TBrain am 07.04.2007 16:55 schrieb:
Für mich kam einfach nie eine Konsole in Betracht, da die Kontroller-Steuerung imo ungeeignet für Strategiespiele und Ego-Shooter ist. Für mich sind das meine bevorzugten Spiele-Genres, also fallen Konsolen weg.
Strategiegames bocken auf den stationären Konsolen wahrlich nicht sonderlich, da stört mich die Steuerung tatsächlich recht stark. Ego-Shooter machen auf der Wii hingegen Sinn und nach kurzer Einarbeitungszeit auch richtig Spaß. Also Call of Duty 3 ermöglicht sehr intuitives zielen und spielen, zwar langsamer als auf dem PC, dafür aber mindestens genauso akkurat wie mit der Maus. Headshot und weg. Bockt. Aber hier haben wir ja generell den Vorteil der Märkte: Jeder wird mit dem passenden System samt Anforderungsprofil versorgt. Da ich eher weniger mit Strategiespielen anfangen kann, und Shooter mir nun auf der Wii Spaß bringen, hat der PC momentan für mich ausgesorgt. Star Trek Online könnte dies aber ändern. FALLS es laufen sollte.
Sowohl auf dem PC als auch bei den Konsolen gibt es einfach keine neuen Konzepte, die sich auf den Spielspaß konzentrieren. Statt dessen wird versucht mit der tollen Grafik zu punkten. In diesem Bereich empfinde ich fast alle Innovationen der letzten Jahre als Mini-Verbesserungen, die immer wieder als Grafik-"Revolution" verkauft wurden, die Versprechen aber nie halten konnten.
Gut, bezogen auf Innovationen oder gar Revolutionen sind alle Plattformen etwas seicht, außer vielleicht der DS von Nintendo, da gibt es doch einige etwas komische Spielideen, z.B. einen Gerichtssimulator oder einen Kochsimulator. Vielmehr gelingt es aber einigen Konsolenspielen auch mit gewöhnlichen und bekannten Stilmitteln ein sehr gutes Bild zu zeichnen, gänzlich ohne großartige Innovationen oder begleitet von toller Technik. Ich vergöttere momentan Nintendo für das "neue" Zelda. Im Prinzip nichts weiter als ein Sammelsurium bekannter Inhalte und Konzepte, aber so emotional ergreifend und "touching" präsentiert, dass Spiele wie z.B. Gothic 3 da trotz gigantisch besserer Optik keinen Stich setzen können. Eine nicht vertonte Zwischensequenz in Zelda, bestückt mit niedlichen Figuren und kleinen emotionalen Stilmitteln kann da tatsächlich mehr mitreißen, als ein super vertontes Spiel mit Gesichtsanimationssoftware und dynamischer Beleuchtung. Was bringt die ganzen Technik, wenn einfach die "Liebe" im Spiel fehlt. Und genau dieser Punkt "Liebe", hat mich zum Kauf der Wii angeregt. Viele andere Spiele (PC / XBox 360) kommen einfach Fließbandarbeit gleich, die eine eigene Seele vermissen lassen. Ein Element welches ich aber einfach nicht missen möchte. Ich will Geschichten und Figuren erleben, nicht nur durch optisch fulminante Umgebungen stampfen (Gothic 3) und mich von der tollen Technik berieseln lassen. Zelda bietet eigentlich null Innovation, dafür aber eben "Seele" und Liebe zum Detail. Imho müssen Innovationen nicht zwingend erfolgen, wenn man denn in der Lage ist vorhandene Ideen gut umzusetzen und ansprechend zu verpacken. Leider schert sich speziell auf dem PC fast kein Entwickler mehr darum. Gerade die Jungs von PB haben mich mit Gothic 3 da doch extrem enttäuscht. Null emotionale Beteiligung, null Geschichte, fade Figuren, dafür geile Technik. Klasse. Satan weiche von mir. Besonders weil die ja mit G1 und 2 gezeigt haben, dass man es auch anders, besser, machen kann.
