Supreme Commander 2 stand schon lange auf meiner
Wunschliste. Ich habe den ersten Teil sehr gemocht, auch wenn er etwas
verkrampft und unumgänglich wirkte, gewöhnte man sich mit der Zeit daran die
Mexis per Hand auf der Karte abzusuchen und manuell aufzurüsten. Ebenso der
zähe Spiellauf, der in FA ein ganzes Stück entschlackt wurde. Experimente
Einheiten kamen leider viel zu selten zum Einsatz und somit wurde oft schon
alles im Mid Game entschieden. Außerdem gab es auch die Endgamer, Superwaffen
mit denen das Spiel endgültig entschieden wurde. Nun setzt SC2 genau an diese
Schwachpunkte an. Ja, die Karten sind kleiner geworden, was ich anfangs auch
etwas bedauerte, aber nach einiger Zeit spürt man das die Schussreichweiten der
Einheiten so angepasst wurden, das die Karten sich im Verhältnis ähnlich
spielen lassen wie die des Vorgängers. Sehr gut gefallen hat mir der
Forschungsbaum, nun kann man sich von Anfang an auf eine Taktik spezialisieren,
und der Gegner hat keine Chance durch gutes Scouting herauszufinden, wie diese
aussieht (der Techtree bleibt verborgen). Die Einheiten unterscheiden sich nun
viel deutlicher als im ersten Teil, was mich auch dazu veranlasste jede der
Seiten gerne zu spielen, da alle ihr ganz spezifischen Forschungsbäume und
Experimente Einheiten besitzen, die nun auch viel Zahlreicher sind. Diese
wurden stark abgeschwächt, was ich sehr befürworten kann, denn nun sind sie
nicht mehr DIE Wunderwaffe mit denen man eine ganze Basis zerlegt, sonder einen
starken Eckpfeiler der eigenen Armee. Sie verlieren dadurch zwar ein wenig an
Furcht und Schrecken, kommen aber VIEL öfter zum Einsatz. Das Balancing wirkt
in meinen Augen noch nicht ganz perfekt, aber das war es beim ersten Teil
anfangs auch noch nicht. Zum Thema Grafik kann ich nur sagen das ich sie mir
persönlich sehr gut gefällt, alle reden davon das es zu bunt und Bonbonfarben
aussehen würde, ich glaube aber die kennen nur die Screenshots der UEF
Einheiten, die (absichtlich überzeichnet) sehr eckig und steril wirken. Genau
wie harte militärische Haltung der Fraktion passt es aber. Im Gegensatz dazu
haben die AEON (oder nun Illuminaten) viele weiche, runde Formen und sehr detaillierte
Einheiten, mit Flaggen verziert oder kleinen Schläuchen mit Kugeln drauf. Am
dreckigsten kommen die CYBRANS daher. Sie haben Spinneneinheiten und fahrende
Panzer. Irgendwie wirkt deren Einheitenpool wie ein zusammengeklauter Haufen an
Technologie und Restbeständen die andere für zu gewagt empfanden um es im Krieg
zu verwenden (Magnetron Exp oder auf Land laufende Seeeinheiten). Wenn man sich
krampfhaft am ersten Teil orientiert, wird man sich schwer tun, da das Wirtschaftssystem
stark verändert wurde. Dies war anfangs auch mein stärkster Kritikpunkt, nach
einiger Zeit gewöhnt man sich aber auch daran (wie einst an das alte von Teil
1). Und dann steht der taktischen Strategieschlacht nichts mehr im Wege! Die Kampagne
ist unterhaltsam, doch das volle Potential entfaltet sich erst beim Onlinespiel
gegen ebenwürdige Gegner.