Prototype
Prototype ist ein 3rd-Person-Action -Adventure dessen Gameplay eher auf Nahkampf ausgelegt ist. Es gibt Massenschlachten gegen schweres Gerät wie auch Gegnern humanoider Natur mit effektvoll inszenierten Explosionen. Die Spielwelt orientiert sich an dem Open World-Konzept, ohne den Detailreichtum der GTA-Reihe zu erreichen, was dem Spielspaß aber in keinster Weise schadet.
Gameplay
Als Alex Mercer verteidigst du dich mit martialisch mutierten Fähigkeiten gegen deine Feinde, die dir durch einen Supervirus verabreicht wurden, dem T-Virus aus Resident Evil nicht unähnlich.
Jede einzelne Fähigkeit kann aus in Missionen gewonnene Punkten aufgewertet bzw. erworben werden, sowie wenn du deiner Zerstörungswut freien Lauf lässt, was in Anbetracht der vielen “Zerstörungskünste“ einen Heidenspaß macht.
Unter den genannten Fähigkeiten sind Nahkampf-Attacken, die ordentlich Schaden machen aber langsam sind, diverse Wurf- und “Stampfattacken“ welche dir in brenzligen Situationen (du bist von Feinden umringt) gute Dienste leisten, sofern du sie weise einzusetzen weist.
Es gibt auch einige Fernkampf-Attacken zu erlernen, die für einige Bosskämpfe essenziell sind und auch gegen Hubschrauber wahre Wunder wirken.
Deine Feinde sind allesamt humanoider Natur, auf der einen Seite Militärs, die dir in erste Linie mit konventionellen Waffen einheizen (MGs, Pistolen, Granatwerfer etc. – sind benutzbar!), auf der anderen Seite Infizierte oder auch Zombies, die auch in Verbindung mit diesem Super-Virus stehen.
Unter den Infizierten gibt es noch die “Hunter“, welche schnell die Verfolgung aufnehmen und ordentlich austeilen können, jedoch ziemlich vorhersehbare Attacken benutzen, denen es mit etwas Übung leicht auszuweichen gilt.
Zudem gibt es noch Panzer in verschiedenen Ausführungen, sowie Hubschrauber und andere “Gadgets“, die im Verlaufe des Spiels von den Militärs gegen dich zum Einsatz kommen.
Hubschrauber und Panzer kannst du kapern, was eine willkommene Abwechslung zur Erkundung der Spielwelt zu Fuß bietet und auch für einige Missionen erforderlich sind.
Ein Kernfeature des Spiels ist die Infiltration. Diese Fähigkeit lässt dich einerseits deine Lebensenergie regenerieren, auf der anderen Seite gelangst du dadurch an das Aussehen und Verhalten des Infiltrierten. Du schnappst dir einfach einen Soldaten oder anderen Humanoiden, egal ob Zombie oder unschuldiger Einwohner Manhattans und “konsumierst“ diesen, indem du ihn per brutal inszenierten Mord in dir aufnimmst - klingt brutal? Ist es auch, zumal es nicht nur eine Konsum-Animation gibt, sondern etliche. Man fühlt sich teilweise an Animationen aus Manhunt erinnert.
Man stumpft im späteren Spielverlauf zusehends ab, es ist einem vollkommen egal ob man nun Zombies konsumiert oder unschuldige Bürger, man hat einfach keine Zeit darüber nachzudenken, braucht man doch die Lebensenergie der Opfer, um nicht gegen die Übermacht der Gegner chancenlos zu sein – bedenklich.
Konsum-Events gibt es massig im Spiel, denn bei vielen Opfern kann man die Erinnerung absorbieren, welche in Filmschnipseln präsentiert werden, die eigentlich aus cool inszenierten Standbildern bestehen, einem Comic-Strip nicht unähnlich, nur eben mit realen, nicht gezeichneten Bildern sowie mit den jeweiligen Stimmen des Konsumierten und anderen unterlegt sind. Diese Zwischensequenzen wirken wie Erinnerungsfetzen - sehr geil gemacht, Atmosphäre pur.
Dank der Infiltration ist Eindringen in Gebäuden des Militärs kein Problem und für einige Missionen erforderlich. Der Ablenkung feindlicher Truppen dient es ebenso, bei hartnäckigen Gegnern kommt man aber meist um die Vernichtung selbiger nicht drum herum.
