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Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Leider kann ich nicht so lang antworten, da ich heute Druck im Büro habe. Mir gings gerade genauso wie Dir: Durch die Quellen, die Du angeführt hast, hat sich mein Bild auch etwas verschoben. Ich bin immer noch kein Fan von ihm, aber ich gebe Dir insofern recht, daß er mit den richtigen Absichten angetreten ist. erschreckend finde ich allerdings, daß mit den zwei zeitungen, die ich lese, immer noch kein all umfassendes Bild erzeugt wird. Wo ich Dir nunmehr, nachdem ich gestern abend noch etwas gelesen habe, unumwunden recht gebe, ist die "leicht" fehlerhafte Recherche der FAZ. Insofern ändere ich auch meine Meinung, daß man ihm [re Chavez] vielleicht doch noch etwas Zeit geben sollte und einfach mal abwarten, wie er nunmehr weitermacht. Tut mir leid, mehr wird´s heute nicht! War eine gute Diskussion!
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Schindler am 19.08.2004 13:55 schrieb:
Leider kann ich nicht so lang antworten, da ich heute Druck im Büro habe.
Naja, irgendwer muss ja noch arbeiten, wenn ich schon frei mache.

Erschreckend finde ich allerdings, daß mit den zwei zeitungen, die ich lese, immer noch kein all umfassendes Bild erzeugt wird. Wo ich Dir nunmehr, nachdem ich gestern abend noch etwas gelesen habe, unumwunden recht gebe, ist die "leicht" fehlerhafte Recherche der FAZ.

Mich wundert es auch immer wieder, wie unterschiedlich Tages- und Wochenzeitungen die Geschehnisse in der Welt beurteilen - und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg. Und da viele Menschen nicht mehr als eine Zeitung lesen (wenn überhaupt), dann wundert es eigentlich nicht, dass politische Vorstellungen so stark differieren können.

Ich muss zugeben, dass ich eigentlich auch nur die Berliner Zeitung lesen. Außerdem noch spiegel.de und ARD/ZDF- sowie n-tv-Nachrichten. Die FAZ lese ich selten (manchmal tu ich sie mir im Urlaub an), manchmal zitiert die Berliner aus ihr. Ich bin in 100% der Fälle erschreckt von den tendenziösen Artikeln. Während des Irakkriegs zB stand die FAZ (genau wie die Welt) absolut und ohne Zweifel hinter den USA. Und auch heute noch fordert sie ein militärisches Engagement der NATO einschließlich Deutschlands im Irak. Von mir aus kann man diese Meinung ja vertreten. Aber wenn die übergroße Mehrheit der Deutschen Zweifel hat, sollte man doch zumindest dem Rechnung tragen und entsprechende Beiträge liefern.

Da ist die Berliner anders. Ich würde sie als linksliberal einordnen. Und solange es dort noch Beiträge gibt, die mich aufregen, weil ich sie zu neoliberalistisch finde, mach ich mir keine Sorgen zu einseitig von ihr beeinflusst zu werden.

Die Zeit lese ich kaum (dafür hab ich zu wenig Zeit, hehe). Aber ich find's gut, dass da einiges etwas genauer beleuchtet wird (zB die Ölgeschichte in dem einen Dossier). Offenbar ist sie auch nicht gefeit vor tendenziösen Beiträgen. Vermutlich muss man sich die Autoren genau anschauen. Wie mir scheint, ist da wenig Kontinuität, da sie sich zum Teil gegenseitig widersprechen. In der Redaktion der Berliner scheint es auch verschiedene Richtungen zu geben, aber wenigstens weiß jeder, was schon mal geschrieben wurde - und so berufen sich die Schreiberlinge auch auf das Zeug von Kollegen von vor 3 Monaten, zB..

Naja, wir schweifen ab. Ich weiß nicht, ob Chávez seine Ziele durchsetzen kann. Ich sehe jedenfalls nichts negatives in ihnen. Aber ich glaube, dass ich anders denken würde, hätte ich die besagte ZDF-Doku nicht gesehen (die mir ein Kollege lieh). Dann würde ich ihn vermutlich für einen unbedeutenden Populisten mit Hang zum diktatorischen Gehabe halten.
Wichtiger ist mir aber eigentlich die Bedeutung seiner Politik für Lateinamerika insgesamt. Da gabs heute auch wieder etwas interessantes in der Berliner. Kann ich aber erst am Montag verlinken, da die Artikel erst nach einigen Tagen im Online-Archiv landen.

Jedenfalls hat es etwas mit den Chancen der Entwicklungsländer zu tun, die wir schon im Retro-Welle-Thread besprachen.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

aph am 19.08.2004 18:39 schrieb:
Wichtiger ist mir aber eigentlich die Bedeutung seiner Politik für Lateinamerika insgesamt. Da gabs heute auch wieder etwas interessantes in der Berliner. Kann ich aber erst am Montag verlinken, da die Artikel erst nach einigen Tagen im Online-Archiv landen.

