• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


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Scheitern des Euro?

Fanator-II-701 am 07.06.2005 15:19 schrieb:
Wenn diese Kosten steigen, weil Vater Staat mehr Kohle brauch, kann Arbeitgeber Arbeiter entlassen oder Lohntüte zusammendrücken um die Belastung auszugleichen, dadurch sinkt wiederum der Konsum, weil weniger Arbeiter weniger kaufen können, wodurch die Steuereinnahmen sinken und der Staat wieder die Lohnnebenkosten erhöht, weil er seinen Anteil schmälert.
Schlecht für ALLE. ;(

Die LNBK sind zweckgebunden. Damit fällt deine ganze Argumentation zusammen. Der Staat kann doch nicht einfach LNBK erhöhen wenn er weniger Steuern eingenommen hat. :rolleyes:
Nach dem Motto: "So, wir haben weniger Körperschaftssteuer eingenommen, erhöhen wir also nun die Krankenkassenbeiträge!" :B
Es wird die ganze Zeit versucht die LNBK zu senken, mit bescheidenem Erfolg bisher. Die "Gesundheitsreform" sollte die Krankenkssenbeiträge, ein Teil der LNBK, senken. Und wat is? Die KK bleiben auf ihren Gewinnen sitzen anstatt sie an die Mitglieder weiterzugeben.
 
ja sicher will ich die mark wieder haben, der euro is sch:confused: e aber der vorteil ist das man fast in der ganzen eu damit bezahlen kann, aber trotzdem hat sich durch den euro nich alles zum guten gewendet
 
mag09 am 07.06.2005 19:50 schrieb:
ja sicher will ich die mark wieder haben, der euro is sch:confused: e aber der vorteil ist das man fast in der ganzen eu damit bezahlen kann, aber trotzdem hat sich durch den euro nich alles zum guten gewendet


Ja der Handel und die Transportwirtschaft ist da im Vorteil. Die kleinen Leute sind da nicht so gut dran. Es wird alles teurer und die Kaufkraft sinkt ständig.
 
Fanator-II-701 am 07.06.2005 15:19 schrieb:
Die Lohnnebenkosten entstehen durch Beiträge des Arbeitgebers, die direkt an Vater Staat abgeführt werden (Rentenvers./Sozialvers./Krankenkassenbeitr.)
Dies soll zur Folge haben, daß der Arbeitnehmer mehr Geld für Konsum in der Tasche hat. Gut für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Falsch, inwiefern ist es gut für den Konsum, wenn der Arbeitgeber mehr zahlt als der Arbeitnehmer bekommt? Der Arbeitnehmer hat in jedem Fall weniger in der Tasche als ohne Lohnnebenkosten.
 
bafford am 07.06.2005 17:56 schrieb:
Die LNBK sind zweckgebunden.

Genau sind sie. Sie gehen an die verschiedenen Ressorts und dort?
Beispiel Rentenbeiträge: Das Geld fließt vom Arbeitgeber/Arbeitnehmer in die Rentenkassen. Dort liegt es aber nicht rum bis der Rentner für den es eingezahlt wurde es braucht sondern es wird für alle möglichen Staatsausgaben verwendet (zweckentfremdet). Es kommt also der Sache für die es da ist nicht zugute. :P
Wenn ich in ´ne priv. Rentenversicherung montl. 150 € einzahle, bekomme ich bei Renteneintritt mehr raus, als bei der staatlichen, obwohl ich da mehr gesetzliche Abzüge vom Lohn habe. Wo iss´n da die Relation??
Bei den Krankenkassenbeiträgen ist es ähnlich (Ab 01.07.05 sinken wenigstens die Beiträge der Arbeitgeber auf einen Bruchteil, da die Ausgaben auf die Arbeitnehmer umgelegt werden. Ups.), nur daß das Geld zwar in die gesetzl. KK fließt, jedoch direkt von denen durch Mißwirtschaft und Verwaltungsausgaben versaubeutelt wird. Es sind ja im letzten Jahr keine Mehreinnahmen durch gesundes Management entstanden sondern lediglich durch die zusätzliche Abgabe der Praxisgebühr. Und dafür haben sich die Manager wieder ordentliche Erhöhungen spendiert. >:| DAS ist Hirnriß
Bei der Arbeitslosen-/Sozialversicherung liegt der Fall bißchen anders: Das ist eine vom Staat geforderte Abgabe um den Arbeitnehmer im Falle seines Arbeitsplatzverlustes abzufedern, bis er wieder Arbeit bekommt. So ist es gedacht. Nur sind die Aufwendungen von AG/AN in dem Fall nicht annähernd ausreichend, da die Beitragszahler für immer mehr Langzeit-ALG-Empfänger aufkommen müssen. Also müssen die Beiträge erhöht werden bei gleichbleibendem bzw. sinkendem ALG-Anspruch. Auf die Dauer funktioniert das nicht. Und kommt mir nicht, wenn die Konjunktur anzieht wird alles besser...
Wer denkt, daß die Wirtschaft wirklich so schlecht läuft wie es immer propagiert wird, hat die letzten 1,5 Jahre verschlafen... Ich spreche nicht nur von Umsatz- sondern von Gewinnsteigerung. (Ja einigen wenigen ging es auch schlechter, ich meine hier aber die Mehrzahl der Großunternehmen.)

Wenn meine Argumentation so falsch ist, wieso funktioniert dann das Sozialsystem nicht?

Aber wir bewegen uns weit ab vom eigentlichen Thema.
Die lebensnotwendigen Dinge sind nun mal teurer geworden. Ob mit oder ohne Euro steht außer Frage. Das viele die Euroumstellung dafür genutzt haben noch mal bißchen Gewinn mehr zu erzielen ist maximal moralisch fragwürdig. ;)
 
TBrain am 07.06.2005 22:20 schrieb:
Fanator-II-701 am 07.06.2005 15:19 schrieb:
Die Lohnnebenkosten entstehen durch Beiträge des Arbeitgebers, die direkt an Vater Staat abgeführt werden (Rentenvers./Sozialvers./Krankenkassenbeitr.)
Dies soll zur Folge haben, daß der Arbeitnehmer mehr Geld für Konsum in der Tasche hat. Gut für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Falsch, inwiefern ist es gut für den Konsum, wenn der Arbeitgeber mehr zahlt als der Arbeitnehmer bekommt? Der Arbeitnehmer hat in jedem Fall weniger in der Tasche als ohne Lohnnebenkosten.

*pure Ironie Anfang*
Darauf stützt sich doch aber das Sozialsystem, wenn keiner mehr was einzahlt, erstmal egal wer, dann hast du kein Anrecht mehr auf Rente, ALG und Krankenkasse. Es sei denn du bezahlst alles Cash oder investierst in private Systeme, die dir aber genau wie die staatlichen keine Garantie geben können, daß du später Anspruch hast.
*pure Ironie Ende*

Die LNK belasten Arbeitgeber und -nehmer gleichermaßen sind aber nun mal Grundprinzip der hiesigen Sozialordnung. Natürlich belastet auch eine Erhöhung selbiger beide Einzahler gleich. Nur wird die Entlassung von Mitarbeitern gern auf die Erhöhung der Soziallasten geschoben und diese kurzsichtige Vorgehensweise wollte ich anprangern. Der Arbeitnehmer sagt doch auch nicht, die LNK sind gestiegen, ich muß kündigen.
Es ist und bleibt ein Vorwand zur Gewinnsteigerung. Kostenersparnis erreicht man am ehesten in der Minimierung des Verwaltungsaufwandes, Optimierung der Logistik und Erhöhung der Mitarbeitereffizienz durch gestalterische Mittel und Anreize. Sonst hätten wir immer noch Sklavenhaltung statt Lohnarbeit.
 
kiljeadeen am 07.06.2005 15:05 schrieb:
Das ist absolut hirnrissig, was du hier von dir gibst.

Das mag ja aus deiner Sicht der Dinge so sein. Meines Erachtens hast du aber meine Argumente mit deinen Aussagen weder widerlegt noch eine vernünftige Begründung für das Scheitern des Sozialsystems aufgezeigt. Und genau das verlangst du aber von mir.
Da liegt der Unterschied: Ich muß es nicht begründen, weil jeder am eigenen Beispiel merkt, daß es so ist. Die Ursache hab ich zwei Antworten weiter oben versucht darzustellen. Da ich kein Kenner des (möglicherweise sogar verfassungswidrigen) Bundeshaushaltes bin, ist es mir auch nicht möglich eine genaue Aufschlüsselung des Geldflußes darzustellen.
Warum der Staat die Sozialsysteme zurückfährt ist aber klar: zu wenig Geld, warum die Unternehmen dies tun auch: mehr Geld.
Das ist meine Überzeugung.
 
