sauerlandboy79
Spiele-Guru
Mag darf auf jedem Fall sagen dass sich Star Trek bemüht das Frauenbild betonter zu stärken als es andere Serien damaliger Zeiten gewagt haben, und ja, in Einzelfällen ist es den Machern sogar richtig gut gelungen... Aber wie gesagt, das waren (leider) eben Einzelfälle.
Wir haben ja schon Denise Crosby bzw. Tasha Yar genannt die selbst zu wenig Substanz in ihrer Rolle sah. Nur weil sie als weiblicher Sicherheitsoffizier fungierte machte sie das noch lange nicht zu einem starken Frauencharakter, und das hat die Schauspielerin selbst frühzeitig erkannt. Ironischerweise hat sie in ihren späten Gastaufritten als Sela, die menschlich-romulanische Tochter von Tasha, mehr von ihrem Können zeigen dürfen als es ihr jemals als Tasha möglich gewesen wäre.
Eine ähnliche Rollen-Unzufriedenheit durchlebte auch Gattes McFadden, was zur Folge hatte dass sie als Dr. Crusher die gesamte 2. Staffel nicht präsent war. Ihr kam das Glück dass Dr. Pulaski nicht sehr positiv vom Publikum angenommen wurde. Tatsächlich fand ich gerade Diana Muldaur viel besser, zumal sie ja eine alte TOS-Bekannte ist, ich erinnere nur an ihren Auftritt als Dr. Ann Mulhall in "Geist sucht Körper". Ein steiler Zahn war sie zu jener Zeit auch, will ich nur mal so nebenbei bemerken.
Hätte man McFadden nicht zur Rückkehr überredet, wäre die Akte Crusher ebenfalls schnell geschlossen worden. Zwar blieb sie die Restzeit der Serie und den Folgefilmen erhalten, aber eine ordentliche Entwicklung oder gar das Bild einer starken Frau, hat sie mMn nie wirklich erfahren.
Außerdem muss man festhalten dass Star Trek trotz fortschrittlichem Denken und seiner in über 50 Jahren gewachsenen Größe nach wie vor an einem großem Problem krankt:
Jede Serien-Stamm-Crew war ausnahmslos männerdominierend, sprich die "Frauenquote" war nie auf gleicher Höhe wie der Männeranteil. Beweis?
TOS - 6 Männer, eine Frau
TNG - 5 Männer, 2 Frauen (Tasha Yar zähle ich nicht mit, wer schon in Staffel 1 ausscheidet ist kein fester Bestandteil; Guinan auch nicht, da sie nur ein gelegentlicher wiederkehrender Gast war)
DS9 - 6 Männer, 2 Frauen
VOY - 6 Männer, 3 Frauen (die Zahl blieb trotz Abgang von Kes gleich, da ja Seven of Nine als Ersatz neu dazu kam... Dass erstmals eine Frau den Captain's Chair besetzen durfte aber ein überfälliger Schritt, zumindest DA hat VOY seinerzeit Zeichen gesetzt)
ENT - 5 Männer, 2 Frauen
DISCO - Hier ist es tatsächlich schwierig aufzuzählen, nähme man den Stand nach Ende Staffel 2 wären es jetzt 3 Männer (Saru, Stamets, Culber) und 3 Damen (Burnham, Tilly, Georgiou) und damit tatsächlich erstmals eine 50:50-Konstellation beider Geschlechter. Da man aber nicht weiss ob gewisse Nebencharaktere wie Steuermann Detmer, Owosekun und Commander Reno stärker in die Hauptcrew eingebunden werden und nicht doch noch der eine oder andere Fest-Charakter stirbt (da DISCO bisher nie so ganz vom "Game of Thrones"-Effekt lassen konnte) lässt sich das schwer voraussagen, aber HIER bestände durchaus die Chance das DISCO die allererste frauendominierende Trek-Serie werden könnte.
Ich bin nach wie vor guter Hoffnung dass sich Star Trek noch weiter für bedeutende und erinnerungswürdige Frauencharaktere einsetzt und einen weiteren großen Schritt in diesem Punkt macht, in der Vergangenheit jedoch wäre - in der Nachbetrachtung - VIEL mehr möglich gewesen. Aber wenn ein Franchise ausschließlich in den Händen männlicher Entscheider liegt wundert es mich recht wenig. Daran war nicht allein Roddenberry schuld.