Wie versprochen, der Link zum Artikel in der Berliner. Ist aber nur die Meinung eines der Redakteure, seine Einschätzung der Lage. Würde man sich dieser Ansicht anschließen, so müsste der Sieg von Chávez im Referendum als Sieg für die Märkte und Wirtschaften ganz Südamerikas gesehen werden.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Also ich würde mich mal etwas schneller entscheiden ob Chavez ein Diktator oder ein Mensch des Fortschrittes ist, denn den Ameriknern geht ein linker Präsident ganzschön gegen den Strich.
Die Geschichte von Chile ähnelt dem ganzen in Venezuela findet ihr nicht?
Venezuela ist ja auch sonst ein sehr interessantes Land ( fünft größter Ölexpoteur der Welt) und den Bonzen in sachen Ölindustrie gehts ja auch gegen den Strich, dass kein Kapitalist das Präsidentenamt kleidet.
Viele dieser Ölfirmen und Förderungsanlagen verstaatlichte Chazes zudem. Die aus dem Ölexport gewonnenden Gelder wurden von der Regierung ja auch in solch Blödsinn wie Alphabetisierung, Bildung und Medizin gesetzt. Zudem holte Chavez 100 cubanische Lehrkräfte und Ärzte ins Land, die ja bekanntlich weltweit die führenden sind.
Also wenn sich die Lage im Irak und in Afghanistan beruhigt ist als nächstes Venezuela ein Kandidat auf den nächsten Krieg mit den USA.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Man sollte Chavez nicht nach den westeuropäischen Auffassungen von Demokratie beurteilen, das wird den Verhältnissen kaum gerecht. Sinnvoller ist ein Vergleich mit der vorhergehenden Regierung. Nach Jimenez' Sturz '58 war die Staatsform zwar eine Demokratie, die bis '96 von zwei Parteien, der AD und der Copei bestimmt wurde. Das heißt aber nicht, daß diese im Interesse des Landes gearbeitet hätten.

"These parties [ AD und Copei, die Venezuela die Jahrzehnte vor Chavez regiert haben ](whose democratic character no-one is denying) have allowed the development of one of the most corrupt and unequal societies in the world. "Rarely", says the writer Arturo Uslar Pietri, "will one have seen as rich a country as this being so systematically bled white by a few hundred families who for decades, whatever the political ups and downs, have shared out its fabulous wealth between them" ( Quelle: http://mondediplo.com/1999/10/01leader )

Ähnlich wie einige andere südamerikanische und fast alle schwarzafrikanischen Regierungen, sah man vor allem die Bodenschätze als Privateigentum an, das untereinander aufgeteilt wurde. Chavez fördert dagegen vor allem die staatliche Ölgewinnung ( siehe auch http://www.cnn.com/2004/BUSINESS/08/15/venezuela.oil.ap/index.html ). Diese kommt zumindest nominell dem ganzen Volk zugute.

"Die Anhänger des Präsidenten sehen in ihm einen Kämpfer für die Armen, die die Mehrheit der 25 Millionen Einwohner des Landes ausmachen. So hat Chavez viele Mittel bereit gestellt, um Gesundheitskosten, Lebensmittel und Mieten zu subventionieren." ( Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3526458_REF1,00.html )

Es gibt allerdings auch andere Stimmen:

"Seit Amtsübernahme 1998 hat sich unter seiner Regierung die Armut von 60 Prozent auf fast 80 Prozent gesteigert, ist die Wirtschaftskraft des Landes kontinuierlich gesunken, Arbeitslosigkeit und Kriminalität dagegen sprunghaft angestiegen." ( Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3528434_REF1_NAVSPM3~3526458,00.html )

Dazu muß allerdings auch klar sein, daß der von der Opposition initiierte Generalstreik der Wirtschaft wohl kaum geholfen hat.

"Their call for a general strike that began December 2 [2002], intended to force him to step down or call for early elections, has crippled the country's economy. "( Quelle: http://www.cnn.com/2003/WORLD/americas/01/23/venezuela.rally/index.html )


Auch die generelle Einstellung der Opposition zur Demokratie ist zumindest zweifelhaft - Putschversuche und Generalstreiks sind keine demokratischen Mittel ( allerdings war auch Chavez selbst '92 an einem gescheiterten Putsch beteiligt ). Nach dem letzten Referendum kamen dann die Vorwürfe des Wahlbetrugs - die laut allen internationalen Beobachtern haltlos sind:

"Zugleich betonte Carter, es gebe keinen Grund für Zweifel am Ablauf oder am Ergebnis des Volksentscheids." ( Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3526458_REF1,00.html)

( Ähnliche Zitate gibt es bei allen ernstuznehmenden Quellen - wozu die FAZ leider nur bedingt gehört. )
Es gibt im Gegenteil sogar Anzeichen, daß die Opposition selbst manipulierte, allerdings nicht bei der Wahl selbst, sondern bei der Vorbereitung und Zulassung des Referendums:


"The opposition has collected 3.4 million signatures, far more than the 2.2 million required under the country's constitution to mandate a recall vote.

