Es ist halt ein typischer zweiter Teil, auf den ein dritter folgen soll. Und dann ist da natuerlich noch das Problem, dass es ein Prequel ist und Fans der Serie schon vieles im Vorraus wissen.
Aber fuer Jenson selbst aendert sich doch einiges:
- Er hat die neuen Augmentations und hat begonnen die Hintergruende dahinter aufzudecken
- Er hat herausgefunden wo Fraktionen wie ARC, Santeau und TF29 wirklich stehen, im Bezug auf die Illuminati (da hat man am Ende des Spiels eine voellig andere Perspektive als am Anfang)
- Am wichtigsten ist aber, dass er die Hintermaenner der Illuminati zumindest teilweise identifiziert hat. Klar, wer Deus Ex 1 gespielt hat, der wusste schon, dass Bob Page der Obermacker sein wird und das Gestalten wie Morgan Everett und Joiseph Manderlay mit drinstecken aber Jenson wusste das am Ende von Human Revolution noch nicht (da gab es zwar ab und an ein paar kryptische E-Mails wo ein paar Initialen oder Namen gefallen sind aber sicher nicht genug um sich das wirklich zusammenzureimen, wenn man nicht die Zukunft, sprich Deus Ex 1 kennt).
Jetzt koennte man sagen, dass das aus Sicht einer Erzaehlung natuerlich etwas bloede ist, weil man als Fan alles schon kennt aber ich fand es trotzdem cool zu sehen, wie sich alles zusammenfuegt. Als sich Jenson in Millers NSN hackt und die Nachricht in dem virtuellen Konferenzraum zwischen Page und Manderlay belauscht, das war fand ich schon ein entscheidender Moment.
- Am Ende beeinflusst man immerhin das Schicksal von ein paar Millionen augmentierten Menschen weltweit
- Die Credit Szene mit dem Dialog zwischen Lucius DeBeers und Delara Auzenne dreht natuerlich wieder alles auf den Kopf. Wer ist jetzt Doppel (oder Triple) Agent fuer wen, ob willentlich oder nicht? Das bringt Jenson selbst zwar noch nicht unbedingt weiter, war mMn aber ein sehr guter Cliffhanger bis zum naechsten Teil
Es ist halt eine Story, die sich in erster Linie um Informationsgewinn dreht, nicht um physische Aenderungen. Wuerde ich auch nicht jedes mal haben wollen, finde ich aber als Ausnahme und fuer den zweiten Teil einer Trilogie eigentlich mal gar nicht schlecht.
Ausserdem passiert viel in den Nebenmissionen. Da diese halt optional sind hoffe ich eigentlich, dass es fuer den dritten Prequel Teil ein Save Import ala Mass Effect geben wird.
- Zum Beispiel habe ich Eliza mit Helle verschmolzen und eine neue A.I. geschaffen. Ich koennte mir vorstellen, dass daraus vielleicht die Grundlage fuer Ikarus/Daedalus entsteht oder so, es gibt immerhin eine E-Mail zwischen Page und Everett, in der sie sagen, dass sie die vorlaeufer A.I. Morpheus (die JC Denton in Deus Ex 1 treffen kann) aus einem Eliza Backup entwickeln wollen. Da laesst sich noch einiges draus machen.
- Ausserdem habe ich den Samizdat Leuten zur Flucht nach Paris verholfen und die Endsequenz bestaetigt, dass aus der Gruppe in Frankreich Silhouette entsteht, die Leute, die kurz vor Deus Ex 1 die Freiheitsstatue in die Luft sprengen werden.
(Nur am Rande, mein Kandidat fuer eine der besten Nebenmissionen ever war die zweiteilige Aufklaerung des Mordes an der augmentierten Journalistin. Sehr cool gemacht! Da werden so viele fuer die Serie wichtige Themen genial miteinander verwoben und der finale Dialog mit der psychisch maltraetierten Taeterin ist einer der besten Dialoge in Spielen ueberhaupt, wie ich finde.)
Und es wurden viele neue Charaktaere eingefuehrt, deren Potential diesmal hoffentlich dann auch im naechsten Teil ausgeschoepft wird. Ich koennte mir zum Beispiel vorstellen, dass von Aria Argento noch sehr viel mehr sehen werden.
Klar, ich stimme dir schon zu, die Story um Marcheko selbst war jetzt nicht gerade sehr gehaltvoll aber alles was darum herum passiert fand ich schon sehr spannend (und so war es ja eigentlich bei Human Revolution auch, die Story um Megan Reed war eigentlich nur ein Vorwand um das drumherum zu erzaehlen). Es kann natuerlich sein, dass sie im 3. Teil nichts draus machen, das waere natuerlich schade aber ich habe so das Gefuehl, dass sie sich hier mit Absicht eine Art Geruest aufgebaut haben, auf den sie den naechsten Teil aufbauen werden. Und das ist ok, zumal mich die Story so wie sie ist schon gut bei Laune gehalten hat.
Nur der Abschluss war halt wirklich zu abrupt, man hat halt wirklich das Gefuehl, dass es jetzt erst (im naechsten Teil) so richtig losgeht. Dafuer haette ich mir noch ein bis zwei Missionen mehr gewuenscht, so dass Jenson und Alex am Ende eher schon in den Startloechern stehen (so wie Luke, Leia, Chewie und Lando bei Empire Strikes Back am Ende), da haben noch ein paar Stunden gefehlt. Zumindest ein abschliessendens zweites Treffen mit Janus, in dem Plaene geschmiedet werden waere gut gewesen.