Naja, es ist halt so dass das Dreikörperproblem so ein fester Begriff der Himmelsmechanik ist und naja, wenn man sich die Deutschen Verleih und Verlagswesen so ansieht, ich glaube der es zu verantworten hatte, hatte mal wieder keine Ahnung
Man hätte auch mit "Drei-Körper-Problem" übersetzen können, ja. Deutsche Üs und Verlage nehmen sich viele Freiheiten bei der Bestimmung des Titels -- es geht hier immer um Verkaufszahlen und nicht um Respekt vor dem Künstler. Finde ich auch nicht gut. Für "Die drei Sonnen" spricht das Lyrische, außerdem weiß man ohnehin nicht, wie gut sich das Chinesische ins Deutsche übersetzen läßt, denn da dürften sprachliche Lücken klaffen, die wir uns kaum vorstellen können. Und überhaupt ist Centauri ein Drei-Sonnen-Gestirn -- mit entsprechend unmöglichen, instabilen Umlaufbahnen der Planeten --, insofern paßt das schon. Die Ü mag gut gewesen sein -- wer kann schon Chinesisch? --, das Deutsch der Üse Martina Hasse war es nicht. Von der deutschen Grammatik ist sie leider überfordert, da müßte sie vielleicht nochmal ins Boot camp.
Und nein, das Ende der "Drei Sonnen" gefällt mir leider gar nicht. Mit den -- kleiner, ungefährlicher Spoiler: -- Sophonen wurde es mir dann zu abgedreht und auch zu langatmig. Die erste Hälfte des Buches ist super, die zweite leider nicht. Aber hej, immerhin hab ich bis zum Ende durchgehalten.
Ich hatte das Buch von der Obama-Leseliste, die auf "Spiegel online" veröffentlicht wurde. Da war auch das "Paris"-Buch von Hemingway mit drauf. Also gleich die beiden Bücher im Doppelpack bestellt, denn was Obama liest, kann ja so falsch nicht sein. Ach ja, Hemingway -- meine Haßliebe. Es geht immer nur ums Saufen und darum, wie wenig doch alle saufen, obwohl sie alle saufen wie die Eimer, aber mir gefällt einfach, wie Hemingway schreibt. Eigentlich schreibt er gar nicht soviel und überläßt alles der Vorstellung des Lesers. Diese Disziplin des Weglassens hat er wirklich bis auf die Spitze getrieben. "A Moveable Feast" ist von der Liste für mich klar das bessere Buch. Vor allem setzt er hier mal seiner Ex Hadley ein kleines Denkmal, das sind ja von Hemingway, den ich sonst immer für einen Frauenhasser gehalten habe, doch ganz neue Töne.
Jetzt bin ich bei "G.A.S." von Matt Ruff, das hier schon seit Ewigkeiten rumliegt. Ich fand ja "Fool on the Hill" so toll -- ma kieken, was hier kommt.
Und übrigens: Ich bin versuchsweise wieder da. Hatte mal wieder in mein Account reingeguckt, und da war gar kein Shitstorm, sondern sogar ein paar Likes. Ich wäre gerne hier, also, warum darf ich nicht? Ich werde es mir aber nicht nehmen lassen, hin und wieder auch Sprachkritik zu üben. Das gehört bei mir zum Gesamtpaket dazu. Sollte es da Bedenken geben, bitte ich darum, mein Account gleich vorsorglich zu sperren.
EDIT: Ich bin übrigens ein bißchen neidisch auf Peter. Nachdem mir "The Expanse" so gut gefallen hat, juckt es mich, auch die Bücher zu lesen. Hab mal bei Amazon reingeschnuppert, leider ist das so ein bißchen thrillermäßig geschrieben, das gefällt mir eigentlich gar nicht. Aber die Story ist super, das wurde auch schon in der Serie deutlich, vielleicht ist das die Science fiction, die ich suche. Aber jetzt ist erstmal Matt Ruff dran, der wartet schon so viele Jahre.