But the council questioned the authenticity of those pages that contain similar handwriting for several people.

The demonstrators acknowledge that the handwriting was in many cases done by the same person, but contend that the signatures and fingerprints accompanying each of the names is different. " ( Quelle: http://www.cnn.com/2004/WORLD/americas/02/27/venezuela.protest/index.html )

Insgesamt gesehen ist Chavez sicherlich kein Segen, aber die bessere der vorhandenen Alternativen.

edit: Einschübe in [ ] sind von mir.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

aph am 18.08.2004 12:33 schrieb:
Wie schätzt ihr diesen Mann ein, sollte seine Politik Vorbild sein für andere lateinamerikanische Staaten oder ist er nur ein verkappter Diktator?
mit ein ein paar jahren abstand liest sich dieser thread sehr interessant ;) aber ist auch wieder aktuell.

allen kritikern und vielen bemühungen zum trotz, hat hugo chavez mal wieder eine wahl mit rund 60% deutlich gewonnen - ohne beanstandungen der internationalen wahlkommission, selbst die opposition kann keine manipulationen feststellen und gibt ihre niederlage zu. kein staatspräsident der welt hat sich und seine entscheidungen öfters und erfolgreich zur demokratischen abstimmung gestellt und gewonnen.

die venzuelanische version (vision) eines sozialistisches staates scheint zu funktionieren, obwohl oft belächelt, kritisiert, bekämpft oder verleumdet, geht es dem staat und den menschen aufgrund chavez´ entschlossenheit immer besser. auf jeden fall scheint es das venezuelanische volk so zu fühlen, denn sonst hätte es anders gewählt.

in zeiten in der die sogenannten linke politik weltweit irgendwie gelähmt wirkt, ist das doch ein gutes zeichen, dass es eben doch geht einen staat sozial einzustellen und nicht nur den wirtschaftlichen / unternehmerischen interessen zu unterwerfen. wenn es in südamerika auch eine ganz besondere form der politik ist, die sich kaum in die bisherigen politischen klischees einordnen lässt.

meine meinung dazu ist wohl kaum zu verbergen. es freut, dass chavez solange überlebt und ausgehalten hat und einfach durch beharrlichkeit und achtung der demokratie seine gegner in die schranken weist. und er somit südamerika die hoffnung gibt, sich aus der umklammerung der ersten welt befreien zu können. ich denke und hoffe, dass sich chavez nicht radikalisieren wird und irgendwann eine diktatur installiert. für diese sorge gibt es aber bisher keinen anlass.

wenn es nach mir geht, könnte die welt mehr solcher "schurkenstaaten" in der "achse des bösen" vertragen.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,452242,00.html
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 05.12.2006 11:44 schrieb:
ich denke und hoffe, dass sich chavez nicht radikalisieren wird und irgendwann eine diktatur installiert. für diese sorge gibt es aber bisher keinen anlass.
Die Frage ist, was er getan hätte, wenn er die Wahl verloren hätte.

Was mir auch nicht so gefällt, ist das Durchsetzen der diversen Institutionen des Landes mit Vertrauten. Noch hält es sich im Rahmen und ist nicht besser/schlimmer als in anderen Ländern, allen voran den USA, die ja fest im Griff der Öl- und Waffenmultis sind.

wenn es nach mir geht, könnte die welt mehr solcher "schurkenstaaten" in der "achse des bösen" vertragen
Stimmt.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

kritischer Artikel: Zeit

besonders kritische Stellen:

seit Chávez 1999 an die Macht kam, stieg die Mordrate in Venezuela um 67 Prozent. Allein im vergangenen Jahr wurden 9962 Menschen umgebracht. Die Angst vor der wuchernden Kriminalität hält viele Slumbewohner davon ab, lange Wege zu bestehenden Arztpraxen in Kauf zu nehmen.

