Die Tribute von Panem (Hunger Games) 9/10 - ein ungewöhnliches SciFi-Drama mit Sozial- und Medienschelte, die aber sehr subtil bleibt und bei der man nicht das Gefühl hat, dass es besserwisserische Zeigefinger-Moral präsentieren will: in der Zukunft enstehen auch durch Nahrungsprobleme 12 Distrikte, deren Einwohner wie beim indischen Kastensystem "gefangen" in ihrem Beruf sind: es gibt zB einen Farmer-Distrikt oder einen für Kohleabbau. Im Hauptdistrikt wohnen die Reichen, die keine Ahnung vom wahren Leben haben und nur in Dekadenz leben und die Arbeiterdistrikte wie Sklaven behandeln - Höhepunkt der Machtdemonstration: es gibt regelmäßig eine "Ernte", dabei werden aus jedem Distrikt je ein Junge und Mädchen zwischen 12 und 18 zufällig auserwählt, die dann - vom verwöhnten Reichen-Distrikt gefeiert und von den Arbeiterdisktrikten mit Argwohn betrachtet - im Rahmen einer groß aufgemachten TV-Show in einem Waldgebiet gegeneinander kämpfen, bis nur noch einer überlebt - die Jugendlichen sind die "Tribute", die die Distrikte an die Machthaber abgeben müssen, damit sie mit Nahrung versorgt werden. Hauptfiguren sind die beiden Teenies aus dem Distrikt 12, wobei das Mädchen Katniss die Hauptrolle spielt und dabei angenehm natürlich wirkt, gleichzeitig schüchtern und argwöhnisch, aber trotzdem irgendwie Wärme ausstrahlt.
Zuerst startet der Film etwas... seltsam, man befürchtet vlt. zu viel Drama und zu wenig Unterhaltung, aber obwohl der Film sehr ernst ist, wird man irgendwie gepackt, die ca 140 Minuten wirken auch nie langatmig - es wird auf übertriebene Gefühlsdusselei verzichtet, die Tode der Teilnehmer werden allerdings nur angedeutet - daher ist er frei ab 12. Man wird konfrontiert mit Macht, Abhängigkeit, Boshaftigkeit und Hilfsbereitschaf, und Woody Harelson als Mentor für die beiden Jugendlichen aus dem Distrikt 12 (vor dem Kampf wird eine Weile trainiert und im TV "Marketing" betrieben) gibt dem ganzen allein mit seiner Art noch eine Prise Humor, der ebenso durch die überzogen bunt und beinah schon an Barockzeit erinnernden Marotten der Reichen erzeugt wird, ohne albern zu werden.
Das ganze hat natürlich teilweise Ideen von Running Man und Battle Royale, aber der Film hat einen völlig eigenen Charme, die Optik wirkt auch in großen Teilen absolut "natürlich", außer wenn es um die aufgestylten Reichen geht. Der Film will nicht "coole Action" bieten, sondern ernster sein und ist dabei IMHO trotzdem nicht zu "moralisch" - ich war sehr positiv überrascht.
Last Bullet - 6/10 absolut solider und schörkelloser Actionthriller, in dem Cuba ooding Jr und Dolph Lundgren zwei Profikiller spielen, die für zwei miteinander verfeindete tchechischen Gangsterbanden arbeiten und sich dadurch in die Quere kommen. Nicht tolles, aber auch nichts übertriebenes, und auch kein Trash.
Sister´s Hood - die Mädchengang - 7/10 man erwartet anhand des Titels irgendeinen Ghetto-Haudrauf Film, aber am Ende bekommt man ein recht starkes Jugenddrama. Der Film spielt in London und handelt von der jungen Kayla, die mit ihrer Schwester zusammenwohnt. Die Schwester ist ihr Mutter-Ersatz, doch eines Tages wird sie grundlos von einem Drogendealer fast togeschlagen. Kayla schwört Rache und versucht sich einer Mädchengang anzuschließen, die ihr - eher zufällig - in einem Bus geholfen haben, als sie zwei Typen vermöbelten, die sich grad an Kayla ranmachen wollten. Auch hier hat man nicht das Gefühl, belehrt zu werden, sondern kann irgendwie nachvollziehen, warum doe Mädchen Gewalt als Mittel anwenden und keiner Hilfe von außen vertrauen.