Fanator-II-701 am 08.06.2005 07:35 schrieb:
*pure Ironie Anfang*
Darauf stützt sich doch aber das Sozialsystem, wenn keiner mehr was einzahlt, erstmal egal wer, dann hast du kein Anrecht mehr auf Rente, ALG und Krankenkasse. Es sei denn du bezahlst alles Cash oder investierst in private Systeme, die dir aber genau wie die staatlichen keine Garantie geben können, daß du später Anspruch hast.
*pure Ironie Ende*

Was daran ironisch sein soll versteh ich nicht, genausowenig wie deinen Gedankensprung zwischen Konsum und Sozialversicherung.
Die Sozialversicherung ist sozusagen Zwangskonsum von Versicherungsleistungen, meist bei Staats-"unternehmen" wie der Bundesagentur für Arbeit und Soziales oder der Rentenkasse. Das Geld fehlt dann antürlich für den Konsum bei privaten Unternehemen.

(Dagegen sag ich auch garnichts, ohne diesen Zwang würden sich sie Leute unterversichern, das würde keinen Sinn machen. Man sollte sich nur überlegen, ob der Anteil dieser Einzahlungen an den Löhnen so hoch sein muss, oder ob man es besser auf einen bestimmten Betrag festsetzt und den Rest durch Steuern finanziert.)

Die LNK belasten Arbeitgeber und -nehmer gleichermaßen sind aber nun mal Grundprinzip der hiesigen Sozialordnung. Natürlich belastet auch eine Erhöhung selbiger beide Einzahler gleich. Nur wird die Entlassung von Mitarbeitern gern auf die Erhöhung der Soziallasten geschoben und diese kurzsichtige Vorgehensweise wollte ich anprangern. Der Arbeitnehmer sagt doch auch nicht, die LNK sind gestiegen, ich muß kündigen.

Weil dem AN die LNK völlig egal sind, er entscheidet (theoretisch) nach dem Nettolohn ob er arbeitet oder nicht. Der AG entscheidet nach dem Bruttolohn+Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen ob er jemanden einstellt oder nicht, weil es schließlich das ist was er zahlen muss.

Wenn die LNK steigen bekommt der AN zwar etwas weniger, der AG muss aber trotzdem beide Anteile als Kosten berücksichtigen (weil es das ist was er zahlen muss).

Es ist und bleibt ein Vorwand zur Gewinnsteigerung. Kostenersparnis erreicht man am ehesten in der Minimierung des Verwaltungsaufwandes, Optimierung der Logistik und Erhöhung der Mitarbeitereffizienz durch gestalterische Mittel und Anreize. Sonst hätten wir immer noch Sklavenhaltung statt Lohnarbeit.

Eine so generelle Aussage kann garnicht stimmen. Je nach Unternehmen (oder Abteilung) muss es unterschiedliche Kostensparmechanismen geben. "gestalterische Mittel und Anzeize" funktionieren nicht in jedem Fall, Kosten sparen sie auch nicht, sie erhöhen höchstens den Output.

Minimieren des Verwaltungsaufwandes und Optimierung der Logistik geht ebenfalls mit dem Abbau von Arbeitsplätzen einher, nur so lassen sich dann auch wirklich Kosten sparen.

...und was ist so falsch an Gewinnsteigerung? was anderes haben deine Vorschläge zur "Kostenersparnis" auch nicht zur Grundlage
 
Fanator-II-701 am 08.06.2005 07:52 schrieb:
kiljeadeen am 07.06.2005 15:05 schrieb:
Das ist absolut hirnrissig, was du hier von dir gibst.

Das mag ja aus deiner Sicht der Dinge so sein. Meines Erachtens hast du aber meine Argumente mit deinen Aussagen weder widerlegt noch eine vernünftige Begründung für das Scheitern des Sozialsystems aufgezeigt. Und genau das verlangst du aber von mir.
Da liegt der Unterschied: Ich muß es nicht begründen, weil jeder am eigenen Beispiel merkt, daß es so ist. Die Ursache hab ich zwei Antworten weiter oben versucht darzustellen. Da ich kein Kenner des (möglicherweise sogar verfassungswidrigen) Bundeshaushaltes bin, ist es mir auch nicht möglich eine genaue Aufschlüsselung des Geldflußes darzustellen.
Warum der Staat die Sozialsysteme zurückfährt ist aber klar: zu wenig Geld, warum die Unternehmen dies tun auch: mehr Geld.
Das ist meine Überzeugung.

Ja, das mag sein, aber deine Überzeugung und die Realität sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Da du dich auf eine Argumentation weiter oben beziehst, werde ich dort antworten, möchte aber nur darauf hinweisen, daß die Unternehmen den Sozialstaat nicht zurückfahren, weil sie es nicht können. Wie schon der Name sagt - Sozialstaat und nicht Sozialunternehmen.
 
Mal was anderes zum Euro ... hab gestern (oder war es vorgestern??) gehört, dass sich der italienische Finanzminister wieder über die Einführung der Lire Gedanken machen will ... so viel zum Thema EURO!!
 
Fanator-II-701 am 08.06.2005 06:53 schrieb:
bafford am 07.06.2005 17:56 schrieb:
Die LNBK sind zweckgebunden.

Genau sind sie. Sie gehen an die verschiedenen Ressorts und dort?
Beispiel Rentenbeiträge: Das Geld fließt vom Arbeitgeber/Arbeitnehmer in die Rentenkassen. Dort liegt es aber nicht rum bis der Rentner für den es eingezahlt wurde es braucht sondern es wird für alle möglichen Staatsausgaben verwendet (zweckentfremdet). Es kommt also der Sache für die es da ist nicht zugute. :P

Die Rente funktioniert in D gar nicht so wie du es beschreibst. Ich zahle ein und später kriege ich es wieder zurück. Der Generationenvertrag sorgt dafür, dass du, der jetzt arbeitet, die jetztigen Rentner unterstützt. Das Geld wird (fast) ohne Zeitverzögerung sofort wieder ausgezahlt. Es wird also nichts damit, das Geld für Staatsausgaben zu benützen.

Wenn meine Argumentation so falsch ist, wieso funktioniert dann das Sozialsystem nicht?

Ganz einfach: Zu viele Bezieher und zu wenige Beitragsszahler sorgen dafür.
Und nicht so wie du meinst, dass der Staat das verhunzt. Natürlich gehen Mittel bei Verwaltung und Managingfehlern verloren, aber das war schon immer so. Die LNBK "sollten" nicht nur, sie kommen auch den AN zu Gute.
Was du als fadenscheiniges Argument abtust ist keines. Die LNBK machen Arbeit in D zu teuer! Da kann die EU nichts dafür sondern nur D allein. Es gibt kein Gesetz der EU, welches hohe LNBK verlangt.

Außerdem weiß ich ehrlich gesagt nicht worauf du mit deiner Argumentation hinaus willst. Das einzige was bisher konstant war, sind die Schuldzuweisungen an Staat und Politiker.
 
memphis76 am 08.06.2005 12:18 schrieb:
Mal was anderes zum Euro ... hab gestern (oder war es vorgestern??) gehört, dass sich der italienische Finanzminister wieder über die Einführung der Lire Gedanken machen will ... so viel zum Thema EURO!!

Es war der italienische Arbeitsminister. Er hat sich auch keine Gedanken gemacht, sondern den Austritt (offenbar weil es wohl populär ist) gefordert.

Sonst weis ich von keinem Minister oder sonst wem, dass ein Austritt gefordert wurde, also von einem offiziellem Standpunkt der Italienischen Regierung kann nicht die Rede sein, obwohl die Äußerung schon für Wirbel gesorgt hat.
 
bafford am 07.06.2005 17:56 schrieb:
Die LNBK sind zweckgebunden.

Genau sind sie. Sie gehen an die verschiedenen Ressorts und dort?
Beispiel Rentenbeiträge: Das Geld fließt vom Arbeitgeber/Arbeitnehmer in die Rentenkassen. Dort liegt es aber nicht rum bis der Rentner für den es eingezahlt wurde es braucht sondern es wird für alle möglichen Staatsausgaben verwendet (zweckentfremdet). Es kommt also der Sache für die es da ist nicht zugute. :P
Wenn ich in ´ne priv. Rentenversicherung montl. 150 € einzahle, bekomme ich bei Renteneintritt mehr raus, als bei der staatlichen, obwohl ich da mehr gesetzliche Abzüge vom Lohn habe. Wo iss´n da die Relation??