Fensterbretter dienen als Hühnerkäfige. Ladenbesitzer bedienen ihre Kundschaft durch schwere Eisengitter. Arme schlingen Mahlzeiten aus Plastikbehältern in sich hinein. Die haben sie von Eibore Barnos de Isil bekommen, die hier eine von landesweit mehr als 6000 Suppenküchen betreibt, Teil der Misión Mercal, einer »Übergangslösung zur Linderung des Hungers, während Strukturen geschaffen werden, welche die Ungerechtigkeiten des Kapitalismus beseitigen«.

scheinbar kommt doch nicht so viel der Öldollar bei den Armen an. Der Sozialismus scheint auf sich warten zu lassen auch Jahre nach der Machtergreifung des Chavez-Regimes.

»Hier können Sie sehen, was für eine lebendige Demokratie wir haben. Jeder darf seine Meinung vertreten.«
Doch der Eindruck trügt. Drei oppositionelle Journalisten wurden dieses Jahr ermordet. Der Präsident drohte oppositionellen Fernsehsendern den Entzug ihrer Lizenz an. Ungenehmen Korrespondenten wird der Zugang zu Auskünften versagt, trotz einer in der Verfassung verankerten Informationsfreiheit.

Demokratie und Informationsfreiheit?

In der Bolivarischen Universität sind Antiimperialismus und die Umwandlung Venezuelas im Geist der Revolution vollends institutionalisiert. Die Hochschule wurde vor drei Jahren gegründet. Ihr Zweck, erklärt Jesús Pacheco, sei es, der nächsten Generation die politische und ideologische Erziehung zuteil werden zu lassen, die von dem bolivarischen Projekt ausströme.

Freiheit von Forschung und Lehre?

Die Universitätsgebäude beherbergten bis vor drei Jahren die Hauptverwaltung des staatlichen Ölkonzerns PDVSA. 20000 politisch unzuverlässige Ingenieure, Geologen, Manager und Geschäftsführer wurden damals entlassen. Seither geht es mit PDVSA bergab. Vor der politischen Säuberung förderte Venezuela täglich 3,4 Millionen Barrel Öl. Jetzt sind es nur noch 2,6 Millionen Barrel, mit einem schrumpfenden Anteil der Staatsfirma – 1,5 Milliarden – und einem wachsenden Anteil ausländischer Multis. Der Grund sind nicht etwa schwindende Vorkommen, sondern das fehlende technische Know-how der PDVSA.

Schuß nach hinten losgegangen?
[imo war soetwas zu befürchten]

Das Land ist zwar reicher geworden, doch die Menschen sind ärmer.

Die Landreform der Regierung läuft unter dem Namen Misión Zamora. Sie soll »Landbesitz und Nahrungsmittelversorgung demokratisieren, Grund und Boden neu verteilen und zur umfassenden Entfaltung der Organisationen des Bauerntums beitragen«. Oft degeneriert sie zu dreister Korruption. In der Provinz Zaraza wurden von 27 Millionen Dollar, die die Landbank Fundafa als Beihilfe an Neubauern auszahlte, 93 Prozent veruntreut. Chávez ließ den Bürgermeister der Provinzhauptstadt, ein Mitglied seiner »Bewegung der Fünften Republik«, eiskalt abblitzen, als der den Betrug öffentlich anprangerte. In der Partei wird der nun als Konterrevolutionär gedemütigt.

:B

Das Wahlergebnis steht auch deshalb jetzt schon fest, weil die Regierung Listen mit den Namen von Bürgern, die bei einem Referendum 2005 gegen Chávez stimmten, in ihren Besitz brachte. Wer auf den Listen steht, braucht sich um Jobs im öffentlichen Dienst gar nicht zu bewerben.

...nur weiter so :rolleyes: :B


...und noch einer:
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457...458B7708316939E0CD~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Wolf-V am 05.12.2006 11:44 schrieb:
allen kritikern und vielen bemühungen zum trotz, hat hugo chavez mal wieder eine wahl mit rund 60% deutlich gewonnen - ohne beanstandungen der internationalen wahlkommission, selbst die opposition kann keine manipulationen feststellen und gibt ihre niederlage zu.

Man kann eine Wahl recht einfach gewinnen, wenn es keine vernünftige Opposition gibt. Die Wahlkampfgegner haben doch die gleichen Parolen wie Chavez benutzt, die arme Bevölkerung ist eben nur mit diesen linkspopulistischen Slogans zu gewinnen.

Meiner Meinung nach herrscht in Venezuela ein Negativbeispiel falscher "linker" Politik. In diesem Land läuft politisch so ungefähr alles falsch, was falsch laufen könnte, der Zeit-Artikel trifft einige Punkte schon recht gut.

