tom meets zizou
bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll.
einerseits war der einblick in broichs seelenleben zwar durchaus interessant, auf der andern seite hätte ich sensationsgeile drecksau doch irgendwo ein wenig mehr drama erwartet.
Wie soll das denn gehen? Das war ja nix ausgedachtes, da kann ja nicht mehr Drama sein, als es halt gab - soll Broich absichtlich mit nem Auto gegen den Baum fahren, damit es dramatischer wird? ^^
Oder mitten im Australien-Ligafinale nen Fußbroich
simulieren, so dass das Team verliert?
The Iceman, 8/10
Ziemlich gutes Gangster-Drama/Mafia-"Epos" über den aus Polen abstammenden Killer Kuklinski, den es auch wirklich gab. Im Film ist er zu Beginn (spielt zuerst ca. Ende der 50er Jahre) Film-Kopierer, offiziell für Disneyfilme, inoffiziell (seine besten Kumpels wissen das) sind es aber Pornos. Als er dem Gangsterboss (Ray Liotta), der zig Film-Kopien in einer nicht machbaren Arbeitszeit verlangt, Widerworte gibt und cool bleibt, obwohl man ihm eine Waffe ins Gesicht hält, ist der Boss beeindruckt und "zwingt" Kuklinski indirekt, Killer zu werden und für ihn zu arbeiten. Das ganze geht über mehrere Jahrzehnte, in denen er über 100 Leute umbringt - und "nebenbei" gründet er eine Familie, führt ein Doppelleben (seine Frau denkt später, er sei Devisen-Spekulant) und wird immer tiefer in mafiöse Strukturen verwickelt, so dass er dort irgendwann nicht mehr rauskommt. Der Film beschreibt aber vor allem die Umstände, das Doppelleben und die Dillema, in die er gerät - es ist also kein "wir zeigen laute coole Auftragsmorde mit viel Action"-Film. Es ist eher eine Art tragischer Held: ein Mörder, dessen Beweggründe auch durch das, was man im Film erfährt, trotzdem als Zuschauer versteht und dem man an sich wünscht, dass er "aufwacht" und sich in ein normales Leben flüchten kann.
Ich bin keiner, der gerne sagt "XY spielt hervorragend", aber Michael Shannon als Kuklinski passt einfach super in die Rolle: er wirkt eiskalt, cool und immer ruhig und souverän, aber nie übertrieben oder eindeutig "böse" - erinnert mich ein wenig an die typische Aura, die einen Christopher Walken umgibt, wenn er "böse" Leute spielt, nur ohne die Ironie von Walken. Ob das nun "gut gespielt" oder "gut gecastet" ist, sei mal dahingestellt. Aber die Wandlungen über die vielen Jahre sind ebenfalls gut umgesetzt, auch optisch - zB
http://www.ropeofsilicon.com/wp-content/uploads/2013/01/iceman-trailer-01152013-183851.jpg und dann ca 10 Jahre Unterschied
http://media.sbs.com.au/films/thm/640_360_85_c/4127_iceman-shannon-int-640.jpg
Im Film merkt man richtig, wie aus dem eher verstörten und eingeschüchterten Filmkopierer ein immer selbstbewussterer Killer wird, der am Ende dann beinah größenwahnsinnig wird und sich quasi selber ins Abseits befördert.