LowriderRoxx
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AW: Unterstützung für die Piratenpartei
Andere Studien wiederum sehen die konkurrierenden Entertainmentformate, insbesondere die rapide wachsenden/gewachsenen Bereiche Video/Videospiel, als einen Primärgrund für fallende Umsätze der Musikindustrie. Sicherlich gibt es auch Studien, die sich explizit mit den Gründen befassen, jedoch habe ich mich mit denen nicht beschäftigt und kann daher auch keine aus dem Ärmel schütteln.
TPB hat eine Reichweite innerhalb der musikaffinen Jugend, die für das absolute Gros der Künstler anders unerreichbar wäre. Amazon beschreitet in diesem Zusammenhang einen interessanten Weg, indem sie mit ihrem Produktions- und Vertriebskonzept Künstlern eine Bühne bieten könnten.
Und rein zur Klarstellung: ich bin weder für noch gegen Legalisierung von File-Sharing, jedoch habe ich ganz klare Ansichten, was Urheberrecht, Patente sowie Bürgerrechte angeht. Und mit diesen Ansichten ist der aktuelle Umgang mit File-Sharing vollkommen inakteptabel, daher mag meine Argumentation so klingen, als ob ich dem Pirate Bay Fanclub angehöre.
Sie legen dar, dass Beobachtungen in der "Realität", wie der von dir angesprochene Rückgang der Umsätze, eben nicht primär, nur minimalst oder überhaupt nicht auf File-Sharing zurückzuführen sind, je nach Studie. Ein Blick in beispielsweise die Schlussfolgerung der verlinkten Studie von Oberholzer und Strumpf hätte genügt, um folgendes zu lesen:Arkasi am 21.06.2009 09:11 schrieb:Das sind ja alles interessante Studien, ich frage mich nur, warum deren Zahlen nichts mit der Realität zu tun haben? Die Umsätze gehen klar zurück, wie man beispielsweise hier sehen kann:
http://www.musikindustrie.de/jwb_umsatz07.html
Although a full explanation for the decline in record sales is beyond the scope of this analysis, several plausible candidates exist. A first factor is poor macroeconomic conditions. While reported incomes had not declined in any year since 1953, they fell in both 2001 and 2002. A second factor is the change in how music is distributed. Between 1999 and 2003 a fifth of music sales shifted from record stores to more efficient discount retailers such as Wal*Mart. About one half of the RIAA’s reported decline in CD shipments can be linked to the resulting reduction in store inventories. A third factor is the ending of a period of atypically high sales, when consumers replaced older music formats with CDs.
Andere Studien wiederum sehen die konkurrierenden Entertainmentformate, insbesondere die rapide wachsenden/gewachsenen Bereiche Video/Videospiel, als einen Primärgrund für fallende Umsätze der Musikindustrie. Sicherlich gibt es auch Studien, die sich explizit mit den Gründen befassen, jedoch habe ich mich mit denen nicht beschäftigt und kann daher auch keine aus dem Ärmel schütteln.
Die Befragten mussten als Beleg ihrer Käufe Quittungen vorlegen, also würde ich es nicht sofort als nutzlose Umfrage abstempeln. Der Punkt ihrer Studie spiegelt sich auch in vielen anderen wieder, mit unterschiedlichen Formulierungen und Ausprägungen: innerhalb der Gruppe der Tauschbörsennutzer sind diejenigen, die vergleichsweise viel runterladen auch überdurchschnittlich oft als Käufer aktiv. Dies wird meistens als Reflektion der Affinität für Musik hergeleitet. Da dies jedoch nur innerhalb der besagten Gruppe der Fall ist, gleicht es sich gesamtgesellschaftlich gesehen aus. Wie gesagt, ein Nullsummenspiel.Was die norwegische Studie anbelangt, die beruht offenbar auf einer Umfrage. Bei sowas kommt nie was vernünftiges raus. Wäre sie korrekt, müßten die Umsätze der MI regelrecht explodieren.
Blackburn (2004) hat anhand eines umfangreichen Datensatzes von Nielscan die These aufgestellt, dass grob die oberen 25% der Popularitätsskala durch File-Sharing weniger verkaufen, während die unteren 75% mehr verkaufen, wie man Tabelle 8 auf Seite 46 entnehmen kann. Intuitiv verständlich, da gerade für (relativ) unbekannte Künstler Präsenz das wahre Problem ist. Niemand kennt ihre Musik, also kann sie auch niemand dafür entlohnen. Deshalb veröffentlichen auch immer mehr Bands ihre Musik über Plattformen wie Pirate Bay, so sehr es den Herrschaften der Labels auch sauer aufstößt.Der Umstand, dass Superstars stärker betroffen sind als kleine Künstler, bedeutet entweder, dass Aphs unwahrscheinliche These zutrifft oder es liegt schlicht und einfach daran, dass Songs von Superstar öfter runtergeladen werden, weil sie mehr nachgefragt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Toptitel hochgeladen werden, ist ja um einiges größer, als die Werke kleiner unbekannter Künstler.
TPB hat eine Reichweite innerhalb der musikaffinen Jugend, die für das absolute Gros der Künstler anders unerreichbar wäre. Amazon beschreitet in diesem Zusammenhang einen interessanten Weg, indem sie mit ihrem Produktions- und Vertriebskonzept Künstlern eine Bühne bieten könnten.
Das ist die entscheidene Frage: wie sieht ein sinnvolles Geschäftsmodell aus, dass die Gegebenheiten des Marktes akzeptiert und die Künstler für ihr Schaffen entlohnt. Bei der deutschen Piratenpartei hab ich bis dato noch keine überzeugenden Konzepte gelesen (Kulturflatrate, GEMA als zentrale Verteilungsstelle, etc). Universal versucht derzeit in England einen Aufschlag auf die DSL-Gebühren, was immerhin mal eine Alternative ist, wenn auch nicht wirklich durchdacht.Ich lese immer wieder von neuartigen Vertriebswegen, doch das Wort Vertrieb impliziert auch einen Geldfluss - wo soll der denn bei Filesharing herkommen?
Milli Vanilli war kein Einzelfall, nur der populärste.Die MI (...) kann nicht aus Flaschen Stars machen.
Und rein zur Klarstellung: ich bin weder für noch gegen Legalisierung von File-Sharing, jedoch habe ich ganz klare Ansichten, was Urheberrecht, Patente sowie Bürgerrechte angeht. Und mit diesen Ansichten ist der aktuelle Umgang mit File-Sharing vollkommen inakteptabel, daher mag meine Argumentation so klingen, als ob ich dem Pirate Bay Fanclub angehöre.