• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Quo vadis, Deutschland

SCUX am 28.08.2008 06:51 schrieb:
Trickmaster am 28.08.2008 02:10 schrieb:
Ich finde die menschen in Deutschland haben eine bessere Regierung verdient. Ich selbst sehne mich ja nach rot-grün zurück. Ich weiß gar nicht warum so viele Menschen Schröder dafür gehasst haben. Merkel ist viel schlimmer.
:-D Alle wurden Sie gehasst......alle waren schlimm.....alle die kommen werden noch schlimmer......
da Deutschland einer der sozialsten Länder auf der Welt ist.....die reichsten Armen/Schwachen hat......die besten Bürger_Absicherungen/Rechte zur Verfügung hat...und und und......
hat wohl irgendwer...irgendwann.....irgendwas wohl doch ralativ richtig gemacht in den letzten 50Jahren ;)

Was ist mit Arbeitslosenquote/Durchschnittseinkommen (bzw Kaufkraftparität)? Und das mit reichsten Armen glaube ich nicht, Quelle?
 
Damaskus am 29.08.2008 19:42 schrieb:
Was ist mit Arbeitslosenquote/Durchschnittseinkommen (bzw Kaufkraftparität)? Und das mit reichsten Armen glaube ich nicht, Quelle?

Glaub ich auch nicht, da fällt mir wenigstens ein land ein, dem es in allen belangen besser geht: Norwegen
 
Boesor am 29.08.2008 20:29 schrieb:
Damaskus am 29.08.2008 19:42 schrieb:
Was ist mit Arbeitslosenquote/Durchschnittseinkommen (bzw Kaufkraftparität)? Und das mit reichsten Armen glaube ich nicht, Quelle?

Glaub ich auch nicht, da fällt mir wenigstens ein land ein, dem es in allen belangen besser geht: Norwegen

Eben, daneben wohl auch noch zumindest niederlande, schweden, dänemark und island, zumindest von Arbeitslosenquoten (norwegen 2,1%, niederlande 2,8%, dänemark 2,7%, island 1,0%, nur schweden fällt mit 5,4% fast schon etwas raus^^),BIP pro Einwohner , PPP und HDI

Ich denke ja auch Deutschland steht allgemein nicht schlecht da, jedoch auch längst nicht mehr so gut wie "früher", in den meisten Indizes werden heute Platzierungen zwischen 15 und 25 erreicht.
 
Damaskus am 30.08.2008 04:01 schrieb:
Eben, daneben wohl auch noch zumindest niederlande, schweden, dänemark und island, zumindest von Arbeitslosenquoten (norwegen 2,1%, niederlande 2,8%, dänemark 2,7%, island 1,0%, nur schweden fällt mit 5,4% fast schon etwas raus^^),BIP pro Einwohner , PPP und HDI

Uh, Island ist ein gutes Beispiel. Da gibt'd nur drei Einkommensquellen: Fischerei, Tourismus, und das amerikanische Militär:

Fischerei: Island hat eine Bevölkerung von 300.000 Einwohnern, von denen 30.000 in der Hochseefischerei tätig sein. Island hat ein Seehochheitsgebiet von 200 Meilen, d.h. bis 200 Meilen vor der Küste Islands darf kein anderer Staat fischen. Diese riesige Seefläche bestreiet 76% des gesamten Export Islands.

Militär: weitere 10% der Isländer arbeiten direkt oder indirekt für das Amerikanische Militär, das ca 10% zum BIP Island hinzufügt.

Tourismus: hier kommen die lezten 13% des Isländischen BIPs her. auf 300.000 Isländer kommen 400.000 Touristen.

So, legen wir das auf Deuschland um. Alles was benötigt wird ist: eine gleichgroße fischbare Seefläche wie Island: die müsste dann 276 mal größer sein als die von Island (GER hat 276 mal mehr Einwohner als Island), ich würde mal sagen: Der gesamte Atlantik. Oder doch lieber gleich der gesamte Pazifik? Bin zu faul zum Rechnen.