Liebe Grüße
freak
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Ich denke, dass Chavez Wiederwahl ein Segen für Venezuela ist.
Die Verstaatlichung des Ölkonzerns und die soziale Versorgung für die Ärmsten war ein guter Einstieg. Wenn er jetzt weitermacht demokratisch den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" aufzubauen, kann er zeigen, dass Sozialismus nicht gleich UdSSR-Diktatur heißt.
Die ganzen Anschuldigungen von wegen Diktatur halte ich auch für unwahr.
Er ist vllt etwas selbstherrlich, aber das sind auch viele andere Demokraten. Durch die Förderung der Organisierung von unten hilft er den Staat noch demokratischer zu gestalten, da die einfache Bevölkerung zb. auf kommunaler Ebene wesentlich mehr mitgestalten kann als vor Chavez.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

TBrain am 05.12.2006 13:13 schrieb:
seit Chávez 1999 an die Macht kam, stieg die Mordrate in Venezuela um 67 Prozent. Allein im vergangenen Jahr wurden 9962 Menschen umgebracht.
Ist das nicht vielleicht auch durch den Unternehmerstreik bedingt.

La Pastora, früher die hübsche Altstadt von Caracas, ist fest in der Hand der Chavistas, der Anhänger des Präsidenten. Fensterbretter dienen als Hühnerkäfige. Ladenbesitzer bedienen ihre Kundschaft durch schwere Eisengitter. Arme schlingen Mahlzeiten aus Plastikbehältern in sich hinein. Die haben sie von Eibore Barnos de Isil bekommen, die hier eine von landesweit mehr als 6000 Suppenküchen betreibt, Teil der Misión Mercal, einer »Übergangslösung zur Linderung des Hungers, während Strukturen geschaffen werden, welche die Ungerechtigkeiten des Kapitalismus beseitigen«.
Ist es nicht überraschend, dass die meißten Chavez Anhänger eher arm sind, während die Oppositionsanhänger reich sind? Chavez tut etwas für die Armen. Und diese Zustände sind nicht Folge von Chavez Politik, sondern Folge des Kapitalismus.
Unter Chavez haben sich die Zustände für die Armen deutlich verbessert.

»Hier können Sie sehen, was für eine lebendige Demokratie wir haben. Jeder darf seine Meinung vertreten.«
Doch der Eindruck trügt. Drei oppositionelle Journalisten wurden dieses Jahr ermordet.
Wer sagt denn, dass das politische Morde waren und diese Journalisten nicht gewöhnlichen Verbrechen zum Opfer gefallen sind, was in Südamerika nicht unwahrscheinlich ist.
Fast alle Fernsehsender sind in der Hand reicher Oppositionsanhänger.
Weil angeblich einem Sender die Lizenz entzogen werden sollte heißt das nicht, dass es keine Pressefreiheit gibt, da die anderen Oppositionsfernsehsender frei senden dürfen.


Die Universitätsgebäude beherbergten bis vor drei Jahren die Hauptverwaltung des staatlichen Ölkonzerns PDVSA. 20000 politisch unzuverlässige Ingenieure, Geologen, Manager und Geschäftsführer wurden damals entlassen.
Weil sie wild gestreikt haben, das wäre in Deutschland wahrscheinlich auch nicht anders.

Das Land ist zwar reicher geworden, doch die Menschen sind ärmer.
Das wage ich zu bezweifeln. Die Zahl der ganz Armen ist stark gesunken.

Die Landreform der Regierung läuft unter dem Namen Misión Zamora. Sie soll »Landbesitz und Nahrungsmittelversorgung demokratisieren, Grund und Boden neu verteilen und zur umfassenden Entfaltung der Organisationen des Bauerntums beitragen«. Oft degeneriert sie zu dreister Korruption. In der Provinz Zaraza wurden von 27 Millionen Dollar, die die Landbank Fundafa als Beihilfe an Neubauern auszahlte, 93 Prozent veruntreut. Chávez ließ den Bürgermeister der Provinzhauptstadt, ein Mitglied seiner »Bewegung der Fünften Republik«, eiskalt abblitzen, als der den Betrug öffentlich anprangerte. In der Partei wird der nun als Konterrevolutionär gedemütigt.
Die Korruption war vor Chavez noch weit schlimmer. Chavez ist ja auch unter anderem mit dem Ziel angetreten die Korruption zu bekämpfen.

Das Wahlergebnis steht auch deshalb jetzt schon fest, weil die Regierung Listen mit den Namen von Bürgern, die bei einem Referendum 2005 gegen Chávez stimmten, in ihren Besitz brachte. Wer auf den Listen steht, braucht sich um Jobs im öffentlichen Dienst gar nicht zu bewerben.
Also so einen Blödsinn glaubst du doch wohl selber nicht.
Da hätte das Charter Institut schon was gesagt.
Übrigens sagt da selbst die FAZ, also dein link was anderes.
Bei der jüngsten Wahl wurden die Fingerabdrücke der Wähler elektronisch erfaßt, um die mehrfache Stimmabgabe auszuschließen. Nach Auskunft von Fachleuten ließ diese Technik keine Identifizierung der Wähler zu.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:03 schrieb:
Also so einen Blödsinn glaubst du doch wohl selber nicht.
Da hätte das Charter Institut schon was gesagt.
Übrigens sagt da selbst die FAZ, also dein link was anderes.
Bei der jüngsten Wahl wurden die Fingerabdrücke der Wähler elektronisch erfaßt, um die mehrfache Stimmabgabe auszuschließen. Nach Auskunft von Fachleuten ließ diese Technik keine Identifizierung der Wähler zu.

