TBrain am 06.11.2007 18:11 schrieb:
Klar, wenn man auf die eigenen Vorteile bedacht ist ohne die anderen zu beachten, dann ist man anderer Meinung. Aber diese Überlegung finde ich jetzt nicht so relevant, weil egoistisch.
das hat nichts mit eigenen vorteilen zu tun, im gegenteil.
z.b.:
irgendwo (denke in diesem thread) kam (denke von dir) mal das argument, dass "wohlstand" (glaube mich zu erinnern
) die abschaffung von kinderarbeit ermöglicht hat.
wie man unschwer auf der welt erkennen kann, ist dieser wohlstand bislang nur in einem begrenzten markt, nicht in einem weltweit offenen erreicht worden.
ohne den geschlossenen markt hätten wir heute noch kinderarbeit.
ich denke nicht, dass schutz von kindern "egoistisch" ist.
ohne "moral"?
natürlich nicht.
fairneß und gerechtigkeit sind ganz klar moralische konzepte, aber moral braucht und will dein markt ja nicht, also kann er gar nicht beurteilen, ob etwas fair ist geschweige denn gezielt darauf hinarbeiten.
"optimal" habe ich glaube ich definiert.
glaubst du.
du hast "optimale ressourcenverteilung" auf "einsatzzwecke" zurückgeführt, die "maximal" erreicht werden sollen - ohne je zu sagen, was den einsatzzwecke sind und wann sie "maximal" erreicht werden.
ach ja? Seh ich komplett anders. Menschen leiden vielmehr unter geschlossenen und sehr stark abgeschotteten Märkten: Nordkorea, Südamerika, China ... mehr Beispiele?
mach ruhig weiter. bislang enthält deine liste zwei gegenden, die unter diktatur leiden und eine, in der es mitlerweile erstaunlich vielen menschen erstaunlich gut geht und die probleme wenn dann aus instabilen, politischen systemen resultieren. wobei die instabilitäten nicht selten aus internationalen wirtschaftsbeziehungen stammen, die zu massiven ungleichgewichten innerhalb der staaten führen. (man stelle sich z.b. mal kolumbien OHNE internationalen, nicht ausreichend eingeschränkten drogenhandel vor)
Naja du verwechselst Freiheit mit Anarchie. Das ist jetzt kein Problem meiner Argumentation, sondern eins deines Denkens.
na dann erklär mir mal, was du unter freiem markt verstehst.
für mich ist dass ein markt, der ohne regulation jeglicher weise, bei dir nicht mal moral/innere hemmungen der teilnehmenden von außen funktioniert, also rein aufgrund ökonomischen überlegungen.
letztere mögen gewisse selbstordnungsprozesse nach sich ziehen (also keine reine anarchie), aber die gehen nicht auf das denken eines einzelnen zurück.
zeige mir also mal auf, was für ökonomische zwänge der markt als solcher entwickelt, die alle teilnehmer dazu zwingen, menschenleben (und zwar fremde) als unantastbar zu erachten.
Freiheit ergibt sich auch allein aus der Existenz. Sie ist einfach da und wurde nicht erst durch den Menschen erfunden.
kann aber durch menschen genommen werden.
wie verhindert der freie markt das?
(wieso verhindert er es in so vielen fällen nicht, wenn es doch ein automatismus ist?)
Wie Grenze? Jemand der dahinvegetiert lebt doch auch.
auch ne antwort.
ich dachte an so etwas wie "menschenwürdig".
jemand der radiaktive leuchtfarbe aufpinselt lebt auch. noch.
jemand der sich seine nahrung auf der müllkippe sammelt, auf der er auch "wohnt", lebt auch.
und wo du so schön das recht von leben für existierende menschen festlegst, wie sieht es mit den rechten von noch nicht existierenden menschen aus?
mit den rechten von nicht-menschen?
Die Frage versteh ich nicht. Ich weiß jedenfalls nicht was du damit sagen willst.
zu einer "optimalen" lösung, wie ich sie definieren würde, gehört z.b. auch, dass man keine ökosysteme vernichtet oder durch verbrauch von ressourcen das leben zukünftiger ressourcen gefährdet.
stellt dein "freier markt" das sicher? wenn ja: wie zwingt er seine teilnehmer dazu?
Wie schon oben gesagt: Freiheit bedeutet nicht Anarchie oder Chaos. Dass es Gesetze (auch bei vollkommener Freiheit) geben kann, ist unbestritten. Deine Fragen zielen halt darauf ab zu diffamieren, aber relevant sind sie nicht wirklich. Und es kann auch durchaus anerkannt werden, dass in einigen Fällen kein wirklicher Markt existiert, und infolge dessen eine Alternative gefunden werden darf, wenn dies allgemein gewünscht ist. Das Vorhandensein solcher besonderer Situationen bedeutet jedoch nicht, dass freie Märkte generell, oder in den meisten Fällen, oder auch nur in vielen Fällen, unbrauchbar sind.
ahso. dein ""freier" markt" wird also durch gesetzte reglementiert und ist allgemein begrenzt? (es gibt bereiche, die er nicht abdeckt)
denke, die bisheriger grundsatzdiskussion hätte ich mir dann doch sparen können (diffamierend sollte da nichts sein, nur knall hart formuliert) - wäre jetzt erstmal nötig, dass du genau sagst, wie du dir deinen markt vorstellst.
denn die forderung nach einem offenen markt und gleichzeitig die aussage, dass diesem grenzen gesetzt sind, ist imho genauso wiedersprüchlich, wie ein markt, der seine eigene ordnung findet, aber unter dem einfluss von gesetzen steht.
Demzufolge kann es in einer liberalen Gesellschaft keine Verabredungen
huh - eine liberale gesellschaft?
das ist aber ein ziemlich weiter sprung von einem "freien markt" und das alles immer noch noch ohne moral oder andere zwischenmenschliche grundsätze.