzen wollen. Deshalb braucht es eine Regierung, die dieses zum Wohle aller reguliert, von der Mehrheit gewählt und eingesetzt.
Das dies auch zum Mißbrauch führen kann, sei mal dahingestellt. Kein System ist perfekt, da es immer Leute gibt die entscheiden müssen.
 
anjuna80 am 26.06.2009 14:41 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:55 schrieb:
anjuna80 am 26.06.2009 13:33 schrieb:
Weil das Individuum IMMER auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, was bedeutet dass er sein Umfeld kontrollieren möchte --> Herrscher und Beherrschte
soweit würde ich noch nicht mal gehen...
es sind einfach unterschiedliche Ansichten, Denkweisen, Angehensweisen was immer dazu führt das nie alle miteinander auskommen lässt....
Der eine pocht und beharrt vielleicht nicht so sehr auf seine Meinung (Vorteil) wie ein anderer, aber es gibt immer welche die ihre Interessen mit allen Mitteln durchsetzen wollen. Deshalb braucht es eine Regierung, die dieses zum Wohle aller reguliert, von der Mehrheit gewählt und eingesetzt.

Aber genau das funktioniert ja nicht den selbst der Vertretter von der Mehrheit gewählt wird immer das machen was ihm von Vorteil ist. So wie du geschrieben hast und der erste Schritt wäre schon die Mehrheit hinter sich zu vereinen um als desen Vertretter in eine Vorteilhafte Position zu gelangen.
Es ist doch mehr als deutlich das die Menschen die wegen einer bestimmten Aufgabe gewählt wurde genau diese Aufgabe nicht machen sondern nur ihr eigenes Ziel verfolgen.

Das dies auch zum Mißbrauch führen kann, sei mal dahingestellt. Kein System ist perfekt, da es immer Leute gibt die entscheiden müssen.

Weil es keinen System gibt oder weil wir uns keines Vorstellen können ?
 
N-Traxx am 26.06.2009 14:02 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:55 schrieb:
anjuna80 am 26.06.2009 13:33 schrieb:
N-Traxx am 26.06.2009 13:28 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:21 schrieb:
einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....

Existiert dieses Denken nur, weil seit anbeginn der Menschheit schon immer so war ?Alphatierkomplex ?
Oder weil es Grenzen und Armut gibt ?

Weil das Individuum IMMER auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, was bedeutet dass er sein Umfeld kontrollieren möchte --> Herrscher und Beherrschte
soweit würde ich noch nicht mal gehen...
es sind einfach unterschiedliche Ansichten, Denkweisen, Angehensweisen was immer dazu führt das nie alle miteinander auskommen lässt....

Also existiert die Masse nur zum Wohl oder Vorteil des Einzelnen?
die Masse existiert weil es die Mase nun mal gibt ;)
Eine Gruppierung macht man aus den verschiedensten Gründen,
zB zum Schutz oder zur Stärke,
wenn man von etwas abhängig ist was man nicht allein erreichen kann,
oder weil man "reingeboren" wurde,
und nicht zuletzt weil es Menschen gibt die eben nichts gebacken bekommen....die würden sonst vor dieHunde gehn...
 
N-Traxx am 26.06.2009 15:01 schrieb:
anjuna80 am 26.06.2009 14:41 schrieb:
Der eine pocht und beharrt vielleicht nicht so sehr auf seine Meinung (Vorteil) wie ein anderer, aber es gibt immer welche die ihre Interessen mit allen Mitteln durchsetzen wollen. Deshalb braucht es eine Regierung, die dieses zum Wohle aller reguliert, von der Mehrheit gewählt und eingesetzt.

