Assassin's Creed (2D)
Hier bin ich ganz anderer Meinung als Nyx.
Also... Neben
Prince of Persia - zufälligerweise auch nach einem Game made by Ubisoft
-war dies IMHO die wohl bis dato beste Adaption eines Videospiel-Franchises überhaupt. Wobei ich das Ziel Ubisofts einen Film sowohl für Spielkenner als auch Unwissende hinzubekommen für leicht verfehlt sehe. Aus meiner Sicht ist es ein Film der hauptsächlich die bestehende Fanbase anspricht, andere Seher die die Marke bis dato nicht oder kaum kannten könnten wesentlich schwerer Zugang dazu finden. Habs daran gemerkt als ich meine Frau nach Sichtung des Film gefragt was sie davon hielt. Sie fand die Umsetzung und die Idee an sich toll, nur die genauen Zusammenhänge und Details waren ihr nicht auf Anhieb ersichtlich, da musste ich ihr als AC-Nerd natürlich einige Erklärungen beisteuern.
Aber nun zu meinen Eindrücken:
Er wirkt auf mich total authentisch, im Film steckt alles drin was ein echtes AC ausmacht. Jede Menge Insider-Details aus den Spielen die jedem Fan sofort auffallen, sowohl sehr Offensichtliche (der Adler, das Assassinen-/Abstergo-Wappen, die versteckte Klinge, der Eden-Apfel, das Credo, der Sprung des Glaubens, die ganze Parcour-Action, die Entfernung von Aguilars Finger) als auch fast Unscheinbare (u.a. ein Heuhaufen auf den ein spanischer Soldat gestürzt wird, Alan Rikkin (= Jeremy Irons) als einziger Spielcharakter der in den Film übernommen wurde oder das digitale Interface des Animus das total an das des allerersten AC erinnert). Man merkt dass Ubisoft die Umsetzung ihrer Spielreihe ins Filmische stets unter Kontrolle hatte, das AC-Feeling ist omnipräsent. In dieser Hinsicht war ich schlicht begeistert.
Direkte Story-Verknüpfungen zu den Spielen waren bis auf das Auftreten von Rikkin keine dabei, also keine Erwähnung von Desmond Miles und Co., aber man muss bedenken:
Ubisoft wollte eine neue, eigene Story innerhalb des AC-Universums, keine Nacherzählung von Bekanntem. Die Film-Story ersetzt also nicht die Spielstories, es ist eine die neben (!) dem Desmond Miles-Strang existiert.
Allerdings haben die Franzosen auch eine entscheidende Änderung an ihrem alten Grundrezept durchgeführt: Gegenwartspart und -Held haben mehr Gewicht als der Ahnenteil, das war in den Spielen bisher genau anders herum. Auch war Aguilar kaum charakterisiert, während man von Callum Lynch wesentlich mehr erfuhr. Wenn man in zukünftigen Spielen den Gegenwartsplot genauso ausbaut wie im Film - ohne aber den Ahnen so zu vernachlässigen wie hier- sehe ich die Spielreihe wieder auf einen guten, fruchtbaren Weg. So würde ich es mir zumindest wünschen.
Ansonsten gab's fast nix zu meckern. Action und ruhige Phasen waren gut dosiert, die SFXs stark, der Soundtrack mega - die CD ist bereits bestellt ^^ -, die Stunts mehr als ordentlich und die Action exakt der der Spiele nachempfunden. Was will ich als Fan denn mehr...
... Und Fassbender hat eine gute Figur gemacht. Zwar keine sehr anspruchsvolle Rolle die er da inne hatte, aber seine Präsenz und sein physisches Wirken konnten überzeugen.
Wenn ich was kritisieren müsste wäre die starke Komprimierung der wichtigsten Story-Eckdetails, aber gut, das war bei nur 2 Stunden Film vorauszusehen. Die Rivalität zwischen Asssassinen und Templern wurde kurz und knapp auf den Punkt gebracht, ebenso die Bedeutung des Eden-Apfels. So umfassend wie die Spielreihe diesbezüglich ist hätte ein einziger Film so oder so nicht gereicht, darum auch die nach einem Sequel schreiende Endsequenz... Nur ob der Film genug einspielt dass da wirklich noch ein Nachschlag kommen könnte? So optimistisch bin ich da noch nicht...
Und dass die Historien-Abschnitte ausschließlich in spanischer Sprache gehalten wurden... Tut der Atmo zwar gut, hätte aber auch nicht zwingend sein müssen.
8/10 geglückten Spiel-Adaptionen
Die BR landet - wenn sie erscheint - definitiv in meine Filmsammlung. Nicht nur weil da einfach nur AC draufsteht, sondern weil er mir wirklich gefallen hat.