Zweitens: 8 Millionen Deutsche müsste für das amerikansiche Militär arbeiten. Gibt ja noch amerikanische Stüzpunkte in Deuschland. Womöglich nicht genug.

Drittens: Tourismus. Alles was dann noch fehlt sind Einhundertzwanzig Millionen Touristen pro Jahr, und schon hat man Vollbeschäftigung.

Es ist ja beinahe schon zu einfach.
 
Maria-Redeviel am 31.08.2008 08:40 schrieb:
Damaskus am 30.08.2008 04:01 schrieb:
Eben, daneben wohl auch noch zumindest niederlande, schweden, dänemark und island, zumindest von Arbeitslosenquoten (norwegen 2,1%, niederlande 2,8%, dänemark 2,7%, island 1,0%, nur schweden fällt mit 5,4% fast schon etwas raus^^),BIP pro Einwohner , PPP und HDI

Uh, Island ist ein gutes Beispiel [...]
Es ist ja beinahe schon zu einfach.

Ändert aber wenig an den oben gequoteten Daten oder? Aber gut, die Tatsache, dass 8,3 Millionen in Deutschland auf Sozialleistungen angewiesen sind, liegt wohl an dem zu geringen Fischfang. Der Tourismus steuert übrigens 8% des BIP bei (und damit laut dieser Statistik mehr als in den meisten anderen europäischen Staaten - http://www.deutschland-tourismus.de/pdf/marktforschung_04_d.pdf )
 
Wolf-V am 25.08.2008 13:21 schrieb:
nun, gilt ja erstmal festzuhalten, dass hartz iv unter der definitern armutsgrenze liegt – und wenn auch andere meinen, das armut heute im vergleich zur armut im mittelalter ein luxusleben ist, gehe ich einfach mal von den aktuellen tatsachen aus.


Dazu noch ein kurzer Nachtrag, weils grad aktuell ist...


132 Euro reichen zum Leben

Vielleicht sollte man das noch differenzieren, aber bei einem gesunden jungen Menschen kann das eigentlich nur wenige Wochen nötig sein. Um so älter der Empfänger wird, um so näher muss der Satz an Rentenniveau ansteigen.

Aber wieso ein 25jähriger 350 Euro plus Miete für Nichts bekommt leuchtet mir nicht ein. Ich gehe 25 Stunden in der Woche arbeiten für 700 Euro und zahle davon Miete und Studiengebühren. Und es war nicht schwer den Job zu finden... ungelernt.
 
Nope81 am 06.09.2008 08:07 schrieb:
Dazu noch ein kurzer Nachtrag, weils grad aktuell ist...
132 Euro reichen zum Leben

Vielleicht sollte man das noch differenzieren, aber bei einem gesunden jungen Menschen kann das eigentlich nur wenige Wochen nötig sein. Um so älter der Empfänger wird, um so näher muss der Satz an Rentenniveau ansteigen.

Aber wieso ein 25jähriger 350 Euro plus Miete für Nichts bekommt leuchtet mir nicht ein. Ich gehe 25 Stunden in der Woche arbeiten für 700 Euro und zahle davon Miete und Studiengebühren. Und es war nicht schwer den Job zu finden... ungelernt.

Das würde wohl eher hier rein passen:
http://www.pcgames.de/?menu=0901&s=thread&gid=81&bid=1019&tid=6938049&page=1

"Ausgerechnet haben die Wissenschaftler die Mindestsicherung für eine gesunde, "rational handelnde", männliche Person ohne Kinder mit mittlerem Alter"...
"Durchkommen würden nach den Annahmen der Autoren die Menschen aber mit monatlich 132 Euro im Minimalfall oder 278 Euro im Maximalfall"...
Mit 278€ sieht das aber schon anders aus.