Ok, ich zieh das hirnrissig zurück, weil du bist einfach nur ein ahnungsloser Narr, der keine Ahnung vom System hat, sich irgendwas ausdenkt und dann als seine Überzeugung präsentiert. Na schön, fangen wir bei Adam und Eva an:

Die staatliche und die private Rentenbeiträge werden in der Tat vollkommen anders verwendet, da erstere in ein Kapitalumlage- und zweitere in ein Kapitalstockverfahren kommen.
Bei einem Kapitalstockverfahren wird das Geld einfach angespart und wird am Ende der Laufzeit ausgezahlt bzw. verrentet.

Ganz anders wird das im Kapitalumlageverfahren gehandhabt. Im Zuge einer Pensionsreform und der dazugehörigen öffentlichen Diskussion sind dir sicherlich schon die Begriffe Umlageverfahren oder Generationenvertrag untergekommen. Beides umschreibt im wesentlichen ein und die selbe Sache.

Das Konzept dahinter ist einfach. Man geht davon aus, daß jeder Mensch 3 Phasen durchmacht, nämlich Kindheit/Jugend, Erwerbsleben und zuletzt die Pension. Im Erwerbsleben verdient man Geld und sie in der Lage sich selbst zu erhalten, in der Kindheit/Jugend und in der Pension ist man aber ohne Einkommen und so abhängig. Der Generationenvertrag besagt, daß man in der 2. Phase alle jene Menschen zu erhalten hat, die in Phase 1 oder 3 sind. Da man nur im Falle eines verfrühten Todes eine der Phasen überspringt, ist das druchaus fair, weil so alle im Laufe ihres Lebens nehmen und geben.

Falls es dir jetzt noch immer nicht klar sein sollte, die Pensionsbeiträge von dir und deinem Arbeitgeber gehen nicht irgendwo im Budget für irgendwas drauf, sondern damit werden die Pensionen der jetzigen Senioren bezahlt.
Mich wundert nur, daß du das nicht selbst herausgefunden hast, nicht nur weil man das praktisch überall nachlesen kann, wo dieses Thema behandelt wird, sondern auch weil du erkannt hast, daß deine Beiträge gar nicht angespart werden und das schon immer so war - wer würde dann die jetzigen Pensionisten bezahlen, die ja nachweislich eine Rente bekommen? :confused:

Diese Art des Pensionssystem hat es übrigens schon immer gegeben. Anfang des vorigen Jhdt. hat man es aber verstaatlicht. Während man davor direkt von den Erwerbstätigen seiner eigenen Familie abhängig war, wurde man nach Einführung vom gesamten Land abhängig, was natürlich mehr Sicherheit bietet, denn leider kommt es immer wieder vor, daß Eltern ihre eigenen Kinder überleben oder diese überhaupt nicht erwerbsfähig sind.


Bei den Krankenkassenbeiträgen ist es ähnlich (Ab 01.07.05 sinken wenigstens die Beiträge der Arbeitgeber auf einen Bruchteil, da die Ausgaben auf die Arbeitnehmer umgelegt werden. Ups.), nur daß das Geld zwar in die gesetzl. KK fließt, jedoch direkt von denen durch Mißwirtschaft und Verwaltungsausgaben versaubeutelt wird. Es sind ja im letzten Jahr keine Mehreinnahmen durch gesundes Management entstanden sondern lediglich durch die zusätzliche Abgabe der Praxisgebühr. Und dafür haben sich die Manager wieder ordentliche Erhöhungen spendiert. >:| DAS ist Hirnriß

Natürlich wird es bei der KK immer schlimmer, was auch klar ist. Auch hier gibt es ein Umlageverfahren, bei dem die Gesunden die Kranken erhalten. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, die Lebenserwartung steigt und die Anzahl der Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen nimmt zu. Früher war die Diagnose Krebs ein Todesurteil. Man hatte nur mehr wenige Jahre zu leben und starb dann verfrüht. Das kostet die KK nichts. Wenn man aber eine Therapie hat, mit der man noch ein paar Jahre anhängen kann oder den Krebs total wegbekommt, so verursacht das direkte Kosten. Dazu kommt, daß ältere Menschen wesentlich anfälliger für Krankheiten sind als jüngere und die demographische Entwicklung geht leider in die Richtung, daß das Durchschnittsalter steigt. Anders ausgedrückt bedeutet das, daß die Ausgaben durch neue Möglichkeiten kontinuierlich steigen, die Einnahmen hingegen nur dann, wenn man neue Gebühren einführt.


Bei der Arbeitslosen-/Sozialversicherung liegt der Fall bißchen anders: Das ist eine vom Staat geforderte Abgabe um den Arbeitnehmer im Falle seines Arbeitsplatzverlustes abzufedern, bis er wieder Arbeit bekommt. So ist es gedacht. Nur sind die Aufwendungen von AG/AN in dem Fall nicht annähernd ausreichend, da die Beitragszahler für immer mehr Langzeit-ALG-Empfänger aufkommen müssen. Also müssen die Beiträge erhöht werden bei gleichbleibendem bzw. sinkendem ALG-Anspruch. Auf die Dauer funktioniert das nicht. Und kommt mir nicht, wenn die Konjunktur anzieht wird alles besser...

Ja, das ist unfair und zwar genau so lang, bis man selbst in die Situation kommt arbeitslos zu werden und keinen Job findet. Natürlich könnte man hier Verbesserungen vornehmen, weil gerade bei der Arbeitslosenversicherung enormer Mißbrauch der Versicherten stattfindet. Diesen nachzuweisen ist allerdings schwer ohne extreme Maßnahmen zu setzen, die letztlich auch niemand will.


Wer denkt, daß die Wirtschaft wirklich so schlecht läuft wie es immer propagiert wird, hat die letzten 1,5 Jahre verschlafen... Ich spreche nicht nur von Umsatz- sondern von Gewinnsteigerung. (Ja einigen wenigen ging es auch schlechter, ich meine hier aber die Mehrzahl der Großunternehmen.)

Großunternehmen? Und was ist mit all den anderen Firmen, also den Klein- und Mittelbetrieben die rund 75% der Wirtschaft ausmachen?


Wenn meine Argumentation so falsch ist, wieso funktioniert dann das Sozialsystem nicht?

Die Funktionalität des Sozialsystems ist bedroht, weil das Umlageverfahren eine gesunde Demographie erfordert. Als Österreicher kann ich dir nur österr. Daten geben, doch die werden in etwa vergleichbar sein.
Anfang voriges Jhdt. betrug das Verhältnis Erwerbstätige zu Pensionisten 4:1. 1970 war es 3:1, heute ist es ca. 2:1 und auf Grund der Geburtenzahlen rechnet man in 30-35 Jahren mit einer Quote von 1:1.

Das bedeutet, daß vor rund 100 Jahren 4 Erwerbstätige 1 Penionisten erhalten mußten und somit jeder 1/4 dessen Pension aufbringen mußten. Heute ist es schon die Hälfte und in 30-35 Jahren muß einer die komplette Pension bezahlen. Daß das nicht mit den jetzigen Beiträgen bei gleichbleibenden Pensionsniveau funktionieren kann, liegt auf der Hand. Dementsprechend müssen entweder die Beiträge rauf, die Pensionen runter oder ein Mix aus beiden kommen.


Aber wir bewegen uns weit ab vom eigentlichen Thema.
Die lebensnotwendigen Dinge sind nun mal teurer geworden. Ob mit oder ohne Euro steht außer Frage. Das viele die Euroumstellung dafür genutzt haben noch mal bißchen Gewinn mehr zu erzielen ist maximal moralisch fragwürdig. ;)

Warum sollte das moralisch fragwürdig sein? Viele Branchen können ihre Preise nicht laufen anpassen und haben die Euroumstellung dafür genutzt, damit man wieder auf werbetaugliche Summen (wie 1,99€) kommt. Das war von Anfang an klar.
Seit der Umstellung ist seitens der Unternehmen weit weniger Inflation betrieben worden als davor. Die aktuelle Inflation kommt ja primär durch neue Steuern/Abgaben und dem hohen Ölpreis.
 
Die LNK belasten Arbeitgeber und -nehmer gleichermaßen sind aber nun mal Grundprinzip der hiesigen Sozialordnung. Natürlich belastet auch eine Erhöhung selbiger beide Einzahler gleich. Nur wird die Entlassung von Mitarbeitern gern auf die Erhöhung der Soziallasten geschoben und diese kurzsichtige Vorgehensweise wollte ich anprangern. Der Arbeitnehmer sagt doch auch nicht, die LNK sind gestiegen, ich muß kündigen.