Aber genau das funktioniert ja nicht den selbst der Vertretter von der Mehrheit gewählt wird immer das machen was ihm von Vorteil ist. So wie du geschrieben hast und der erste Schritt wäre schon die Mehrheit hinter sich zu vereinen um als desen Vertretter in eine Vorteilhafte Position zu gelangen.
Es ist doch mehr als deutlich das die Menschen die wegen einer bestimmten Aufgabe gewählt wurde genau diese Aufgabe nicht machen sondern nur ihr eigenes Ziel verfolgen.
Die Aufgabe erfüllen sie größtenteils schon, sie wollen ja wiedergewählt werden. Der Anreiz ist die Machterhaltung, und die können sie in unserem demokratischen System nur dadurch erreichen, dass sie die Bedürfnisse der Mehrheit erfüllen.
Dass die Regierung dabei ihre Vorteile maximiert ist klar und Korruption und Manipulation gibt es, aber immer im Hinterkopf bleibt immer auch die Mehrheit der Bevölkerung zufrieden zu stellen.

Das dies auch zum Mißbrauch führen kann, sei mal dahingestellt. Kein System ist perfekt, da es immer Leute gibt die entscheiden müssen.

Weil es keinen System gibt oder weil wir uns keines Vorstellen können ?

Zur Zeit existiert so ein System nicht, und ich kann mir auch keins vorstellen. Irgendwo und irgendwie entscheiden immer Menschen, und was das bedeutet hab ich oben ausgeführt.
 
Fanator-II-701 am 26.06.2009 11:07 schrieb:
Du lebst ca. 3000 Jahre zu früh.... :(

Ich meine, dass es so kommen muss, schon um die menschliche Rasse zu erhalten, ist kein Geheimnis. Alle anderen bekannten Gesellschaftsformen bilden dazu keine Option.

Nur, bis es zumindest hier auf Erden soweit ist, kommt erst mal noch die Abschaffung von Regionalstaaten, Bewußtseinskommunikation, Kolonialisierung des Sonnensystems, Humanrecyceling und wahrscheinlich auch der ein oder andere bewaffnete Konflikt, der das Dasein der Menschheit bereits vorher beenden kann...

Kein Verlust in einem Universum voller Möglichkeiten. ;)
1000 jährige reiche hielten auch schon nur knapp über 10 jahre, da sollten die 3000 jahre auch schneller gehen können ;)
 
N-Traxx am 26.06.2009 15:01 schrieb:
Aber genau das funktioniert ja nicht den selbst der Vertretter von der Mehrheit gewählt wird immer das machen was ihm von Vorteil ist. So wie du geschrieben hast und der erste Schritt wäre schon die Mehrheit hinter sich zu vereinen um als desen Vertretter in eine Vorteilhafte Position zu gelangen.
Es ist doch mehr als deutlich das die Menschen die wegen einer bestimmten Aufgabe gewählt wurde genau diese Aufgabe nicht machen sondern nur ihr eigenes Ziel verfolgen.

keineswegs. ein teil der ziele dieser menschen setzt den erhalt ihrer stellung vorraus. das wiederum erfordert eine wiederwahl - son ganz klein bißchen (~90+%) ist es also im eigenen interesse, sich um die interesse seiner wähler zu kümmern. außerdem findets der mensch auch immer toll, wenn es anderen schlechter geht - weswegen sich die vertreter es auch gegenseitig schwer machen, ihre eigenen interessen durchzusetzen.

100%ig das system damit nicht, aber wie heißt es so schön: demokratie ist das beste system, das wir kennen.
bislang hat sich noch niemand was überlegt, dass eine große zahl von menschen auf längere zeit (>>1 generation) effektiver organisieren kann.



bezüglich volksentscheid sei aus aktuellem anlass übrigens noch mal auf das elbtal hingewiesen. der bau der waldschlößchenbrücke muss erfolgen, weil das volk (dass jetzt wieder 0 interesse daran hat) das in einem volksentscheid so entschieden hat, alles weiteres ist nur die ausführung dieses willens.
 
ruyven_macaran am 26.06.2009 18:45 schrieb:
......
bezüglich volksentscheid sei aus aktuellem anlass übrigens noch mal auf das elbtal hingewiesen. der bau der waldschlößchenbrücke muss erfolgen, weil das volk (dass jetzt wieder 0 interesse daran hat) das in einem volksentscheid so entschieden hat, alles weiteres ist nur die ausführung dieses willens.

