Spassbremse
Spiele-Professor/in
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@Spassbremse: Der Witz an dem Interview ist, es wird gesagt, es gab im mittelalterlichen Europa Farbige, aber mehr als dieser eine Satz fällt zum Thema eigentlich nicht, "bewiesen" wird das dann durch ein Bild eines Schwarzen von 1827 ... ja, ein sehr, sehr mittelalterliches Gemälde ... ich habe das Gefühl, da wissen diese "Historiker" nicht mal, wann das Mittelalter war.
Ist mir auch schon aufgefallen. Der Witz ist nicht nur, dass man den Zeitraum "Mittelalter" äußerst großzügig ausdehnt.
Nun bin ich selbst kein Freund als zu fixer Daten, an denen man das Ende einer Epoche festmachen möchte, wie z. B. 1492 - tadaa, Mittelalter zuende, ich sehe so etwas eher als schleichenden Prozess an, aber selbst in dem Fall müsste dieser Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts als vollkommen abgeschlossen angesehen werden.
Das andere Problem ist, dass man "Europa" schreibt und damit anscheinend sämtliche Länder meint, die dieser Begriff einschließt. Soll heißen, wenn's ins Spanien, oder Italien LOKAL afrikanische, arabische, asiatische Bevölkerungen gegeben hat, dann muss das ja automatisch für den Rest genauso gelten.
Was grober Unfug ist, denn man blendet an dieser Stelle aus, dass der Durchschnittsmensch im Mittelalter selten einen ca. 20km Radius verlassen hat, dass es nur wenige, geschweige denn gut ausgebaute Verkehrswege gab und das diejenigen, die große Strecken reisten (vorwiegend höhergestellte Persönlichkeiten, Adel, Klerus, Kaufleute) überhaupt kein Interesse daran gehabt haben dürften, vollkommen unwichtiges Hinterland zu besuchen.
Ich formuliere es einmal flapsig, wenn Präsident Kenyatta aus Kenia auf Staatsbesuch nach Deutschland kommt, dann besucht der auch nicht Großschlattengrün, Laußig oder Horgenzell...
