Love and Monsters
Selbstironische Apokalypse-Action-Komödie um einen Mittzwanziger (gespielt vom "Maze Runner"-Mimen) der versucht nach 7 Jahren ungewollter Trennung zu seiner Freundin zu kommen. Klingt erstmal simpel, wären da nicht ein Paar mehr oder weniger große Problemchen:
1. Vor eben 7 Jahren wurde durch internationalen Einsatz so ziemlich alles in den Himmel gepustet um einen mordsgroßen Asteroiden zu pulverisieren der auf der Erde niederzuschlagen drohte. Agatha - so der getaufte Space-Brocken - war Geschichte, doch der dabei entstandene Fallout hat alle Kaltblüter ins Riesenhafte mutieren lassen. Und die haben... Nun ja, ca. 95% der Weltbevölkerung verputzt, während die Überlebenden seitdem in Bunkern und anderen unterirdischen Anlagen Schutz vor den XXL-Ameisen, -Kröten, -Krabben etc. suchen.
2. Zwischen dem Bunker des jungen Mannes und der Kolonie der Liebe seines Lebens liegen 140 km, was einem lebensmüden Spaziergang gleicht.
3. Er selbst hat keinerlei Überlebenskampferfahrung, ist ein miserabler Schütze, und bei Gefahr erstarrt er vor Angst an Ort und Stelle.
Doch all das hält ihn nicht von seinem Vorhaben ab, einen kleinen Schuss Mut hat er ja doch noch, und aus romantischen Gründen wagt schließlich so jeder Kerl die eine oder andere Dummheit. Seien es auch mitunter lebensgefährliche. ^^
Ein weiterer Netflix-exklusiver, aufgekaufter Kinofilm der schon seit Frühjahr 2021 abrufbar ist. Muss schon sagen, für so nen Streifen mit eher bescheidenem Budget (ca. 30 Mio. Dollar) biete er verdammt viel Eyecandy. Die verwüsteten bzw. von der Natur zurückeroberten Landstriche und Ortschaften, grandios gefilmte Panoramen, nicht zu vergessen die top-animierten Monster... Das zeigt mal wieder dass es keine extremen Unsummen braucht um oscarreife SFXs zu präsentieren. Im Nachhinein überrascht es mich nicht mehr dass man L&M gar nicht auf dem Zettel hatte als er sich unter den finalem SFX-Oscar-Nominierten fand.
Doch mal abgesehen davon gefällt der Film wegen seines stimmigen Humors, des sympathischen Protagonisten mit minimalem Looser-Image und spannenden Monsterattacken, wobei er aber in besonderen Momenten auch unerwartet viel Herz zeigt. Überhaupt hatte ich nie das Gefühl dass er sich an irgendwas verhoben hätte oder auch nur eine einzige Länge aufweist. Das war extrem kurzweiliges, humorvolles, spannendes und gefühlvolles Familienkino der jugendfreien Sorte.
8,5/10 MAV1S ("mit einer Eins statt eines Is")