Wenn man den Hartz4 Beitrag senkt, werden anschließend wohl auch die Löhne im Niedriglohnsektor fallen. Dann kannst du dich aber auch von deinen 700€ verabschieden.
Ob man damit dann wirklich den gewünschten Erfekt erzielt?
Das Menschen neidisch auf diejenigen sind, die mehr als sie selbst besitzen ist wohl "menschlich" und bei manch "sponsored by dad"-Kid (muss man sich nur mal im schülervz umschauen^^) wohl auch gerechtfertigt aber warum dauernd gegen die Menschen am unteren Ende der Skala gewettert wird, ist mir unverständlich. Die meisten wären froh, wenn sie die reele Chance hätten wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Die medienwirksam aufbereitete "ich mach nix, ich bekomm auch so mein geld"-Riege macht da sicher nicht die Mehrheit aus. Du kannst ja aber mal testen, ob du langfristig mit 132€ klarkommst. Ich könnte es nicht.
 
Dank dem Machtwechsel in der SPD sehe ich jetzt wieder positiv für DE. :top: Schade nur, dass nicht Müntefering sondern Steinmeier Kanzlerkandidat geworden ist. Steinmeier wird vorgeworfen keine nähe zu den Bürgern zu haben. AUßERDEM hat er Kurnaz im Stich gelassen und hat bei Treffen mit Rice einfach zu viel gelächelt.
Außerdem nervt es, dass man immer ein Wörterbuch herausholen muss damit man eine Rede von ihm versteht.

Ich hoffe seine Bürgernähe verbessert sich demnächst noch. Das muss sie! Sonst wird seine Partei nicht siegen. :)
 
Naja.... kommt drauf an woran der Schwund bei der SPD gelegen hat.
Wenn man davon ausgeht, dass die wenig linke Agenda-Politik von Schröder,Müntefering und Steinmeier die SPD geschwächt hat, weil lauter enttäuschte SPD-Wähler die Linke wählen, dann eher nicht. Der Wechsel wird die Reformpolitik stärken, und die Linke als Partner sowie etliche linke Positionen ausschließen.
Wenn man denkt, dass Beck als Person und die eingeräumte Möglichkeit(!) einer Tolerierung(!) durch die Linke auf Landesebene(!) der SPD geschadet haben, dann wird der Wechsel helfen.

Ich kann mir nicht vorstellen, das die 20%, die der SPD fehlen deshalb fehlen, weil sie mit der Linken reden. Die fehlen eher, weil die SPD Hartz4 eingeführt hat und die Leute jetzt direkt Lafontaine wählen.
Vielleicht auch wegen des ständigen Streites innerhalb der SPD, der ist aber damit auch nicht beendet. Da müssen sich Positionen grundlegend ändern... da liegt eigentlich näher, das der linke Flügel um Nahles geschlossen zur Linken wechselt.

Realistisch betrachtet muss die SPD sich sowieso erstmal von Gedanken an Rot-grün oder Got-gelb verabschieden. Außer der großen Koalition wird es auf absehbare Zeit keine Regierung geben.
 
Damaskus am 07.09.2008 23:48 schrieb:
Nope81 am 06.09.2008 08:07 schrieb:
Dazu noch ein kurzer Nachtrag, weils grad aktuell ist...
132 Euro reichen zum Leben

Vielleicht sollte man das noch differenzieren, aber bei einem gesunden jungen Menschen kann das eigentlich nur wenige Wochen nötig sein. Um so älter der Empfänger wird, um so näher muss der Satz an Rentenniveau ansteigen.

Aber wieso ein 25jähriger 350 Euro plus Miete für Nichts bekommt leuchtet mir nicht ein. Ich gehe 25 Stunden in der Woche arbeiten für 700 Euro und zahle davon Miete und Studiengebühren. Und es war nicht schwer den Job zu finden... ungelernt.

Das würde wohl eher hier rein passen:
http://www.pcgames.de/?menu=0901&s=thread&gid=81&bid=1019&tid=6938049&page=1

"Ausgerechnet haben die Wissenschaftler die Mindestsicherung für eine gesunde, "rational handelnde", männliche Person ohne Kinder mit mittlerem Alter"...
"Durchkommen würden nach den Annahmen der Autoren die Menschen aber mit monatlich 132 Euro im Minimalfall oder 278 Euro im Maximalfall"...
Mit 278€ sieht das aber schon anders aus.

