Hochinteressanter Beitrag
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Kommt mir alles ebenfalls sehr bekannt vor.
Viele der in dem Artikel genannten Fakten kann ich nur unterstreichen: Ich bin mittlerweile 34 Jahre alt spiele aber seit meinem 6. Lebensjahr. Damals war es noch der gute alte C64, danach der Amiga und dann kam schon direkt der erste PC. Dabei ist es bisher auch geblieben...Konsolen sind mir nie ins Haus gekommen.
Meine absolute Vorliebe: Komplexe Rollenspiele, am Liebsten Online und mit anderen. Und genau da liegt (wie im Artikel beschrieben) auch der Hund begraben! Ich krieg die Drecksdinger, seit ich im Berufsleben stehe, einfach nicht mehr durch
The Witcher, Risen, Elder Scrolls Oblivion und Elder Scrolls Skyrim. Alle angefangen und irgendwann abgebrochen. Alles tolle Spiele, aber irgendwann kam immer der Punkt, an dem ich einige Wochen Pause machen musste, total den Faden verlor und auch kein Interesse mehr hatte mich "einzuarbeiten". Denn Zocken soll für mich alles sein, nur nicht Arbeit
Wenn es nicht die normale Hölle des Berufslebens ist (und ich arbeite leider nicht in einem klassischen "nine-to-five-Job" sondern hab auch gerne mal 50 - 60 Stunden in der Woche auf dem Zettel) dann ist da natürlich noch die liebe Frau.
Da sie selber mehrere Jahre WoW gespielt hat, hat sie auch Verständnis für mich (wie sich das anhört: Als ob man irgendeine schwerere Störung hat
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) und hält mich nicht vom Daddeln ab.
Das muss sie aber auch gar nicht. Durch den Leistungsdruck und den Stress in meinem Job haben sich in der Tat die Prioritäten dramatisch verschoben. Auch durch sonstige Einsichten, die man so im Älter werden erlangt
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und durch das Wissen, dass das Leben auch mal richtig "arschig" sein kann ist es mir derzeit viel wichtiger, Zeit mit meiner Frau, meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.
Oft ist es bei mir z.B. Samstagsabends so, dass ich durchaus Zeit hätte um 3 oder 4 Stunden zu zocken. Wenn ich dann aber anfange stelle ich immer öfter nach 1 oder 2 Stunden ein nagendes Gefühl fest, dass mir einflüstert, dass das doch irgendwie Zeitverschwendung ist worauf ich dann doch meistens wieder bei meiner Frau lande...auf der Couch, im Kino, im Restaurant oder sonstwo. Hauptsache mit ihr oder Freunden.
Besagter Leistungsdruck im Job sorgte auch dafür, dass ich meine WoW-Karriere an den Nagel gehangen habe: Ich war einfach total gefrustet (besonders seit Wotlk) von der Spielerschaft da auf einmal nichts anderes mehr zählte als schnell durch eine Instanz zu rushen und so viel DPS wie möglich rauszuhauen. Das war zwar eine andere Form von Leistungsdruck und Stress...trotzdem wollte ich damit in meiner Freizeit nichts zu tun haben. Ich hatte zu Classic und BC-Zeiten Instanzen und Raids gespielt, weil sie spannend waren und man dank Teamspeak und Chat oft unglaublich witzige und unterhaltsame Abende hatte. Das war mit Wotlk vorbei. Alles musste schnell gehen. Man chattete nicht mehr, machte keine Witze mehr, redete kein Wort mehr...außer um irgendeinen armen Tropf fertig zu machen, der eben kein Monster-DPS gefahren hat. Weil er einfach keine Zeit hatte, sich allzu intensiv mit Theorycrafting auseinander zu setzen. Ich wurde Gott sei Dank verschont aber meine Frau musste sich einige üble Beschimpfungen anhören lassen. So eine Ü40-Gilde halte ich daher für eine sehr sinnvolle Einrichtung
Zur Zeit komme ich so auf 2h Zocken die Woche. Zuletzt Guild Wars 2. Letztes Wochenende habe ich aber mal wieder in Rift reingeschnuppert. In der Zeit habe einen Magier auf Stufe 8 gezogen. Wer die Level-Geschwindigkeit in Rift kennt, weiß, dass dazu nicht allzuviel Stunden nötig sind
Mit Casual-Games kann ich trotzdem nichts anfangen: Ich weiß einfach nicht, warum ich mich nach 28 Jahren Zockerei auf einmal mit Spielen beschäftigen soll, die vom Komplexitätsgrad ungefähr den ersten C64-Games konkurrieren
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Das finde ich schlicht und ergreifend langweilig. Und ich habe es ausprobiert: Angry Birds, Temple Run 2, diverse Browser-Games. Nach 30 Minuten habe ich i.d.R. einfach keine Lust mehr und deinstallier' das Zeug. Damit will ich Casual-Games nicht verteufeln...ist halt nur nicht meins.
Daher mach ich wohl auch in Zukunft weiter wie bisher: Vollpreis-Spiel kaufen, die ersten 10% mit richtig viel Spaß in den Backen daddeln, irgendwann feststellen, dass man wieder nicht durchkommt und das nächste Game anwerfen
Nachtrag: Kinder sind noch nicht da, könnte aber nächstes Jahr...äh...passieren. Mal schauen, wie die Gaming-Welt dann für mich aussieht
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