Revenant - Der Rückkehrer
Caprio's Oscar ist (meiner Meinung nach) längst überfällig, und in diesem Streifen hoffe ich endlich auf seinen Triumph, denn er spielt den Überlebenskampf grandios - die ganzen 150 min ist er quasi halb tot, Kälte, Blut, Schnee, sogar Rotz aus Nase und Mund - trotzdem hat der Film nicht genug Spannung, die Story nicht genug interessante Figuren, um eine solche Spielzeit zu rechtfertigen. Der Bösewicht ist mir zu eindimensional und direkt von Anfang an abscheulich, so dass sich einfach gar nicht erst Sympathie für ihn einstellen will, bzw. man versuchen will,
seine Handlungen zu begreifen.
Der Film ist zu jeder Sekunde bedrückend, ist gibt nicht einen angenehmen oder hellen Moment, die Farben sind blass, das Wetter stets trüb und verschneit. Irgendwie wurde ich ständig an "Pathfinder" erinnert, der war ähnlich deprimierend gedreht, nur sehr viel actionreicher. Die Action in Revenant ist sparsam ein - , manchmal etwas aufgesetzt, aber überzeugend. Tom Hardy spielt den Fiesling gekonnt, und könnte sicher sogar noch besser spielen, wenn es das Drehbuch zulässt.
Die Bärenattacke ist heftig und wohl die beste, die ich im Film gesehen habe, noch vor "Auf Messers Schneide", wo ein echter Bär zum Einsatz kam. Hier scheint es (gutes) CGI zu sein. Der Film war in Ordnung, aber zu lang, und mir persönlich generell zu deprimierend als ganzes. Oscar aber für Caprio, seit Braveheart hat keiner mehr so effektiv auf der Leinwand leiden müssen.
7|10
PS: ich wünschte allerdings, der Bär hätte Caprio gekillt, denn so mussten seine zwei kleinen Jungen wohl auch dran glauben