Wenn man den Hartz4 Beitrag senkt, werden anschließend wohl auch die Löhne im Niedriglohnsektor fallen. Dann kannst du dich aber auch von deinen 700€ verabschieden.
Ob man damit dann wirklich den gewünschten Erfekt erzielt?
Das Menschen neidisch auf diejenigen sind, die mehr als sie selbst besitzen ist wohl "menschlich" und bei manch "sponsored by dad"-Kid (muss man sich nur mal im schülervz umschauen^^) wohl auch gerechtfertigt aber warum dauernd gegen die Menschen am unteren Ende der Skala gewettert wird, ist mir unverständlich. Die meisten wären froh, wenn sie die reele Chance hätten wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Die medienwirksam aufbereitete "ich mach nix, ich bekomm auch so mein geld"-Riege macht da sicher nicht die Mehrheit aus. Du kannst ja aber mal testen, ob du langfristig mit 132€ klarkommst. Ich könnte es nicht.

Zum Thema "Leben von 123€" empfiehlt sich außerdem dieser Text, der besagte Studie recht gründlich unter die Lupe nimmt. Die haben sich da scheinbar einige doch sehr unrealistische Annahmen geleistet (zB die Annahme, dass ein Paar Schuhe für 20€ bei täglicher Benutzung 5 Jahre hält).
 
SuicideVampire am 11.09.2008 14:28 schrieb:
Zum Thema "Leben von 123€" empfiehlt sich außerdem dieser Text, der besagte Studie recht gründlich unter die Lupe nimmt. Die haben sich da scheinbar einige doch sehr unrealistische Annahmen geleistet (zB die Annahme, dass ein Paar Schuhe für 20€ bei täglicher Benutzung 5 Jahre hält).

Das ist das problem, wenn Wissenschaftler zu theoretisch forschen, dann kommt eben so ein Blödsinn bei rum.
Die Kerle sollten das einfach mal ein Jahr versuchen, danach sähe ihre Arbeit etwas anders aus.
Was mich besonders aufregt sind die drei € für Kommunikation und Freizeitgestaltung. Damit wird den Hartz 4 Empfängern sozusagen schon in der Annahme das Recht auf ein menschenwürdiges Leben abgesprochen.
Unfassbar.
 
Boesor am 11.09.2008 14:33 schrieb:
Was mich besonders aufregt sind die drei € für Kommunikation und Freizeitgestaltung. Damit wird den Hartz 4 Empfängern sozusagen schon in der Annahme das Recht auf ein menschenwürdiges Leben abgesprochen.
Unfassbar.

das hat mich auch gestört. wie auch immer, ein satz von 132€ würde meiner meinung nach die problematik noch weiter verschärfen. einerseits, da manch unternehmen dies zum anlass nehmen würde, die löhne zu senken (deutschland hat ja seit 2005 eh schon den höchsten niedriglohnanteil in den alten eu-ländern), mit dem deutlich niedrigeren hartz4 satz hätte man ja ein druckmittel -> mehr leute wären zumindest auf ergänzende sozialleistungen angewiesen, da man von ein paar hundert € keine familie ernähren kann und andererseits, wenn die millionen arbeitslosen gezwungen wären, tatsächlich nur noch die allerbilligste kleidung (auch von der qualität) und sonstige güter zu kaufen, wäre das auch wirtschaftlich gesehen für deutschland sicher nicht hilfreich, damit stärkt man sicher keine konjunktur.
 
Boesor am 11.09.2008 14:33 schrieb:
. Damit wird den Hartz 4 Empfängern sozusagen schon in der Annahme das Recht auf ein menschenwürdiges Leben abgesprochen.
Unfassbar.
so eine diskussion ist einfach widerlich, als ob es in deutschland notwendig wäre und irgendetwas bringen würde sozial schwache in den abgrund zu treiben.

vielleicht sollte man dann auch überlegen, ob 25.000 euro monatlich nicht als maximun völlig ausreichen ist und der rest wird für die gemeinschaft eingesetzt...mal sehen wer bereit ist so eine studie zu vertreten...
 