Dann solltest du mal lesen lernen :rolleyes: . Es ging nicht darum, dass die Leute bei der Wahl benachteiligt wurden, sondern im alltäglichen Leben zum Beispiel bei der Jobsuche.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

Stef1811 am 05.12.2006 15:13 schrieb:
ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:03 schrieb:
Also so einen Blödsinn glaubst du doch wohl selber nicht.
Da hätte das Charter Institut schon was gesagt.
Übrigens sagt da selbst die FAZ, also dein link was anderes.
Bei der jüngsten Wahl wurden die Fingerabdrücke der Wähler elektronisch erfaßt, um die mehrfache Stimmabgabe auszuschließen. Nach Auskunft von Fachleuten ließ diese Technik keine Identifizierung der Wähler zu.

Dann solltest du mal lesen lernen :rolleyes: . Es ging nicht darum, dass die Leute bei der Wahl benachteiligt wurden, sondern im alltäglichen Leben zum Beispiel bei der Jobsuche.
Dann solltest du mal lesen lernen :rolleyes:
Wenn man die Wähler nicht identifizieren kann, kann man sie im alltäglichen Leben auch nicht benachteiligen, Schlaumeier.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

TBrain am 05.12.2006 13:13 schrieb:
kritischer Artikel: Zeit
besonders kritische Stellen:


...nur weiter so :rolleyes: :B


...und noch einer:
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457...458B7708316939E0CD~ATpl~Ecommon~Scontent.html
wir könnten jetzt anfangen einfach irgendwelche artikel mit völlig konträren meinungen zu den gleichen vorgängen zu verlinken, macht aber nicht viel sinn, solange da keine fakten auftauchen. und die gibt es weder bei zeit noch bei faz

zeit...würde das weniger einen kritischen artikel sondern eher einen kritischen kommentar nennen, d.h. er gibt die meinung von dem autor wieder. die (auch hervorgehobenen) kritischen punkte sind nicht belegt, so gar nicht und deshalb erstmal reine behauptungen. der gleiche autor (luyken) hat schon vor jahren den niedergang des „diktators chavez“ beschrieben und vorhergesagt. die suche nach informationsquellen zur angeblichen korruption in zaraza ist ergebnislos, sehr merkwürdig bei dem angeblichen ausmaß. die wirtsschaftliche entwicklung in deutschland ist genaus so "schlecht" wei die in venezuela, nimmt man argumentation und berechnungsgrundlage aus dem zeit-kommentar. dass das wohl mal wieder reine stimmungsmache ist, zeigt sich auch wieder am thema wahlbetrug, soviele verschiedenen angesehene, unzweifelhafte kommissionen und organisationen der welt, die auch diese wahl überwacht haben und keine einzige meldet einen wahlbetrug oder beeinflussung. können die alle ihren job nicht, kann chavez mit seinen ölmilliarden alle bestechen oder kann man davon ausgehen, dass wahlbetrug nicht wirklich ein thema ist? –
und der faz artikel, manchmal wunder ich mich, wie wenig qualität solche zeitungen zustande bringen. viele behauptungen und sehr merkwürdige schlussfolgerungen. ich muss z.b. auch wenn ich in deutschland zur wahl gehen meinen ausweis zeigen, ist das auch einschüchternd, wie der fingerabdruck in venzuela, muss ich deshalb nachteile erwarten??
wenn es so viele menschenrechtsverletzungen gibt, warum muss dann irgend so ein kleiner verein zitiert werden, versagen uno, human right watch und co bei dieser aufgabe? wenn in venezuela alles so schlimm ist, wie es da geschrieben steht, weshalb wird chavez gewählt?

danke für die quellen, mal wieder ein gutes beispiel schlechter journaille, denke wenn die beweise hätten würden sie die nicht verstecken, und wie gesagt, gäbe es fakten in der richtung würde ich die nicht als reine kommentare abtun.

so haben die aber keinerlei einfluss auf meine meinung. wenn ich auch misstrauisch bin, denn bisher gingen solche versuche in südamerika noch nie gut... hoffe es ist anders und es gibt genug anlass dies zu tun.
 