Wir haben ja schon Denise Crosby bzw. Tasha Yar genannt die selbst zu wenig Substanz in ihrer Rolle sah. Nur weil sie als weiblicher Sicherheitsoffizier fungierte machte sie das noch lange nicht zu einem starken Frauencharakter, und das hat die Schauspielerin selbst frühzeitig erkannt. Ironischerweise hat sie in ihren späten Gastaufritten als Sela, die menschlich-romulanische Tochter von Tasha, mehr von ihrem Können zeigen dürfen als es ihr jemals als Tasha möglich gewesen wäre.
Eine ähnliche Rollen-Unzufriedenheit durchlebte auch Gattes McFadden, was zur Folge hatte dass sie als Dr. Crusher die gesamte 2. Staffel nicht präsent war. Ihr kam das Glück dass Dr. Pulaski nicht sehr positiv vom Publikum angenommen wurde. Tatsächlich fand ich gerade Diana Muldaur viel besser, zumal sie ja eine alte TOS-Bekannte ist, ich erinnere nur an ihren Auftritt als Dr. Ann Mulhall in "Geist sucht Körper". Ein steiler Zahn war sie zu jener Zeit auch, will ich nur mal so nebenbei bemerken.
Hätte man McFadden nicht zur Rückkehr überredet, wäre die Akte Crusher ebenfalls schnell geschlossen worden. Zwar blieb sie die Restzeit der Serie und den Folgefilmen erhalten, aber eine ordentliche Entwicklung oder gar das Bild einer starken Frau, hat sie mMn nie wirklich erfahren.
Außerdem muss man festhalten dass Star Trek trotz fortschrittlichem Denken und seiner in über 50 Jahren gewachsenen Größe nach wie vor an einem großem Problem krankt:
Jede Serien-Stamm-Crew war ausnahmslos männerdominierend, sprich die "Frauenquote" war nie auf gleicher Höhe wie der Männeranteil. Beweis?
TOS - 6 Männer, eine Frau
TNG - 5 Männer, 2 Frauen (Tasha Yar zähle ich nicht mit, wer schon in Staffel 1 ausscheidet ist kein fester Bestandteil; Guinan auch nicht, da sie nur ein gelegentlicher wiederkehrender Gast war)
DS9 - 6 Männer, 2 Frauen
VOY - 6 Männer, 3 Frauen (die Zahl blieb trotz Abgang von Kes gleich, da ja Seven of Nine als Ersatz neu dazu kam... Dass erstmals eine Frau den Captain's Chair besetzen durfte aber ein überfälliger Schritt, zumindest DA hat VOY seinerzeit Zeichen gesetzt)
ENT - 5 Männer, 2 Frauen
DISCO - Hier ist es tatsächlich schwierig aufzuzählen, nähme man den Stand nach Ende Staffel 2 wären es jetzt 3 Männer (Saru, Stamets, Culber) und 3 Damen (Burnham, Tilly, Georgiou) und damit tatsächlich erstmals eine 50:50-Konstellation beider Geschlechter. Da man aber nicht weiss ob gewisse Nebencharaktere wie Steuermann Detmer, Owosekun und Commander Reno stärker in die Hauptcrew eingebunden werden und nicht doch noch der eine oder andere Fest-Charakter stirbt (da DISCO bisher nie so ganz vom "Game of Thrones"-Effekt lassen konnte) lässt sich das schwer voraussagen, aber HIER bestände durchaus die Chance das DISCO die allererste frauendominierende Trek-Serie werden könnte.
Ich bin nach wie vor guter Hoffnung dass sich Star Trek noch weiter für bedeutende und erinnerungswürdige Frauencharaktere einsetzt und einen weiteren großen Schritt in diesem Punkt macht, in der Vergangenheit jedoch wäre - in der Nachbetrachtung - VIEL mehr möglich gewesen. Aber wenn ein Franchise ausschließlich in den Händen männlicher Entscheider liegt wundert es mich recht wenig. Daran war nicht allein Roddenberry schuld.