Wolf-V am 11.09.2008 17:13 schrieb:
............

vielleicht sollte man dann auch überlegen, ob 25.000 euro monatlich nicht als maximun völlig ausreichen ist und der rest wird für die gemeinschaft eingesetzt...mal sehen wer bereit ist so eine studie zu vertreten...

Ich sehr gern.
:]

Wem 25.000 mtl. nicht reichen, sollte eigentlich nachvollziehen können, was die angestrebten 132 EUR mtl. für einen Menschen bedeuten.
Das ist auch gerade etwas, was ich nicht verstehen kann: Wieso immer gerade aus der Ecke derer, die im Überfluß von eben dieser Solidargemeinschaft partizipieren, dann diese eklatant menschenfeindlichen Vorschläge zur Minimierung des Existenzminimums anderer Transferbezieher kommen.

Als verbeamteter Prof. lebt es sich natürlich nicht schlecht von Steuergeldern. Man arbeitet ja auch hart dafür.........ebenso wie die Damen und Herren in den Ministerien und den angegliederten Ressorts.

Jetzt könnten natürlich wir Steuerzahler hergehen und uns fragen, wieso die Erstellung solch hirnrissiger Studien so exorbitante Gehälter rechtfertigt und ob wir statt dessen nicht lieber die Stellen der gelehrten Experten streichen und dafür die Regelsätze der tatsächlich Bedürftigen anheben sollten.
Nur mal so als Vorschlag.

Und wenn wir schon dabei sind, können wir auch gleich noch die Auftraggeber der Studie für ihre zur Schau gestellte soziale Kälte und Inkompetenz entsorgen, überhaupt auf die Idee gekommen zu sein, ob offensichtlich steigender Inflation und Teuerungsrate der Güter des täglichen Bedarfs solche menschenverachtenden Studien in Auftrag gegeben zu haben.

Eben weil genau jene es sind, die am lautesten heulen, wenn ihnen jemand von den 25.000 EUR monatlich auch nur einen, zum Erhalt der Solidargemeinschaft notwendigen Cent abnehmen möchte. Nein, diese netten Leute genehmigen sich im gleichen Atamzug wie sie fordern, dass anderen die Luft zum atmen gestrichen und rationiert wird, für sich selber für diese tollen Einfälle auch noch mehr Gehalt, Anerkennung und Sozialnebenleistungen.

Pfui. :$
 
Ach der Professor wollte doch nicht den Hartz4-Satz neu festlegen, sondern das Existenzminimum. Ich glaub dafür gabs vorher überhaupt keine klar definierte Grenze. Die sogenannte "Armutsgrenze" finde ich auch etwas übertrieben, danach wäre ich zum Beispiel arm. Das möchte ich mir verbitten ^^

Die ganze Diskussion sollte darum geführt werden, ob es ausreichend ist Menschen am Verhungern zu hindern als soziale Grundsicherung, oder ihnen eine gleichberechtigte Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen. Dazu hat sich der Professor garnicht geäußert.

Und jetzt coole Sprüche rauszuhaun "soll der Professor doch mal auf sein Gehalt aus Steuergeldern verzichten" ist ziemlich albern. Kann man sich auch vor die Schlange der ArGe stellen und den Antragstellern zurufen "werdet doch Professor, dann kriegt ihr 6000 Euro vom Staat statt 350!"

Es gibt genug Argumente, dass Professoren und auch Lehrer eher zu wenig verdienen als zuviel. Wenn es im nächsten Thread mal um die Qualität des Bildungssystems geht, stehen die Sozialkämpfer plötzlich auf der anderen Seite.
 
Nope81 am 13.09.2008 14:29 schrieb:
Es gibt genug Argumente, dass Professoren und auch Lehrer eher zu wenig verdienen als zuviel. Wenn es im nächsten Thread mal um die Qualität des Bildungssystems geht, stehen die Sozialkämpfer plötzlich auf der anderen Seite.

