So, nachdem es heute Abend mit Cyberpunk losgeht und mein Ubisoft+ Abo, dass ich fuer den letzten Monat mal abgeschlossen habe auch wieder zu Ende ist bin ich fuer's erste mit
AC: Valhalla durch.
Bin bis ca. 53% Spielfortschritt gekommen und habe auch ungefaehr genauso viel von der Karte aufgedeckt. Bin also noch lange nicht durch (auch mit der Story nicht) aber das wird dann wohl erst irgendwann im ersten Halbjahr 2021 vollendet oder so. Das gute ist, dass man das Spiel auch ganz gut pausieren kann weil man in den einzelnen Kartenbereichen recht abgeschlossene Story Arcs durchspielt und dann zum naechsten geht. Konnte also ein Scire abschliessen und es dann erstmal dabei bewenden lassen. Natuerlich gibt es auch uebergreifende Haupthalndlungsstraenge aber das kriege ich dann schon wieder hin.
Insofern hier mal der vorlaeufige Abschlussbericht: Im grossen und ganzen kann man sagen: Schoen war's.
Was mir bei Valhalla besonders gut gefallen hat ist die spielerische Abwechslung, die gerade im Vergleich zu Odyssey doch wesentlich nach oben geschraubt wurde. Zwar macht man im Prinzip schon auch hier immer wieder das gleiche aber statt einfach nur ein Banditen/Soldaten Camp nach dem anderen abzuarbeiten wie in Odyssey ist hier einfach mehr geboten. Die einzelnen Aktivitaeten haben auch Abseits der Haupthandlung zumeist auch etwas einzigartiges zu bieten, sei es ein neuer Ausruestungsgegenstand (die sind jetzt ja auch quasi alle unique items) oder ein kleine Nebenquest mit Dialogen, etc. (und auch hier gibt es diese random quests nicht mehr). Dazu kommt, dass selbst die kleinen Truhen mit Rohstoffen, die man immer mal wieder findet sowie viele Quest Gegenstaende eigentlich fast immer hinter kleinen Umgebungspuzzles versteckt sind. Das laeuft dann so ab, dass man mit Odin's Sicht (die fruehere Eagle Vision) durch einen goldenen Schimmer schon sieht, dass z.B. in einem verschlossenen Haus eine Truhe steht. Nun muss man herausfinden wie man da reinkommt. Mal muss man ueber's Dach, mal kann man durch eine nahe gelegene Hoehle in den Keller durchbrechen, mal muss man vielleicht tauchen, Hindernisse verschieben, Holzverschlaege aufbrechen, instabile Mauern mit Oelcontainern aufsprengen, einen Kronleuchter von der Decke schiessen damit der durch den Boden bricht, etc. Irgendwann hat man das Repertoire der Entwickler zwar ziemlich gut durchschaut aber dennoch, die kleinen Denk- und Suchaufgaben machen die Auffindung der Schaetze noch ein wenig belohnender. Diese kleinen Aufgaben sind aber nie so schwer, dass man da laenger als 3 Minuten dran festhaengt, so kommt also nie Frust auf oder so.
Diese recht hohe spielerische Abwechslung ist mMn die groesste Staerke des Spiels im Vergleich zu seinen direkten Vorgaengern.
Die raubeinige Welt des fruehmittelalterlichen Englands ist recht schoen umgesetzt. Das Wikinger Szenario hat aber auch seine Tuecken. Zwar hat man Dialog-Optionen aber Ubisoft versucht dennoch unseren Protagonisten immer wieder so ein bisschen in die Gutmenschen Schiene zu bugsieren, was dann oft ein wenig mit den typischen Wikinger Aktivitaeten wie pluendern und brandschatzen kollidiert, zu denen man ja auch mehr oder weniger gezwungen wird, zumindest wenn man seine Siedlung ausbauen will.So verhandelt man da schonmal in der Hauptstory eines Gebiets mit dem englisch-christlichen Sohn des dortigen Herrschers und schliesst eigentlich sogar eine Freundschaft mit ihm, marschiert aber 2 Minuten spaeter ohne Provokation in das naechstegelegene Kloster, bringt alle um (also die Wachen, denn wer Zivilisten umbringt wird wegen dieser Unmoral aus dem Spiel geschmissen
) und brennt mit seinen Mannen den ganzen Laden nieder.
Dazu kommen teils die voellig absurden Handlungen der kleinen Side Quests, die mich echt teils einfach nur voellig perplex zurueckgelassen haben mit der Frage, was die Schreiberlinge bei Ubisoft da wohl gerade geraucht haben. Komisch, gerade weil die Haupthandlung(en) und auch einige der Side Quests durchaus gut erzaehlt sind und sich auch ernst nehmen wollen.
Skill- und Ausruestungs-System sind gerade am Anfang etwas unhandlich. Typisch AC wird man aber wenn man das Nebenzeug mitmacht irgendwann einfach so dermassen stark, dass das alles keine grosse Rolle mehr spielt. Was ich aber nach wie vor Schade finde ist: Waehrend Odyssey mich noch motiviert hatte immer wieder neue Ausruestung auszuprobieren und Kassandra dadurch immer wieder anders aussah und sich der Kampf auch dank verschiedener Waffen, die ich verwendete immer wieder etwas anders gespielt hat verleitet mich Valhalla eher dazu mich recht frueh auf eine Set einzuschiessen und dann auch dabei zu bleiben. So rennt mein Eivor nun schon seit Stunden in der gleichen Ruestung durch die Gegen und schwingt die selben zwei Waffen, die ich halt immer mal wieder Upgrade und so ihre Werte um ein paar Prozent verbessere. Und das obwohl mein Inventar eigentlich voll mit anderem Zeug ist, dass aber zum einen vielleicht nicht so gut passt und das ich ausserdem eh erst teuer aufwerten muesste (ohne vergleichen zu koennen, ob es nach dieser Aufwertung ueberhaupt mit meinem derzeitigen Equipment mithalten koennte). Das ist schon ein bisschen langweilig, da koennen sie sich fuer den naechsten Teil wieder was neues ausdenken.
Aber nach ca 80 Spielstunden ueber den letzten Monat (was will man zur Zeit auch anderes machen als zu spielen
) kann ich sagen: Auf jeden Fall wieder ein schoener Eintrag in die Assassin's Creed Reihe. 8.5/10 Rentier Geweihe (eingeweihte wissen wieso
).