Das ist nur insoweit richtig, dass auch da wieder der Bevölkerung eingeschränkte Informationen zur Verfügung standen, obwohl sowohl Staatsminsterium als auch Staatskanzlei wussten, dass der Weltkulturerbe-Titel auf dem Spiel stand.
Dies wurde geflissentlich verschwiegen und ein neuerliches Volksbegehren zum Kippen der ersten Abstimmung wurde unterdrückt.

Man muss zum Verständnis des ersten Volksentscheides ebenso erklärend hinzufügen, dass der Streit um eine, wie auch immer gestaltete Brücke zum Zeitpunkt der Entscheidung bereits seit mehr als 15 Jahren andauerte und bis dato Investitions- und Planungskosten (zu Lasten der Steuerzahler) im zweistelligen Millionenbereich lagen, ohne dass auch nur ein Zentimeter Bodenaushub für das Fundament der Brücke bewegt worden wäre.

Ich möchte jetzt nicht näher auf einen Korruptionssumpf in diesem Zusammenhang eingehen, aber wer sich etwas tiefgründiger mit der Materie beschäftigen möchte, findet in Google einen mächtigen Freund, welcher auf ehemalige Landesregierungsmitglieder, Baudezernenten, Unternehmen und Behörden verweist, die sich an der Sache gehörig gesund gestoßen haben.

Und da wären wir auch schon wieder bei den Gründen, warum Volksentscheide auch mit einem bitteren Beigeschmack enden können. Meist liegt es weniger an den nicht wissenshungrigen und unmündigen Bürgern, sondern an den bewußt verschweigenden und auf ihr Privatwohl bedachten Politikern und Amtsträgern.

Eine Direktdemokratie ist nicht von sich aus schlecht oder gut, sie wird es erst durch die Menschen, die sie instrumentalisieren.
 
Wolf-V am 26.06.2009 17:08 schrieb:
Fanator-II-701 am 26.06.2009 11:07 schrieb:
Du lebst ca. 3000 Jahre zu früh.... :(

Ich meine, dass es so kommen muss, schon um die menschliche Rasse zu erhalten, ist kein Geheimnis. Alle anderen bekannten Gesellschaftsformen bilden dazu keine Option.

Nur, bis es zumindest hier auf Erden soweit ist, kommt erst mal noch die Abschaffung von Regionalstaaten, Bewußtseinskommunikation, Kolonialisierung des Sonnensystems, Humanrecyceling und wahrscheinlich auch der ein oder andere bewaffnete Konflikt, der das Dasein der Menschheit bereits vorher beenden kann...

Kein Verlust in einem Universum voller Möglichkeiten. ;)
1000 jährige reiche hielten auch schon nur knapp über 10 jahre, da sollten die 3000 jahre auch schneller gehen können ;)

Ja, aber bei deinem Beispiel wurde auch nur einem Bruchteil der Weltbevölkerung eine Gehirnwäsche verpasst.
Das heutige System des "goldenen Kalbes" ist um einiges älter und hat bedeutend mehr Anhänger weltweit. Da braucht es eben "etwas" mehr Zeit...
 
Fanator-II-701 am 26.06.2009 22:30 schrieb:
Das ist nur insoweit richtig, dass auch da wieder der Bevölkerung eingeschränkte Informationen zur Verfügung standen, obwohl sowohl Staatsminsterium als auch Staatskanzlei wussten, dass der Weltkulturerbe-Titel auf dem Spiel stand.
Dies wurde geflissentlich verschwiegen und ein neuerliches Volksbegehren zum Kippen der ersten Abstimmung wurde unterdrückt.
...
Meist liegt es weniger an den nicht wissenshungrigen und unmündigen Bürgern, sondern an den bewußt verschweigenden und auf ihr Privatwohl bedachten Politikern und Amtsträgern.

