Du profitierst als Unternehmer definitiv mehr als andere davon, wenn die Gesellschaft sich als gemeinsam agierendes Wesen fortentwickelt. Warum weiß ich das? Ganz einfach: Deine Einkünfte sind höher. Mehr Hinweis brauch ich gar nicht.
Das stimmt, doch das liegt daran, daß ich versuche alle mir zustehenden Rechte auszuschöpfen und andere tun das nicht. Wenn man das auf ein Fußballfeld umlegt, dann sitzt der Großteil der Bevölkerung auf der Mittelauflage, während ich schon den Kreis drumherum nutze - auch noch nicht die Welt. Ein Konzern hingegen versucht die ganze Fläche zu benutzen.
Dadurch entstehen andere Möglichkeiten, die aber jeder nutzen kann, denn wir alle spielen am gleichen Feld. Wenn wir uns begrenzen, kann man das doch nicht den anderen vorwerfen.
Du arbeitest im Moment nicht mehr als andere, eher weniger (nach eigenen Aussagen). Mag sein, dass du in einer früheren Phase mal etwas sparsamer und dafür fleißiger gelebt hast. Das haben andere auch, tun das 50 Jahre lang, und werden trotzdem nicht reich. Du hast mit deinem Geld etwas aufgebaut, hast vielleicht einfach nur Glück gehabt, oder warst dreister, cleverer oder krimineller als andere. Ich weiß es nicht.
Deiner Meinung nach hast du das alles allein dir zu verdanken, aber das ist eine selbstgerechte Illusion.
Sparsamkeit ist eine gute Basis, aber damit allein kommt man nicht weit. Das Sparen dient lediglich zum Schaffen von Möglichkeiten.
Ein wenig Glück gehört dazu, damit man den großen Wurf landen kann. Fraglich ist aber, ob das überhaupt das Ziel ist. Superreich zu sein ist sicherlich nett, aber ist es wirklch nötig? Viele Mensch können sehr gut leben ohne auch nur annähernd den großen Wurf gelandet zu haben. Wenn es passiert --> gut. Wenn nicht, ist es auch kein Drama.
Man kann seinem Glück übrigens ein wenig helfen. Nur ausgesprochene Pechvögel haben da ein Problem, aber das ist eben Pech (daher der Name).
Fakt ist: Im Moment bist du Unternehmer und profitierst als solcher am ehesten von einer gut funktionierenden Gesellschaft. Letztere gibt es aber nur dann, wenn nicht nur jeder für sich arbeitet, sondern wenn es sinnvolle Absicherungen gibt, damit:
1. nicht Teile der Gesellschaft derart abrutschen, dass es soziale Unruhen und Bürgerkriege gibt.
2. möglichst viele Menschen ein gutes Einkommen haben, um die Wirtschaft anzukurbeln.
1. Ja
2. Nein.
Das Kaufkraftblabla ist Gewerkschaftspropaganda und sonst nichts.
Würden beispielsweise alle Löhne um netto 100€ erhöht werden, würde so die Kaufkraft steigen und man könnte mehr Produkte kaufen. Schön.
Haken: Der Unternehmer hat genau Null davon (im Besten Fall), da zwar mehr seiner Produkte gekauft werden, er sie letztlich aber durch die Lohnerhöhung selbst bezahlt. Da Umsatz > Gewinn ist, wird das ein Superverlust.
Bedenkt man weiters, daß ein erheblicher Teil der gekauften Waren gar nicht bei uns hergestellt werden, kommt es zu einem Supermegaverlust.
Brillantes Konzept!
Dein Restaurant hast du doch auch nicht irgendwo hingestellt, ohne dass dir die Gesellschaft wichtig wäre. Du profitierst davon, dass dort besonders viele kaufkräftige Menschen umherlaufen und wohnen. Wenn die sich an deine Ratschläge halten würden, gäben sie in deinem Restaurant keinen einzigen Cent aus, sondern würden sparen und selber Restaurants gründen, in die aber wie in deines keiner reingeht, weil ja alle sparen. Kapier doch endlich, dass deine Methode nicht für alle klappen kann. Was ist an dieser simplen Logik so unverständlich?
Ah, so gesehen stimmt das natürlich, nurdu begehst einen schweren Denkfehler - die Leute WOLLEN Essen gehen. Hier ist eine Nachfrage und die versuche ich abzudecken.
Vielleicht wird Essen gehen in ein paar Jahren unbeliebt, dann mach die das Lokal zu und was anderes auf. Die Menschen wollen immer irgendetwas.
Nocheinmal zum Sparen. Man spart nicht aus Prinzip sondern weil man etwas mit dem Geld machen möchte. Es hat ja keinen Sinn große Summen am Konto zu haben nur um reich zu sterben oder willst deinen Kontoauszug als Grabbeigabe? Ist doch sinnlos.
Du profitierst am meisten davon, dass deine Kunden in der Lage sind, auf öffentlichen Straßen zu deinem Restaurant zu laufen. Du profitierst mehr als alle anderen davon, dass sie das Vertrauen in deine Köche haben, weil sie wissen, dass ihnen das Gesundheitsamt auf die Finger schaut. Und sie wissen, dass deine Kellner sie nicht übers Ohr ziehen beim Abrechnen, weil die Gemeinschaft für einen Rechtsstaat sorgt. Wieder bist du es, der finanziell am meisten von diesen schönen Errungenschaften profitiert.
Das ist Unsinn, denn dadurch profitieren beide Seiten gleichermaßen, sofern man hier überhaupt einen Profit sieht. Beim Gesundheitsamt sehe ich für den Unternehmer beispielsweise keinen Vorteil. Die Jungs und Mädls sind nur lästig und sonst nichts. Ich kann doch von Haus aus kein Interesse haben meine Kunden umzubringen oder krank zu machen. Klar gibt es unseriöse Lokale, wo die Zustände von fragwürdig bis gefährlich einzustufen sind und daß deshalb das Gesundheitsamt wichtig ist, nur davon profitiert primär der Kunde, denn bei mir paßt ja alles und ich muß es trotzdem bezahlen. Profit würde ich das nicht gerade nennen.
Ohne die Gesellschaft könntest du KEINES deiner Geschäfte aufziehen, und daher müssen auch jene besonders zur Finanzierung gemeinschaftlicher Aufgaben herangezogen werden, die am meisten davon profitieren. Ob du es willst oder nicht, du bist so einer.
Die Gesellschaft könnte ohne dich überleben, aber du nicht ohne die Gesellschaft.
Die Gesellschaft hin, die Gesellschaft her, ist alles Blabla. Es gibt keine Gesellschaft, das ist nur eine Gesamtheitliche Betrachtungsweise von einzelnen Individuen. Ich brauche
die Gesellschaft nicht, sondern nur meine Kunden.
Klar, die Gesellschaft kommt ohne mich aus. Warum auch nicht, ich bin nur einer von 8 Millionen. Die Gesellschaft kommt aber nicht ohne Leute wie mich aus, denn wenn es überhaupt keine Unternehmer gibt, dann gibt es auch keine Arbeitsplätze, kein Einkommen, keine Produkte und somit auch keine Lebensgrundlage.