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ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:25 schrieb:
Dann solltest du mal lesen lernen :rolleyes:
Wenn man die Wähler nicht identifizieren kann, kann man sie im alltäglichen Leben auch nicht benachteiligen, Schlaumeier.

UNTERSCHRIFTENLISTE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! <-----------
 
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Verkappter Diktator ist vielleicht n bischen hart, aber ich finde den nicht besonders toll und denke das er dem land auf Dauer Schaden wird.

Hier mal ne Quelle mit Kritikpunkten: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2246362,00.html
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:03 schrieb:
Also so einen Blödsinn glaubst du doch wohl selber nicht.

Bitte :rolleyes: Ich glaube was ich will ... die Artikel habe ich nur verlinkt als Kontrast zur üblichen "Hurra Chavez" Jubelorgie. Einige sollten sich mal mit der Realität vertraut machen ;)

Deine Reaktion auf die von mir hervorgehobenen Stellen habe ich übrigens genau so (zumindest so ähnlich) erwartet. (Schuld sind die anderen, der "Kapitalismus", der "Westen", "die USA" löl, typisch :rolleyes: ) Wie viele Jahre braucht er denn noch :confused:

ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:03 schrieb:
Die Landreform der Regierung läuft unter dem Namen Misión Zamora. Sie soll »Landbesitz und Nahrungsmittelversorgung demokratisieren, Grund und Boden neu verteilen und zur umfassenden Entfaltung der Organisationen des Bauerntums beitragen«. Oft degeneriert sie zu dreister Korruption. In der Provinz Zaraza wurden von 27 Millionen Dollar, die die Landbank Fundafa als Beihilfe an Neubauern auszahlte, 93 Prozent veruntreut. Chávez ließ den Bürgermeister der Provinzhauptstadt, ein Mitglied seiner »Bewegung der Fünften Republik«, eiskalt abblitzen, als der den Betrug öffentlich anprangerte. In der Partei wird der nun als Konterrevolutionär gedemütigt.
Die Korruption war vor Chavez noch weit schlimmer. Chavez ist ja auch unter anderem mit dem Ziel angetreten die Korruption zu bekämpfen.

Und wieso deckt er sie dann??? Es war schlimmer ... wenn ich sowas schon höre :rolleyes: was heißt schlimmer, wurden 95 statt 93% veruntreut *lach* oder haben einfach die Falschen veruntreut, jetzt aber die richtigen (Chavez + Gefolge)

Wie auch immer das "es war schlimmer" ist fehl am Platz. Dass er mit dem Ziel angetreten ist die Korruption zu bekämpfen, ist Aufgrund des oben zitierten Absatzes aus dem Zeitartikel entweder Lüge oder heiße Luft ... Verrat an seinen (vorgeschobenen?) Idealen ist es aber in jedem Fall wegen des Vertuschungsversuchs.

ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:03 schrieb:
Das Land ist zwar reicher geworden, doch die Menschen sind ärmer.
Das wage ich zu bezweifeln. Die Zahl der ganz Armen ist stark gesunken.

Das wage ich zu bezweifeln ... und ich habe eine Quelle :P

ilovethemonkeyhead am 05.12.2006 15:03 schrieb:
Fast alle Fernsehsender sind in der Hand reicher Oppositionsanhänger.
Weil angeblich einem Sender die Lizenz entzogen werden sollte heißt das nicht, dass es keine Pressefreiheit gibt, da die anderen Oppositionsfernsehsender frei senden dürfen.

lol
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

P.S. ich will hier keinen Ausruhr verursachen, aber einige Dinge sind nunmal kritisch zu sehen, egal wie schon man sie sich redet.