Was denn? Keine Innovationen am Horizont zu sehen? Vielleicht doch. In diese Kerbe (Spielspaß statt Grafik) schlägt imo die Wii. Hier scheint mal wieder ein Augenmerk auf dem Spaß zu liegen. Ich muss zugeben, dass ich (als purer PC-Spieler) schon darüber nachgedacht habe ein Wii zu kaufen und das Spielen einfach mal zu probieren. Die Wii bietet vielleicht wirklich mal etwas Neues, neben den Grafikprotzern (PC, PS3 und XBOX)
Wii ist definitiv "neu" und "anders". Die Steuerung ist der eine Aspekt, so wird auch ein 08/15-Trash-Shooter wie CoD3 ein kleines Erlebnis, aber primär machen eben die Nintendomarken den größten Spielspaß aus. Wer nur wegen der Steuerung und Multiplattform-Titeln wie NFS ein Wii kauft, macht was falsch. Dafür lohnt sich das Gerät imho nicht. Es ist eine typische Nintendo-Konsole: Thirdparty-Games sind Mist, Nintendo-Produktionen dafür ein Paradebeispiel an Spielwitz, Seele und Charme.
eX2tremiousU am 07.04.2007 15:53 schrieb:
Auf der Konsole ist es mir in der Regel egal, wenn die Grafik irgendwie "ihhh" ist, aber auf dem PC bekomme ich stets Wutanfälle wenn ich ein Spiel spiele, es aber nur mit gedrosselten Details und Miniauflösung spielen kann.
So nach dem Motto: Wenn alle eine Scheiß-Grafik haben bin ich auch mit der Scheiß-Grafik zufrieden. Wenn andere die Möglichkeit bekommen eine sehr gute Grafik zu bekommen, dann muss ich auch die bestmögliche Grafik haben. Das ist eine Neiddebatte
Neid ist da sicherlich drin, primär aber der blanke und nackte Hass darauf, dass das identische Spiel auf einer 300 Euro Plattform (Konsole) besser läuft, als auf einem 1300 Euro PC-System. Da schaltet zumindest bei mir die Rationalität komplett ab, so etwas empfinde ich als dreiste Verarsche. ^^
Mal ganz ehrlich betrachtet muss man sagen, dass sich das Problem in den letzten Jahren ziemlich minimiert hat. mit einem 2500+ und 9800Pro (3-4 Jahre alter Rechner) kann man heutzutage noch fast alle Neuerscheinungen spielen, zwar mit Anstrichen aber immerhin.
Ist eben die Frage wie leidensfähig man als Kunde ist. Spiele wie Vegas, Double Agent und Co fallen komplett wegen der mangelnden Shader3.0 Kompatibilität raus, und sonst ist das Erlebnis bei Gothic 3, Stalker, Quake 4, Prey, Darkstar One und Co auch eher "mistig", als wirklich "unterhaltsam". Vielleicht gibt es Leute denen es nichts ausmacht Spiele mit 12 FPS auf 640x480 zu spielen, mich würde es auf Dauer nerven, bzw. mich regelrecht zwingen kostengünstige Alternativen zu suchen: Konsolen.
Heute bekommt man Rechner (im unteren Preisbereich, z.B. X2 3800....) die für fast alles absolut ausreichend sind und über Jahre gut nutzbar bleiben. Vorausgesetzt natürlich man kann auch mal auf die Top-Grafik verzichten.
Was wieder vom Kunden abhängt. Über Jahre nutzbar sind PCs generell, nur eben nicht als optische Effekt-Kampfmaschine. Da muss man als Augenmensch eben investieren, ob man will oder nicht. Und wie gesagt, mein subjektiver Eindruck ist, dass sich in den letzten Monaten die Anzahl der gut skalierbaren Spiele extrem stark verschlechtert hat, und man förmlich gezwungen wird, sich neue GraKas oder CPUs für ein halbwegs erträgliches Spielerlebnis anzuschaffen. Ich war “damals” mit meinem XP2000+, 512 MB-Ram und einer GeForce 6600 glücklicher, als eben aktuell mit einem 4200X2, 1GB-Ram und 7800 GT. “Damals” liefen Half-Life 2 und Doom 3 einfach klasse (sogar noch mit der verbauten 5600 non-gt), heute spacken bereits Spiele wie das letzte “Ghost Recon” oder Rainbow Six Vegas mit der jetzt verbauten Hardware rum. Irgendwie läuft etwas mächtig falsch im PC-Segment, wenn es um Anpassung und Optimierung geht.
Regards, eX!