• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

Wieso brauchen/haben wir eine Regierung?

SirWinston am 24.06.2009 15:15 schrieb:
Ich glaube, wir müssen uns mal ein neues Volk kaufen. Das alte funktioniert
nicht mehr so richtig.

Stimmt, mit dem Volk ist auch irgendwas nicht richtig in Ordnung. Das stellt auf einmal so unangenehme Fragen. :finger:
 
aph am 24.06.2009 12:04 schrieb:
ruyven_macaran am 23.06.2009 20:09 schrieb:
und in der diskussion um die gliedrigkeit sind auch sehr selten fakten zu hören, nur sehr viele vermutung und noch viel mehr meinungen ohne jeglichen unterbau. da hälst du einen volksentscheid für eine geeignete maßnahme, um zu einer (im sinne der bildung) guten lösung zu kommen?

Ja, warum nicht. Wenn die Entscheidung Mist war (das gilt auch für Sonderschulen für Migranten-Vorschläge), wird das Volk das ja merken und eine neue Entscheidung treffen.

Klar.
Das Volk merkt, dass was mit der Bildung nicht funktioniert und das natürlich auch rechtzeitig, um was dagegen zu unternehmen...

Sowas wirkt sich 2-3-4 Jahrzehnte später aus und diejenigen, die dann entscheiden könnten, dass die seinerzeit gewählte Schulform ineffizient war, wurden selbst durch diese ausgebildete und sind dadurch noch schlechter darauf vorbereitet, eine bessere Lösung zu finden.
 
aph am 24.06.2009 12:04 schrieb:
Ja, warum nicht. Wenn die Entscheidung Mist war (das gilt auch für Sonderschulen für Migranten-Vorschläge), wird das Volk das ja merken und eine neue Entscheidung treffen.

Es muss ja nicht für alle Mist sein.
da bei einer derartigen Fülle von Volksentscheiden, wie sie anstehen müsste ja nicht immer alle wählen gehen liegt auf der hand.
Man könnte also mit genügend engagierten Eltern alle Ausländer auf "Sonderschulen" verlegen.

Vielleicht bin ich ja hier pessimistisch, aber ich bin mir ziemlich sicher, bei Dingen, die einen nicht direkt betreffen wäre das Interesse sehr sehr klein sich zu beteiligen.
 
Boesor am 24.06.2009 16:49 schrieb:
....

Vielleicht bin ich ja hier pessimistisch, aber ich bin mir ziemlich sicher, bei Dingen, die einen nicht direkt betreffen wäre das Interesse sehr sehr klein sich zu beteiligen.

Das kommt immer auf die eigene Einstellung zum demokratischen Prozess an. Wenn ich gern etwas hinnehme ohne zu hinterfragen oder mir generell Dinge am Allerwertesten vorbeigehen, die mich nicht direkt betreffen, kann das schon sein. (und das ist tatsächlich diesmal nicht auf dich gemünzt, sondern allgemein gemeint)

Genau da wären aber unsere Politiker gefragt, um zu vermitteln, dass jeder kleine, desinteressierte oder gelangweilte Bürger sich auch als Teil und Mittel dieses demokratischen Prozesses versteht, seine Möglichkeiten sieht und nutzt sowie Einfluss eben auch auf komplexe Prozesse nehmen kann, wenn diese ihm objektiv vermittelt werden.

Da haben doch die Parteien bei der politischen Bildung der Bürger (ihrem eigentlichen Auftrag mit Verfassungsrang) versagt.
Klar sind unsere "Eliten" viel lieber unter sich und tun so, als hätten sie über alles den Überblick ... aber der Steinbrück (bspw.) wäre ohne seine Staatssekretäre und deren zuarbeitenden Stab genau wie diese wiederum ohne den irrwitzigen Beamtenapparat der jeden Gedanken*pups* durchrechnet und von allen Seiten durchleuchtet und auf Machbarkeit hin überprüft, nichts weiter als eine politische Nullnummer.

Und genau jetzt kommt der Witz: Diejenigen, die uns "kleinen Leutchen" vorhalten, dass wir für die große, große Politik zu dumm sind, um tatsächlich "richtig" (in wessen Sinne eigentlich) abzustimmen, die haben genau so wenig Plan. Die haben nämlich ihre Partei, die politisch für sie "denkt" und entscheidet, was wirklich gemacht wird ... und natürlich liegt es im Sinne der Parteien, über wichtige Prozesse allein entscheiden zu können.