Die Verfassung von 1999 zählt nicht nur die üblichen drei Gewalten, sondern fünf. Die Idee der Gewaltenteilung hat aber dennoch im chavistischen Denken keinen Platz. Was Chávez von Gewaltenteilung und richterlicher Unabhängigkeit hält, hat er in dem berühmten Brief an den Obersten Gerichtshof vom 11. 4. 1999 deutlich gemacht, in dem er den Staat als Notstandsstaat definierte und die Suprematie der Exekutive über alle anderen Verfassungsorgane postulierte. Seine Vorstellung von Politik ist die einer delegativen Demokratie (O’Donnell 1994), bei der dem Präsidenten durch Wahlen für die Dauer einer Wahlperiode die uneingeschränkte Macht übertragen wird. Damit ist er nicht allein. Die Idee der Gewaltenteilung ist nirgendwo in Lateinamerika gut verankert. Eine bedingungslose, wenn auch zeitlich begrenzte Unterwerfung unter das Diktat des Präsidenten wird von vielen seiner Anhänger ausdrücklich gefordert: „Ich mag keine Parteien, aber ohne Partei kann man auf demokratische Art in Wahlen die Macht, die totale Macht für meinen Kommandanten, nicht erobern“. Und ferner „Mein Kommandant irrt sich nie, und wenn er sich irrt, dann irre ich mich mit ihm. Alle Macht für meinen Oberkommandierenden“ (Ron 2004, S. 16). Die Gewaltenteilung funktioniert daher auch nicht. Sie wurde schrittweise und systematisch eliminiert Alle fünf Gewalten sind mit Regierungsanhängern besetzt. Die Besetzung einiger dieser Gremien ging ohne die verfassungsmäßig vorgeschriebene qualifizierte Mehrheit vonstatten, und auch ohne die ebenfalls vorgeschriebene Bürgerbeteiligung, was der neu besetzte Oberste Gerichtshof erwartungsgemäß nicht beanstandet hat. Besonders gravierend ist dabei die Unterwerfung der Justiz unter die Regierungskontrolle. Der Oberste Gerichtshof wurde – argentinischen und peruanischen Beispielen folgend – in einem verfassungsmäßig fragwürdigen Verfahren von 20 auf 32 Mitglieder aufgestockt. 70% aller Richter im Lande sind nur provisorisch eingestellt (Transparency International 2005b, S. 281)) und können daher ohne die vorgeschriebenen Verfahren aus dem Amt entfernt werden. Von einer unabhängigen Justiz kann daher nicht mehr die Rede sein. Der Vorsitzende Richter des Obersten Gerichtshofs hat im Februar 2005 zudem noch eine revolutionäre Säuberung der Richterschaft angekündigt (Transparency International 2005b, S. 281-282). Dass die Opposition durch ihre Wahlverweigerung bei den letzten Wahlen zur Nationalversammlung zu allem Überfluss nun auch das Parlament ganz in die Hände der Regierungsanhänger gegeben hat, zählt wohl zu deren größten Torheiten. Mit diesen und anderen Maßnahmen wie etwa einem Pressegesetz, das die Presse zur Wahrheit verpflichtet, ohne das klar ist, wessen Wahrheit gemeint ist, und einer Strafrechtsreform, welche „beleidigende Äußerungen“ gegen Staatsbedienstete kriminalisiert (Transparency International 2005b, S. 281), werden die Instrumente bereitgestellt, mit denen bei Bedarf ein gleitender Übergang zu einem autoritären System bewerkstelligt werden kann. Auch die anstehende Militärreform und die geplante Einrichtung einer dem Präsidenten direkt unterstellten Volksmiliz, die mit dem angeblich bevorstehenden Krieg mit den USA begründet wird (Marquez 2005), ergibt nur einen Sinn, wenn man unterstellt, dass es hier vor allem um die Schaffung eines zusätzlichen, dem Präsidenten zugeordneten Machtinstruments geht.

Aus einem ziemlich ausgewogenen Text (hab diesen allerdings nicht komplett gelesen)

http://www.politikwissenschaft-lateinamerika.de/downloads/VenezuelaBerlinOkt2006.pdf
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

@ TBrain
Weil angeblich einem Sender die Lizenz entzogen werden sollte heißt das nicht, dass es keine Pressefreiheit gibt, da die anderen Oppositionsfernsehsender frei senden dürfen.
Wenn du mir die Hintergründe dieser angeblichen Lizensentziehung nennen kannst (ich wette aber, dass du es nicht kannst) kann man ich mir ein Urteil machen. Aber ein Lizensentzug ist nicht zwangsläufig Zensur. So etwas kann in jedem Land vorkommen und muss nicht politisch bedingt sein.
 
AW: Venezuela's Chávez - Fluch oder Segen Lateinamerikas?

TBrain am 05.12.2006 15:49 schrieb:
Wie auch immer das "es war schlimmer" ist fehl am Platz. Dass er mit dem Ziel angetreten ist die Korruption zu bekämpfen, ist Aufgrund des oben zitierten Absatzes aus dem Zeitartikel entweder Lüge oder heiße Luft ... Verrat an seinen (vorgeschobenen?) Idealen ist es aber in jedem Fall wegen des Vertuschungsversuchs.
Dass der Absatz aus dem Artikel entweder Lüge oder heiße Luft sein kann, ist dir wohl auch noch nicht in den Sinn gekommen. Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Zeit in dieser Sache objektiv berichtet und nicht ein paar Dinge verdreht oder unterschlägt.
Aber bei einer Sache bin ich mit dir (ausnahmsweise) einer Meinung.
"Einige Dinge sind nunmal kritisch zu sehen."

Noch mal zur Korruption:
Dass sich in einem Land, das schon jahrelang von Korruption geplagt ist, die Dinge nicht von heute auf morgen ändern sollte auch dir klar sein.
Und schwarze Schafe kann es überall geben.
 
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