Als ich mit The Witcher 3 angefangen habe und mit dem Spiegelmeister in der Taverne über Yennefer geredet habe, hatte ich das Gefühl, dieser Charakter könnte nochmal in irgendeiner Weise wichtig werden. Das ganze (Haupt-)Spiel hindurch hat er sich aber nicht mehr blicken lassen. Der Typ war mir irgendwie sympathisch. Als dann klarer wurde, wie mächtig er ist, hatte ich bei ihm irgendwie das Gefühl, er wäre sowas wie Q (Star Trek) in der Witcher-Welt. Ich fand's ein wenig schade, dass er der Hauptbösewicht des Addons war, aber es hat irgendwie halt gut gepasst.
Von Everec war mir von Anfang an ziemlich unsympathisch, aber zum Schluss, nachdem ich erfahren habe, warum er so ist wie er ist, war er mir dann plötzlich richtig sympathisch. Auch wenn man nicht viel über ihn erfahren hat, wie er vor der Versteinerung seines Herzens war, nehme ich an, er war ein guter Mensch und hat all seine Grausamkeiten inkl. dem Mord an Iris' Vater nur wegen des Fluches begangen. Schön auch, dass er sich zum Schluss von seinen Banditenfreunden distanziert hat.
Zum Thema Quests: Da waren ein paar richtig gute Sachen dabei. Highlights waren für mich die Hochzeit, wo man als Vlodimir von Everec von einem Fremdschäm-Moment zum nächsten gearbeitet hat. Ebenfalls toll fand ich die ganze Geschichte rund um das von Everec Anwesen und die Geschichte von Iris, inkl. der Reise ins Gemälde. Tolle Atmosphäre, tolles Questdesign! Da sollten sich EA und Bethesda mal genau umschauen. Auch der Überfall auf das Auktionshaus war an sich toll, auch wenn ich da das Gefühl hatte, so ein Raub wäre nicht wirklich Geralts Stil. Um die beiden Borsodys hat es mir allerdings nicht leid getan, waren beides eindeutig Arschlöcher
Dann die Bosskämpfe: Ich habe auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gespielt (Todesmarsch, glaube ich) und die waren teilweise schon echt hart. Der Krötenprinz am Anfang, der Magier kurz danach ... dann der Totengräber im Garten des von Everec Anwesens, der schon echt hart war, da er sich immer wieder komplett heilen konnte, indem er die Toten beschworen hat. Hat mich einige Versuche gekostet und zwischendurch war ich kurz davor den Schwierigkeitsgrad zu senken. Wobei gerade bei dem Kampf auch eine der großen Schwächen von The Witcher 3 zum Tragen kam: Die Steuerung. Man konnte ja die Heilung des Totengräbers verhindern, indem man selbst die beschworenen Toten vorher erledigt hat (waren ja auch nach einem einzigen Treffer um), aber da hat halt immer wieder das Spiel entschieden, in welche Richtung ich schlagen durfte, was oft dafür gesorgt hat, das ich auf den falschen Gegner in der falschen Richtung geschlagen habe. Das war schon echt frustrierend, wundert mich, dass das nie gepatcht wurde. Aber nach einigen Versuchen habe ich's dann doch geschafft. Generell hatte dieser Kampf so einen leichten Dark Souls Unterton, zum Glück ohne dass ich mich beim nächsten Versuch erstmal 10 Minuten durch andere Gegner schnetzeln musste.