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Mephisto18m am 05.03.2007 12:56 schrieb:
Ich behaupte mal, dass jeder, der noch nie eine Waffe bedient hat, sich zunächst einmal die Schulter brechen oder zumindest ausrenken würde, wenn ihm keiner sagt, wie das geht.
Kommt natürlich stark auf das Fabrikat an. Ein Oldie wie die G3, die man auch problemlos als Schlaginstrument einsetzen kann (G36 würde direkt brechen ^^), hat natürlich einen richtigen Bums, und eignet sich (mittlerweile) kaum für taktische Übergriffe (so makaber es klingen mag, scheinbar wurden die Attentate wie auch ein taktischer Übergriff penibel geplant). Handling, Rückstoß und Einsetzbarkeit sind in Gebäuden stark beschränkt. Einzig die 7.62mm Projektile sind vielleicht noch ein Reiz diese Waffe zu nutzen, aber jeder Typ Ahnung von der Materie hat, und so einen Mist plant, würde wohl einfachere Hardware nutzen, die man "intuitiver" bedienen kann. Die G36 ist z.B. deutlich leichter, deshalb mobiler und zielgenauer einsetzbar. Die 5.56mm Projektile sind zumindest in Räumen überaus effektiv, da sie dort nicht leicht vom Kurs abgebracht werden können (Projektile dieses Kalibers haben im Allgemeinen eine deutlich instabilere Flugbahn als Projektile der Typen 7.62mm oder eben 9mm). Waffen wie aktuelle MP5-Modelle, die MP7 oder die G36-Varianten (C, G, K) sind imho von jedem Anfänger problemlos zu "benutzen", da z.B. der Rückstoß kaum ins Gewicht fällt. Ich habe beim ersten Feuern mit der G36 jedenfalls nicht wirklich etwas von einem Rückstoß gespürt, da war die P8 weitaus extremer. Das Zielen ging nach den ersten Probeschüssen auf dem BW-Schießstand auch problemlos, und dank der Visiere kann wirklich jeder das Ziel erfassen und punktgenau bekämpfen. Wenn dann auch noch die Atemtechnik stimmt, kommt der (fast) perfekte Schütze dabei heraus. Lange Rede kurzer Sinn: Aktuelle Waffenentwicklungen sind idiotensicher. Jeder 15 Jährige könnte problemlos mit solchen Dingern "rumspielen", und fatalen Schaden anrichten, falls denn der geistige Zustand extrem besorgniserregend ist.
jetztnicht am 05.03.2007 13:02 schrieb:
die amokschützen waren waffennarren und zu allem überfluss auch noch ziemlich geübt darin! also wars da wohl schon zu spät mit erklärungen ^^
Die beiden Täter aus Littleton und der Steinhäuser waren definitiv geübt im Umgang mit Waffen. Besonders Steinhäuser hat ja mit der Handwaffe regelrecht Hinrichtungen durchgeführt, und zielgenau gefeuert (war im Schützenverein). Der Kerl aus Emsdetten war hingegen nicht einmal ein "richtiger" Waffenfreak, sondern nur ein "wannabe" Freak. Scharfgemachte Deko-Waffen eignen sich kaum für so eine Tat. Hätte der Typ wirklich Ahnung von Waffen gehabt, und wäre er im Besitz einer richtigen Waffe gewesen, dann wäre die Sache dort sicherlich nicht so glimpflich ausgegangen. Die meisten Verletzten sind sogar nur durch die "Bomben" entstanden, weil die Opfer sich eine Rauchvergiftung eingefangen haben. Der Rest hat nur eher geringfügige Verletzungen durch die Waffen davongetragen.
Afaik war der Kerl weder beim Bund, noch beim Schützenverein. Also hatte er keine Möglichkeit gehabt, jemals mit richtigen Waffen zu üben. Was auch das große Glück für die Lehrer / Schüler war. Diese Paintball-Waffen mit denen er hantiert hat, simulieren ungefähr genauso "effektiv" das Feuern mit einer echten Waffe, wie ein Polygonobjekt aus CSS - nämlich gar nicht. Und modifizierte / scharfgemachte Deko-Waffen haben eben niemals die tödliche Effektivität und Präzision einer gewöhnlichen 9mm Handfeuerwaffe. Man kann also froh sein, dass der Kerl nur ein Laie war, und kein "Profi" wie Steinhäuser.
Regards, eX!