Eine Direktdemokratie ist nicht von sich aus schlecht oder gut, sie wird es erst durch die Menschen, die sie instrumentalisieren.

wieviel informationen soll man den leuten den vorkauen?
spontane umfrage hier: wieviele wahlprogramme habt ihr vollständig gelesen, bevor ihr zur europawahl gegangen seit?
es gab knapp 30 stück zur auswahl..
(meine ehrliche antwort: kein einziges komplett, wenn ich alles aufaddiere vielleicht 1,5)

dass ein riesen bauwerk mitten in einem bereich, der wegen seines ursprünglichen aussehens ausgezeichnet wurd, eine aberkennung dieser auszeichnung mit sich bringen könnte, ist eine derart basale logik, dass man imho von jedem erwarten kann, dass er von selbst drauf kommt, der als ausreichend qualifiziert gelten möchte, diese entscheidung zu treffen.
dass die mehrheit der abstimmenden offensichtlich nicht qualifiziert war, zeigt das ergebniss.

(die details im vorfeld muss man da imho auch nicht weiter diskutieren. eine gegend, die den titel "weltkulturerbe" einzig und allein als wirtschaftsfaktor begreift -denn das es scheiße aussehen wird, dass wussten alle vorher-, die hat sowie nicht begriffen, worum es dabei geht und ihn somit nicht verdient)
 
ruyven_macaran am 27.06.2009 01:04 schrieb:
Fanator-II-701 am 26.06.2009 22:30 schrieb:
..........

Eine Direktdemokratie ist nicht von sich aus schlecht oder gut, sie wird es erst durch die Menschen, die sie instrumentalisieren.

wieviel informationen soll man den leuten den vorkauen?
spontane umfrage hier: wieviele wahlprogramme habt ihr vollständig gelesen, bevor ihr zur europawahl gegangen seit?
es gab knapp 30 stück zur auswahl..
(meine ehrliche antwort: kein einziges komplett, wenn ich alles aufaddiere vielleicht 1,5)

Meine ehrliche Antwort: 3 (nämlich die 3 der im Wahlomat nach meinen ausgewählten Kriterien führenden) und ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hab mich im Internet über die Parteien schlau gemacht und habe die letztendlich von mir auch gewählte Partei dadurch selektiert.

ruyven_macaran am 27.06.2009 01:04 schrieb:
....dass ein riesen bauwerk mitten in einem bereich, der wegen seines ursprünglichen aussehens ausgezeichnet wurd, eine aberkennung dieser auszeichnung mit sich bringen könnte, ist eine derart basale logik, dass man imho von jedem erwarten kann, dass er von selbst drauf kommt, der als ausreichend qualifiziert gelten möchte, diese entscheidung zu treffen.
dass die mehrheit der abstimmenden offensichtlich nicht qualifiziert war, zeigt das ergebniss.

Die Detailabstimmung, wie die Brücke auszusehen hätte, stand gar nicht zur Debatte. Und somit trifft dein Einwand nur wieder Politik und Wirtschaft. Kein Dresdner hat sich einen Betonbogen unter den Elbschlössern gewünscht, das kannste glauben! Nur hatten sie darauf keinen Einfluss.
http://www.unesco.de/320.html?&L=0

Und natürlich hätte sich eine weitere Sandstein-Rundbogenbrücke ganz vorzüglich in das bisherige Stadtbild und die Elbauen integriert. Leider musste es aber etwas ganz besonders Tolles, Großes und Teueres sein. Von einem Ar(s)chitekten mit Weltruhm und Gedöhns. Und von einem Unternehmen umgesetzt, dass ... naja, lassen wir das leidige Korruptionsthema.
Aber es wurde wiederholt die Möglichkeit der Umplanung des Projekts angeboten .... und genau so oft ausgeschlagen.
;) Ein Schelm, der despektierliche Interessen dahinter vermutet. ;)

Die Entscheidung konnte also gar nicht anders lauten, da die Unesco sich auch nicht einfach so auf der Nase herumtanzen lässt. Find ich gut. Aber den Dresdner Stadtvätern gehört deswegen der Ar*** versohlt.

