AW: Special - PC Games Exklusiv: Uncut: Für diese Spiele brauchen Sie keinen Blut-Patch!
Cicero am 01.03.2009 09:03 schrieb:
...auch wenn´s wahrscheinlich einen Aufschrei produziert und gleich das Gebashe losgeht: PC-Spiele sind keine Kunst. Jeglicher Vergleich mit einem Museumsbesuch, einem wirklichem Kunstwerk oder einem Künstler mit einem PC- bzw. Konsolenspiel ist hahnebüchen.
Aha. Schön, daß du das jetzt konsequent ein für alle Mal geklärt hast
Noch schöner, daß du dabei nicht ein einziges Argument verwendet hast, sondern nur das weit verbreitete "Das ist so. Jede andere Meinung zählt nicht."
Daher kommt an dieser Stelle natürlich das von dir dadurch provozierte:
"Warum?"
Warum sollen Spiele den keine Kunst sein?
Wodurch definiert sich denn Kunst?
Wie ich schon oben verlinkt habe:
[q=[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Kunst]Wikipedia:Kunst[/url]]Seit der Aufklärung versteht man unter Kunst vor allem die Ausdrucksformen der Schönen Künste[1]:
... Malerei und Grafik, Bildhauerei, Architektur, Kunsthandwerk,...Theater, Tanz und Filmkunst,... Musik, Literatur, ...Fotografie, ... Hörfunk, Fernsehen und Internet [/quote]
Und natürlich gibt es eben in jenen Sparten auch Machwerke, bei denen es sich einem sträubt, diese "Kunst" zu nennen - trotzdem sind sie es.
Seien es jetzt Bilder, bei denen die komplette Leinwand nur in einem Farbton bemalt wurde; eine Aktion, bei der jemand mit seiner eigenen Scheisse ein Bild malt; ein Theaterstück, dessen einzige Handlung ist, daß Godot sich verspätet; sämtliche "Musik" von DJ Ötzi; Dadaismus, Hörspielfolgen der Arschkrampen; der Kanal Telemedial oder die elektrische Heimseite von Reinhard Pfarrpfeifer.
Das Wort Kunst wird hier vergewaltigt und in einem Kontext mit Spiele gepresst, nur damit man es als Gegenargument für die USK bzw FSK nehmen kann.
Nein.
Es ist die logische Weiterentwicklung aus
Fotographie => bewegte Bilder => interaktiver Film => PC Spiel mit vielen Zwischensequenzen => PC Spiel ohne Zwischensequenzen
Sprich: wenn du einer dieser Kategorien den Kunstwert absprichst, musst du das auch bei den anderen machen, denn der Übergang ist derart fließend, daß es ihn quasi gar nicht gibt.
Die Entwickler von zB Crysis oder Doom auf eine Stufe zu heben, mit der man zB Leonardo da Vinci, Thomas Mann oder Rodin verbindet, ist dreist und falsch zugleich.
... weil ...?
Spiele (und vor allem Shooter oder Actiongames) dienen der reinen, sinnfreien Unterhaltung.
Und welchen tieferen Sinn hat zB die Mona Lisa?
Oder irgendwelche abstrakten Werke, die alleine durch ihre ungewohnten Formen interessant sind, aber keinen anderen als den Ästhetik Gedanken innehaben?
Mehr nicht. Wer mehr reinzuinterpretieren versucht hat, sorry, von Kunst keine Ahnung.
Das "Argument"
"Wer nicht meiner Meinung ist, ist blöd" war noch nie ein besonders gutes ...
Und warum man bei einem PC-Spiel unbedingt einen Blood-Patch braucht, nur damit die Blutfontänen wirklich toll spritzen, oder besonders "lebens"echt die Köpfe oder ganze Gliedmaßen wegfetzen, erschließt sich mir auch nicht. Solche Animationen dienen wohl in erster Linie dazu, das pubertäre Klientel zu befriedigen und zu interessieren.
"brauchen" ist relativ.
Und es geht ja (meistens) nicht um "soviel Blut wie möglich", sondern um "Ich bin erwachsen und möchte das Spiel so spielen, wie die Entwickler das erstellt haben und nicht die Teletubbie Version".
Außerdem ist es bei den ganzen grafischen Feinheiten, die heutzutage in Spielen die Realität nachbilden (Blendeffekte, wenn man hinter einer dunklen Ecke ins Licht schaut; Bewegungsunschärfe; physikalisch korrekte Objektanimationen...) störend, wenn die Realität dann bei einem tödlichen Schuß vernachlässigt wird und kein Blut fließt und die Leiche sich nur hinsetzt und weint (wie man auf die Idee kommt, das sei irgendwie besser, finde ich immer noch
) oder sich noch im Hinfallen verschwindet.