Wenn man die doch recht dünnen Pflichten von Professoren bedenkt glaube ich nicht, dass die zuwenig verdienen.
Vgl hierzu auch: "Prof. Untat" von Kamenz/Wehrle
 
Wenn Professoren wenig verdienen, gehen die klugen Köpfe in die Wirtschaft, was die Qualität der Lehre und der Forschung beeinträchtigt.
Wenn Professoren wenig verdienen, sind sie anfälliger für Bestechung (neudeutsch "Nebeneinkünfte") um gefällige Studien zu produzieren oder gefällige Theorien zu lehren.
Außerdem können Professoren durchaus mit Büchern und Artikeln Geld verdienen, weshalb die Pflicht der Lehre bald lästig wird für das lächerliche Beamtengehalt. Das merkt man als Student dann, das man den Professor nur 89 Minuten in der Woche zu Gesicht bekommt.

Ist bei vielen Berufsständen so, dass alles zusammenbrechen würde, wenn die nicht das Geld bekommen würden, das sie bekommen.
Profifussballer - Bestechung durch die Wettmafia, Spiele werden für 20.000 Euro gekauft.
Politiker - Korruption, Stimmen werden gekauft.
Ärzte, Apotheker - Es werden die "richtigen" Medikamente empfohlen.

Angeblich überbezahlten Leuten weniger zu bezahlen ist oft kontraproduktiv.


Hartz4-Empfängern einfach weniger zu bezahlen ist auch kontraproduktiv, aber das System könnte man schon anpassen.
Hartz4 steigt mit dem Alter bis auf Rentenniveau, den Übergang zwischen Arbeit und sozialem Netz gestaltet man durch eine negative Einkommenssteuer

Die Stelle, wo die grüne Linie die y-Achse schneidet wäre dann die soziale Grundsicherung.
Die wird dann vom Alter abhängig gemacht... und von anderen sozialen Umständen ähnlich der Steuerklasse.
 
Nope81 am 13.09.2008 17:54 schrieb:
Wenn Professoren wenig verdienen, gehen die klugen Köpfe in die Wirtschaft, was die Qualität der Lehre und der Forschung beeinträchtigt.
Wenn Professoren wenig verdienen, sind sie anfälliger für Bestechung (neudeutsch "Nebeneinkünfte") um gefällige Studien zu produzieren oder gefällige Theorien zu lehren.
..................

Ist bei vielen Berufsständen so, dass alles zusammenbrechen würde, wenn die nicht das Geld bekommen würden, das sie bekommen.
Profifussballer - Bestechung durch die Wettmafia, Spiele werden für 20.000 Euro gekauft.
Politiker - Korruption, Stimmen werden gekauft.
Ärzte, Apotheker - Es werden die "richtigen" Medikamente empfohlen.

..........................

Sorry, aber das sehe ich etwas ... nein, ganz anders!

Es ist und bleibt (an allen erdenklichen Beispielen des täglichen Lebens sehr wohl ersichtlich) völlig gleich, wie viel du den Menschen Gehalt/Lohn/Sold oder was auch immer zugestehst, es wird IMMER welche geben, die sich korrumpieren lassen und sei es durch ´nen Restaurantbesuch oder ähnliche Pillepalle.
Eher ist es noch so, dass, je größer die Verantwortung im Posten und damit verbunden die Verflechtungen und gegenseitigen Verbindlichkeiten um so eher bist du durch eben diese Situation korrumpierbar. Egal wie hoch dein Gehalt in dem Augenblick ist.

Genauso wird es IMMER welche geben, die ehrlich mit den ihnen überantworteten Geldern umgehen.
Ab einer bestimmten Grenze jedoch, die ihnen und ihren Nachkommen bis in ein paar Generationen ein sorgenfreies Leben ohne Arbeit ermöglicht, werden auch diese Menschen evtl. weich.

Vielleicht eine Frage der Pesönlichkeit, vielleicht aber auch eine Frage der Strafen, die auf solche Entgleisungen stehen. Ich tendiere eher zu einer Kombination aus beiden Varianten.

Momentan sind das Verschleudern von Steuergeldern und Volksvermögen durch öffentliche Haushalte und Personen ja nicht einmal "Kavaliersdelikte".
Es besteht einfach keine Notwendigkeit des verantwotungsbewußten Umgangs, weil es weder sinnvolle noch funktionierende Kontrollgremien und noch dazu (was ich als wichtiger erachte) keine wirkliche Strafe dafür gibt.