Nebenbei, das "blaue Wunder" als technisches Denkmal und historisches Erbe - aber eben auch blau gestrichenes Stahlmonster passt genau so wenig in das Gesamtbild des Weltkulturerbes und Konzept des Elbflorenz August´ des Starken, wie die neu zu errichtende Flussquerung. Dieses "Ding" störte bis jetzt jedoch wenig.... steht es doch auch ein klein wenig abseits der anderen Brücken flussaufwärts.
Ich könnte sofort noch eine weitere bautechnische Entgleisung anführen, die meiner Ansicht nach bereits viel eher zu einer Aberkennung hätte führen müssen, wäre der ästhetische Anspruch tatsächlich so hoch bei der Entscheidungsfindung angesiedelt wie von der Unseco behauptet. Allerdings ist die Lage da etwas prekär, da es sich um die Synagoge der jüdischen Gemeinde handelt. Diese steht allerdings vom bautechnischen Charme eher auf einer Ebene mit einem supramodernen Baucontainer und passt ungefähr so gut in die barocke Dresdner "Skyline" wie ein Betonhohlblockstein in einen japanischen Garten.

ruyven_macaran am 27.06.2009 01:04 schrieb:
(die details im vorfeld muss man da imho auch nicht weiter diskutieren. eine gegend, die den titel "weltkulturerbe" einzig und allein als wirtschaftsfaktor begreift -denn das es scheiße aussehen wird, dass wussten alle vorher-, die hat sowie nicht begriffen, worum es dabei geht und ihn somit nicht verdient)

Das sehe ich nun wieder genau so.
Nur, die Menschen der Region verbinden etwas anderes (Stolz und Freude) damit als die Firmen (Werbung und Aufträge) und die Regierung (Werbung und Zulauf) ..... soweit sollte das auch klar differenziert werden.
 
Fanator-II-701 am 27.06.2009 01:58 schrieb:
Meine ehrliche Antwort: 3 (nämlich die 3 der im Wahlomat nach meinen ausgewählten Kriterien führenden) und ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hab mich im Internet über die Parteien schlau gemacht und habe die letztendlich von mir auch gewählte Partei dadurch selektiert.
und woher weißt du, ob neben den aussagen, die zu deiner wahl geführt haben, nicht vielleicht 4 mal so viele ausagen der partei existieren, die du als völligen unfug bezeichnen würdest? woher weißt du, ob nicht trotz der mehrheit an für dich zutreffenden aussagen die parteivertreter völlige nulpen sind? wohr weißt du, ob die macher des wohlomaten nicht aussagen so selektiert haben, dass nutzern des wahlomaten die von den machern bevozugte partei sympathischer gemacht wird?
 
Herbboy am 27.06.2009 02:23 schrieb:
und woher weißt du, ob neben den aussagen, die zu deiner wahl geführt haben, nicht vielleicht 4 mal so viele ausagen der partei existieren, die du als völligen unfug bezeichnen würdest?
die wären ja dann spätestens irgendwo im WWW aufgetaucht. selbst wenn es nur doppelt oder auch nur genauso viele gewesen wären.
woher weißt du, ob nicht trotz der mehrheit an für dich zutreffenden aussagen die parteivertreter völlige nulpen sind?
Das kann man nie wissen und es ist mir auch ehrlich gesagt nicht so wichtig was für "Nulpen" so alles vertreten sind. Ich meine jede Partei hat ihre Nulpen und bei den derzeit regierenden Parteien sind die sogar durch ihre Führungsrollen tagtäglich medial präsent.... :B
wohr weißt du, ob die macher des wohlomaten nicht aussagen so selektiert haben, dass nutzern des wahlomaten die von den machern bevozugte partei sympathischer gemacht wird?
Weil der Wahlomat anders reagiert hätte, da ich mehrmals die Gewichtung zu bestimmten Aussagen verändert habe und mal ganz ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Macher des Wahlomaten eine Mischung aus PSG/die Frauen/pro Familie auf der einen und pro Volksentscheide/Piratenpartei/die Violetten auf der anderen Seite wünschenswert finden würden...

