Der Artikel ist bisschen knapp verfasst. Es geht CIG nicht nur darum, dass Crytek die Kosten des Verfahrens zu tragen hat, sondern vor allem darum, dass Gericht entscheidet, dass die Klage von Anfang an Nonsens war, woraus sich dann die Konsequenz ergibt, dass Crytek unter Umständen auch die Verfahrenskosten zu tragen hat. In ihrer Argumentation lässt CIG dann eine Bombe platzen: Amazon hat Crytek schon im mai mitgeteilt, dass man CIG nicht nur eine Lizenz für die Lumberyard-Engine gewährt hat, sondern eine Lizenz für alles, was man von Crytek gekauft hat, inlusive der Version der CryEngine, die CIG als Ausgangspunkt für die Entwicklung verwendet hat.
Umgekehrt wäre CIG pleite. So oder so. Eingerührt hat den Quark Crytek und wäre selbst Schuld daran wenn es so käme.
Quatsch! Weder CIG, noch Crytek werden an diesem Prozess zu Grunde gehen. Am Ende wird das Verfahren beide Parteien rund eine Million Dollar gekostet haben. Für CIG ist das ein Dienstag im November, und was Crytek angeht, sollten wir davon ausgehen, dass sie sich mittlerweile so weit gesund geschrumpft und genug Geldgeber gefunden haben, um diese Kosten tragen zu können. Ich kann mir ohnehin vorstellen, dass einer der Geldgeber diesen Prozess gesponsort hat, denn ich möchte glauben, dass Crytek alleine nicht dumm genug sein kann, einen derartig aussichtslosen Prozess zu führen.
Wer jetzt Recht hat und bekommt, entscheidet das Gericht.
Ob nun Crytek Recht bekommt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Nein, eben nicht! Crytek hat das laufende Verfahren aufgegeben. Schluss. Aus. Es geht jetzt nur noch darum, unter welchen Konditionen das Verfahren beendet wird, aber sobald das Gericht Cryteks Wunsch nach einer freiwilligen Aufgabe des Verfahrens statt gibt, wird das Verfahren beendet sein. Allenfalls könnte Crytek in Zukunft eine erneute Klage in der gleichen Angelegenheit bemühen, wenn denn das Gericht den Konditionen, die sich Crytek wünscht, zustimmt. Aber dann müssten sie eine neue Klage aufsetzen und wieder zwei Jahre lang durch alle Motions und Verfahrenskosten gehen, um vielleicht wieder an den Punkt zu gelangen, an dem sie jetzt sind.
Einen ersten "Schuldspruch" würde es im Februar geben, wenn das Gericht die Resultate der Beweisaufnahme bewerten soll. Im Sommer soll der eigentliche Prozess beginnen. Genau jetzt sucht Crytek das Weite. Was sagt dir das über das Vertrauen, dass Crytek in die eigene Position hat? Die wissen genau, dass die Bewertung der Beweisuafnahme nicht zu ihren Gunsten ausfallen wird, und dass sie im Prozess untergehen werden, vor allem da nun auch die Kommunikation mit Amazon auf dem Tisch liegt, die CIG in den verbleibenden Punkten entlastet.
Also unter fadenscheinigen Argumenten schnell raus aus dem Verfahren, bevor das Gericht eine Entscheidung fällen kann, die Cryteks Argument versenken würde. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, dass Crytek den Schein wahren kann, sie hätten ein stichhaltiges Anliegen, denn andernfalls besteht die Möglichkeit, dass sie auch noch auf den Kosten des Verfahrens hängen bleiben oder zumindest ihre Kaution nicht zurück erhalten. Wahrscheinlich kommt Cryteks Einsehen aber zu spät. Sie hätten schon die Reißleine ziehen soll, als das Gericht entschieden hat, dass CIG realistische Aussichten hat, in allen Punkten zu gewinnen, und Crytek daher eine Kaution hinterlegen muss, um das Verfahren fortzuführen.
Um wieviel gings eigentlich ursprünglich??
Um Alles. Um die gesamte Produktion, um horrende Schadenersatzforderunen, und um Gewinnbeteiligungen an alle bisherigen und zünkftigen Einnahmen aus Squadron 42. Dann hat CIG das Lizenzabkommen auf den Tisch gelegt, und seitdem ist Cryteks Kartenhaus Stück für Stück auseinander gefallen.