mal wieder so ein special, bei dem ich mir beim lesen dachte 'so, jetzt könnte es interessant werden!', dann aber leider ziemlich abrupt auch schon wieder zu ende war.
um auch noch inhaltlich was zur kolumne zu sagen, pick ich mir mal einige der kernpunkte raus:
StefanWild schrieb:
Zweifler und Unwissende brachten mich mit naiven Fragen und abschätzigen Bemerkungen in Verlegenheit und Erklärungsnot, wenn das Thema auf mein Hobby kam. Mich wurmte ihre Ignoranz - sie wussten eben nicht, wovon sie sprachen!
kann ich nicht nachvollziehen. ich zocke jetzt auch schon seit geraumer zeit - mal mehr mal weniger. aber ich hab tatsächlich noch nie in irgendeiner form rechtfertigungsdruck für dieses hobby empfunden. ok, vielleicht damals ggü meinen eltern, aber das liegt wohl eher in der natur der dinge. die fanden vieles von dem bescheuert, was ich so gemacht hab.
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[ was übrigens irgendwelche gymnasiasten damit zu tun haben, kapier ich nicht
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Gut gemachte Videospiele standen für mich kulturell immer schon auf einer Stufe mit packenden Filmen, tiefgründigen Büchern und symbolträchtiger, emotionaler Malerei. (...) Auch war ich auf der Suche nach den richtigen Worten, wenn ich von meiner Leidenschaft berichtete. Denn ich "spielte" nicht und "zockte" schon gar nicht. Diese Begriffe erschienen mir zu profan.
und hier liegt wohl der grund, weshalb der autor diesbezüglich andere erfahrungen gemacht hat: er überhöht das hobby gaming in meinen augen maßlos. die allermeisten spiele sind reinste unterhaltungsmedien, aber keinesfalls kunstwerke, abgesehen von nur sehr sehr wenigen ausnahmen (und dass es mehr würden, kann ich auch nicht bestätigen). tut aber in der bewertung meines hobbys für mich eigentlich herzlich wenig zur sache: ich will spaß haben - nichts weiter. deshalb bin ich mir auch nicht zu schade, das was ich da tue als"spielen" oder von mir aus auch "zocken" zu bezeichnen.
Doch ach, jeder Zocker kennt diese leeren Momente: Man hockt vor seinem flimmernden Schirm, die Finger taub, die Augen trocken.
da der autor von "jedem" zocker (dachte eigentlich das wort wäre zu "profan"?) redet, fühle ich mich auch mal angesprochen und antworte mit: nein, ehrlich gesagt kenne ich diese momente nicht, oder kaum. höchstens nach einer längeren wow-session in grauer vorzeit hatte ich hin und wieder tatsächlich mal das gefühl, meine zeit verschwendet zu haben. wer dieses gefühl dauernd hat, sollte vielleicht das hobby oder zumindest das genre wechseln.
ohne frage, und das kann vielleicht als fazit des ganzen gelten, macht auch beim gaming die dosis das gift. mir ist es zugegebenermaßen suspekt, wenn so mancher gamer von mehreren tausend stunden spielzeit - nicht selten sogar noch mit stolz in der stimme - in einem einzigen spiel erzählt und damit rechnerisch auf eine vielleicht sogar zweistellige stundenanzahl pro tag kommt. ich will natürlich niemanden bevormunden, aber wer sich angesprochen fühlt, sollte vielleicht tatsächlich mal sein zeitmanagement (und mehr) überdenken: zocken ist ein tolles hobby - ja. aber in aller regel besteht es eben dann doch nur im ziemlich unsozialen rumsitzen auf bürosessel oder couch.
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