Abseits der Hauptmissionen gibt es noch diverse Nebenmissionen, in denen du Erfahrungspunkte für erledigte Gegner bekommst oder in Zeitdruck-Missionen dein Geschick mit der Steuerung unter Beweis stellst.
Dumme Künstliche Intelligenz
Einerseits ein Segen, denn wäre sie zu aufmerksam, würde alle zwei Minuten ein “Strike Team“ dir Feuer unter dem Hintern machen, besonders hinderlich in späteren Missionen, wo Strike Teams einiges an Widerstand auffahren.
Strike Teams werden von feindlichen Soldaten, vornehmlich höher rangige, zur Verstärkung gerufen und gegen dich eingesetzt.
Das Gameplay ist rasant und einfach genial. Wie simpel Alex ganze Häuserschluchten mit einem gewagten Satz überwindet oder Wolkenkratzer im Sprint hoch läuft, nur um auf der anderen Seite “herunterzufallen“ und nebenbei einen gigantischen (aber relativ flachen ^^) Krater hinterlässt, ist einfach nur klasse gelungen. Es erinnert mich teilweise an NFS, wo ich manchmal auch so eine Art “Flow-Gefühl“ hatte, was sich schlecht beschreiben lässt – wie ein Geschwindigkeitsrausch, eben nicht auf der Straße sondern auch über den Dächern einer Großstadt ^^.
Wenn es zum Kampf kommt hast du genug Möglichkeiten, deinen Gegnern Paroli zu bieten, ob du nun Autos als Wurfgeschosse umfunktionierst oder durch einen Special Move einen halben Straßenzug Manhattans dem Erdboden gleich machst – oder doch lieber die Hit & Run-Variante, wo du deine Gegner erst schwächst indem du sie aufteilst und dann einzeln aufs Korn nimmst. It’s up to you.
Grafik
Es werden sehr viele Gegenstände, Autos und Menschen dargestellt, daraus resultieren bei meinem eher als schwach einzustufenden Laptop Framedrops, die sich schon mal 5 – 10 Sekunden hinziehen können, ein Problem mit dem aber auch Top-Rechner zu kämpfen haben, laut dem
>>offiziellen Prototype-Forum<<
Explosionen und Beschädigungen von Autos und anderen fahrbaren Untersätzen sind recht ansehnlich gelungen, Gebäude lassen sich aber, bis auf einige wenige Ausnahmen nicht beschädigen oder gar zerstören.
Ich gehe bewusst nicht auf irgendwelche Texturen oder so ein, da die Spielgeschwindigkeit jegliches angaffen selbiger ad absurdum führt.
Wer über die Grafik meckert, setzt meines Erachtens falsche Prioritäten das Spiel betreffend.
Steuerung
Man sollte das Spiel mit Gamepad geniessen, sofern man eines besitzt, mein Gamepad (Saitek P2600) wird nicht unterstützt, da musste ich auf einen
>>Trick<< zurückgreifen, seit dem funktioniert es tadellos.
Sound
Bewegt sich auf angenehmen Pfaden. Die akustische Untermalung, die einsetzt wenn du deine Tarnung aufgibst und auf Gegner triffst, lässt dich die drohende Gefahr spüren, ohne in übertriebene Theatralik zu verfallen oder gar lächerlich zu wirken – sehr schön. Die sonstigen Soundeffekte wie Explosionen oder der Trash-Talk von Passanten sind gut gelungen. Hier und da noch ein wenig Musik, die die Atmosphäre akkurat transportiert. Großes Lob gebührt den englischen Stimmen, die sich einwandfrei ins gute Gesamtbild einfügen.
Story
Gut inszeniert durch Konsum-Events, dadurch aber nicht unbedingt auf Anhieb nachvollziehbar. Man kann sich zwar jeden Erinnerungsfetzen der Konsumierten anschauen, das Gesamtbild der Story setzt sich aber nur allmählich und langsam zusammen. Nicht jedermanns Geschmack, ich bin aber ein “Lostie“, von daher bin ich Storyfetzen gewohnt ^^.
Fazit
Kurzweilig und richtig gut inszeniert, die Brutalität der Darstellungen ist enorm, aber absolute Geschmackssache. Der Geschwindigkeitsrausch sobald du durch die Stadt fegst ist phänomenal gelungen, und macht immer wieder Laune.
Die Framedrops nerven, deswegen gibt’s auch nur ein “gut“.
Schwächen im Gameplay habe ich keine feststellen können, passt einfach, macht Laune – nuff said.
Schulnote:2