:confused:
 
Fanator-II-701 am 27.06.2009 01:58 schrieb:
Meine ehrliche Antwort: 3 (nämlich die 3 der im Wahlomat nach meinen ausgewählten Kriterien führenden) und ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hab mich im Internet über die Parteien schlau gemacht und habe die letztendlich von mir auch gewählte Partei dadurch selektiert.

die vorauswahl-methode ist bedenklich, aber der nötige fleiß scheint in dem fall vorhanden zu sein.

Die Detailabstimmung, wie die Brücke auszusehen hätte, stand gar nicht zur Debatte. Und somit trifft dein Einwand nur wieder Politik und Wirtschaft. Kein Dresdner hat sich einen Betonbogen unter den Elbschlössern gewünscht, das kannste glauben! Nur hatten sie darauf keinen Einfluss.

ich dachte, die baukonzepte hätten vorher festgestanden? (jedenfalls wurde an mehreren stellen kritisiert, dass quasi fertige pläne für einen tunnel nicht berücksichtigt wurden)
sonst hätte man natürlich schon aus prinzip gegen die abstimmung selbst oder alternativ gegen das undefinierte projekt vorgehen müssen. denn bauform und deren auswirkungen auf den haushalt muss man wohl berücksichtigen, wenn man eine qualifizierte entscheidung treffen will.

stellt sich die frage, wieso 2/3 der leute, denen man vernünftige entscheidungen zumutet, einem projekt zugestimmt haben, obwohl sie nicht ausreichend informiert waren.

;) Ein Schelm, der despektierliche Interessen dahinter vermutet. ;)

ooch, das fass mit den interessen, die auf diese "lösung" zugesteuert haben, will ich gar nicht aufmachen. aber es gab in dem fall eben eine volksabstimmung mit einem klaren ergebniss, das aber offensichtlich nicht dem entspricht, was alle wollen - und das ist ein ganz klares problem, wenn diesen prozess für alle und jede entscheidung einsetzen möchte.
 
ruyven_macaran am 27.06.2009 15:01 schrieb:
ich dachte, die baukonzepte hätten vorher festgestanden? (jedenfalls wurde an mehreren stellen kritisiert, dass quasi fertige pläne für einen tunnel nicht berücksichtigt wurden)
sonst hätte man natürlich schon aus prinzip gegen die abstimmung selbst oder alternativ gegen das undefinierte projekt vorgehen müssen. denn bauform und deren auswirkungen auf den haushalt muss man wohl berücksichtigen, wenn man eine qualifizierte entscheidung treffen will.

stellt sich die frage, wieso 2/3 der leute, denen man vernünftige entscheidungen zumutet, einem projekt zugestimmt haben, obwohl sie nicht ausreichend informiert waren.

Die Gründe, warum dennoch von vielen Bürgern für die Brücke gestimmt wurde, habe ich bereits genannt. Man hatte einfach Angst, wenn das Projekt in seiner Gesamtheit beerdigt würde, dass die 48 Millionen EUR (hab ich im Radio gehört; es kursieren aber auch andere Zahlen) die zu Lasten der Steuerzahler bereits durch Planung, Genehmigung etc.pp. aus dem Fenster geworfen wurden, völlig sinnlos verplempert wären.
Denn eine weitere Elbquerung ob nun unter- oder oberirdisch ist aufgrund des um 38% gestiegenen Verkehrsaufkommens im Vergleich zu 1992 (erstes Planfeststellungsverfahren) jedes Jahr dringlicher geworden.
Wenn nun als nächstes das gleiche Procedere für und wieder einen Tunnelbau begonnen worden wäre, naja, wer´s letztendlich wieder zahlt, ist ja wohl klar. :(

ruyven_macaran am 27.06.2009 15:01 schrieb:
ooch, das fass mit den interessen, die auf diese "lösung" zugesteuert haben, will ich gar nicht aufmachen. aber es gab in dem fall eben eine volksabstimmung mit einem klaren ergebniss, das aber offensichtlich nicht dem entspricht, was alle wollen - und das ist ein ganz klares problem, wenn diesen prozess für alle und jede entscheidung einsetzen möchte.