Nun, der AN wird nicht kündigen, wenn die öffentlichen Abgaben steigen, aber er wird sich einen anderen Job nehmen, wenn dieser bei vergleichbarem Aufwand mehr Lohn abwirft und genau das machen die Firmen auch. Diese Stellen werden ja selten ersatzlos gestrichen, sondern in andere Länder verlagert, wo man die gleiche Leistung für weniger Geld bekommt. Das ist etwas ganz normales. Du kaufst ja ein Produkt auch nicht um 100€, wenn du es um die Ecke um 50€ bekommst.


Es ist und bleibt ein Vorwand zur Gewinnsteigerung. Kostenersparnis erreicht man am ehesten in der Minimierung des Verwaltungsaufwandes, Optimierung der Logistik und Erhöhung der Mitarbeitereffizienz durch gestalterische Mittel und Anreize. Sonst hätten wir immer noch Sklavenhaltung statt Lohnarbeit.

Es dient natürlich der Gewinnsteigerung, Vorwand kann man es aber nicht nennen, denn die Firmen sagen das ja ganz offen und klar.

Was deine Vorschläge anbelangt, so können die durchaus einen Effekt erzielen, nur wie kommst du eigentlich auf die Idee, daß das nicht gemacht wird? Wenn irgendwer 2000 Leute entläßt, bekommen wir das über die Medien mit. Stellt eine Firma intern die Logistik um, bekommen das die Medien erst gar nicht mit und falls man sie darauf hinweist, wird es trotzdem nicht gebracht - interessiert ja keine :oink:
 
kiljeadeen am 08.06.2005 13:01 schrieb:
Das ahnungslos sehe ich dir nach deiner umfassenden Begründung nach, aber für den "Narren" bekommst du nen *rofl* (schon weil ich keine Pappnase aufhab). =)
Es ist ja auch deine Überzeugung, daß das demografische Prinzip funktioniert. Insofern haben deine Überzeugung und die Realität ebenso wenig gemein wie meine. :rolleyes:

Nachdem du mir nun so grundlegend die Funktionsweise unseres ach so glücklichen Miteinander geschildert hast, stehst auch du entwicklungstechnisch immer noch auf dem selben Platz, hast zwar für alles ´ne Erklärung aber keine Möglichkeit aus deinem demografischen Kreis auszubrechen. Wenn ich nur hätte meckern wollen, wäre ich auf die Diskussion gar nicht eingegangen.
Natürlich ist das ne Einzelfallentscheidung, ich wollte jedoch mit meinen Vorschlägen aufzeigen, daß es noch andere Mittel gibt Kosten zu senken statt Massenentlassungen. Daß diese nicht in allen Fällen und vielleicht auch noch in der Reihenfolge greifen etc. ist mir schon klar.

Was kommt also von dir? Kein Hinterfragen der eingefahrenen Mechanismen. Keine Lösungsvorschläge.

Mein Gott, daß die Entwicklung dahin geht, daß unsere Gesellschaft vergreist (blödes Wort) ist ja jedem schon seit mindestens 20 Jahren bewußt. Aber an den Grundfesten zu rütteln, wenn sich die Umstände verändern kommt doch auch niemandem in den Sinn. Wir können es ja alle gemeinsam aussitzen und hoffen, daß das Verhältnis bei unserem Renteneintritt nur 1:1 steht.
Wenn ich die Diäten und Zuwendungen unserer Politiker bekäme würde ich mich schon gern tiefgreifender mit Lösungsproblemen beschäftigen. Momentan habe ich aber leider damit zu tun, meinen eigenen Hintern an die Wand zu bekommen um nicht auch in einem der sozialen Netze zu verrotten.

kiljeadeen am 08.06.2005 13:01 schrieb:
Großunternehmen? Und was ist mit all den anderen Firmen, also den Klein- und Mittelbetrieben die rund 75% der Wirtschaft ausmachen?
Auch da kannst du mit ner Gewinnquote von 3/4 rechnen. Wobei der blöde Arbeiter in allen Branchen langsam zum generellen Dreischichtsystem inkl. Überstunden ohne Bezahlung übergeht.

Zu deinen eigenen grundlegenden Fehlern:

kiljeadeen am 08.06.2005 13:01 schrieb:
Wie schon der Name sagt - Sozialstaat und nicht Sozialunternehmen.

Der Staat ist auch nur ein Instrument der Macht (...und zwar das der herrschenden Klasse - ich gehöre da nicht dazu) Und in sofern sehe ich die Unternehmen schon in der Pflicht für die Erhaltung des Gemeinwohls einzutreten. Und wenn wir alle nicht aus diesem Teufelskreis rauskönnen, dann müssen die Arbeitgeber mit ihren höheren Gewinnen (welche ja d. M. moralisch nicht verwerflich sind) die höheren Belastungen ausgleichen.
Die Arbeitnehmer können es nämlich nicht mehr.... :B

Passend dazu auch der Leserbrief vom „Trigema“ - Chef im aktuellen Stern (zugegeben NICHT meine Lieblingslektüre aber in der Not...), Seite 9.
Dort zu finden auch die aktuelle (um die Steuern und Gebühren –außer KFZ- geschönte) Preisstatistik des statistischen Bundesamtes nebst eines schönen Artikels zu dem eigentlichen Sinn dieses Threads.
 
Nachdem du mir nun so grundlegend die Funktionsweise unseres ach so glücklichen Miteinander geschildert hast, stehst auch du entwicklungstechnisch immer noch auf dem selben Platz, hast zwar für alles ´ne Erklärung aber keine Möglichkeit aus deinem demografischen Kreis auszubrechen. Wenn ich nur hätte meckern wollen, wäre ich auf die Diskussion gar nicht eingegangen.
Natürlich ist das ne Einzelfallentscheidung, ich wollte jedoch mit meinen Vorschlägen aufzeigen, daß es noch andere Mittel gibt Kosten zu senken statt Massenentlassungen. Daß diese nicht in allen Fällen und vielleicht auch noch in der Reihenfolge greifen etc. ist mir schon klar.

Ok, zuerst einmal sorry für die späte Antwort, aber ich hatte einfach keine Zeit.
Was die anderen Möglichkeiten anbelangt, so schnell einmal deine Vorschläge nochmal herkopiert:

Kostenersparnis erreicht man am ehesten in der Minimierung des Verwaltungsaufwandes, Optimierung der Logistik und Erhöhung der Mitarbeitereffizienz durch gestalterische Mittel und Anreize. Sonst hätten wir immer noch Sklavenhaltung statt Lohnarbeit.

So, das kommt zwar von dir selbst, trotzdem bitte ich dich das nocheinmal genau zu lesen. Der Punkt ist nämlich, daß ausnahmlos JEDER deiner Punkte zu Entlassungen führt, die du so heftig kritisierst.

1. Verwaltungsaufwand: Also Tätigkeiten, die in jedem Unternehmen anfallen, aber nur Geld kosten und nie welches bringen (sofern die Verwaltung nicht das Geschäft des Unternehmens ist wie z.B. bei Hausverwaltungen).
Was passiert, wenn es mir gelingen sollte, den Verwaltungsaufwand um sagen wir 30% zu reduzieren? Die Papierkosten, sofern das überhaupt alles über Papier läuft, machens jedenfalls nicht aus. Die Hauptersparnis liegt darin, daß man mit weniger Verwaltung auch weniger Verwaltungspersonal benötigt, womit einerseits die Personalkosten runter gehen und andererseits teuere Büroflächen frei werden. Nebenbei spart man noch bei der EDV und Büromaterialien aller Art, aber das macht das Kraut nicht fett. Ist ein Klassiker für Personalabbau.

2. Optimierung der Logisik: Selbiges, aber nicht so dramatisch, weil unnötige Transporte eine Menge Geld kosten und dieses nicht mehr aufgebracht werden muß. Trotzdem geht auch diese Maßnahme zu Lasten der eigenen Mitarbeiter, weil denn auch die unnötigen Dinge hat ja jemand bisher gemacht und wenn man sie ab jetzt nicht mehr macht, braucht man auch den Mitarbeiter nicht mehr. Es ist allerdings möglich, daß das Mitarbeiter anderer Firmen betrifft und nicht die eigenen, was gesamtwirtschaftlich betrachtet aber egal ist.

