So, habe zu 3D Vision Testzwecken (Japanlevel... *räusper*) "Tomb Raider Legend" installiert. Schade, die Ergebnisse sind enttäuschend. Nicht vorhandene Tiefenwirkung, Ghosting, Texturflimmern, Kopfschmerzen...
Trotz alledem ist "Legend" ziemlich "Oldschool". Selbst ernannte Kenner der Tomb Raider Serie mögen über die Crystal Dynamics Ableger die Nase rümpfen, doch deren Kritik ist für mich nur teilweise nachvollziehbar.
Es ist noch immer ein schönes Spiel. Sein Alter kann es natürlich nicht verleugnen, so hat die Grafik trotz "Next Gen" Option noch immer diesen stilisiert "realistischen" Look, die Animationen wirken ein wenig grob, den "explosiven" Zwischensequenzen fehlt etwa die heutige Inszenierung...
Ja, es wird schon wieder viel geschossen, wieder vorwiegend gegen menschliche Ziele. Tja, Kämpfe waren schon immer ein Bestandteil der TR Spiele, wenn auch mit Abstand der schwächste. So lässt sich die Vorgehensweise der Core Spiele auf "Autolock-Dauerfeuer-im-Quadrat-hüpfen" reduzieren.
Crystal Dynamics haben das, mit Legend, zwar weitgehend belassen, doch erstmals angefangen, einen Hauch Abwechslung einzubringen. Der Schlange in England in die Glocken zu schießen bis diese ganz kirre wird und ihr dann eins auf den Deckel zu geben? Nicht besonders herausfordernd, aber nett.
(Ein Spiel später, der Kampf gegen die "Anniversary Zentauren", Oldschool (stupides Dauerfeuer) trifft neue Fertigkeiten (Adrenalinschuss, Magnethaken)? Den fand ich großartig. Mit dem 2013er Reboot gibt es zwar Standard Deckungsshootermechanik, mag man hassen oder hinnehmen, doch nicht leugnen, dass diese sehr gut funktioniert?)
Auch die Rätsel sind besser geworden. Es gibt wieder diese typischen Hebel/Schalter/Knöpfle Rätsel, welche jedoch kein Backtracking erfordern, aber die ersten Ansätze von Physikspielereien. (Für mich sind die Rätselgräber 2013 quasi interessanter als das Hauptspiel...)
Die Hüpfeinlagen sind auch gleich schwer geblieben. Wird ein Sprung nicht korrekt eingeleitet und/oder ausgeführt, ist das Spiel wenig nachsichtig. Dann geht's metertief abwärts und zum, glücklicherweise sehr kurzen, Ladescreen. Legend nimmt dich auch noch nicht bei der Hand und führt dich durch das Level. Umschauen und Überlegen ist noch immer Pflicht.
Was die Quick-Time-Events betrifft... QTEs sind blöd. Immer. Sie wirken aufgesetzt und erhöhen die Dramatik einer Szene in keinster Weise. Das hätte mit Echtzeit Ingame Sequenzen (Ducken, Springen nach eigenem Ermessen und Augenmaß, etc.) gleichermaßen gelöst werden können, inkl. dem Gefühl der Erleichterung und Zufriedenheit, der Gefahr dank eigenem Geschick entkommen zu sein.
Naja, ich werde das Spiel wohl noch auf der Festplatte behalten und rasch durchspielen, bevor es wieder nach "Rapture", die "Queen Zenobia" oder die "Sulaco" geht...