Zum Anlass von Staffel 3 war ich in letzter Zeit damit beschäftigt, Telltale's TwD Staffel 1 und 2 nochmal durchzuspielen. Und jetzt bin ich von allen dreien irgendwie enttäuscht.
Zu Staffel eins:
Meiner Meinung nach die mit Abstand beste. Lee und Clem werden großartig eingeführt, insbesondere ersterer. Besonders gut an der ersten Episode der ersten Staffel hat mir gefallen, wie auf den Ausbruch eingegangen wird: Jeder weiß nicht was genau passiert und versucht einfach nur zu überleben. Eine willkommene Abwechslung zu Serie, Comics und den anderen Staffeln, wie die Walker schon Routine sind. Die Episoden zwei und drei nenne ich (vergleichsweise) Leerlauf, da hier bis auf den großen Twist und den anderen großen Twist (beide waren aber meiner Meinung nach vorhersehbar) nicht allzu viel geschieht. Zwischendrin aber großartige Charakterentwicklung, insbesondere bei Nebencharakteren wie Ben oder Lilly. Episode 4 ist schlicht und ergreifend von Anfang bis Ende meisterhaft und hat mit Molly meinen Lieblings-Nebencharakter EVOR!!!1. Nein Ernsthaft, super Charakter. Episode 5 toppt das dann alles aber noch mal! Zum einen hat Kenny eine der besten Szenen des gesamten Franchise, aber auch Christa und Omid kriegen endlich wirkliche Persönlichkeit. Und dann das Ende, an dem ich dann nur wegen diesem viel zu passendem Song doch wieder heulen muss.
Mit Staffel zwei habe ich so meine Probleme. Zum einen wirkt alles viel gezwungener als in Staffel eins. Vorallem die Geschehnisse in Ep.1 sind für mich alle nur Setup für die folgenden Episoden. Dazu finde ich nach wie vor keinen Charakter aus dem gesamten Gruppe wirklich symphatisch. Dazu kommt es, das Sarah einfach nur nervt. Ben hatte wenigstens seine guten Momente in Sachen Charakterentwicklung, aber Sarah existiert nur um die Gruppe in Probleme zu reiten. Und, etwas was sich durchs ganze Spiel zeht: Warum muss ich alles machen?! Ich bin Clem, ein zwölfjähriges Mädchen! Meh. Trotzdem beginnt hier eine relativ gute Geschichte.
Gegen Ende der zweiten Staffel bin ich dann tatsächlich genervt von jedem einzelnen Charakter. Insbesondere Magic Moustache Man Kenny (der keinen Schnauzer mehr hat, goddammit!) ist mir zu viel Rick Grimes (den ich bis heute nicht ausstehen kann). Und Jane ist ohne Persönlichkeit. Der einzige den ich Symphatisch finde ist Arv-oh.
Immerhin, jedes Ende ist gut. Sehr gut. Und die Staffel ist grafisch und technisch viel besser als die erste.
Staffel drei...argh, schwierig.
Zuallererst einmal finde ich Javier gut. Lee war besser, aber das sage ich eh bei jedem Protagonisten (ausgenommen Joel. Joel ist awesome.). Kate ist auch gut entwickelt, auch wenn ich mir die Frage stelle wie die Familie ohne wirkliche Bewaffnung so lange überlebt hat. Die beiden Kinder hingegen...Gabe ist quasi eine Mischung aus Ben und Sarah, nur ohne Bens gute Entwicklung. Und das Kind kann ich mir gar nicht mal im Kopf behalten.
Aber die schlimmste ist Clem. Wenn ihr das gut findet, was aus Clem geworden ist (nämlich Ellie!), ich versteh euch. Aber meine Symphatie für sie geht seit Episode 4 von Staffel 2 den Bach runter. Sowieso hat das ganze viel zu viel von der Serie: Sturmgewehre, Schrotflinten, massenhaftes niedermetzeln von Walkern, die keine Bedrohung sind. Und irgendwelche Banditen. Urgh. Das Ende der beiden Episoden ist zwar großartig, aber der Rest...naja.
Technisch hingegen die mit Abstand beste Episode. Obwohl gerade die Walker in den Staffeln davor gruseliger aussahen (noch heute habe ich Alpträume vom Zombie-Babysitter aus Ep.1 Staffel 1
). Und mir fehlen zwei Worte: Sweet Pea.
Oh, und ich mag alle drei Staffeln. Nur wollte ich in der zweiten mich nicht wiederholen.