3. Mitarbeitereffizienz: Auch hier bringt das im Regelfall nur etwas, wenn man Mitarbeiter abbaut. Sollte die Effizienz um 10% steigen, brauch ich auch weniger Leute für die gleiche Leistung. Hier besteht allerdings auch die Möglichkeit, daß so mehr verkauft wird und somit mehr Geld in die Kassen kommt, was den gleichen Effekt wie Sparen hat. Das setzt allerdings ein entsprechendes Marktpotential vorraus.
Was mich an diesem Punkt am meisten stört ist, daß man die Mitarbeiter erst motivieren muß, denn sie sollten eigentlich von Haus aus motiviert sein. Meine Angestellten arbeiten ja in Wirklichkeit für sich selbst und nicht für mich, weil ich so lieb und nett bin - ich bin nur der Arbeitgeber. Wenn sie nicht ihre maximale Leistung bringen, werden sie auch nicht vorwärts kommen und so schaden sie sich selbst. Leider verstehen das immer weniger Menschen.


Was kommt also von dir? Kein Hinterfragen der eingefahrenen Mechanismen. Keine Lösungsvorschläge.

Jo, das war a) ein Zeitproblem, b) erlaubt das Forum keine unendlich langen Text (ich war schon nahe dem Limit) und c) mußte ich dir erst einmal das System erklären.


Mein Gott, daß die Entwicklung dahin geht, daß unsere Gesellschaft vergreist (blödes Wort) ist ja jedem schon seit mindestens 20 Jahren bewußt. Aber an den Grundfesten zu rütteln, wenn sich die Umstände verändern kommt doch auch niemandem in den Sinn. Wir können es ja alle gemeinsam aussitzen und hoffen, daß das Verhältnis bei unserem Renteneintritt nur 1:1 steht.
Wenn ich die Diäten und Zuwendungen unserer Politiker bekäme würde ich mich schon gern tiefgreifender mit Lösungsproblemen beschäftigen. Momentan habe ich aber leider damit zu tun, meinen eigenen Hintern an die Wand zu bekommen um nicht auch in einem der sozialen Netze zu verrotten.

Lösungen gibt es durchaus, die Herrausforderung liegt in der Möglichkeit zur Umsetzung. Unsere Politik ist von Haus aus sehr kurzsichtig eingestellt, was an unserem demokratischen System liegt. Kein Politiker wird wiedergewählt, wenn er jetzt Maßnahmen setzt, die in 20-30 Jahren Früchte tragen, vorallem wenn dadurch heute ausgesprochen unangenehme Maßnahmen notwendig sind. Denk mal an eine normale Legislaturperiode. Die hält offiziell 4 Jahre, aber die ersten paar Monate kann man wegen der Regierungsbildung vergessen und das letzt 3/4 Jahr ist Wahlkampf. Damit bleiben bestenfalls 3 Jahre und es ist einfach nicht möglich in diesem Zeitraum die Probleme zu lösen und gleichzeitig die nächste Wahl wieder zu gewinnen. Kommt jemand anderer ans Ruder, macht er es weitgehend rückgängig, sichert sich so seine Wiederwahl und das Ganz war für nichts.

Gegen das demographische Problem kann man wenig machen, wenn man nicht auf die Frauen losgehen will (Männer sind im Normalfall zeugungswillig :-D ) und damit auf mehr als die halbe Wählerschaft. Es gibt zwar Länder, die das gemacht haben, aber das sind Einzelfälle. In der Schweiz bekommt der Partner einer kinderlosen Ehe beispielsweise keine Witwenrente, aber fang mal bei uns so eine Diskussion an und du bist der böse konservative "Frauen zurück an den Herd"-Mann. Ich kann das, weil mich niemand wählt, aber kann das auch ein Politiker?

Bekommt man die Demographie nicht in den Griff (was wahrscheinlich ist), dann kann man nur auf ein Kapitalstocksystem umsteigen. So oder so gibt es eine Verlierergeneration, die sowohl privat vorsorgen und zusätzlich die bestehenden Pensionisten erhalten muß.

Bei der Arbeitslosigkeit ginge es schon leichter, denn den Mißbrauch kann man sehr leicht stoppen - wenn man sich traut. Dazu müßte man einfach nur jeden, der Arbeitslos ist, 40 Stunden pro Woche zu irgendeinen Sozialdienst verpflichten, damit er Arbeitslosengeld bekommt. Damit fallen automatisch alle Schwarzarbeiter aus der Arbeitslosenunterstützung, denn dann können sie nicht mehr neben der Unterstützung inoffiziell arbeiten, außer sie haben entsprechende Wochenarbeitszeiten, doch die will kaum jemand.

Im Gesundheitswesen ist es schon schwieriger, denn dazu müßte man primär die Kosten durch die Ärzte in den Griff bekommen, was aber wiederum Ärzte erfordert. Sicher ist, daß viel zuviele kurzfristige Symptomkiller eingesetzt werden oder generell falsch behandelt wird, weil die Diagnose nicht stimmt, nur wer soll das kontrollieren? Ein anderer Arzt? Klingt logisch, nur wenn ein normaler Arzt sich irren kann, kann das ein Kontrollarzt auch --> ewige Streiterein. Am besten wäre es hier, wenn man das Gesundheitswesen auf eine Basisversorgung reduziert, die Beiträge entsprechend senkt und wer mehr will, soll sich privat versichern.

Auch da kannst du mit ner Gewinnquote von 3/4 rechnen. Wobei der blöde Arbeiter in allen Branchen langsam zum generellen Dreischichtsystem inkl. Überstunden ohne Bezahlung übergeht.

Rechnen kann ich mit viel, doch deswegen stimmt es noch lange nicht. Schau dir einfach mal die Insolvenzen an.

kiljeadeen am 08.06.2005 13:01 schrieb:
Wie schon der Name sagt - Sozialstaat und nicht Sozialunternehmen.

Der Staat ist auch nur ein Instrument der Macht (...und zwar das der herrschenden Klasse - ich gehöre da nicht dazu) Und in sofern sehe ich die Unternehmen schon in der Pflicht für die Erhaltung des Gemeinwohls einzutreten. Und wenn wir alle nicht aus diesem Teufelskreis rauskönnen, dann müssen die Arbeitgeber mit ihren höheren Gewinnen (welche ja d. M. moralisch nicht verwerflich sind) die höheren Belastungen ausgleichen.
Die Arbeitnehmer können es nämlich nicht mehr.... :B

Einen Sch*** muß ich! Ich bin Unternehmer und jeder andere kann es auch sein, wenn er will. Ich denke nicht im Traum daran irgendwen einfach so zu erhalten - warum auch? Das wäre nur dann denkbar, wenn ich neben der Verantwortung dieser Menschen auch deren Rechte erhalte.
Solange meine Stimme bei einer Wahl genausoviel zählt wie die eines Arbeitslosen, mach ich in dieser Hinsicht gar nichts. Wer bewiesen hat, daß er durch falsche Entscheidungen in eine mistige Situation gekommen ist, sollte nicht auch noch für das ganze Land entscheiden dürfen.

Das Problem bei der Sache ist ja, daß diese Menschen sich falsch verhalten haben, Sozialleistungen aber keine Verhaltensänderung mit sich bringen, sie sich also weiterhin falsch verhalten. Das soll ich finanzieren? Ha, träum weiter!


Passend dazu auch der Leserbrief vom „Trigema“ - Chef im aktuellen Stern (zugegeben NICHT meine Lieblingslektüre aber in der Not...), Seite 9.
Dort zu finden auch die aktuelle (um die Steuern und Gebühren –außer KFZ- geschönte) Preisstatistik des statistischen Bundesamtes nebst eines schönen Artikels zu dem eigentlichen Sinn dieses Threads.

Ich les den Stern nicht. Hast du einen Link zu dem Leserbrief? Keine Ahnug, was da drinnen steht.
 
kiljeadeen am 11.06.2005 11:42 schrieb:
Jetzt das sorry von meiner Seite. Hatte nicht erwartet daß sich da noch was tut. Nuja, die Wogen der Erregung scheinen sich einigermaßen geglättet zu haben und es freut mich, daß man sich hier auch vernünftig unterhalten kann.

kiljeadeen am 11.06.2005 11:42 schrieb:
Ich les den Stern nicht. Hast du einen Link zu dem Leserbrief? Keine Ahnug, was da drinnen steht.
Hatte das Stern-Interview nicht aus der Online-Ausgabe sondern als Print, hab mir die S. 9 nur gemerkt falls jemand nachlesen will, daher ist mir zum Zeitpunkt ne genaue Wiedergabe unmöglich (war nicht meine Zeitung). Sinngemäß ging es darum daß der gute Herr es nicht nur ablehnt hat und für sozial unverträglich hält, daß Firmen im Ausland mit billigen Lohnnehmern produzieren lassen, sondern daß diese Maßnahmen für ihn auch noch dazu ökonomisch total sinnlos sind (Hat dabei gegen Adidas geschossen)

Zu Verwaltung:
Dazu zählen für mich auch überdimensionierte Gehälter für Finanz- und Unternehmensberater, Werbestrategen, unbegründete (Chef-)Sekretärposten, Fuhrparks (inkl. Fahrer) die mit manchem Scheichtum mithalten können.
(Ja das gibt es in kleinen und mittelständigen Betrieben auch!) Am wichtigsten ist jedoch eine vernünftige Einstellung der/der Firmeninhaber/Aktienhalter. Aber jeder will um jeden Preis schnell reich werden.
Hängt wahrscheinlich damit zusammen daß Macht in jeglicher Form korrumpiert, humanspezifisch sozusagen.
Hat aber nix mit Stellenabbau zu tun, wenn man von Anfang an ökonomisch denkt.