Und so entscheiden eben knapp 2 Millionen in Parteien organisierte Menschen über den Rest der grob 80 Millionen Einwohner Deutschlands. Eigentlich sogar nur die rund 1 Million Mitglieder der Regierungsparteien die den anderen Bürgern suggerieren, wie politisch unmündig sie doch sind.
Naja, mit Ausnahme der Wahljahre. Da wird mit allen Mitteln gelogen und betrogen, damit der brave Bürger sich sein Aushängeschild raussucht, dass dann nach der Wahl einfach wieder an einen anderen Laden gehängt wird.

Wie ich finde, ein absolut undemokratischer Zustand.
 
wie würdest du denn die bürger "politisch bilden", damit sie sich wieder an der demokratie beteiligen?
 
ruyven_macaran am 25.06.2009 11:49 schrieb:
wie würdest du denn die bürger "politisch bilden", damit sie sich wieder an der demokratie beteiligen?

Sie am Entscheidungsfindungsprozess teilhaben lassen. Ausschreibungen und Expertenrunden öffentlich machen. Mediale Einbindung und Erklärung von gestalterischen Elementen der Direktdemokratie statt Parteiengestreite mit politischen und wirtschaftlichen Zwängen. Die Medien benutzen doch sonst jede politische S** und treiben sie mit den Politikern zusammen durchs Dorf, bis die Haxen der Ärmsten abgelaufen sind....
Mehr auf wichtige Petitionen (egal ob online oder per Unterschriftenaktion) aufmerksam machen. Das kann von mir aus bereits im schulischen Lernprozess Einzug halten, dass den Schülern vermittelt wird, wie sie aktiv Politik mitgestalten können.
Es ist ja schon nahezu fast aussichtslos für einen politisch nicht besonders gebildeten Menschen überhaupt auf der Seite des Bundestages eine Beteiligung an einer Petition zustande zu bringen, obwohl dies eigentlich mit zu den normalsten Dingen der Welt gehören sollte.

Politische Werbung in dieser Hinsicht wird konsequent vermieden.
In der Lokalpolitik sind diese "Spielchen" alle durchaus möglich und gewollt. Nur die "große" Bundespolitik wendet sich von den Bürgern ab und wundert sich dann, sie nicht mehr zu erreichen.

Möglichkeiten gibt es viele. Man muss nur wollen.

Ein gutes Beispiel, wie mit politisch engagierten Menschen umgegangen wird, zeigt das Interview von der Zurse, dass N-Traxx im Nachbarthread zur Zensierung eingestellt hat.
hier noch mal der Link: http://www.zeit.de/online/2009/26/leyen-heine-netzsperren?page=1 ...
Über 130.000 Menschen melden abseits von Experten und Hardcoregegnern ihre Bedenken an und geben Hinweise, wie dieser Fall besser zu lösen ist. Und was macht die Politik, schert sich einen Dreck drum und peitscht ihr Programm mit ein par lächerlichen Alibiänderungen durch.

Da kann einem schlecht werden.
 
Boesor am 24.06.2009 16:49 schrieb:
Es muss ja nicht für alle Mist sein.
da bei einer derartigen Fülle von Volksentscheiden, wie sie anstehen müsste ja nicht immer alle wählen gehen liegt auf der hand.
Man könnte also mit genügend engagierten Eltern alle Ausländer auf "Sonderschulen" verlegen.

Vielleicht bin ich ja hier pessimistisch, aber ich bin mir ziemlich sicher, bei Dingen, die einen nicht direkt betreffen wäre das Interesse sehr sehr klein sich zu beteiligen.

Sooo miserable funktioniert das doch in der Schweiz gar nicht, wie du es hier für Deutschland suggerierst. Wenn Volksentscheide erst mal gang und gäbe wären, so bin ich mir sicher, dass sich die Bürger auch wieder stärker für die Hintergründe politischer Entscheidungen interessieren würden. Ich habe das hier in Berlin gemerkt, dass plötzlich viele Leute Ahnung vom Ethikunterricht hatten, die es vorher nicht hatten. Weil sie darüber entscheiden konnten.
 
aph am 25.06.2009 14:43 schrieb:
Ich habe das hier in Berlin gemerkt, dass plötzlich viele Leute Ahnung vom Ethikunterricht hatten, die es vorher nicht hatten. Weil sie darüber entscheiden konnten.

Und vom Flughafen berlin Tempelhof :B
 
Boesor am 25.06.2009 15:05 schrieb:
aph am 25.06.2009 14:43 schrieb:
Ich habe das hier in Berlin gemerkt, dass plötzlich viele Leute Ahnung vom Ethikunterricht hatten, die es vorher nicht hatten. Weil sie darüber entscheiden konnten.

