Holy Flying Circus
Zu Monty Python's
Life of Brian gab es gesellschaftliche Diskussionen über Blasphemie und er wurde in mehreren Kinos und sogar in ganz Norwegen deshalb verboten.
In Laufe der gesellschaftlichen Diskussion (schon vor dem Release, da einige Drehbuchseiten geleakt wurden) gab es auch eine Gespräch in einer Talkshow mit John Cleese, Michael Palin und zwei Vertretern des Blasphemie Vorwurfs (ua. ein Bischof).
Im Film werden die Pythons von anderen Schauspielern dargestellt, was erstaunlich gut klappt. Allerdings fixiert sich die Geschichte auf "John Cleese" und "Michael Palin", da diese auch in die Talkshow gehen werden. "T. Gilliam" darf nur mal kurz eine Animation entwerfen, "G. Chapman" fungiert als Stichwortgeber im Hintergrund, auch "E. Idle" hat nur eine Handvoll Zeilen und "T. Jones" spielt ebenfalls kaum mehr als eine Statistenrolle. Dafür ist er als Palin's Frau besetzt, was die Pythons bei ihren Filmen ja auch oft gemacht haben.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Life of Brian ist abgedreht und soll in die Kinos kommen. Religiöse Gruppen bekommen Drehbuchseiten in die Hände und entfachen damit weltumfassend eine Debatte über Blasphemie. Ein durchgeknallter Fernsehproduzent sieht darin die Chance auf einen großen Fernsehpreis, indem er die Pythons gegen den Papst debattieren lassen will. Dann gibt es ein paar filmtypische Handlungsbögen und kurz nach der Talkshow endet der Film.
Von den Pythons erwartet man eine gewisse Art Humor. Sie waren zwar nicht am Film beteiligt, aber dennoch weht ihr Geist durch den Streifen. Vielerlei wird auch auf Sketche angespielt oder Phrasen daraus verwendet. Dennoch bleibt auf der Schlußlinie nicht viel mehr als ein Schatten des Python Humors.
Als Geschichte, wie sie sich damals ereignet haben könnte (der Film sagt selbst, er sei frei erfunden), taugt der Film ebenfalls nur bedingt. Die Diskussionen der Pythons über die Teilnahme ("Nö" - "Ja" - "Ne jetzt will ich aber nicht" - "Na gut, dann gehen wir beide" [mal kurz einen Großteil der Python seitigen Handlung zusammen gefaßt]) wirkt billig in die Länge gezogen. Auch ist die Talkshow als "Finale" für eine Geschichte zu lasch.
Und das ist das Problem, welches der Film hat: Er will zu vieles zugleich sein und scheitert größtenteils am Mittelmaß. Nichts von dem Gezeigten beeindruckt einen dauerhaft - abgesehen von der Leistung der beiden Hauptdarsteller. Darren Boyd gibt einen vortrefflichen "J. Cleese" zum Besten und Charles Edwards einen nachdenklichen "M. Palin".
Auch wenn sich das jetzt nach einem Verriß anhört, ist der Film dennoch für jeden Python Fan empfehlenswert. Zum einen wegen "J. Cleese" und zum anderen zum Sketchzitate-Raten und ein wenig als "Making of", wie es zu der Talkshow kam.
5-7/10 Maschinen mit dem
*BING* - je nach Python Affinität.
PS:
Die gesamte Talkshow auf YouTube