Zu Optimierungen:
Ist einfach eine Frage der Planung. Beinhaltet aber für mich nicht den Abbau von AK sondern das sinnvolle Einsetzen an anderer Stelle. Z.B. ist es doch Quatsch LKW-Fahrer zu entlassen, statt die vorhandenen Fahrzeuge doppelt zu besetzen und somit längere Fahrzeiten und –strecken zu ermöglichen und damit den Absatzmarkt zu erweitern sowie das Be- und Entladen zu beschleunigen. Fahrstreckenoptimierung und Transportkapazitätsauslastung wäre da wohl auch bei vielen Firmen angebracht.
Die meisten machen es sich aber zu einfach und die Bürokratie tut ihr übriges (wieso müssen inländ. Unternehmen Maut zahlen???)

Zu Effizienz und Motivation:
Erstes begründet sich mit aus Letzterem. Dazu gehören nicht solche Dinge wie: Ich bin motiviert, weil ich ja sonst arbeitslos bin...Da kommt es wie bei Spielen sehr auf Balancing an. Sieh es einfach auch mal aus der Sicht:
Du ermöglichst deinen Arbeitern ein für sie angenehmes Leben dadurch das sie für dich arbeiten dürfen. Wenn sie das jedoch alle nicht tun würden, hättest du auch sehr schnell kein angenehmes Leben mehr. Es handelt sich also um eine Art Symbiose. Du kannst es zwar von deiner Seite bis zu einem gewissen Grad herunterschrauben aber senkst damit gleichzeitig die Produktivität, weil wir Arbeiterlein dann nicht mehr so zufrieden sind und du kannst sie auch nicht immer weiter austauschen sondern nur bis dahin wo es weh tut. Und es tut wirklich momentan an allen Ecken und Enden weh. Und was spricht eigentlich gegen eine Erhöhung der Produktivität, bzw. daß aufgrund eines Wechsel-Systems sämtl. Mitarbeiter auch die Arbeit des anderen erledigen können, so mal einer ausfällt. Eine Frage der Weiterbildung, diese zahlt hierzulande sogar das große A. Aber da wir alles spezialisieren müssen und im Endeffekt nicht mehr über den eigenen Tellerrand schauen, statt zu improvisieren, geht die Sache irgendwann mal nach hinten los.

Bei deinen Ausführungen zum demographischen System kann ich dir nur teilweise beipflichten, da die rückläufige Geburtenrate in direkter Abhängigkeit zum Lebensstandard steht. Außerdem spielt der rigorose Einsatz von Hormonpräparaten zur Geburtenkontrolle eine entscheidende Rolle. Da sind nicht absehbare Langzeitwirkungen vorhanden, was sich schon dadurch ausdrückt, daß mittlerweile nur noch jede 3. Bis 4. Schwangerschaft auf natürlichem Wege zustande kommt.
Beim Absatz zur Arbeitslosigkeit stimme ich dir voll zu. Aber da sträuben sich denn doch aller Wahrscheinlichkeit eher die Firmen wieder, weil soviel Sozialleistungen wie durch 5 Mio. Arbeitslose gebracht werden könnten, daß würde ja komplett den Markt versauen... Mir persönlich gefällt der Vorschlag sogar sehr, weil man dadurch gleich ein anderes Problem, nämlich die Schwarzarbeit, ausmerzen würde.

Ja, ja da sind die Damen und Herren aus der Politik schon mächtig im Zugzwang, jedoch frage ich mich zu diesem wie auch dem Problem mit den Krankenkassen ganz entsetzt, wenn die Politik weder die Sicht der Arbeitgeber noch die der Arbeitnehmer vertritt, wen vertritt sie dann und wer hat sie gewählt? Sollte es möglich sein, daß das Parteienwahlsystem doch nicht das Nonplusultra ist, da inzw. die Parteien zu eigenständigen Unternehmen mutiert sind, welche logischerweise nicht mehr die Interessen des Wählers sondern ihre eigenen vertreten um die erhaltene Macht zu mißbrauchen?
War das schon demagogisch??

kiljeadeen am 11.06.2005 11:42 schrieb:
Rechnen kann ich mit viel, doch deswegen stimmt es noch lange nicht. Schau dir einfach mal die Insolvenzen an.
Nach unserem Statistische Bundesamt gab es in D auch in 2004 wieder mehr Firmengründungen als Insolvenzen, insofern geht da schon noch was. Für 2005 kann ich nix sagen, denn da existieren nur Quartalszahlen und die sind auf´s Jahr nicht aussagekräftig aber generell rückläufig und das bei gesenkten Zinsen, tststs. Was aber an sich mit den erwirtschafteten Gewinnen nix zu tun hat. So lange das gesamt erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt jährlich (wenn auch nur geringfügig) steigt und der Export boomt, geht es der Wirtschaft nämlich nicht schlecht. Denn das bedeutet einen Gewinnzuwachs. Wenn du meinst daß ich mich da irre, bin ich mal auf deine Begründung gespannt.
 
kiljeadeen am 11.06.2005 11:42 schrieb:
Einen Sch*** muß ich! Ich bin Unternehmer und jeder andere kann es auch sein, wenn er will.
:|
Wenn denn aber keiner mehr die Kohle hat deine Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen, weil einfach nicht genug übrigbleibt? Dann bist du auch kein Unternehmer mehr.... Wie ich schon vorher mal bemerkte man kann bis zu einem gewissen Maß gehen, wenn man jedoch die Schwelle überschreitet hat das für alle ungeahnte Auswirkungen. Solange jedoch noch genug Gelder da sind die ins Ausland (EU, UNO) fließen und auch der inländische Arbeitsmarkt von staatlicher Seite für Lohndumping geöffnet wird, brauchen wir uns doch noch nicht zu beschweren. Da ist doch alles gut. Mit UNO schieße ich gg. einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat, welcher uns a) Milliarden kosten würde und den wir b) eh nie bekommen, da wir ein Kriegstreiberstaat (ja nennt sich anders aber du weißt was ich meine – obwohl den Winzling mit dem häßlichen Bart habt ihr uns doch auf den Hals gehetzt :-D :-D ) sind.

Und ganz zum Schluß:
kiljeadeen am 11.06.2005 11:42 schrieb:
Solange meine Stimme bei einer Wahl genausoviel zählt wie die eines Arbeitslosen, mach ich in dieser Hinsicht gar nichts. Wer bewiesen hat, daß er durch falsche Entscheidungen in eine mistige Situation gekommen ist, sollte nicht auch noch für das ganze Land entscheiden dürfen.