Und vom Flughafen berlin Tempelhof :B

Was immer du damit sagen willst. Aber ja. Wieso sollten die Berliner denn auch vom Flughafen keine Ahnung haben? Der liegt mitten in der Stadt. Und viele träumen davon, dass die Fläche endlich von der Allgemeinheit genutzt werden kann.
 
aph am 25.06.2009 17:38 schrieb:
Was immer du damit sagen willst. Aber ja. Wieso sollten die Berliner denn auch vom Flughafen keine Ahnung haben? Der liegt mitten in der Stadt. Und viele träumen davon, dass die Fläche endlich von der Allgemeinheit genutzt werden kann.

Haben die SPD Plakate also funktioniert? Kein Wunder, dass die Demokratie den Bach runtergeht...
 
Wir brauchen eine Regierung damit wir ihnen Geld in den Arsch schieben können :B
 
aph am 25.06.2009 17:38 schrieb:
Was immer du damit sagen willst. Aber ja. Wieso sollten die Berliner denn auch vom Flughafen keine Ahnung haben? Der liegt mitten in der Stadt. Und viele träumen davon, dass die Fläche endlich von der Allgemeinheit genutzt werden kann.

Ich meinte eher die Volksabstimmung zum Thema: Schließen - Ja oder Nein?

Für mich ein Paradebeispiel, wie eine Volksabstimmung von Parteien und Interessensgruppen "missbraucht" werden kann.
 
N-Traxx am 22.06.2009 18:45 schrieb:
Wieso brauchen/haben wir eine Regierung?
.
naja, damit "wir" keinen kommunismus haben, der sieht nämlich keinen staat vor (im gegensatz zu einigen übergangsformen die allgemein als kommunismus angesehen werden, es aber nicht sind)

wie man dann den öffentlichen nahverkehr zwischen augsburg und münchen organisert? indem man miteinander spricht...

wieso bayern dann wirtschaftshilfe bekommen soll (ach nee, mittlerweile geben die ja den andern bundesländern hilfe), weil man sich in der gemeinschaft untereinander austauscht.

und wie es dann mit z.b. der internationalen verhandlungen aussehen soll? wozu soll man denn einen übergeordneten ansprechpartner brauchen, wenn man z.b. mit einer region (anders gesagt "einem unternehmen" oder "einen patent" - was dann aber ja allen in der region wieder zugutekommt) handeln möchte kann man sie ja direkt fragen. geht auch schneller uns ist effizienter.

wie internationale abkommen eingehalten werden sollen? indem die gemeinschaft sie für gut befindet.

so mal ganz in der kürze (also sehr sehr kurz, auch weil ich weiß, daß viele nicht bereits sind sich mit dem k-wort überhaupt zu beschäftigen), aber kommunismus heißt eben im wesentlichen eine gemeinschaft die sich aufgrund ihrer gemeinsamen interessen selbst organisieren kann und nicht beherrscht werden muß...

ja ok, hört sich utopisch an, völlig unmöglich (wie so vieles was eine generation später dann selbstverständlich ist)

aber realistisch gesehen: ganz einfach: wie brauchen eine regierung weil wir sonst eine gemeinschaft nicht auf die reihe kriegen.
 
Boesor am 25.06.2009 20:10 schrieb:
Ich meinte eher die Volksabstimmung zum Thema: Schließen - Ja oder Nein?

Für mich ein Paradebeispiel, wie eine Volksabstimmung von Parteien und Interessensgruppen "missbraucht" werden kann.

Das sagst du doch nur, weil du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.
 
Wolf-V am 26.06.2009 02:29 schrieb:
N-Traxx am 22.06.2009 18:45 schrieb:
Wieso brauchen/haben wir eine Regierung?
.
naja, damit "wir" keinen kommunismus haben, der sieht nämlich keinen staat vor (im gegensatz zu einigen übergangsformen die allgemein als kommunismus angesehen werden, es aber nicht sind)

wie man dann den öffentlichen nahverkehr zwischen augsburg und münchen organisert? indem man miteinander spricht...

wieso bayern dann wirtschaftshilfe bekommen soll (ach nee, mittlerweile geben die ja den andern bundesländern hilfe), weil man sich in der gemeinschaft untereinander austauscht.

und wie es dann mit z.b. der internationalen verhandlungen aussehen soll? wozu soll man denn einen übergeordneten ansprechpartner brauchen, wenn man z.b. mit einer region (anders gesagt "einem unternehmen" oder "einen patent" - was dann aber ja allen in der region wieder zugutekommt) handeln möchte kann man sie ja direkt fragen. geht auch schneller uns ist effizienter.

wie internationale abkommen eingehalten werden sollen? indem die gemeinschaft sie für gut befindet.

so mal ganz in der kürze (also sehr sehr kurz, auch weil ich weiß, daß viele nicht bereits sind sich mit dem k-wort überhaupt zu beschäftigen), aber kommunismus heißt eben im wesentlichen eine gemeinschaft die sich aufgrund ihrer gemeinsamen interessen selbst organisieren kann und nicht beherrscht werden muß...

ja ok, hört sich utopisch an, völlig unmöglich (wie so vieles was eine generation später dann selbstverständlich ist)

Du lebst ca. 3000 Jahre zu früh.... :(

Ich meine, dass es so kommen muss, schon um die menschliche Rasse zu erhalten, ist kein Geheimnis. Alle anderen bekannten Gesellschaftsformen bilden dazu keine Option.

