Gerade weil Videospiele mittlerweile technisch so weit fortgeschritten und in unserer Gesellschaft verankert sind, muss man Entwicklern auch zugestehen, dass sie politische Messages einbauen.
Spiele sind doch schon immer politisch. Sei es jetzt vom Wolfenstein-Setting oder von Gameplay-Entscheidungen wie Taktiken Gegner und Untergebene betreffend:
Sind mir zB die Schicksale der Untergebenen egal und nur Kanonenfutter, oder versuche ich mein möglichstes, daß so viele wie möglich überleben?
In Starcraft 1998 gab es völlig verschiedene Gesellschaftsformen, die zu unterschiedlichsten Bündnissen von diversen Splittergruppen selbiger geführt haben.
Und schon knapp 20 Jahre vorher konnte man in Wizardry Gesinnungen für seinen Charakter festlegen - eine tief politische Entscheidung.
Überhaupt: Wie viele "Rebellen" gegen ein "unterdrückendes System" habt ihr in eurer Spiellaufbahn schon gespielt?
Wie viele Intrigen aufgedeckt?
Wie viele Verschwörungen?
Und wie oft habt ihr andere bekämpft, ohne euch groß Gedanken über deren Sicht auf die Ereignisse zu überdenken?
Ja, auch Ignoranz und unbedenkliches Akzeptieren von Quests ist politisch.
Mehr Diversität ist nötig, wichtig und richtig.
Nein.
Mehr
Akzeptanz für Diverse und deren Belange im Alltag sind wichtig.
Wenn man hingegen einfach jedes Franchise mit lauter queeren Inhalten vollstopft, ist das eher ein Bärendienst, wenn diese Inhalte nicht sinnvoll eingebracht sind, sondern nur eine Checkliste abhaken. ("schwules Handwerker-Paar in WoW: Dragonflight implementiert: Check")
Mitunter sind auch gerade die Medien die besten, in denen das zwar vorkommt, aber gar nicht zum Thema gemacht wird.
klassisches Beispiel ist Hitchcocks Film "Rope", in dem zwei junge Männer einen Mord begehen, einfach, um zu sehen, ob sie damit durchkommen. Die beiden geben dann noch eine Party, und es wird oft darüber geredet, daß die beiden demnächst zusammen an den See fahren wollen, aber das ist schon alles. Es ist jedem klar, daß die beiden schwul sind, aber es wird überhaupt nicht thematisiert, weil das in deren gesellschaftlichen Umkreis zu 100% akzeptiert wird.
Auch wenn das nicht-Aussprechen des Offensichtlichen sicher auch dem damaligen Zeitgeist geschuldet ist, in dem man über so was nicht offen geredet hat, finde ich das Ergebnis genauso, wie es sein sollte: Wenn jemand so ist, ist es einfach derart normal, daß man gar nicht darüber reden muß.