Das Problem bei der Sache ist ja, daß diese Menschen sich falsch verhalten haben, Sozialleistungen aber keine Verhaltensänderung mit sich bringen, sie sich also weiterhin falsch verhalten. Das soll ich finanzieren? Ha, träum weiter!
Ich versuch mal einfach die derzeitige Lage aus eigener Erfahrung im Einzelfall zu umreißen:
Kleiner Mann hat durch Erbschaft und und netten Paps 50.000 Glocken (damals noch DM) für ne Firmengründung übrig. Meldet sich üblicherweise im Gewerbesektor (sagen wir Baubranche, funktioniert aber auch anderswo) an. Frau wird Sekretärin/Buchhalterin/Putze und Steuergehilfin. Man lebt in Gütertrennung. Man holt sich vom überschüssigen Arbeitskräftemark 5 Langzeitarbeitslose (bringen mehr staatl. Förderung – bis zu 1 Jahre 75 – 100% der Kosten und man kann sie ganz billig jährlich tauschen). Steuerlich darf man hier 3 Jahre im Minus wirtschaften, soll heißen, man muß nur für genug fiktive Verlustzuschreibungen sorgen und daß ist ja wohl ein Klacks. Nach 3 Jahren meldest du Insolvenz an. Frauchen taucht als Retterin in der Not auf und wendet die Insolvenz ab indem die Firma auf sie überschrieben wird. Mann (jetzt arbeitslos) wird als Sekretär/Buchhalter/Putze und Steuergehilfe eingestellt. Noch mal drei Jahre Reibach. Die reinen Ausgaben belaufen sich auf Material und Arbeitsmittel (alles steuerlich abschreibbar) und jetzt kommt´s: Luxus. Es erfolgt kein Eintritt in Arbeitgeberverband oder Tarifunion, man muß sich also nicht mal an irgendwelche Regeln halten. Dadurch kann man schön billige Angebote machen und möglichst viel Profit für sich selbst. Natürlich wurden auch gleich zwei Familien-/Firmen- Benze sowie ein klappriger VW-Bus (für den Bau) geleast, dafür aber die Arbeiter eher sporadisch bezahlt (immer dann wenn die Fragen zu unbequem wurden, aber die Fragenden waren auch nicht so lang da.) Als sich die Story langsam dem Ende neigte waren 3 Monate Zahlungsverzug die Norm, die Auftragslage jedoch war vergleichbar genial, die ausstehenden Rechnungen konnten allerdings aufgrund von 4-5 mal 4-wöchigen Urlauben und Erstellung einer eigenen Villa mit 13 Zimmern auf 4 ha – Grundstück einfach irgendwie nicht mehr beglichen werden und es kam wie es kommen mußte... Der betreffende Unternehmer hat noch zwei Brüder und alle waren irgendwie seit dem in der Baubranche tätig. Als Arbeitgeber! Und alle haben mittlerweile schöne Häuser, einer sogar inzw. ´ne Spelunke. Die Gerichtstermine reißen zwar nicht ab aber es gibt keine Chance sein verdientes Geld zu erhalten. Bei weiteren 6 Firmen immer nur ein Jahr angestellt zu sein und wenn die staatl. Förderung wegfällt, entlassen zu werden ist schon nicht erquicklich.
Soviel zum Thema aus eigener Schuld arbeitslos zu werden. Diejenigen die das System ausnutzen sind zumindest auf Arbeitnehmerseite in absoluter Minderzahl.
 
Fanator-II-701 am 14.06.2005 15:45 schrieb:
Hatte das Stern-Interview nicht aus der Online-Ausgabe sondern als Print, hab mir die S. 9 nur gemerkt falls jemand nachlesen will, daher ist mir zum Zeitpunkt ne genaue Wiedergabe unmöglich (war nicht meine Zeitung). Sinngemäß ging es darum daß der gute Herr es nicht nur ablehnt hat und für sozial unverträglich hält, daß Firmen im Ausland mit billigen Lohnnehmern produzieren lassen, sondern daß diese Maßnahmen für ihn auch noch dazu ökonomisch total sinnlos sind (Hat dabei gegen Adidas geschossen)

Hmm, mit Adidas hab ich nichts gefunden, aber ist das sowas ähnliches wie das hier?
http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/meldungen/index.html?id=523577&q=Trigema

Prinzipiell bin ich bei solchen Aussagen immer sehr skeptisch, denn normalerweise ist das nur ein Versuch billig Werbung zu machen. Ähnliches hatten wir auch beim Porschechef - gab einen Thread hier im Forum.


Zu Verwaltung:
Dazu zählen für mich auch überdimensionierte Gehälter für Finanz- und Unternehmensberater, Werbestrategen, unbegründete (Chef-)Sekretärposten, Fuhrparks (inkl. Fahrer) die mit manchem Scheichtum mithalten können.
(Ja das gibt es in kleinen und mittelständigen Betrieben auch!) Am wichtigsten ist jedoch eine vernünftige Einstellung der/der Firmeninhaber/Aktienhalter. Aber jeder will um jeden Preis schnell reich werden.
Hängt wahrscheinlich damit zusammen daß Macht in jeglicher Form korrumpiert, humanspezifisch sozusagen.
Hat aber nix mit Stellenabbau zu tun, wenn man von Anfang an ökonomisch denkt.

Naja, das hätte ich nicht als Verwaltung tituliert. Beraterhonorare sind so ein Sache, denn die müssen hoch sein. Entweder weil man als Berater ja nicht pausenlos Aufträge hat oder weil man so gut ist, daß man das Privileg hat sich seine Kunden wirklich auszusuchen.
Solche Fuhrparks sind selten bei kleineren Betrieben und bei einem Konzern ists ok.
Sicher, die meisten wollen schnell reich werden, doch ich halte nichts davon. Normalerweise schafft man es nicht schnell und falls doch, ist das im Regelfall eine gefährliche Sache, weil es oftmals keinen Bestand hat.


Zu Optimierungen:
Ist einfach eine Frage der Planung. Beinhaltet aber für mich nicht den Abbau von AK sondern das sinnvolle Einsetzen an anderer Stelle. Z.B. ist es doch Quatsch LKW-Fahrer zu entlassen, statt die vorhandenen Fahrzeuge doppelt zu besetzen und somit längere Fahrzeiten und –strecken zu ermöglichen und damit den Absatzmarkt zu erweitern sowie das Be- und Entladen zu beschleunigen. Fahrstreckenoptimierung und Transportkapazitätsauslastung wäre da wohl auch bei vielen Firmen angebracht.
Die meisten machen es sich aber zu einfach und die Bürokratie tut ihr übriges (wieso müssen inländ. Unternehmen Maut zahlen???)

Eine doppelte Besetzung bringt im Regelfall nichts, da man in der Nacht nicht ausliefern kann. Dazu kommen Nachtfahrverbote und natürlich das Limit bei den Transportkapazitäten. Sicher ist, daß Optimierungen hier fast immer zu Personaleinsparungen führen.

Zu Effizienz und Motivation:
...

Dem kann ich insoferne nicht beipflichten, weil die Gehälter normalerweise nicht sinken. Es geht hier nur um die Steigerungsquote. Außerdem, wenn die Mitarbeiter unzufrieden sind, dann sollen sie sich eben etwas anderes suchen.

Und was spricht eigentlich gegen eine Erhöhung der Produktivität, bzw. daß aufgrund eines Wechsel-Systems sämtl. Mitarbeiter auch die Arbeit des anderen erledigen können, so mal einer ausfällt. Eine Frage der Weiterbildung, diese zahlt hierzulande sogar das große A. Aber da wir alles spezialisieren müssen und im Endeffekt nicht mehr über den eigenen Tellerrand schauen, statt zu improvisieren, geht die Sache irgendwann mal nach hinten los.

Dagegen spricht hauptsächlich, daß dadurch die Produktivität sinkt. Selbst bei einfachen Arbeiten ist das so. Ich hab das selbst einmal als Arbeiter gemacht und kann dir sagen, daß man so weit unter der Leistungsgrenze arbeitet. Es dauert eben seine Zeit, bis man sich wieder in die Arbeit eingewöhnt hat. Das waren übrigens Hilfsarbeiten, also das einfachste vom einfachen, für das man absolut kein Vorwissen benötigt hat. Bei qualifizierter Arbeit kommt das Qualifizierungsproblem dazu.


Bei deinen Ausführungen zum demographischen System kann ich dir nur teilweise beipflichten, da die rückläufige Geburtenrate in direkter Abhängigkeit zum Lebensstandard steht. Außerdem spielt der rigorose Einsatz von Hormonpräparaten zur Geburtenkontrolle eine entscheidende Rolle. Da sind nicht absehbare Langzeitwirkungen vorhanden, was sich schon dadurch ausdrückt, daß mittlerweile nur noch jede 3. Bis 4. Schwangerschaft auf natürlichem Wege zustande kommt.

Ja eigentlich tragisch. Wenn der Lebensstandard hoch geht sinken die Geburten. Über den Rest kann ich wenig sagen.


Beim Absatz zur Arbeitslosigkeit stimme ich dir voll zu. Aber da sträuben sich denn doch aller Wahrscheinlichkeit eher die Firmen wieder, weil soviel Sozialleistungen wie durch 5 Mio. Arbeitslose gebracht werden könnten, daß würde ja komplett den Markt versauen... Mir persönlich gefällt der Vorschlag sogar sehr, weil man dadurch gleich ein anderes Problem, nämlich die Schwarzarbeit, ausmerzen würde.

Freut mich. Das Problem mit dem Markt sehe ich übrigens nicht, denn besonders viele Firmen bieten hier nicht an und auf die kann man durchaus Rücksicht nehmen. Es findet sich immer etwas, das gemacht werden müßte, aber niemand macht.

