Nein - denn bei der Sache mit den Kennzeichen könnte man problemlos einprogrammieren oder festlegen, dass nur dann Daten "ausgespuckt" werden, wenn ein gesuchtes Kennzeichen bzw Teile davon entdeckt wurden (zB bei Unfallflucht kennt man vlt nicht das komplette Kennzeichen). Derzeit werden AFAIK sowieso nur LKW erfasst, bin aber nicht sicher, ob das wirklich auch so ist.
Aber okay: auch wenn man ein Kennzeichen dann hat, hat man ja noch kein Profil. Erst wenn ein gesuchtes Kennzeichen gefunden wurde, dürfte man auch weitere Daten abrufen wie zB "wer ist der Halter des Autos mit diesem Kennzeichen usw. - aber selbst das ist noch kein Profil, und schon das ist eben nicht erlaubt, das finde ich dann völlig übertriebenen Datenschutz... siehe zB
Hightech-Fahndung: Mörderjagd mit der Mautkontrolle - SPIEGEL ONLINE da hätte man nen LKW finden können, der einen tödlichen Unfall verursachte...
Ich finde es aber völlig abwegig, dass - wenn man eine Erfassung und den Zugriff bei einer Suche erlaubt - plötzlich Bewegungsprofile aller Bürger erstellt würden usw. Sowieso: erst wenn Du Kennzeichen, Daten der Mautstellen UND dazu noch eine dem Kennzeichen zugeordnete Person zusammenführst, könntest Du ansatzweise ein Profil erstellen, und selbst dann besteht eine große Chance, dass am Ende jemand ganz anderer mit dem Auto durch die Gegend gefahren ist...
und wenn du dann doch ein paar "korrekte" Profile hast: was soll denn der Staat mit den Profilen unverdächtiger Autofahrer dann "böses" machen? Sitzen da zwei Beamte im KKA-Raum (KKA = Kraftfahrzeug Kennzeichen Auswertung) und lästern darüber, dass Person XY trotz freier Autobahn für 200km fast 2 Stunden brauchte? ^^ nein: da werden ganz einfach erst gar keine Profile erstellt, weil das kein Schwein interessiert und nur unnötigen Aufwand bedeuten würde. Aber WENN mal ein Verdacht besteht, dann könnte man schauen, ob für das Kennzeichen XY was zu finden ist und das dann den Verdacht erhärtet oder sich der Verdacht als unbegründet erweist - denn auch das könnte sein, zB einer wird des Mordes verdächtigt und schwört, er sei zu dem Tatzeitpunkt grad auf der A3 zwischen Köln und Frankfurt gewesen => mit den Mautdaten könnte man beweisen, dass sein Auto wirklich dort war, und falls es mit Foto/Video verbunden ist sogar eindeutig beweisen, dass der Verdächtige auch im Auto saß.
Diese Mautfirma HAT die Daten ja - vertraust Du der mehr als dem Staat? Es sind zwar AFAIK nur LWK-Daten, aber diese Firma hat die Daten und darf die Daten nur nicht rausgeben. D.h. rein technisch gesehen gibt es eine Überwachung ja längst, zumindest in diesem speziellen öffentlichen Raum und bei LKWs.
Und wenn Du dem Staat zutraust, dass er Daten missbrauchen würde, nur weil er überwachungsgeil ist, dann macht der Staat das sowieso - egal ob erlaubt oder nicht...
bei zB mails ist das ein ganz anderes Thema, das wäre wie Briefe öffnen... aber zB offene Foren und Facebook-Postings, da darf die Polzei ruhig "hinhören", genau wie zb auf nem Markplatz oder so. Wenn die meinen, dass sich der Aufwand lohnt, dann sollen die das halt machen... da wird sich aber eh rausstellen, dass das nichts bringt, außer man filtert schon vorher nach Facebook-Gruppen oder Foren wie "Jihad-Fanclub Antichrist" oder "Interessengruppe Aligohome Arianrules" oder so...