Trancemaster am 04.02.2006 09:54 schrieb:
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Dabei gibt es doch keinen wirklich rationellen Grund mehr, an ein "höheres Wesen" zu glauben. Das im Altertum/Mittelalter Menschen Aufgrund von Naturschauspielen die sie sich nicht erklären konnten, diverse "Gottheiten" erschufen, und sie sich somit die Ereignisse erklärten ist durchaus nachvollziehbar. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese jedoch naturwissenschaftlich erklärt, und mit Sicherheit werden heute noch nicht aufgeklärte "Phänomene" entweder wissenschaftlich erklärt, oder der Betreffende sollte weniger Drogen nehmen.
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Religion ist doch eigentlich eine völlig überholte und unsinnige Angelegenheit, oder vergesse ich irgendwo "Aspekte" welche abgesehen von einem "Zusammengehörigkeitsgefühl" für den Glauben an einen Gott oder mehrere Götter sprechen?
Du versuchst die Sache rational aufzurollen, was in Bezug auf Religionen immer ein Fehler ist, denn sie sind nicht rational. Ich selbst bin auch nicht gläubig, doch ich kann gläubige Menschen sehr gut verstehen.
Im wesentlichen dreht sich immer alles um die Frage: " Woher kommen wir und wohin gehen wir" und diese Frage können unsere Wissenschaftler bis heute nicht beantworten. Wir glauben viel zu wissen, letztlich ist diese Wissen aber erbärmlich.
Denk einfach an den Urknall, der nach der gängigen Lehre der Ursprung unseres Universums war. Bumm und alles war da.
Frage: was war vorher und warum hat es Bumm gemacht?
Wissen wir nicht, aber vielleicht lösen wir das Rätsel. Was war davor? Lösen wir auch. Und davor? Lösen wir auch. Und davor? ...
Lineares Denken. Es muß alles einen Anfang haben und egal was wir machen, so etwas wie der Beginn der Zeit ist nicht wirklich vorstellbar. Da ist es schon praktisch einen Gott zu haben, der die Ursache ist und der halt schon immer da war.
Wesenltich quälender als die Frage woher wir kommen ist aber die Frage, wohin wir gehen. Tot und aus? Da kommt nichts mehr? Klingt nicht sehr befriedigend, ja sogar beängstigend - nur eine Frage des Alters. Für einen Teenager ist diese Frage unwichtig, für einen Pensionisten hingegen nimmt die Brisanz der Frage täglich zu.
Sicher ist, daß Religionen die Zivilisation maßgeblich beeinflussen, ob positiv oder negativ hängt von der Religion bzw. deren Auslegung ab. Was immer und völlig unabhängig der Religion selbst geschieht, ist eine gewisse Vereinheitlichung von Werten. Menschen, die die gleichen Wertvorstellungen haben, können wesentlich besser zusammenleben als wenn das nicht der Fall ist. Allein deshalb befürworte ich schon Religionen, auch wenn ich selbst wie erwähnt kein Gläubiger bin, aber ich bin ja auch erst 30. Mit 70 bin ichs vielleicht.
Wie gesagt, Religion ist nichts rationales. Es ist eben
Glaube, eine Stütze im Leben sozusagen. Manche brauchen eine solche Stütze von Haus aus, andere erst nach Schicksalsschlägen, wiederum andere gar nicht, sind aber trotzdem dabei.
Und dann gibt es natürlich massig Menschen wie uns, die diese Stütze gar nicht haben. Kein Problem solange wir sie nicht brauchen. Hoffen wir, daß es so bleibt.