Ist denn schon mal ein Bundesfinanzminister oder eine Ministerriege oder eine Regierung und deren ausführende Organe dafür angeklagt worden, daß sie durch ihr unverantwortliches Handeln, dem Staat und seinen Bürgern nur aus reinem Eigennutz Schaden zugefügt haben?

Nein. --- Denn davor sind sie geschützt. Deshalb wird das auch nicht passieren, obwohl genau das Sinn machen und wahrscheinlich die einzige Möglichkeit darstellen würde, kommende Politikergenerationen in die Schranken zu weisen.

Die zwei besten Beispiele der jüngeren Geschichte sind in dem Zusammenhang für mich die zwei Ex-Bundeskanzler. Kohl, dem sein Wort mehr wert war als das Grundgesetz und Schröder der durch seine Entscheidungen während seiner Amtszeit den "Ruhestand" abpolstern ließ.

Hätte es etwas geändert, wenn diese beiden das Zehnfache an Gehalt und Pension erhalten hätten? Definitiv: Nein. Und für weniger Geld?
Auch sicherlich nicht.

Die Verletzung des Amtseides (tagtäglich für jedermann im öffentlichen Leben nachvollziehbar) wird nicht bestraft.
Leider....

".... und Schaden vom deutschen Volk abzuwenden..."
:oink:
 
Ja, was stellst du dir denn vor?

Wenn Politiker in irgendeiner Weise haftbar gemacht werden würden für politische Entscheidungen, würde die gesamte Demokratie zusammenbrechen.
Kein Politiker würde auch nur noch eine Entscheidung treffen... es gibt immer jemanden, der ihn deshalb verklagen würde. Dann haben alle Abgeordneten, die für den Bundeswehreinsatz gestimmt haben ein Dutzend Mordanklagen am Hals oder wie?

Ein Finanzminister trifft Entscheidungen in Milliardenhöhe... wofür wird er verantwortlich gemacht? Weil er die Mehrwertsteuer senkt und damit dem Staat 5 Milliarden kostet? Oder weil er die Mehrwertsteuer erhöht und damit den Bürger 5 Milliarden kostet?

In der Regel hat das mit persönlicher Bereicherung nichts zu tun... was macht ein Anwalt, der 16 Jahre im Bundestag saß, wenn er rausgewählt wird und keine Pension bekommen würde? Dann soll er womöglich auch keine Kontakte aus seiner politikzeit verwenden dürfen, und nie einen cent oder Auftrag für Gefälligkeiten genommen haben. Natürlich wird der edel und gut sein und Hartz4 beantragen um die Interessen des Volkes nicht zu verletzen und wieder der normale Bürger zu sein, der er vor seiner Wahl war.
 
Nope81 am 14.09.2008 20:19 schrieb:
Ja, was stellst du dir denn vor?

Wenn Politiker in irgendeiner Weise haftbar gemacht werden würden für politische Entscheidungen, würde die gesamte Demokratie zusammenbrechen.
Kein Politiker würde auch nur noch eine Entscheidung treffen... es gibt immer jemanden, der ihn deshalb verklagen würde. Dann haben alle Abgeordneten, die für den Bundeswehreinsatz gestimmt haben ein Dutzend Mordanklagen am Hals oder wie?

Da geb ich dir vollkommen recht, eine solche Regelung ist zwar der Traum sämtlicher Stammtische, aber in der Realität keineswegs sinnvoll.
Aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja, seinen Ärger mal von der Seele zu schreiben.

Wenn die Politik doch so einfach wäre, wie man es sich hier manchmal wünscht.
Aber die haben es ja auch schwer. Ne Gaspipeline zwischen Rußland und Deutschland? das muss ja Kungelei zwischen Putin und Schröder sein, unabhängig davon wie notwendig die ist und wie oder wann die geplant wurde.

Irgendwer muss doch die Schuld am Zustand unseres Landes haben, an ganz persönlichen problemen und Schwierigkeiten. Na da bieten sich die Politiker doch an.
 
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