Vollkommen richtig und auch wieder nicht. Denn wäre die zweite Volksabstimmung nach Offenlegung des gesamten Dilemmas durch das Staatsministerium zugelassen worden, wäre der Bau gestopt worden. Es gab ja innerhalb von nur 14 Wochen wieder mehr als 50.000 Unterschriften bspw. für einen Tunnelbau oder eine adäquate Lösung.

Auf der anderen Seite:
Die Abänderung von Einzelheiten in Abstimmung mit der Unesco ist nicht Aufgabe des Volksbegehrens, sondern hätte durchaus auf administrativer Ebene geschehen können.
Falsch: Sie musste sogar dort getroffen werden, da eben diese Administration eine Interessenabwägung bei ihren Entscheidungen durchzuführen hat. Die Interessen wurden jedoch lediglich einseitig wirtschaftlich abgewogen.

Die Dredner hatten nur gesagt:
Ja , wir wollen eine Brücke. Und ja, es sind annehmbare Entwürfe dabei.
Normalerweise sollte man sich dann darauf verlassen können, dass die eigene Administration Pläne, die der Region schaden, schon aus Eigeninteresse vermeidet. Hier wurde jedoch konsequent auf Konfrontationskurs gefahren. Die lächerlichsten Durchhalteparolen kamen ja zum Schluss, als die Stadtväter "hofften" die Entscheidung der Unesco würde erst nach Fertigstellung der Brücke fallen. Frei nach dem Motto: wenn wir sie erst mal vor vollendete Tatsachen gestellt haben, müssen sie uns ja wieder lieb haben....
:B

Und zu Nachteilen der Direktdemokratie:
Niemand ist in allen Belangen und auf allen Gebieten vollumfassend informiert. Man ist also auf zusammengefasste Infos angewiesen. Werden diese gelenkt, ist der Schaden unvermeidlich.
Unsere Medien bekleckern sich ja diesbezüglich nicht gerade mit Ruhm. Immerhin scheint es wichtiger, ob Bobbele heiratet, Merkel statt vormals 3, jetzt 4 Knöpfe bevorzugt oder Schröder seine Haare färbt.
Niemand verlangt deshalb, für den kleinsten Pups jedesmal 82 Mio. Bürger zu befragen. Aber bei wichtigen, die langfristige gesellschaftliche Richtung betreffenden Fragen, bei Fragen die in die persönlich Freiheit eingreifen und bei Entscheidungen für das Wohl und Wehe der Bürger dieses Landes wäre es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit unserer Politik (und Medien), die Bürger umfassend zu informieren und ihnen ein tatsächliches Mitbestimmungsrecht einzuräumen.
 
Wie wär's denn, wenn wenigstens diejenigen Gesetze, wo keine Einigkeit zwischen Bundestag und Bundesrat erzielt werden kann, dem Volk zur Entscheidung vorgelegt werden? Neulich bei Anne Will saß da der Hans Eichel und beklagte sich, dass sie damals 1998 nur 1 Jahr gehabt hätten, wo die SPD auch im Bundesrat die Mehrheit hatte. Und danach ging nichts mehr, obwohl er zahlreiche Versuche unternommen hatte, Steuerhintergehung einzudämmen. Immer an der Unionsmehrheit gescheitert.

Da hätte man doch prima Volksentscheide draus machen können. Können wir uns hier auf diesen Minimalkompromiss einigen?

Boesor?
 
aph am 30.06.2009 11:39 schrieb:
Da hätte man doch prima Volksentscheide draus machen können. Können wir uns hier auf diesen Minimalkompromiss einigen?

Boesor?

Mein Kriterium wäre ein anderes (wenn überhaupt) und zwar die Komplexität des jeweiligen Themas.
 
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