Aber du siehst ja selbst Menschen mit Macht leisten sich mehr Verfehlungen als der Bürger selbst.
Oder diese haben einfach wegen der damit verbundenen Macht größere Auswirkungen. "Normale" Menschen könnten statistisch auch gut genauso viele oder mehr Verfehlungen begehen.
Da haben wir ja die zwei Maße mit denen gemessen wird.
Stell dir mal vor die AfD hätte bis in die neunziger Jahre den Nationalsozialismus gefördert. Enisra würde hier im Viereck springen.
"Nationalsozialismus" ist eine politische Ausrichtung. Eine politische Ausrichtung ist das, was eine Partei ausmacht.
Wenn eine Partei "Nationalsozialismus" in einer entsprechenden Bandbreite in ihrem Parteiprogramm hat, kann sie später kaum glaubwürdig vertreten, zB Ausländer, egal mit welcher Ausbildung, ins Land zu holen und zu integrieren.
Sprich: Das könnte man 30 Jahre später auch mit "Was kümmert mich mein Gewäsch von vor 30 Jahren" abtun, allerdings wäre es 1. unglaubwürdiger, weil es sich eben um eine breite politische Ausrichtung handelt und daher wären 2. der Partei die Wähler zum größten Teil abgehauen, weil die Partei keine politische Identität mehr hat, sondern diese (ständig) wechselt.
"Pädophilen Sex erlauben" war hingegen nur ein Unterpunkt bei der Positionierung zum Thema "Schwule, Pädophile und Transsexuelle" - ein minimaler Bruchteil vom gesamten Parteikonzept.
Eine Partei die Päderasten mit Gesetzesänderungen unterstützt ... Hallo?
Nein.
Eine Partei, in der eine 20köpfige Arbeitsgruppe ein Arbeitspapier entwickelt hatte, dessen Veröffentlichung mit 76 zu 53 Stimmen geschah, bei der auch darauf hingewiesen wurde, daß es sich um den (sehr) unvollständigen "Versuch einer Lösung" handelt.
Hintergrund war damals meiner Auffassung nach eher, daß junge Menschen, die ihre Sexualität entdecken, nicht dafür bestraft werden sollten - man bedenke auch, daß damals "Schwule, Päderasten und Transsexuelle" das Thema waren und nicht explizit ausschliesslich Päderasten.
Und man bedenke auch, daß Päderasten auch nur Menschen sind, denen nicht damit geholfen ist, daß ihre Triebveranlagung illegalisiert ist. Was natürlich ein sehr schmaler Pfad ist, denn man kann ja auf der anderen Seite nicht einfach sämtliche möglichen pädophilen Neigungen und deren Ausführung bedenkenlos legalisieren. Genau deshalb standen ja auch "Gewaltfreiheit" und die Abgrenzung von "Abhängigkeiten" in dem Arbeitspapier.
Aha, das ist also für dich der am wenigsten schlimme anzunehmende Fall. von einer Beziehung zwischen 19 und 14 ist keine Rede. Das ist deine eigene abmildernde Mutmaßung welche ich dennoch für schlecht halte.
Das ist das Beispiel, welches ich nach einer kurzen Recherche zu den jeweiligen Grenzen konstruiert habe. So gilt es zB erst als Pädophilie, wenn der eine Partner 5 Jahre älter ist und wenn es sich zB um frühreife 14jährige oder um späte 19jährige handelt, die schon deutlich älter wirken bzw weiter entwickelt sein sollten, ist es von der Definition her keine Pädophilie.
Und ja, ich halte es für möglich, daß eine solche sexuelle Beziehung schadfrei für alle von statten gehen
kann.
Einvernehmlicher Sex zwischen 8 jährigen und 50 jährigen Menschen wäre dann i.o.?
Nach wessen Meinung jetzt? meiner, der der Grünen, oder der der entsprechenden Arbeitsgruppe?
Um welche sexuellen Handlungen geht es genau? Sex ist ja nicht nur Penetration.
Und man beachte auch, daß "gewaltfrei" nicht nur körperliche Gewalt beinhaltet und außerdem laut dem Arbeitspapier keine "Abhängigkeit" ausgenutzt werden darf.
Meiner Meinung nach hat ein(e) 8jährige(r) noch keine "richtige" Vorstellung von Sex und es sollte daher nicht erlaubt sein.
Wie immer bei Kinder und Jugendliche betreffenden Gesetzen sind die Jahreszahlen, ab denen etwas erlaubt ist, nicht individuell optimiert.
So ist eine Aussage wie "Mit X Jahren weiß man über Sex Bescheid und alles ist erlaubt" nicht allgemeingültig.
Weißt du warum es das Wort "Schutzbefohlene" gibt?
Kannst du mir erklären, wie man eine Person
"quält oder roh misshandelt, oder [...] durch böswillige Vernachlässigung seiner Pflicht, für sie zu sorgen, sie an der Gesundheit schädigt, ..." ohne Gewalt gegen sie anzuwenden?
1. In 30 jahren werde ich dennoch nicht auf eine pädophilenfreundliche Karriere zurückblicken.
"eine pädophilenfreundliche Karriere" ist doch was anderes, als eine Partei anzugehören, bei denen eine Arbeitsgruppe mal ein strittiges Arbeitspapier - einen Entwurf - ausgearbeitet hatte, das vom Landeshauptausschuss der Partei mit 40 zu 4 Stimmen erst mal wieder auf Eis gelegt wurde, weil die Partei als ganzes eben
nicht hinter den dort veröffentlichten Zielen stand.
Unbestreitbar ist natürlich, daß es Pädophile bei den Grünen gab - es gab ja später entsprechende Gerichtsurteile.
Das ist einfach widerlich wie du diese Politik schön reden kannst.
Nun, ich diskutiere gerne mal von ungemütlichen Standpunkten aus - einfach, um auch mal die andere Seite der Medaille zu sehen und um sich letztendlich eine eigene Meinung zu bilden und nicht einfach auf der billigsten "Die Grünen (von heute) sind alle Kinderficker" Position rumzugammeln, die von manchen Medien sinngemäß verbreitet wird.
Kurz vor den Wahlen halten die Grünen das Thema weiterhin unten. Hauptsache die BTW gut durchziehen.
Trittin hat doch schon gesagt, daß das damals ein Fehler war, was denn noch?
Link zum Thema: Spiegel Artikel von 1985