Ja, ja da sind die Damen und Herren aus der Politik schon mächtig im Zugzwang, jedoch frage ich mich zu diesem wie auch dem Problem mit den Krankenkassen ganz entsetzt, wenn die Politik weder die Sicht der Arbeitgeber noch die der Arbeitnehmer vertritt, wen vertritt sie dann und wer hat sie gewählt? Sollte es möglich sein, daß das Parteienwahlsystem doch nicht das Nonplusultra ist, da inzw. die Parteien zu eigenständigen Unternehmen mutiert sind, welche logischerweise nicht mehr die Interessen des Wählers sondern ihre eigenen vertreten um die erhaltene Macht zu mißbrauchen?
War das schon demagogisch??

Hat man eine Demokratie, hat man automatisch auch Parteien. Das läßt sich nicht verhindern. Man kann sie verbieten, dann hat man sie halt inoffiziell im Hintergrund, aber um Parteien kommt man nicht herum, denn ein einzelner Abgeordneter kann gar nichts machen. Wer bei ein Abstimmung, noch in der Vorbereitung --> man muß eine Mehrheit finden und so bilden sich zwangsläufig Gruppen.


Nach unserem Statistische Bundesamt gab es in D auch in 2004 wieder mehr Firmengründungen als Insolvenzen, insofern geht da schon noch was. Für 2005 kann ich nix sagen, denn da existieren nur Quartalszahlen und die sind auf´s Jahr nicht aussagekräftig aber generell rückläufig und das bei gesenkten Zinsen, tststs. Was aber an sich mit den erwirtschafteten Gewinnen nix zu tun hat. So lange das gesamt erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt jährlich (wenn auch nur geringfügig) steigt und der Export boomt, geht es der Wirtschaft nämlich nicht schlecht. Denn das bedeutet einen Gewinnzuwachs. Wenn du meinst daß ich mich da irre, bin ich mal auf deine Begründung gespannt.

Ich kann nur immer wieder betonen - VORSICHT bei Statistiken, wenn man nicht genau weiß, was dahinter steckt.
Was die Firmengründungen anbelangt, so sind das lediglich unbegründete Jubelmeldungen seitens des Wirtschaftsministeriums, damit er was positives zu berichten hat - leider steckt nichts dahinter. Darunter fallen nämlich alle, die sich selbständig gemacht haben und das sind hauptsächlich Einmannbetriebe und Werkvertragler. Auf der Insolvenzseite haben wir aber vorwiegend größere Betriebe mit einigen Angestellten.

Seit wann boomt der Export und wie sieht es mit den Importen aus? Hast du beim BIP-Anstieg die Inflation bedacht? Sieht nicht so aus.
 
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Wenn denn aber keiner mehr die Kohle hat deine Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen, weil einfach nicht genug übrigbleibt? Dann bist du auch kein Unternehmer mehr.... Wie ich schon vorher mal bemerkte man kann bis zu einem gewissen Maß gehen, wenn man jedoch die Schwelle überschreitet hat das für alle ungeahnte Auswirkungen. Solange jedoch noch genug Gelder da sind die ins Ausland (EU, UNO) fließen und auch der inländische Arbeitsmarkt von staatlicher Seite für Lohndumping geöffnet wird, brauchen wir uns doch noch nicht zu beschweren. Da ist doch alles gut.

Ach immer dieser Unsinn mit "wenn die Löhne sinken, sinken auch die Verkaufszahlen" - ja, wenn man ein Supermarkt o.ä. ist, aber das Problem hab ich nicht. Verkauf ich halt im Ausland.
Ich sehe jedenfalls keinen Grund, warum ich realtiv gesehen mehr für das Gemeinwohl arbeiten soll als andere. Es ist ja nicht so, daß mir was geschenkt wurde. Die einen sind halt im Freibad gelegen und haben sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und ich habe gearbeitet, gespart und mir was aufgebaut. Das ist meins und nur meins. Ich füttere keine Schmarotzer durch. Wer bei mir etwas leistet, der bekommt dafür auch Geld und auch wenn man es mir nicht zutraut, solche Gehälter wie bei mir gibts nirgends in der Branche. Die Kellner in meinem Heurigen gehen mit 60-75 Tausdend Euro pro jahr heim - NETTO. Aber dafür verlange ich auch was und solange sie es erbringen, haben sie auch Arbeit.
Ah, muß ich eh nicht erwähnen, daß das über Umsatzbeteiligung und Trinkgeld kommt. Fixgehalt gibt es keines, wird nur buchhaltärisch dargestellt, aber davon haben die noch nie auch nur 1 Cent gesehen.


Mit UNO schieße ich gg. einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat, welcher uns a) Milliarden kosten würde und den wir b) eh nie bekommen, da wir ein Kriegstreiberstaat (ja nennt sich anders aber du weißt was ich meine – obwohl den Winzling mit dem häßlichen Bart habt ihr uns doch auf den Hals gehetzt :-D :-D ) sind.

Weiß nicht, ist mir aber sowieso egal, weil die UNO nur ein dummer Sauhaufen ist. Viel Blabla, hohe Kosten, keine Ergebnisse.



kiljeadeen am 11.06.2005 11:42 schrieb:
Solange meine Stimme bei einer Wahl genausoviel zählt wie die eines Arbeitslosen, mach ich in dieser Hinsicht gar nichts. Wer bewiesen hat, daß er durch falsche Entscheidungen in eine mistige Situation gekommen ist, sollte nicht auch noch für das ganze Land entscheiden dürfen.

Das Problem bei der Sache ist ja, daß diese Menschen sich falsch verhalten haben, Sozialleistungen aber keine Verhaltensänderung mit sich bringen, sie sich also weiterhin falsch verhalten. Das soll ich finanzieren? Ha, träum weiter!
Ich versuch mal einfach die derzeitige Lage aus eigener Erfahrung im Einzelfall zu umreißen:

S T O R Y

Soviel zum Thema aus eigener Schuld arbeitslos zu werden. Diejenigen die das System ausnutzen sind zumindest auf Arbeitnehmerseite in absoluter Minderzahl.

Ja, das ist halt ein klassischer Fall von Betrug, aber leicht nachvollziehbar, wenn sich die Finanz ein wenig bemühen würde. Das meinte ich aber nicht.

Wenn du unzufrieden bist, warum hast du dich nie selbständig gemacht und dann in Luxus gelebt? Könnte es unter Umständen daran liegen, daß es doch nicht ganz so einfach ist.

Das Problem hier ist immer das Gleiche. Man sieht, daß ein Unternehmer sich tolle Autos, eine Villa und sonstiges leisten kann. Wie gemein. Der verdient sich krumm und dämlich, während andere die Arbeit machen. Interessanterweise ist das ein Szenario, welches den meisten durchaus zusagen würden, trotzdem will kaum jemand Unternehmer werden.

Liegt es vielleicht daran, daß, auch wenn man es nicht offen zugibt, zumindest unterbewußt allen klar ist, daß dies lediglich das Ergebnis eines langen und im Regelfall ausgesprochen steinigen Weges ist. Das Ergebnis hätten wir alle gern, doch den Weg wollen wir nicht beschreiten.
Kurz gesagt, wo man nichts reinsteckt, kommt auch nichts raus. Damit eine Firma nahezu zu einem Selbstläufer wird, muß man jede Menge Arbeit reinstecken und da kommt man mit einer 40-Stundenwoche nicht weit. Anfangs kannst mal mit 70-80 Stunden rechnen und das ist schon die untere Grenze, ausgenommen man hat viel Glück, aber das kann man sich ja nicht aussuchen.
Das ist billiger Neid und nicht mehr.

Meine Aussage bezog sich aber sowieso auf die generelle Situation. Das Problem ist, daß kaum jemand privat wirtschaftet, sondern halt irgendwas macht und so dahinsiecht. Das kann man selbst ändern, nur muß man es auch wollen.

Ich kenne natürlich auch Menschen, die immer jammern, daß es sich hinten und vorne nicht ausgeht. Interessanterweise gehen sich 1,5 Packerl Zigarreten täglich aus, man hat auch genug Geld um immer wieder besoffen zu sein, auch ein unnötig großes Auto ist drinnen, 2-3 Wochen Auslandsurlaub pro Jahr,.... - endlos fortsetzbar.
Es gibt zweifellos Menschen, die ein echtes Problem haben und sich nicht davon lösen können, doch die sind eine absolute Minderheit. Der Rest meckert nur grundlos.

Natürlich wird es nicht leichter, wenn man unsinnig in den Markt hineinreguliert und beispielsweise die von dir angesprochenen Förderungen für die Aufnahme von Langzeitarbeitslosen macht, die durch die Bank von Unternehmen mißbraucht werden - bescheuerte Politik. Was hat man denn erwartet?
 
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