Nur, bis es zumindest hier auf Erden soweit ist, kommt erst mal noch die Abschaffung von Regionalstaaten, Bewußtseinskommunikation, Kolonialisierung des Sonnensystems, Humanrecyceling und wahrscheinlich auch der ein oder andere bewaffnete Konflikt, der das Dasein der Menschheit bereits vorher beenden kann...

Kein Verlust in einem Universum voller Möglichkeiten. ;)
 
aph am 26.06.2009 11:01 schrieb:
Boesor am 25.06.2009 20:10 schrieb:
Ich meinte eher die Volksabstimmung zum Thema: Schließen - Ja oder Nein?

Für mich ein Paradebeispiel, wie eine Volksabstimmung von Parteien und Interessensgruppen "missbraucht" werden kann.

Das sagst du doch nur, weil du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.

Also eigentlich ist es mir ja egal, da ich eh kein berliner bin, aber meiner Meinung nach war die Schließung schon sinnvoll, insofern war ich mit dem Ergebnis schon zufrieden. (auch wenn es durch mangelnde Wahlbeteiligung zustande kam, was aber auch irgendwie bezeichnend ist)
 
Boesor am 26.06.2009 12:40 schrieb:
aph am 26.06.2009 11:01 schrieb:
Boesor am 25.06.2009 20:10 schrieb:
Ich meinte eher die Volksabstimmung zum Thema: Schließen - Ja oder Nein?

Für mich ein Paradebeispiel, wie eine Volksabstimmung von Parteien und Interessensgruppen "missbraucht" werden kann.

Das sagst du doch nur, weil du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.

Also eigentlich ist es mir ja egal, da ich eh kein berliner bin, aber meiner Meinung nach war die Schließung schon sinnvoll, insofern war ich mit dem Ergebnis schon zufrieden. (auch wenn es durch mangelnde Wahlbeteiligung zustande kam, was aber auch irgendwie bezeichnend ist)
Ist doch egal obs Flugplätze, Friedhöfe, Sportstätten oder sonstige Sachen sind die geschlossen werden. Da wird es IMMER einen Kampf darum geben was gemacht wird. Da gibts die die es pragmatisch sehen und die die damit Emotionen verbinden. Und Berlin braucht zumindest objektiv gesehen nicht mehr als einen Flugplatz. Welcher das nun sein soll sei mal dahin gestellt.
 
AW: Wieso brauchen/haben wir eine Regierung?
nach der nicht wirklich geglückten antiautoritäre Erziehung die mal Mode war (siehe Nenas Schule :B ), stellt sich so eine Frage doch nun wirklich nicht mehr :rolleyes:

die wunderbare einzigartigkeit eines jeden Individuums macht es einfach unmöglich das eine gewisse Anzahl von Menschen friedlich zusammen leben....
ob das jetzt ein Häuptling, Anführer, Diktator oder halt Regierung macht.....

einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....da bin ich mit einer geteilten demokratischen und sozialen Regierung schon recht glücklich.....auch wenn sie im Moment aus größtenteils von weltfremden Menschen besteht :-D
 
SCUX am 26.06.2009 13:21 schrieb:
einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....

Existiert dieses Denken nur, weil seit anbeginn der Menschheit schon immer so war ?Alphatierkomplex ?
Oder weil es Grenzen und Armut gibt ?
 
N-Traxx am 26.06.2009 13:28 schrieb:
SCUX am 26.06.2009 13:21 schrieb:
einer/einige Wenige bestimmen IMMER über die Masse.....

Existiert dieses Denken nur, weil seit anbeginn der Menschheit schon immer so war ?Alphatierkomplex ?
Oder weil es Grenzen und Armut gibt ?

Es wurde glaube ich trotz der Vielzahl der Meldungen hier noch kein Verfahren aufgezeigt, bei dem immer alle alles bestimmen.
Dem am nächsten kommt wohl das Modell mit den Volksabstimmungen...mit allen Vor- aber auch Nachteilen.
 
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